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Natürlich_2012_08 by WEBER VERLAG - Issuu

Natürlich_2012_08

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Koscher – aus Achtung vor der Schöpfung 56 Gottes Gebot So umgehen Sie die Stress-Falle 14 Ausgebrannt

Pilze sind das Hirn der Welt 38 Wahre Herrscher

Das tut gut

Barfussgehen macht den Menschen gesund 10

Hochwertige Spezialitäten aus den Schweizer Bergen.

Seit 2007 bietet Coop mit der Linie Pro Montagna authentische und hochwertige Produkte aus den Schweizer Bergregionen an. Die Rohstoffe werden in den Schweizer Berggebieten produziert und auch dort verarbeitet. Gleichzeitig unterstützt jeder Kauf eines Pro Montagna-Produkts Projekte in unseren Bergregionen.

Eine ungünstige Topographie, raues Klima oder aufwendigere Arbeitsweisen in der Landwirtschaft führen zu wirtschaftlichen Standortnachteilen im Berggebiet. Für die Schweiz ist die Berglandwirtschaft sehr wichtig, und die Aufgabe der Bergbauern besteht nicht nur in der Produktion von Lebensmitteln. Durch die Bewirtschaftung des Landes pflegen die Bauern die Landschaft und verhindern so die Verbuschung und Verwaldung. Unsere typische sowie touristisch wertvolle Kulturlandschaft und biologische Vielfalt in den Schweizer Bergen wird erhalten.

Mit der Produktion und Verarbeitung von Pro Montagna-Produkten in den Berggebieten werden sowohl die Bergbauern als auch die dort ansässigen Verarbeitungsbetriebe gefördert. So bleibt die Wertschöpfung in der Bergregion, Arbeitsplätze werden erhalten und neue geschaffen. Pro Montagna er-

möglicht den Produzenten im Schweizer Berggebiet einen Absatzkanal für ihre Produkte und stärkt diese Regionen wirtschaftlich. Dank dem Beitrag pro verkauftem Pro Montagna-Produkt an die Coop Patenschaft für Berggebiete können wichtige Projekte zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bergbauernfamilien umgesetzt werden. Das breite Angebot an feinsten Bergspezialitäten reicht von verschiedenen Milch-, Käse- und Fleischprodukten über Brot, Gebäck, Tee, Honig, Mehl, Gewürze und Teigwaren bis hin zu Bier und Wein. Auch handgemachte Holzspielwaren, Küchenutensilien und Weihnachtsbäume werden unter Pro Montagna angeboten.

Mit vereinten Kräften zum Bio-Bergkäse Eines der ersten Produkte im Pro MontagnaSortiment war der Gomser Bio-Bergkäse. Beinahe hätte die Schweiz auf diesen köstlichen Bio-Bergkäse aus dem Wallis verzichten müssen Denn in den 90er-Jahren standen die Gommer Bergbauern vor der Entscheidung: Aufhören oder die Verarbeitung der Milch und die Vermarktung des Käses selber in die Hand nehmen «Anstatt die Milch ins Unterland zu verkaufen und vom Erlös bankrott zu gehen, haben wir die Wertschöpfung der Milch komplett in unsere eigenen Hände

genommen», sagt Albert Andereggen aus Gluringen, Bio-Milchbauer und einer der Gommer Pioniere. Die damals entstandene Bio-Bergkäserei Goms in Gluringen sichert heute zwei Käsereifamilien die Existenz. Der eigene Verkaufsladen und der Käsekeller bieten weitere Arbeitsplätze.

Die Gommer Kühe weiden auf Bergwiesen mit würzigen Kräutern und saftigen Berggräsern. Ihre aromatische Bergmilch bildet die Grundlage für den schmackhaften Gomser Bio-Bergkäse. Rund zwei Drittel der Produktion der Bio-Bergkäserei Goms wird inzwischen im Coop Pro Montagna-Sortiment vermarktet. Dieser gesicherte Absatzkanal ist für die Käserei enorm wichtig und stellt deren Wirtschaftlichkeit sicher Vom Engagement von Albert Andereggen und den Gommer Bergbauern kann die ganze Schweiz profitieren: der Gomser Bio-Bergkäse ist weit über das Wallis hinaus bekannt und ein Herzstück von Pro Montagna – der Bergproduktelinie von Coop.

Im Flugzeug

Wasist es für ein Flugzeug?

Eines für Kinder auf dem Spielplatz

Hier erfahren Sie es.

Wo sind Siegerade?

Im Park

Sind Sie Detektiv?

Ein echtes Ja Ja Nein

Sind Sie Pilot?

Nein

Auf dem Klo

Woanders

Haben Sie nochKlopapier? Wo genau?

Nein Nein Nein Ja Ja Ja Ja Nein

Wenn Sie wollen, können Sie hier ein Lochrausschneiden, um unauffällig Leute zu beobachten.

Dankefür IhreAufmerksamkeit. Aber passen Sie bitte auf,woSie hinfliegen.

Können

Sielesen?

Sind Sie ein Kind?

Hoi. Du lügst. Du kannst nämlichlesen. Heute ohne Znacht ins Bett.

Schön, dass Sie dieses Inserat lesen und nicht etwas anderes.

Sind Sie ein Tier?

Sie dürfen gerne dieses Inserat verwenden.

Dieses Feld brauchts eigentlichgar nicht.

Interessant. Inserate werden selten von Tieren gelesen, die nicht lesen können.

Ihr Interesse macht Sie interessant. (Zumindest für dieses Inserat.)

Koscher – aus Achtung vor der Schöpfung 56 Gottes Gebot So umgehen Sie die Stress-Falle 14 Ausgebrannt

Pilze sind das Hirn der Welt 38 Wahre Herrscher

Das tut gut

Barfussgehen macht den Menschen gesund 10

Hochwertige Spezialitäten aus den Schweizer Bergen.

Seit 2007 bietet Coop mit der Linie Pro Montagna authentische und hochwertige Produkte aus den Schweizer Bergregionen an. Die Rohstoffe werden in den Schweizer Berggebieten produziert und auch dort verarbeitet. Gleichzeitig unterstützt jeder Kauf eines Pro Montagna-Produkts Projekte in unseren Bergregionen.

Eine ungünstige Topographie, raues Klima oder aufwendigere Arbeitsweisen in der Landwirtschaft führen zu wirtschaftlichen Standortnachteilen im Berggebiet. Für die Schweiz ist die Berglandwirtschaft sehr wichtig, und die Aufgabe der Bergbauern besteht nicht nur in der Produktion von Lebensmitteln. Durch die Bewirtschaftung des Landes pflegen die Bauern die Landschaft und verhindern so die Verbuschung und Verwaldung. Unsere typische sowie touristisch wertvolle Kulturlandschaft und biologische Vielfalt in den Schweizer Bergen wird erhalten.

Mit der Produktion und Verarbeitung von Pro Montagna-Produkten in den Berggebieten werden sowohl die Bergbauern als auch die dort ansässigen Verarbeitungsbetriebe gefördert. So bleibt die Wertschöpfung in der Bergregion, Arbeitsplätze werden erhalten und neue geschaffen. Pro Montagna er-

möglicht den Produzenten im Schweizer Berggebiet einen Absatzkanal für ihre Produkte und stärkt diese Regionen wirtschaftlich. Dank dem Beitrag pro verkauftem Pro Montagna-Produkt an die Coop Patenschaft für Berggebiete können wichtige Projekte zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bergbauernfamilien umgesetzt werden. Das breite Angebot an feinsten Bergspezialitäten reicht von verschiedenen Milch-, Käse- und Fleischprodukten über Brot, Gebäck, Tee, Honig, Mehl, Gewürze und Teigwaren bis hin zu Bier und Wein. Auch handgemachte Holzspielwaren, Küchenutensilien und Weihnachtsbäume werden unter Pro Montagna angeboten.

Mit vereinten Kräften zum Bio-Bergkäse Eines der ersten Produkte im Pro MontagnaSortiment war der Gomser Bio-Bergkäse. Beinahe hätte die Schweiz auf diesen köstlichen Bio-Bergkäse aus dem Wallis verzichten müssen Denn in den 90er-Jahren standen die Gommer Bergbauern vor der Entscheidung: Aufhören oder die Verarbeitung der Milch und die Vermarktung des Käses selber in die Hand nehmen «Anstatt die Milch ins Unterland zu verkaufen und vom Erlös bankrott zu gehen, haben wir die Wertschöpfung der Milch komplett in unsere eigenen Hände

genommen», sagt Albert Andereggen aus Gluringen, Bio-Milchbauer und einer der Gommer Pioniere. Die damals entstandene Bio-Bergkäserei Goms in Gluringen sichert heute zwei Käsereifamilien die Existenz. Der eigene Verkaufsladen und der Käsekeller bieten weitere Arbeitsplätze.

Die Gommer Kühe weiden auf Bergwiesen mit würzigen Kräutern und saftigen Berggräsern. Ihre aromatische Bergmilch bildet die Grundlage für den schmackhaften Gomser Bio-Bergkäse. Rund zwei Drittel der Produktion der Bio-Bergkäserei Goms wird inzwischen im Coop Pro Montagna-Sortiment vermarktet. Dieser gesicherte Absatzkanal ist für die Käserei enorm wichtig und stellt deren Wirtschaftlichkeit sicher Vom Engagement von Albert Andereggen und den Gommer Bergbauern kann die ganze Schweiz profitieren: der Gomser Bio-Bergkäse ist weit über das Wallis hinaus bekannt und ein Herzstück von Pro Montagna – der Bergproduktelinie von Coop.

Im Flugzeug

Wasist es für ein Flugzeug?

Eines für Kinder auf dem Spielplatz

Hier erfahren Sie es.

Wo sind Siegerade?

Im Park

Sind Sie Detektiv?

Ein echtes Ja Ja Nein

Sind Sie Pilot?

Nein

Auf dem Klo

Woanders

Haben Sie nochKlopapier? Wo genau?

Nein Nein Nein Ja Ja Ja Ja Nein

Wenn Sie wollen, können Sie hier ein Lochrausschneiden, um unauffällig Leute zu beobachten.

Dankefür IhreAufmerksamkeit. Aber passen Sie bitte auf,woSie hinfliegen.

Können

Sielesen?

Sind Sie ein Kind?

Hoi. Du lügst. Du kannst nämlichlesen. Heute ohne Znacht ins Bett.

Schön, dass Sie dieses Inserat lesen und nicht etwas anderes.

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Interessant. Inserate werden selten von Tieren gelesen, die nicht lesen können.

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Aus Achtung vor der Schöpfung

Liebe Leserin, lieber Leser

Wennwir ab Seite 56 über die strengen und im Alten Testament begründeten Essgebote von Juden und Moslems berichten, dann kommen wir um das Thema «Schächten» nicht herum. Die Methode – die Details können Sie dem Artikel entnehmen – erscheint uns grausam und ruft deshalb immer wieder Tierschützer auf den Plan. Schächten sei barbarisch, finden sie, und vor allem quälerisch, weil den Tieren bei dieser Form der rituellen Schlachtung ohne vorangehende Betäubung der Hals durchgeschnitten wird. Glauben Sie mir, bei dieser Vorstellung beschleicht auch mich ein grosses Unbehagen.

Wir betäuben einzig unser Gewissen.

konsum verantwortlich – und im letzten Jahr ist er wieder gestiegen. Konkret: Pro Kopf der Bevölkerung (fast 8 Millionen) beträgt er mittlerweile über ein Kilo pro Woche. Ich bin deshalb fest davon überzeugt: Dass wir die ständig wachsende Zahl von Schweinen, Kälbern und Hühner die wir täglich zur Schlachtbank führen, vor dem Metzgen betäuben, hat nichts damit zu tun, dass wir den Tieren unnötiges Leid ersparen wollen – wir betäuben einzig unser Gewissen!

Aber ist denn die christliche Massentierschlächterei in den automatisierten Fleischfabriken besser, nur weil man dort die Tiere, nachdem man sie eng zusammengepfercht durch halb Europa gekarrt hat, vorher mit Elektroschocks betäubt oder mit Gas in die Ohnmacht schickt, bevor man sie mit einem Bolzenschuss tötet, respektive den Hühnern am Fliessband zu Hunderttausenden den Kopf abhackt? Ich bezweifle das sehr.

Für das Tierleid in den Schlachthöfen ist einzig unser Fleisch-

Die rund 3000 Schweizerinnen und Schweizer, die sich streng an die jüdischen Essgebote halten, tun das nicht. Einem Tier das Leben zu nehmen, ist für sie ein bewusst durchgeführtes und nicht industrialisierbares Ritual. Schächten ist für sie ein Ausdruck der Achtung vor der Schöpfung – und deshalb essen sie auch deutlich weniger Fleisch als der Durchschnitt der Bevölkerung. Das, und nicht die Frage, ob Schächten barbarisch sei, sollte uns in der Grillsaison zu denken geben.

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen August.

Herzlich, Ihr

Chefredaktor

Foto Titelseite: PhotoAlto/Vincent
Helm auf – und mit dem Bike der Aare entlang 42

Inhalt

So urig wie das Wappentier – die Bündner Küche 26

Gesundheit

7 Eitelkeit schlägt Männern aufs Herz

8 Süssholz: Nicht nur für den Raucherentzug

10 Gesunde Füsse dank natürlichen Methoden

14 Schluss mit Stress und Burn-out

22 Heinz Knieriemen über Malaria und die Ärmsten der Armen

Beratung

18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

24 Zimmerpflanzen brauchen Auslauf

25 Coole Sommerdrinks mit frischen Kräutern

26 Feine Hungertöter aus dem Bündnerland

32 Erntezeit im Garten und auf dem Balkon

Natur

36 Bienen sind fliegende Pfadfinder

37 Gletscher und Mensch – eine spezielle Symbiose

38 Pilze sind das Hirn der Erde

42 Mountainbike-Tour für Einsteiger und Familien

Leben

50 Zweisprachigkeit schärft das Gehör

51 Gedächtnis: Weniger denken ist mehr

52 Orte der Liebe – Spurensuche in der Schweiz

56 Ist das wirklich koscher? Die Essgebote anderer Religionen

Plus

3 Editorial

6 Leserbriefe

46 Markt

48 Leserangebote

61 Agenda

63 Rätsel

65 Vorschau

66 Carte blanche

Die Früchte der Arbeit – jetzt schenkt uns der Garten reiche Gaben 32

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Hormonfreie Verhütung

«natürlich» 07-12

Ich habe schon viele ihrer Ratgeber-Seiten von Sabine Hurni gelesen und finde diese meist sehr hilfreich und kompetent. Als Hebamme und Fachfrau für sexuelle und reproduktive Gesundheit HSA bin ich jedoch etwas enttäuscht über ihre Antwort zu hormonfreier Verhütung im Juli-Heft. Sabine Hurni erwähnt zwar die wichtigen Barrieremethoden, lässt aber das Diaphragma sowie das FemCap beiseite und auch die Zyklusbeobachtung ausser Acht. Das finde ich sehr schade.

Gerade Frauen im Umfeld von gesunder und bewusster Lebenshaltung sind häufig abgeneigt, sich hormoneller Verhütungsmethoden zu bedienen. Auch die Gruppe der Frauen, welche nach vielen Jahren hormoneller Verhütung zu einer nicht-hormonellen Methode greifen möchte, ist nicht klein. Und schliesslich gibt es auch jene Frauen, welche krankheitsbedingt sogar auf hormonelle Verhütung für den Rest ihres Frauenlebens verzichten müssen.

Leider kommen auch in der gynäkologischen Praxis meist nur hormonelle Verhütungsmethoden zur Sprache, ausser einer Frau/einem Paar steht keine andere Methode mehr zur Verfügung. Leider mangelt es häufig seitens der Beratenden an Erfahrung im Umgang mit dem Diaphragma speziell, aber mit nicht-hormonellen Methoden grundsätzlich. So werden viele Frauen zur Einnahme von Hormonen über zu viele Frauenjahre hinweg verknurrt.

Als Fachfrau, welche das Diaphragma wöchentlich mehrmals anpasst und Frauen aller Altersgruppen berät – und dies bereits seit vielen Jahren – erfahre ich immer wieder, dass viele Frauen und auch Männer sehr positiv auf das Wissen um das Diaphragma reagieren. Sie sind häufig erstaunt, wie einfach die Anwendung und wie gut verträglich die Methode ist. Es weckt zusätzlich das Interesse am Frauenkörper und dessen Funktionieren. Dabei scheint mir gute Information und Instruktion von aller grösster Bedeutung.

Ich schreibe ihnen diese Mail, weil ich es als sehr wichtig erachte, dass Frauen

jeden Alters im «natürlich» wieder Mut gemacht wird, sich für nicht-hormonelle Verhütungsmethoden zu interessieren, im Wissen darum, dass Hormone längst nicht so gut verträglich sind, wie uns glauben gemacht wird. Häufig erfahren Frauen genau dies am eigenen Körper, werden aber leider in der gynäkologischen Praxis nicht wirklich ernst genommen mit ihren Beschwerden unter hormoneller Verhütung und ihren Anliegen rund um die Sexualität.

Yvonne Studer Badertscher, Bern

Sanftes Verweben «natürlich» 07-12

Dieses Thema finde ich sehr schön. Ich gehe mit vielem darin einig. Ich wünsche mir einen solchen Umgang mit jemandem, der so fühlen kann. Nur – wo findet frau einen solchen Mann, der dies zulässt? Vor allem Frauen über fünfzig? Wenn ich von Frauen höre, die über Plattformen im Internet Bekanntschaften suchen und mit sehr wenigen Ausnahmen eine Enttäuschung um die andere einstecken, überkommt mich eine Traurigkeit. Ich spüre, es liegt den Männern nicht, sich zu verbinden – wie soll dann eine Partnerschaft gelingen? Vielleicht ist es sinnvoll, dieses Thema einmal aufzugreifen? Margrith Odematt, per Mail

Forsche Einwanderer «natürlich» 05-12

Das Hauptproblem bei der ganzen Neophytenproblematik sind nicht die Neophyten an sich. Das Hauptproblem sind vor allem das Gartenbaugewerbe und die Pflanzenproduktionsindustrie, die seit Jahrzehnten die Totalauswechslung der natürlichen Siedlungsflora praktizieren.

Neophytenrealität im deutschen Bundesland Bayern, hier am DonauNebenfluss Regen. Da ist das Indische Springkraut nicht im Anfangsstadium an der Verbreitung gehindert worden. Nun ist die Flusslandschaft über Dutzende von Kilometern komplett mit dieser Pflanze überwuchert. Wollen wir das? Macht es Sinn das bewusst zu forcieren?

Invasive Neophyten und zukünftige Problempflanzen werden auch heute noch regelmässig angepflanzt. Das Hauptproblem sind auch Behörden, Kirchen und Schulverwaltungen, die nicht in der Lage sind, kritisch zu konsumieren, und die sich trotz gesetzlichem Auftrag nicht um die Siedlungsnaturentwicklung kümmern. Das Hauptproblem sind ferner Politiker, die den «Turbokapitalismus» forcieren. Das ist die Lebens- und Wirtschaftsweise, wo nur das augenblickliche Geldverdienen zählt. Der «hübsche Schmetterlingsflieder», wie ihn Redaktorin Tertia Hager im Editorial nennt, ist ein gutes Beispiel dafür und alles andere als ein harmloses Pflänzchen. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Pflanze ist Zentralchina und Tibet. Die Lancierung des Chinesischen Schmetterlingsflieders im grossen Stil durch das Gartenbaugewerbe in den vergangenen 20 Jahren kann als die Krönung des gärtnerischen Blödsinns betrachtet werden. Da hat doch die Branche seit Jahrzehnten sämtliche Spontanvegetation komplett

unterdrückt und seit Jahrzehnten die systematische Totalauswechselung der standortheimischen Flora gelehrt und praktiziert. Mit dem Verschwinden der standortheimischen Flora sind natürlich auch sehr viele Schmetterlinge verschwunden. Um die Schmetterlinge wieder zu fördern, wurde dann kurzerhand der aus dem 10 000 Kilometer entfernten Ökosystem stammende Chinesische Schmetterlingsflieder propagiert und überall verkauft. Seine auffallenden Blüten ziehen halt die Falter an. Aber die Biologie der Schmetterlinge ist einiges komplexer, sodass es nicht so einfache Lösungen gibt, diese wieder zurückzuholen. Als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen ist er bedeutungslos. Er hat den Sprung über den Gartenzaun relativ schnell geschafft und ist immer noch legal im Handel erhältlich, obwohl er europaweit in den Wäldern wuchert und grossflächig ganze Auengebiete zerstört.

Auch die aus dem Kaukasus stammende Herkulesstaude, der Riesenbären-

Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

klau (Heracleum mantegazzianum), wurde bis vor kurzer Zeit vom Gartenbau- und Pflanzenproduktionsgewerbe den ahnungslosen Kunden als «Must-have-Pflanze» angedreht. Und heute sind es rund vierzig verschiedene Bambusarten, die Gartencenter, Art- und Lifestilegärtner mit einem raffinierten Marketing der Kundschaft aufschwatzen. Der Schulgartenbau lernt nach wie vor diese Art der Gartengestaltung.

Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass die bewusste Ansiedlung von Neophyten keinen Sinn macht.

Zudem sollten wir auch auf der Hut sein, da jetzt auch die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen in der freien Landschaft auftauchen. Und wenn es nach den das Sagen habenden Politikern geht, werden auch dort die Verursacher nicht zur Kasse gebeten. Ganz nach dem allgemein üblichen Motto: Profite privatisieren und negative Folgeschäden des Wirtschaftens sozialisieren und damit der Allgemeinheit und den Folgegenerationen überlassen. Markus Scheiwiller, Niederglatt

Die Sichtweise über Neophyten ist beschönigend und etwas realitätsfremd. Der gewaltige Unterschied zwischen Neophyten und invasiven Neophyten wird nicht berücksichtigt. Invasiv kommt von Invasion und das wissen wir ja, was das ist. Diese Pflanzen sind nicht natürlicherweise eingewandert; sie wurden als Gartenpflanzen mit unseren modernen (unnatürlichen) Verkehrsmitteln eingeführt. Der Begriff Immigrant ist deshalb falsch, es sind importierte Pflanzen. Dass sich zum Beispiel das einjährige Berufskraut angepasst haben soll, stimmt nicht oder nur bedingt. Und dann wurden die Wildbäche vergessen. In diesen und an deren Rand können sich invasive Neophyten äusserst aggressiv ausbreiten, auch hier sind Beispiele vorhanden. Halten wir die invasiven Neophyten doch unter Kontrolle. Sollte sich dies nach Jahrzehnten als falscher Ansatz erweisen – ausbreiten würden sich invasive Neophyten dann schnell, im Gegensatz zu vielen seltenen Pflanzen, die man mit viel Arbeit und Mühe zu erhalten versucht. Walter Ettlin, Giswil

Gesundheit

Forscherwahn_ Von Mäusen und Heilung

Japanische Forscher haben festgestellt, dass Mäuse, denen sie zuvor ein neues Herz eingesetzt haben, länger überlebten, wenn sie nach der Operation mit klassischer Musik berieselt wurden. Jene Tiere, die keine Musik oder nur Monotones zu hören bekamen, starben früher. Die Forscher vermuten, dass durch die schönen Klänge die Immunabwehr gestärkt und so das Abstossungsrisiko des eingepflanzten Herzens verringert wird –und dass dieser Effekt auch beim Menschen wirken würde. Ob es für die Erkenntnis, dass ein angenehmes Klima der Genesung förderlich ist, solch eigenartige Versuche braucht, hätten wir von den Forschern auch gerne noch gewusst. tha

Ungesund_ Eitelkeit

schadet der Gesundheit

Männer mit übersteigerter Eitelkeit produzieren laut dem Wissenschaftsblatt «Plos One» auch in entspannten Situationen grössere Mengen des Stresshormons Cortisol. Dies kann zu Herz-Kreislauf-Problemen führen und die Immunabwehr schwächen. Bei Frauen konnte kein Zusammenhang zwischen Narzissmus und erhöhtem Cortisolspiegel gefunden werden.

Lesen_ Wo es keinen Arzt gibt

Ein Muss für das Reisegepäck jedes Weltenbummlers, der nicht nur von Hotel zu Hotel hüpft. Der in über 100 Sprachen übersetzte Ratgeber gibt Anleitung zur Hilfe und Selbsthilfe in allen Situationen, welche die Gesundheit und Hygiene betreffen, und orientiert sich dabei an den realen Gegebenheiten unterentwickelter Länder. Er gibt Tipps zu Hygiene und Ernährung, vermittelt Grundwissen zu weitverbreiteten Krankheiten und hilft mit einem Glossar mit medizinischen Fachbegriffen.  David Werner: «Wo es keinen Arzt gibt», Reise Know-How Verlag Rump 2012, Fr. 26.90

Nichtrauchen_ Obstliebhaber haben es einfacher

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte viel Obst und Gemüse essen. Dies kann nicht nur den Nikotin-Ausstieg erleichtern, sondern auch dafür sorgen, dass man länger durchhält. In einer Langzeitstudie haben Forscher der Universität Buffalo/New York 1000 Raucher und ihre Essgewohnheiten untersucht. Diejenigen, die am meisten Obst und Gemüse verzehrten, hatten eine dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit, mindestens 30 Tage rauchfrei zu bleiben. Dieser Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Haushaltseinkommen oder Gesundheitsorientierung bestehen. Obst und Gemüse enthalten viele Ballaststoffe, die satt machen. Dadurch greift man möglicherweise seltener zur Zigarette. Zudem verstärken Obst und Gemüse den Tabakgeschmack nicht, im Gegensatz zu Fleisch, koffeinhaltigen Getränken und Alkohol. MM

Schleckzeug und Arzneimittel

Für viele ist Süssholz vor allem eine Erinnerung an die Kindheit – mit Genuss kaute man auf der faserigen, süssen Wurzel herum. Bekannter ist die Pflanze vermutlich aber als Lakritze oder «Bärendreck». Doch Süssholz (Glycyrrhiza) ist auch eine mindestens seit 3000 Jahren bekannte Heilpflanze, zu der etwa 20 bis 30 Arten gehören und die wild von der Mittelmeerregion über Asien und Amerika bis nach Australien wächst. Dieses Jahr wurde die Süssholz-Staude von der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Konkurrenz hat die Wurzel übrigens von der Koloquinte (Citrullus colocynthis), die vom Verein zur Förderung der naturgemässen Heilweise nach Paracelsus ebenfalls zur Heilpflanze des Jahres 2012 ernannt wurde. Hier wird nun aber der Süssholz-Staude ein kleines Kränzchen gewunden: Als «Bärendreck» kennt man Süssholz seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Der britische Apotheker George Dunhill setzte der bis dahin nur zu medizinischen Zwecken verwendeten Lakritze Zucker zu und machte sie so zur Süssigkeit. Wie Wikipedia schreibt, kann der Hauptinhaltsstoff Glycyrrhizin

den Elektrolythaushalt des Körpers beeinflussen und zu Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Ödemen führen. Gesetzliche Grenzwerte fehlen, doch müssen in Deutschland Lakritze-Produkte, die auf 100 Gramm mehr als 200 Milligramm Glycyrrhizin enthalten, als Starklakritz angeschrieben sein. Die Pflanze wächst bis zu einem Meter hoch und zählt zu den Schmetterlingsblütlern. Im Spätsommer blühen bläulichviolette und weisse Blüten in kurzen, aufrechten Ähren. Die Wurzeln der mehrjährigen Pflanze werden im Herbst geerntet. Einzelne Stauden der Wärme liebenden Pflanze sollen wild auch am Oberrhein im Gebiet Elsass/Südwest-Deutschland wachsen, sagte Johannes Meyer vom «Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneimittelkunde» in Frankfurt gegenüber «Focus online». Die Süssholzwurzel kommt typischerweise bei Husten, Heiserkeit und anderen Atemwegserkrankungen zum Einsatz. Die in der Wurzel enthaltenen Saponine wirken Auswurf fördernd und Schleim verflüssigend. Zudem wurde eine antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung nachgewiesen. Auch bei Magengeschwüren soll die Wurzel helfen. tha

Gut zum Fuss

Wer seinen Füssen Gutes tun will, geht so oft wie möglich barfuss durchs Leben. Die natürlichste Art des Gehens beugt Fussbeschwerden vor. Auch bei bestehenden Problemen wie Knick-, Senk-, Spreizfüssen und Hallux kann das Barfussgehen helfen. Text Mirella Wepf

Barfuss-Wege für sinnliche Erlebnisse

Wer die Zürcher Physiotherapeutin Bettina C. Debrunner nach den fünf wichtigsten Fussübungen für den Alltag fragt, wird enttäuscht. Für simple «Fast-Foot-Rezepte» ist man bei ihr an der falschen Adresse. So individuell wie unsere Gesichter sind nämlich auch unsere Füsse. Was dem einen Menschen gut tut, kann im Extremfall für den anderen geradezu kontraproduktiv sein. Aber bei Debrunner ist man goldrichtig, wenn man unter kundiger Begleitung auf eine persönliche Entdeckungsreise gehen und die eigenen Füsse und deren Zusammenspiel mit den Beinen und dem ganzen restlichen Körper aufmerksam erfassen möchte. So kann es vorkommen, dass man bei ihr auf dicken Bastzöpfen balanciert und die Füsse auf einem runden Holz entspannt; oder die Physiotherapeutin klebt einem kurzerhand die grosse Zehe auf den Boden, um aufzuzeigen, welche Position dieses Körperglied eigentlich auch noch einnehmen könnte.

Auch die Begegnung mit Benedikt Müller, einem Berufskollegen von Debrunner, führt zu einem ähnlichen Ergebnis. Er beantwortet jede Frage derart differenziert, dass die Journalistin, die für die Leserschaft ein paar gute Übungen für gesunde Füsse sammeln wollte, irgendwann aufgibt. Denn: Offenbar gibt es Dinge, die sich nicht wie eine Strickanleitung zusammenfassen lassen. Man muss sie selber erleben. Und vor allem braucht es den geschulten Blick von aussen, eine Fachperson, die sofort erkennt, wenn eine Achillessehne nicht im Lot ist oder ein Becken leicht schief steht. So kann diese steuernd eingreifen und vermeiden, dass sich jemand

im Übereifer eine neue Fehlhaltung antrainiert.

Auch sonst lohnt es sich, professionelle Hilfe beizuziehen, wenn man den Entschluss gefasst hat, seine Füsse zu stärken oder endlich den Rückenschmerzen Herr zu werden, die häufig auch mit Haltungsfehlern von Fuss und Bein zusammenhängen. Laut Debrunner und Müller lassen sich mit den richtigen Übungen leichte Knick- und Senkfüsse zum Beispiel gut wegtrainieren, und in härteren Fällen erhält man zumindest Tipps, wie man Folgeschäden und Schmerzen vermeiden kann.

Nichts gegen hohe Absätze

Dennoch, ein paar Ratschläge der zwei Physiotherapeuten kann man auch im Alltag beherzigen, ohne dass es eine längere Therapie oder Begleitung braucht. Wichtig ist zu allererst gutes Schuhwerk. Überraschenderweise raten beide nicht völlig von Stöckelschuhen ab. Laut Müller liegen hohe Absätze durchaus drin, wenn man sie nicht den ganzen Tag, sondern nur kurz und bewusst für den grossen Auftritt trägt. «Hohe Absätze können jemandem manchmal im wahrsten Sinne des Wortes einen gewissen Auftrieb verleihen», meint Debrunner. «Das Becken muss sich mit solchen Schuhen eine neue Balance suchen. Wenn man sie bewusst trägt und die Füsse vorab gut aufwärmt, kann dies durchaus auch zu einer guten Körpererfahrung werden.» Grundsätzlich raten jedoch beide Experten eher zu flacheren Schuhen und dazu, die Modelle immer mal wieder zu variieren, damit sich weniger schlechte Haltungsgewohnheiten einschleichen.

Wen es nicht nur zu Hause oder in der Badi nach weiteren Abenteuern auf blutten Sohlen gelüstet, der kann es mit einem Barfuss-Pfad oder gar mit einer Barfuss-Wanderung versuchen. In der Schweiz, aber auch in zahlreichen anderen Ländern, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Barfusswege geschaffen. Sie ermöglichen schöne sinnliche Erlebnisse.

_ Barfusspfade in der Schweiz und in anderen Ländern Europas: siehe unter Surftipps

Zudem sollte man darauf achten, dass die Achsen der Schuhe stimmen. Eine wichtige Achse liegt beispielsweise zwischen Ferse und mittlerer Zehe. Es gibt Schuhe – sogar breite und auf den ersten Blick bequem geschnittene Modelle –, die den Fuss in eine andere Richtung zwingen. Das tut auf die Dauer nicht gut. Ein Blick auf die Schuhsohle und längeres Probegehen helfen mit, Fehlkäufe zu vermeiden. Eine weitere Achse sieht man, wenn man den Schuh von der Seite anschaut und erstaunt feststellt, dass bei vielen Modellen die Sohle vorne nach oben gebogen ist. «Insbesondere Kinder sollten keine solchen Schuhe tragen», sagt Debrunner. Mit ihren Klienten macht Debrunner, die zusätzlich eine Ausbildung für die Spiraldynamik (ein spezielles Bewegungskonzept) absolviert hat, viele Aufmerksamkeitsübungen. Dies mit dem Ziel, durch sinnvolles Bewegungsverhalten die Gelenke zu schonen. So kann es hilfreich sein, darauf zu achten, ob man häufig sehr breitbeinig steht oder ob man immer das eine Bein entlastet. Oder man fragt sich:

Normalfuss

Hallux und Co.

Die meisten Fussbeschwerden lassen sich durch regelmässiges Barfussgehen und das Tragen von bequemen, im Zehenbereich möglichst breiten Schuhen verhindern. Barfussgehen stärkt Fussmuskulatur und Bänder und kann die unten stehenden klassischen Fehlstellungen bis zu einem gewissen Grad korrigieren und die mit ihnen einhergehenden Beschwerden lindern.

Spreizfuss

Bei einem Spreizfuss weichen die Knochenstrahlen des Mittelfusses auseinander. Ein tpyisches Anzeichen dafür ist eine Hornhautbildung (Schwiele) unterhalb der Grundgelenke der zweiten und dritten Zehe. Ein Spreizfuss bereitet normalerweise kaum Beschwerden, kann aber die Bildung eines Hallux begünstigen.

Hallux Valgus

Schiefstand der Zehe nach aussen hin. Das Grundgelenk der grossen Zehe zeichnet sich dabei deutlich ab und kann sich, da es beim Gehen starkem Druck ausgesetzt ist, schmerzhaft entzünden. Der Hallux Valgus ist meist erblich bedingt, wird aber durch das Tragen enger und auch hoher Schuhe gefördert. Laut Debrunner und Müller ist er nur schwer wegzutrainieren. Trotzdem raten sie, Operationen so lange wie möglich zu vermeiden.

Knickfuss

Bei Kindern kein Problem, da er sich «auswächst», bei Erwachsenen jedoch eine Fehlstellung, die verschiedene weitere Beschwerden (zum Beispiel X- und O-Beine) im Bewegungsapparat nach sich ziehen kann. Beim Knickfuss senkt sich der Fussinnenrand, während sich der Fussaussenrand anhebt. Knickfüsse kommen oft in Kombination mit Senk- und Plattfüssen vor.

Senk- und Plattfuss

Flacht sich das Längsgewölbe des Fusses zwischen Ferse und Vorderfussballen ab, bildet sich ein Senkfuss. Bei starker Ausprägung (die gesamte Haut der Fusswölbung liegt am Boden auf) spricht man dann von einem Plattfuss.

Schauen meine Füsse beim Sitzen geradeaus oder schielen sie eher nach aussen oder nach innen? Sind die Knie entlastet und steht der Unterschenkel senkrecht? Man könne sich natürlich nicht den ganzen Tag derart intensiv beobachten, sagt Debrunner, «aber manchen Klienten rate ich, im Handy den Timer zu stellen, damit sie zum Beispiel ein- oder zweimal am Tag ihre Haltung unter die Lupe nehmen und ab und zu auch eine Alternative ausprobieren». Insbesondere für den Büroalltag rät Müller Ähnliches: «Es gibt keine sogenannt richtige Haltung, die man acht Stunden lang durchziehen kann.» Abwechslung sei das Wichtigste, das gelte auch für die Füsse.

Trend: Barfuss-Schuhe

Beide Physiotherapeuten halten auch Barfusslaufen zur Abwechslung für sehr empfehlenswert. Mit einer Einschränkung. Müller sagt: «Wer bereits sehr starke Plattoder Senk-Knick-Füsse hat, wird bei allzu langen Strecken mit Schmerzen rechnen müssen. Da ist man mit Schuhen, die Einlagen haben, besser bedient.»

Doch auch viele Menschen mit gesunden Füssen zögern, barfuss herumzulaufen. Zum einen drohen Verletzungen durch Scherben, Dornen oder Bienenstachel, und in der modernen Dienstleistungsgesellschaft von heute haben nur noch wenige Menschen genügend Hornhaut, um problemlos über einen Kiesboden oder einen stoppligen Rasen zu hüpfen.

Die Schuhindustrie hat hier eine Marktlücke erkannt und bringt seit rund zehn Jahren immer mehr sogenannte Barfuss-Modelle in den Verkauf. Zu den Pionieren zählen Vivobarefoot und Nike, aber auch zahlreiche weitere Marken wie Asics, Vibram, Merrell oder Adidas haben unterdessen Barfuss-Schuhe auf den Markt gebracht. Diese sind recht unterschiedlich. Manche unterscheiden sich äusserlich kaum von herkömmlichen Tretern. Andere – insbesondere die sogenannten Zehenschuhe – stechen sofort ins Auge. Allen gemeinsam ist das Prinzip, dass der Fuss weniger gestützt, geführt und gedämpft wird. So soll der Fuss wieder vermehrt selber arbeiten müssen und dadurch kräftiger werden. Damit könne, so die Hoffnung, auch die Anzahl der Fussverletzungen gesenkt werden, insbesondere beim Joggen. Noch gibt es kaum wis-

Leserangebot

senschaftliche Studien, die Letzteres tatsächlich beweisen. Daniel E. Liebermann, Professor an der Harvard University, konnte jedoch nachweisen, dass Barfuss- oder Minimalschuh-Läufer aufgrund ihres Laufstils – sie rollen nicht über die Ferse, sondern eher über den Vorder- und Mittelfuss ab – in den Füssen und den Unterschenkeln weniger harte Schläge erfahren als Läufer mit normalen Schuhen. Dies könnte, so Liebermann, tatsächlich einen Einfluss auf die Verletzungsanfälligkeit haben, müsste jedoch im Rahmen weiterer Studien noch genauer untersucht werden.

Barfuss ja – aber!

Die Biomechaniker an der ETH Zürich sind ebenfalls vorsichtig mit allzu positiven Urteilen. Auch sie haben im Labor die Bewegungen und Kräfteeinwirkungen von unterschiedlichem Schuhwerk getestet. Barfuss-Schuhe können laut ihrem Urteil den Fuss tatsächlich kräftigen, aber die ETH-Forscher würden sich hüten, ihnen nach dem heutigen Wissensstand einen besseren Schutz vor Verletzungen oder eine besonders positive Wirkung auf die Gesundheit zuzusprechen. Das sei zwar vorstellbar, aber eine umfassende Untersuchung mit einer repräsentativen Anzahl von Teilnehmer stehe bisher noch aus.

Die beiden Physiotherapeuten Müller und Debrunner stehen den Barfuss-Schuhen grundsätzlich wohlwollend gegenüber, raten aber auch zu Vorsicht. Müller: «Barfussjoggen oder Five-Fingers-Modelle halte ich auf Asphalt nicht für optimal. Dafür sind weiche Naturböden besser geeignet.» Auch im Alltag seien BarfussSchuhe für gesunde Füsse zur Kräftigung sicher gut, aber bei starken Senk-KnickFüssen hält Müller sie nicht für ratsam, weil man bei allzu langen Strecken mit Schmerzen rechnen müsse. Denjenigen, die sie trotzdem ausprobieren möchten, empfiehlt er, sich langsam an die BarfussSchuhe zu gewöhnen und beispielsweise nach einer Viertelstunde wieder in die Schuhe mit Einlagen zu wechseln. u

Surftipps

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Laufen wie neu geboren

Barfuss laufen beugt einer Haluxbildung vor, stärkt die Fussmuskulatur, entlastet Kniegelenke und Rücken und verringert die Verletzungsgefahr, wie eine Studie der Harvard Universität belegt. Da der Fuss einen gewissen Schutz benötigt, hat Vivobarefoot in Pionierarbeit Barfussschuhe entwickelt, welche maximalen Schutz bei maximaler Sinneswahrnehmung garantieren.

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Ausgepowert

Stresssituationen fordern Körper und Geist. Fehlt danach die Erholungszeit, kommt es zu einer Reizüberflutung und im schlimmsten Fall gar zu einem Burn-out. Was wir tun können, damit es nicht so weit kommt. Text Sabine Hurni

Esther Locher (Name geändert) stellte an sich selber hohe Ansprüche: die Arbeit, die freiwilligen Engagements, den Haushalt, die Erziehung der Tochter und die Partnerschaft, alles sollte perfekt sein. Das ging so lange gut, bis ihr zweites Kind auf die Welt kam. Die Belastung wurde grösser, mehr Zeit stand hingegen nicht zur Verfügung. Zunehmend klagte sie über Kopfschmerzen und Schlafstörungen, kam morgens kaum mehr aus dem Bett, war gereizt und fühlte sich ausgebrannt.

Flüchten oder angreifen?

Zwar ist der Mensch unter bestimmten Umständen zu «Übermenschlichem» fähig, fehlt ihm dann allerdings die nötige Er­

holungszeit, kann eine anhaltende Stresssituation leicht in eine komplette Überforderung übergehen. Dass wir unter höchstem Druck messerscharf denken und in Sekundenschnelle Entscheidungen treffen können, liegt in unseren Genen. Unsere Vorfahren mussten sofort reagieren können, wenn eine konkrete Gefahr drohte, wenn es um Leben oder Tod ging. Stand ein Bär vor der Höhle, galt es augenblicklich zu wissen, ob Angriff oder Flucht angezeigt war. Deshalb schüttet der Körper bei Stress Hormone aus, die bewirken, dass sich die Herzfrequenz erhöht, die Durchblutung von Muskeln und Lunge intensiviert wird und sich das Gehirn auf das Hier und Jetzt konzentriert. Ist die Extremsituation vorbei, verlangt der Körper Erholungszeit.

Heute stehen zwar kaum mehr Bären vor der Haustüre, dafür sorgen Berufsund Privatleben für Hektik und Stress. Gefährlich wird es, wenn die einwirkenden Stressfaktoren ständig da sind und die Reizüberflutung von den Betroffenen als Bedrohung oder Überforderung empfunden wird. Als Folge langjähriger Dauerbelastung genügt dann manchmal ein relativ geringer Auslöser, wie zum Beispiel ein Stellenwechsel, ein Todesfall oder eben die Geburt eines Kindes, um die Stresssituation zum Eskalieren zu bringen. Auch Gefühle wie Angst, Hemmungen, Freude oder aber körperliche Ursachen wie Infektionen und Operationen bringen im Gehirn und im Nervensystem die typischen Stressreaktionen in Gang. Der Körper produziert haufenweise Stresshormone, aber die impulsive Reaktion – Flucht oder Angriff – bleibt aus, weil es die Situation nicht zulässt.

Auslöser frühzeitig erkennen

Nicht selten neigen sowohl Betroffene als auch ihr Umfeld dazu, eine notwendige Auszeit als Zeichen von Schwäche oder als eigenes Scheitern anzuschauen. Lieber wird weitergekämpft, bis schliesslich die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin das Schlafverhalten negativ beeinflussen, das Immunsystem geschwächt wird und deshalb auch Infektionen häufiger auftreten und langsamer heilen. Erste Anzeichen für eine Überlastung des Nervensystems sind oft Spannungskopfschmerzen mit eingeschränkter Lern­ und Konzentrationsfähigkeit. Auch Gleichgültigkeit, Zynismus, Traurigkeit und Unlust sind Zeichen eines sich ankündigenden Burn­out­Syndroms.

Obwohl die äusseren Faktoren in ihrer Summe als belastend empfunden werden, ist es meistens unmöglich, alles stehen und liegen zu lassen. Der Chef lässt sich nicht ändern und Kinder und Familie wollen versorgt werden. Der Weg zur Lösung führt unweigerlich über die eigene Einstellung zur Situation.

Wer einen neuen Umgang mit Stress erlernen möchte, ist gezwungen, sich mit seinen Gedanken, Überzeugungen, Einstellungen und den damit verbundenen Gefühlen auseinanderzusetzen; wichtig ist die Analyse der IST­Situation. Fragen wie: «Wie hoch ist mein Arbeitspensum?» «Wie viel Verantwortung trage ich?» «Wie viel Anerkennung und wie viel Unterstützung erhalte ich?» «Wie stark engagiere ich mich bei der Arbeit und in der Familie?» helfen dabei. Ein Coaching, eine Körper­ oder Psychotherapie, wenn nötig kombiniert mit einer (beruflichen) Auszeit, können helfen, eigene Muster und Stressfaktoren zu erkennen. In kleinen Schritten kann dann eine Veränderung der belastenden Situation herbeigeführt werden.

Mit Heilpflanzen

unterstützen Vorbeugend können Heilpflanzen durchaus einen Beitrag zu körperlichem Wohlbefinden und innerer Ruhe leisten. Ein besonders wirksames pflanzliches Stärkungsmittel ist die Ginsengwurzel. Panax Ginseng stammt aus Ostasien. Es handelt sich bei der Pflanze um ein unscheinbares Gewächs mit einem einzigen Trieb und

Als Folge einer Dauerbelastung über mehrere Jahre genügt manchmal ein geringer Auslöser, um die Stresssituation zum Eskalieren zu bringen.

Die Einstellung zählt – weitere Tipps im Umgang mit Stress

u Offenheit: Wer offen und mit einer neugierigen, entdeckungsfreudigen Lebenseinstellung durch den Tag geht, nimmt Veränderungen und neue Erfahrungen, die Stress verursachen können, als weniger bedrohlich und somit als weniger «stressig» wahr.

u Gelassenheit: Stresssituationen eskalieren häufig, weil zum Beispiel ein Reizwort fällt und das auch gestresste Gegenüber sofort heftig reagiert. Hilfreicher ist folgendes Verhalten: Erst einmal schweigen oder etwas Freundliches erwidern. Dann die Situation in Ruhe überdenken und bei Bedarf später darauf zurückkommen. Dieser Rückzug erlaubt ein Gefühl von Distanz und die Möglichkeit zur aktiven Handlung statt zur passiven Reaktion.

u Hang zum Werten: «Ich weiss, wie es geht!» Mit dieser Lebenseinstellung urteilt man oft vorschnell über andere Menschen. Es gilt zu lernen, das Leben und die Menschen zu beobachten, ohne gleich zu urteilen; einmal gefasste (Vor-) Urteile können durchaus korrigiert werden.

u Vertrauen: Die Angst, den Arbeitsplatz, den Wohlstand oder den sozialen Status zu verlieren, führt oft dazu, dass sich Menschen nur noch mit der Zukunft befassen und sich Sorgen machen. Das löst enormen Stress aus. Wer lernt, dass

er dem Leben vertrauen kann, muss weniger Sorgen wälzen.

u Akzeptanz: Oft hilft es, die Stressursache und die Stressreaktion ruhig zu analysieren, sich Pro und Kontra aufzuschreiben und allenfalls die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

u Atemübungen: Stress beeinflusst die Atmung. Sie wird schneller und oberflächlicher. Tiefe, langsame und bewusst kontrollierte Atemzüge bis zum Bauchnabel helfen, ruhiger zu werden. Durch die so herbeigeführte Atemberuhigung kann sich der ganze Organismus entspannen.

u Muskelentspannung: Sich hinlegen und jeden Körpermuskel bewusst anspannen und wieder entspannen, hilft den Körper und letztlich auch den Geist zu entkrampfen. Wer das nicht alleine schafft, kann einen ähnlichen Effekt bei einer Massagetherapie erfahren.

u Bewegung: Mehrmals wöchentlich sollte der Puls mit einer körperlichen Betätigung ein bisschen in die Höhe getrieben werden, selbst wenn es nur eine 10-minütige Runde um den Häuserblock ist. So viel Zeit muss sein.

u Ernährung: Eine ausgewogene Mischkost mit genügend Flüssigkeit, Früchten und Nüssen bietet dem Körper die nötige Kraft in strengen Momenten.

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einem kurzen Rhizom, an dem die fleischigen Wurzeln sitzen. Diese Wurzeln, die auch Kraftwurzel oder Lebensverlängerungswurzel genannt werden, sind die Quelle für das wirkungsvolle Stärkungsmittel.

Während der Weisse Ginseng aus der gebleichten und geschälten Wurzel gewonnen wird, kommt der Rote Ginseng als frisch geerntete Wurzel auf den Markt, die vor dem Trocknen mit Wasserdampf behandelt wurde. Die Wurzeln enthalten ein komplexes Gemisch aus verschiedenen Ginsenosiden und kleine Mengen an ätherischem Öl. Wegen der positiven Wirkung von Ginseng auf die Stimmung sowie auf die physische und intellektuelle Leistungsfähigkeit, die Rekonvaleszenz, den Stoffwechsel und die Immunreaktion hat die chinesische Heilpflanze auch bei uns grosse Bekanntheit bekommen, und wird mittlerweile sogar im Emmental angebaut (www.panax.ch).

Die ideale Tagesdosis beträgt 1 bis 2 Gramm der getrockneten Wurzel oder 200 bis 600 Milligramm Ginsengextrakt. Ginseng kann gekaut, als Tee getrunken oder als Fertigpräparat eingenommen werden. Es ist jedoch eine Heilpflanze, die etwas Zeit braucht, bis sie ihre Wirkung zeigt. Die Behandlung sollte deshalb mindestens ein bis drei Monate lang fortgesetzt werden. u

«natürlich» im TV

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Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.

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Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.

Schmerzen in der Schulter

Ich habe heftige Schmerzen in der rechten Schulter. Der Arzt sagt, das seien Kalkablagerungen, die sich manchmal von selber auflösen. Wie kann ich das zusätzlich unterstützen?

Ich wäre sehr froh, wenn ich eine Operation verhindern könnte.

H. B., Brugg

Die Ursache für eine Kalkschulter ist oft eine Minderdurchblutung der Schultermuskulatur. Meist aufgrund einer Verletzung oder eines Sturzes. Ist die Blutund somit die Nährstoffzufuhr eingeschränkt, bildet sich Kalk an den Sehnen, was diese wiederum steif und unelastisch macht.

Ich bin überzeugt davon, dass Sie selber sehr viel dazu beitragen können, dass die Schulter wieder beweglich und elastisch wird. Ganz wichtig scheint mir dazu Wärme. Ein besonders wirksames, natürliches Heilmittel bei Gelenk-, Muskelund Sehnenschmerzen ist Weihrauch. Sie erhalten Weihrauchprodukte in jeder Drogerie. Mit einer Weihrauch-Salbe können Sie Ihre Schulter morgens und abends kräftig einschmieren. Im Weiteren können

Sie über Nacht jeweils warme Ölkompressen machen mit Johanniskrautöl. Das Öl wirkt wunderbar wärmend, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Und nicht vergessen: Ein übersäuerter Körper kann die Situation verschlimmern. Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie ein Basensalz einnehmen und auf eine mineralstoffreiche Ernährung achten.

Sabine Hurni

Sanfte Verdauungshelfer

Auf Anraten meines Hausarztes nehme ich Vitamin D und Kalzium zu mir. Zusätzlich nehme ich jeden Morgen noch einen Esslöffel Leinsamen ein. Irgendwo habe ich gelesen, dass Leinsamen dem Körper viel Kalzium entziehen. Stimmt das?

M. L., Windisch

Das habe ich noch nie gehört und kann es mir auch schwer vorstellen. Die Leinsamen werden nämlich gar nicht verdaut. Sie saugen sich mit Flüssigkeit voll, quellen im Darm auf und erhöhen so das Darmvolumen. Auf den Mineralstoffhaushalt können Leinsamen deshalb keinen Einfluss haben. Bei der regelmässigen Einnahme von Abführmitteln der älteren Generation entstand oft ein Kaliummangel –nicht zu verwechseln mit Kalzium. Kalium verbessert die Darmbewegung, wird aber durch den regelmässigen Verzehr von Abführmitteln vermehrt ausgeschieden, was wiederum zu Darmträgheit und Verstopfung führt. Ein Teufelskreis. Aber bei Leinsamen ist das nicht der Fall. Meiner Meinung nach sollten Sie diesen sanften Verdauungshelfer weiterhin einnehmen. Erst recht, wenn Sie merken, dass Ihnen die Leinsamen gut tun.

Sehr reich an Kalzium sind übrigens Sesamsamen. Sie schmecken ausgezeichnet im Müesli oder im Salat. Achten Sie zudem auf Ihr Säure-Basen-Gleichgewicht. Ein übersäuerter Körper ist ein star-

Aus der Erde kommt die Kraft HERBST 2012

Die Urkraft kommt aus dem Element Erde. Das weiß jeder, der schon gesehen hat, wie eine Pflanze aus dem Humus herauswächst. Erde bedeutet auch, sich selber zu empfinden!

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ker Kalziumräuber. Sie müssen deswegen nicht gleich zur Vegetarierin werden, doch kombinieren Sie Fleisch, Fisch oder Eier immer mit Gemüse oder Kartoffeln statt mit Reis oder Nudeln. Ich würde Ihnen zudem empfehlen, dass Sie – allenfalls in Kombination mit dem Kalziumpräparat –zusätzlich ein Basensalz einnehmen. Das ist ein kleiner Mehraufwand, der sich für die Gesundheit aber sehr lohnt.

Sabine Hurni

Allergisch gegen Wespenstiche

Ich wurde 2008 von einer Wespe gestochen und musste im Notfall behandelt werden. Nun habe ich immer die Notfallmedikamente dabei. Soll ich eine Desensibilisierung machen? Gibt es Nachteile?

B. W., Winterthur

Die Desensibilisierung bringt bei Insektengiftallergien einen recht guten Erfolg. Es ist allerdings auch ein ziemlich grosser zeitlicher Aufwand, den Sie dazu betreiben müssen. Sie erhalten für eine Desensibilisierung wöchentlich eine Spritze mit einer kontinuierlich steigenden Dosis an Insektengift, und das über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten hinweg. Schneller geht es laut einer Info der Allergiestiftung AHA-Swiss mit einer Methode, bei der Ihnen innerhalb weniger Stunden sechs Spritzen gesetzt werden –und das auf der Intensivstation. Danach müssten Sie sich alle vier bis sechs Wochen beim Hausarzt spritzen lassen, damit die Wirkung erhalten werden kann. Eine solche Immuntherapie dauert üblicherweise fünf Jahre.

Manchmal wäre es praktisch, wenn wir in die Zukunft blicken könnten. Dann wüssten Sie, ob Sie in Ihrem Leben noch einmal von einer Wespe gestochen werden und ob die Desensibilisierung Ihnen dann das Leben rettet. Aber das können Sie im Voraus nicht wissen, denn eine Desensibilisierung ist keine Garantie dafür, dass es nicht mehr zu einer allergischen Reaktion kommt. Das bedeutet: Sie werden das Notfallset auch in Zukunft immer bei sich tragen müssen.

Um Stiche durch Insekten wie Wespen und Bienen zu vermeiden, gibt es ein paar einfache Verhaltensregeln, die Sie vermutlich bereits kennen:

1. Keine Panik. Nicht um sich schlagen, keine hastigen Bewegungen machen und sich langsam entfernen.

2. Nicht barfuss über eine Wiese gehen.

3. Keine Süssigkeiten und kein Fleisch offen liegen lassen

4. Zur Wespenzeit auf Parfüm, Haarsprays, parfümierte Sonnencremes und Ähnliches verzichten.

5. Das klingt jetzt vielleicht etwas albern, aber manchmal lassen Insekten mit sich reden: Schicken Sie sie weg.

Unter www.ahaswiss.ch finden Sie weitere Informationen rund um das Thema Allergien. Sabine Hurni

Haarausfall

Ich bin 69 Jahre alt und verliere immer mehr Haare. Seit ich sie nicht mehr so oft wasche, ist es allerdings besser geworden. Mit welchen natürlichen Substanzen kann ich mein Haar pflegen?

S. S., Olten

Die Haare verändern sich im Alter. Grund dafür ist der Östrogenspiegel, der nach den Wechseljahren absinkt. Zudem verringert sich die Durchblutung der Kopfhaut, sodass die Haarwurzeln weniger mit Nährstoffen versorgt werden. Die Haare werden dadurch dünner und trockener, das haben Sie ja bereits beobachtet. Wenn Sie nun den Talg, der sich an den Haarwurzeln bildet, mit zu häufigem Haarwaschen immer wieder entfernen, werden die Haare deshalb schnell spröd.

Waschen Sie deshalb ihre Haare nur, wenn es wirklich nötig ist. Zwischen den Haarwäschen können Sie die Haare täglich mit einer guten Bürste auskämmen. Konzentrieren Sie sich bei der Haarpflege unbedingt auf den Haarboden. Mit Brennnesselextrakt oder Spülungen mit Brennnesseltee können Sie die Durchblutung des Haarbodens fördern und so die Haare von der Wurzel her kräftigen. Ab und zu können Sie auch eine Kopfmassage mit Oliven- oder Sesamöl machen. Etwa 10 Minuten massieren, allenfalls etwas einwirken lassen und dann auswaschen. Ebenfalls sehr wirkungsvoll bei Haarausfall ist Molke. Sie können sie sowohl trinken als auch täglich äusserlich auf den Haarboden auftragen, einmassieren und dann auswaschen.

Sabine Hurni

Krämpfe wegen Steinobst Warum bekommt man von Pfirsichen, Zwetschgen und Aprikosen Blähungen oder gar Krämpfe, während Kirschen viel besser vertragen werden?

Gesundheitstipp

Gute Laune unter der Dusche

Herpes – Hygiene ist gefragt

Wenn der Herpes aktiv ist, soll man keine Kontaktlinsen tragen wegen der Virenverschleppung. Stimmt das?

Ich habe meinen Herpes immer an den Lippen, und die Salbe habe ich immer mit dem Finger und nicht mit einem Ohrenstäbchen aufgetragen.

L. W., Zürich

Das Herpes-Virus setzt sich im Hirn, in der Nähe eines Nervenstranges fest und befindet sich dort in einer Art Schlafzustand. Sind die Nerven sehr angespannt oder ist das Immunsystem geschwächt, kann das Virus aktiv werden und die Bläschen erscheinen an den Lippen. Ich würde Ihnen empfehlen, nicht mit den Fingern an den Bläschen herum zu kratzen und danach die Kontaktlinsen einzusetzen – aber ich nehme an, dass das ohnehin niemand macht. Sind Herpes-Bläschen offen, ist absolute Hygiene erforderlich, das bedeutet, sich insbesondere nach dem Auftragen der Salbe gründlich die Hände zu waschen –und selbstverständlich auch vor dem Einsetzen der Kontaktlinsen.

Ganz wichtig ist, dass Sie bei einer auftretenden Augeninfektion sofort den Augenarzt aufsuchen, damit er abklären kann, ob es sich um Herpes handelt. Denn wird Augenherpes nicht sofort behandelt, kann das für die Hornhaut im Auge gefährlich werden.

Übrigens: Nehmen Sie für sechs bis acht Wochen täglich Melissentinktur ein. Melisse ist «die» Heilpflanze gegen Viren. Zudem stärkt sie die Nerven, sorgt für Entspannung bei innerer Unruhe und entspannt die durch Stress verspannte Muskulatur.

Sabine Hurni

A. N., Niederscherli

Bei den genannten Früchten gibt es einen gemeinsamen Nenner: Es sind alles Steinfrüchte, welche einen relativ hohen Säureanteil haben und zudem kühlend wirken. Deshalb können sie auch blähend wirken. Erst recht, wenn sie unreif und in grösseren Mengen gegessen werden. Grundsätzlich gehören auch die Kirschen zu dieser Gruppe, nur sind diese viel süsser als die halb grün gepflückten Aprikosen, Zwetschgen und Pfirsiche. Diese müssen nach dem Kauf meist einige Tage zu Hause nachreifen. Isst man sie zu früh, sind sie nicht nur geschmacklich enttäuschend, sondern oft auch für den Magen nicht sehr bekömmlich.

Selbstverständlich liegt das Phänomen nicht nur an den Früchten, sondern auch an uns Konsumenten. Nicht jeder Zwetschgen-, Aprikosen- oder Pfirsichliebhaber reagiert mit Blähungen auf die feinen Früchte. Besonders Leute mit einer eher schwachen Leberleistung vertragen Saures nicht so gut – und sollten auch nicht zu viel davon essen.

Sie können Blähungen und Krämpfen entgegenwirken, wenn Sie etwas Zimt und Ingwer über die Früchte streuen. Beide Gewürze wirken wärmend und gleichen die kühlende Wirkung der Steinfrüchte aus. Essen Sie die Früchte nicht abends und bereiten Sie allenfalls ein Kompott damit zu (ebenfalls mit etwas Zimt). Dann werden die Früchte bekömmlicher. Sabine Hurni

Die Bezeichnungen der neuen Kneipp AromaPflegeduschen «Lebensfreude» oder «Gute Laune» nehmen es schon vorne weg: Sie verführen zum beschwingten Erfrischen und sorgen für Momente des Glücks unter der Dusche. Natürliche pflegende Öle machen die Haut zart und geschmeidig und die pflanzliche Pflegeformel schützt sie vor dem Austrocknen. «Gute Laune» mit natürlichen Ölen aus Maracuja und Grapefruit verspricht gemäss einer Studie ein deutlich verbessertes Hautgefühl. Der exotische Duft belebt die Sinne und Trübsal löst sich beim Duschen förmlich in Wasser auf.

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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander.

Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Heinz Knieriemen über

schlechte Luft

Wie kommt es, dass mit Lariam noch immer ein höchst gefährliches Malaria­Medikament auf dem Markt ist – und warum zeigt die Malaria­Kampagne der WHO bei den Ärmsten der Armen keine Wirkung? Heinz Knieriemen stellt Fragen.

Seit Jahren gibt die deutsche Bundeswehr das umstrittene Malaria-Medikament Lariam an die in Afghanistan stationierten Soldaten ab, obwohl gravierende Nebenwirkungen zu erwarten sind. Fachleute in den USA und in Europa gehen davon aus, dass das Medikament aufgrund der potenziellen Gefahren für die Gesundheit gar nicht mehr auf dem Markt sein dürfte.

Die dilettantische Vorgehensweise im Militär hat auch wieder die Diskussion über die Malariaprophylaxe bei Reisen angeheizt. Schon ein Blick auf den Beipackzettel des weitverbreiteten Medikaments Lariam mit dem Wirkstoff Mefloquin lässt wenig Erbauliches erahnen.

Zu den Nebenwirkungen von Lariam, gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Empfindungsstörungen, Müdigkeit, depres sive Verstimmungen, diverse Hautreak tionen, Herz-Kreislauf-Störungen und Muskelschmerzen. Zudem treten Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten auf, darunter jene zur Behandlung von Epilepsie und psychischen Störungen, Herzerkrankungen oder gegen Diabetes.

Mord als Nebenwirkung Nicht gerade eine gute Voraussetzung für Soldaten, die sich im Kampfeinsatz befinden. Und so nehmen die Klagen über gravierende Gesundheitsstörungen auch kein Ende. Im Fall des amerikanischen Soldaten Robert Bales, der im März dieses Jahres in Afghanistan 17 Zivilisten tötete, besteht der Verdacht, dass die Tat im Zu-

sammenhang mit einer Lariam-Einnahme steht. Das Dilemma: Auch die medikamentösen Alternativen wie Malarone, Paludrine, Quensil, Resochin und Riamed weisen ähnliche Nebenwirkungen auf oder gelten als wirkungslos, was natürlich nicht nur das Militär betrifft.

Die Zahl der jährlichen Neuinfektionen mit Malaria wird weltweit auf bis 400 Millionen geschätzt, die der Todesopfer liegt zwischen 1 und 2 Millionen pro Jahr, die Hälfte davon sind Kinder. In Europa selber gilt Malaria allenfalls noch als eine Krankheit von Reisenden oder eben Soldaten im Militäreinsatz.

Das war nicht immer so. In Italien grassierte das Fieber, wie die Krankheit ursprünglich genannt wurde, Jahrhunderte lang und raffte viele Menschen dahin. Verantwortlich gemacht wurde dafür «mal aria», die «schlechte Luft», ein Begriff, den der Schriftsteller Horace Walpole 1740 als die heutige Krankheitsbezeichnung Malaria einführte.

Malaria verschont auch Päpste nicht

Welch gravierende Ausmasse die Malaria lange Zeit in Italien hatte, zeigt ein Blick auf die Papstwahl. Die Kardinäle reisten voller Beklemmung zum Konklave nach Rom. Nicht die karge Abgeschiedenheit während der Papstwahl bereitete ihnen Sorge, sondern die tödliche Gefahr, die in der Ewigen Stadt lauerte. Man schrieb das Jahr 1623. Papst Gregor XV. war an der Malaria gestorben wie vor ihm Innozenz VIII., Adrian VI., Sixtus V. Kaum hatte

Noch vor 50 Jahren war die Weltgesundheitsorganisation überzeugt davon, die Malaria ausrotten zu können.

man sich zur Wahl zurückgezogen, begann die Seuche auch diesen erlesenen Kreis heimzusuchen. 6 der 55 Kardinäle starben an Malaria – Rom galt als eigentliche Seuchenstadt.

Das änderte sich erst mit der Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe an der Tibermündung südöstlich von Rom. Der weiblichen Anopheles-Stechmücke als Überträger auf den Menschen waren somit die Brutplätze genommen. Eine Massnahme, die auch in anderen Teilen der Welt erfolgreich war.

Ausrottungsstrategie ohne Erfolg

Doch die WHO mit ihren unsäglichen Ausrottungsstrategien, die auch bei der Bekämpfung der Masern gescheitert sind, wollte mehr erzwingen. Noch vor 50 Jahren war die Weltgesundheitsorganisation überzeugt davon, die Malaria ausrotten zu

können. Die globale Kampagne musste 1969 abgebrochen werden, nachdem die gravierenden Nebenwirkungen des als Pestizid eingesetzten DDT zur Mückenausrottung bekannt geworden waren. Inzwischen sind die Ziele denn auch bescheidener geworden. Bis 2015 soll lediglich der Trend zu immer mehr Malariakranken und -toten gebrochen werden. DDT übrigens ist die Abkürzung für Dichlor-Diphenyl-Trichloraethan. Bei der Bekämpfung der Malaria ist DDT zunächst scheinbar erfolgreich gegen die Anopheles-Mücken zum Einsatz gekommen. Infolge der Breitbandwirkung des Pestizids wurden jedoch auch die Nutzinsekten getötet, sodass sich nach Beendigung des Gifteinsatzes die AnophelesMücken verstärkt ausbreiten konnten. Infolge der langen Abbauzeit (Halbwertszeit: über 20 Jahre) kam es zudem in den Nahrungsketten zu einer Anreicherung,

da DDT in Fetten gut löslich ist. Es wurde so auch für grössere Tiere und den Menschen gefährlich. In Deutschland und der Schweiz wurde 1971 ein Herstellungs- und Ausfuhrverbot für DDT erlassen.

Geblieben ist der von bescheidenen Erfolgen begleitete Kampf gegen eine bedrängende Krankheit. Und selbst wenn Arzneimittel wie Lariam wirkungsvoll und im verantwortbaren Rahmen nebenwirkungsfrei wären, drängt sich gebieterisch die Frage auf, warum weltweit immer noch jährlich über eine Million Kinder der Seuche zum Opfer fallen, ohne dass erkennbare Fortschritte zu verzeichnen sind – oder kommen die Medikamente am Ende nicht dort an, wo sie dringend gebraucht werden? u

Haus&Garten

Gartenführung_ Alte Zierpflanzen

Im Wenkenhof in Riehen entstand 1736 ein Lusthaus mit einem französischen Garten und angrenzend daran der «Jardin potager», der Gemüsegarten. Um 1917 erwarb das Ehepaar ClavelRespinger das Grundstück und baute die Anlage zusammen mit den Gartengestaltern Mertens um. Zusammen mit der Clavel-Stiftung und der Gemeinde hat ProSpecieRara «zurückverwandelt» in den Garten der Mertens. Entstanden ist eine Anlage, die Einblick in die Gartengestaltung anfangs des 20. Jahrhunderts gibt. Jeweils am ersten Sonntag des Monats führt die Pflanzenexpertin Elisabeth Ris durch den Wenkenpark. Am 5. August zum Thema Sommerflor und Sonnenstauden. Wer den Garten selbst erkunden möchte, findet entsprechende Informationstafeln.

 Wenkenpark, Bettingerstrasse 121, Riehen; Führung Sonntag, 5. August, von 11 bis 12 Uhr. Reguläre Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 11 bis 18 Uhr. Bis 31. Oktober.

Wespen_ Langeweile als Antrieb

Wespen ernähren sich vorwiegend von Blütennektar. Doch auch Fleisch, Wurst und Käse stehen auf dem Menüplan der Tierchen. Den Bedarf an Eiweiss decken die Wespen jedoch überwiegend mit dem Fressen anderer Insekten. Das Eiweiss benötigen die Tiere für ihren Nachwuchs. Im Spätsommer nähert sich die Brutpflege dem Ende zu – das neue Wespenvolk ist voll entwickelt. «Die Tiere leiden jetzt unter Beschäftigungslosigkeit», sagte der Umweltpädagoge Friedrich-Karl Schembecker gegenüber «Welt online». Deshalb fallen die Wespen dann besonders gerne über unsere Lebensmittel her. Räucherstäbchen können helfen, die lästigen Mitesser fernzuhalten. tha

Der Tipp

Auch Zimmerpflanzen mögen warme Sommertage. darf man sie auf den Balkon stellen; idealerweise den Halbschatten, damit Blätter nicht verbrenVor dem Umzug können robustere Sorten einer lauwarmen Dusche abgespült und erfrischt werden. Nicht vergessen: Auf dem Balkon brauchen die Pflanzen mehr Wasser als drinnen.

Lesen_ Backen mit Buchweizen

Aus Buchweizenmehl lassen sich nicht nur feine PizzoccheriNudeln machen (siehe Artikel Seite 26), Buchweizen ist auch glutenfrei. Er ist somit eine Alternative für Menschen, die weder Weizen noch andere Getreidesorten vertragen. Zudem hilft Buchweizen, Teige leicht und locker zu machen. Das Kochbuch enthält 70 Backrezepte – von Grundrezepten für Teige und Brote über Cremetorten bis zum Käsekuchen.

 Modesta Bersin: «Backen mit Buchweizen», AT Verlag 2012, Fr. 27.90

Kräuter fürs Glas

Wohin bloss mit den vielen Küchenkräutern? Mit den frischen Gewürzen lassen sich sommerliche Drinks und bekömmliche Lassis mixen –probieren geht über Studieren.

Es muss nicht immer Pfefferminze sein: Frische Sommerdrinks mit oder ohne Alkohol lassen sich auch sehr gut mit anderen Küchenkräutern würzen. Aus Rosmarin und einer Orange lässt sich beispielsweise rasch ein frischer Drink zubereiten. Dafür die Orange in feine Scheiben schneiden. Zusammen mit einem Rosmarinzweig und braunem Zucker in einem Glas leicht zerstossen, Eiswürfel (zerstossen oder ganz) beigeben und mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser auffüllen. Rosmarin passt auch sehr gut zu fruchtigen Cocktails mit Granatäpfeln, Cranberrys und Äpfeln. Der Küchenkräuter-Liebling Basilikum ist ein guter Begleiter für viele Drinks: Würzen Sie einen klassischen Gin Tonic mit Basilikum und lassen Sie sich überraschen. Wem das zu stark ist, kann statt zur Vorspeise eines Sommeressen zum Beispiel einen Basilikum-Lassi machen: Grob gehackte Basilikumblätter mit Naturjoghurt oder Kefir mit Zitronen- oder Limettensaft und etwas Milch oder Wasser im Mixer glatt mixen, nach Geschmack mit Eis servieren. Mit Salz und Tabasco abschmecken. Auf ähnliche Art lässt sich mit Gurken und Dill und/oder Peterli ein Drink für zwischendurch oder zum Apéro zubereiten. Wer es gerne scharf hat, greift zusätzlich zu Wasabi oder Chili-Schoten, was auch farblich schön aussieht. Kurzum: Mit Küchenkräutern lässt es sich prima und ohne Risiken experimentieren – und wenn es nur das Leitungswasser ist, das man einmal mit ZitronenThymian oder Oregano würzt. tha

Hungertöter

Mehl, Kartoffeln, Butter und Käse: Früher entstand daraus einfache Bauernkost, heute sind die Gerichte aus diesen wenigen Zutaten beliebte Bündner Spezialitäten. Ein kulinarischer Ausflug zu Pizzoccheri, Maluns & Co. Text Tertia Hager

Haus & Garten Bündner Spezialitäten

Pizokel, Pizzöcar, Pizzoccheri, Bizzocals, Capuns, Gnöch, Maluns, Micluns – sitzt man im Bündnerland in einem Restaurant, kann es einem beim Lesen der Speisekarte etwas Sturm im Kopf werden. Sind Pizokel etwas wie Spätzli? Sind Pizzöcar dasselbe? Und was ist bloss ein Gnöch?

Im flächenmässig grössten Schweizer Kanton gibt es nicht nur drei offizielle Amtssprachen, sondern auch etliche Mundarten und Idiome – und 150 Täler. So gross die Sprachvielfalt, so entlegen einzelne Täler, so verwirrend die Namen der Gerichte.

400 Gramm Käse, 200 Gramm Butter

Es sind allesamt «Mazzafam», wie man im italienischsprachigen Val Mesolcina (Misox) sagt: Hungertöter. In der Tat braucht es einen grossen Hunger, um einen Teller Pizzoccheri wegzuputzen, selbst wenn man eine halbe Portion bestellt, wie sie Flavio Lardi, Koch und Wirt im Restaurant La Romantica in Le Prese im Puschlav, anbietet. Die Spezialität mit Nudeln aus Buchweizen­, Weissmehl, Kartoffeln und Mangold und/oder Wirsing richtet er grosszügig mit Käse und Butter an. Für vier Portionen braucht der Koch 400 Gramm Käse und 200 Gramm Butter. «Jedes Dorf macht die Pizzoccheri etwas anders», erzählt er. Im weniger als fünf Kilometer entfernten Poschiavo kommen auch Rüebli, Bohnen und Erbsen in die Pizzöcar, wie das Gericht im lokalen Dialekt heisst. Zudem werden im Nachbardorf aus dem Teig keine Nudeln gemacht, sondern eine Art Spätzli.

«Jeder sagt, meine Pizzoccheri sind die richtigen», sagt Lardi. Ob das Gericht

Glossar

Pizokel, Pizocal, Bizoccals, Capunet = Spätzli/Knöpfli unterschiedlicher Grösse aus Mehl, Wasser und Ei. Je nach Region wird der Teig mit Spinat, anderem Gemüse oder frischen Kräutern angereichert.

Gnöch, Gnocchi, Gnoccs, Pazoggal, Bizochels = Knödel/Nocken aus Kartoffeln und/oder Mehl, aber auch aus Weizengries und Ei oder mit Quark.

Maluns, Micluns = In der Pfanne gerührte «Ribeli» aus Mehl und gekochten, geraffelten Kartoffeln. Wird mit einem Stück Käse und Apfelmus/ -kompott serviert.

Mazzafam = Ähnlich wie Maluns, jedoch mit Polenta statt Mehl und gewürfelten Kartoffeln zubereitet.

Tatsch, Manfriguli = Eine Art Kaiserschmarren aus Ei, Milch und Mehl, der sowohl salzig als auch süss serviert wird.

Pizzoccheri, Pizzöcar = Gericht aus Nudeln/Spätzli aus Buchweizenmehl, Kartoffeln, Gemüse und Käse.

Plain in Pigna = Eine Art Engadiner Rösti: geraffelte, rohe Kartoffeln mit Wurst und Speck im Ofen gebacken.

Capuns, Chapuns = Krautwickel aus Mangold, gefüllt mit Teig und Trockenfleisch, teilweise auch ohne Mantel.

Zoppa da zotta, Gerstensuppe = Gemüsesuppe mit Gerste, die jeweils am Sonntag zusammen mit einem Stück Fleisch gekocht wurde und heute in jeder Bergbeiz aufgetischt wird.

Canedels, Chnödli = Knödel aus Weissbrot oder Gries mit verschiedenen Zutaten wie Quark oder Fleisch.

Capuns

Capuns sind Mangoldwickel, die mit Trockenfleisch angereichertem Spätzliteig gefüllt sind, im Wasser gekocht und mit Käse und/oder Bouillon, Milch oder Rahm angerichtet werden. Capuns gehören zu den wenigen Spezialitäten, die auch ausserhalb Graubündens aufgetischt werden. Die dem Vorderrhein (Surselva) zugeordnete Spezialität wurde von Exil-Bündnern nicht nur nach Basel oder Luzern gebracht, sondern in die ganze Welt hinausgetragen – von London über Berlin bis nach Addis Abeba und Bangkok.

Der Name leitet sich (vermutlich) von Kapaun ab, dem gemästeten, kastrierten Hähnchen. Die Krautrollen sind ebenso klein und prall. Doch so wie es viele «einzig richtige» Rezepte für die Spezialität gibt, gibt es auch noch andere Erklärungsansätze, weshalb Capuns Capuns heissen. Im Rätoromanischen steht Capun oder Chapun auch für Knirps.

Während der Saison verkaufen die Grossverteiler im Bündnerland einen speziellen Capuns-Mangold mit extragrossen, zarten Blättern. Der Churer Charly Bieler hat mit «Capuns» der Spezialität ein ganzes Buch gewidmet, eine Fundgrube mit unzähligen Anekdoten und über 100 Capuns-Rezepten.

überhaupt eine Spezialität des Val Poschiavo oder eine Veltliner Spezialität ist, lässt der Koch als schlauer Geschäftsmann offen. Sicher ist, dass Pizzoccheri­Rezepte sowohl in italienischen als auch in Bündner Kochbüchern zu finden sind. Im nahe gelegenen italienischen Teglio beansprucht die Accademia del Pizzocchero die Spezialität jedoch für sich. Den hungrigen Reisenden kümmert dies kaum. Ohnehin gehörten die beiden Regionen einst zusammen, war das Veltlin doch bis ins Jahr 1797 Untertanenland des Freistaats Drei Bünde.

Apfelmus, Wein, Milchkaffee

So bescheiden das Angebot an Lebensmitteln in Graubünden einst auch war –was die Hausfrauen aus Käse, Kartoffeln, etwas Gemüse und Getreide zubereiteten, hat bis heute Bestand und macht sowohl Einheimische als auch Touristen glücklich und satt. Nicht nur Pizzoccheri werden mit viel schmackhafter Butter angerichtet. Auch die Zubereitung der köstlichen Micluns verlangt nach ordentlich Fett: Geriebene Kartoffeln und Mehl werden unter stetigem Rühren und unter Beigabe von Butter – früher billigeres Schweinefett – zu goldgelben Krümeln gebraten. Serviert werden Micluns «Cun alch pro», wie es im Engadin heisst – mit Etwas dabei. Das erklärt das für den Touristen doch eher ungewohnte Stück Käse, welches nebst Apfelmus oder ­kompott zur Speise serviert wird.

Während der Restaurantgast wohl ein Bier oder ein Glas Wein zum Gericht trinkt, gehörte früher ein dünner Milchkaffee zu den Micluns, die ausserhalb des Engadins als Maluns bekannt sind. Ähnlich auch das Rezept Maismaluns: Anstelle von Mehl wird Maisgries mit den geraffelten Kartoffeln vermischt. Viele verschiedene Maisgerichte findet man vor allem in den Bündner Südtälern. Für die deftigen «Mazzafam» aus dem Misox werden gekochte Kartoffeln in Würfel geschnitten und zusammen mit Polenta in Butter gebraten.

wie das Zitat von 1742 im Buch «Die Kochkunst Graubündens» belegt: «Für starke Mägen und Arbeitsleuth sind diese Knollen auch eine gute veste Speis.» Heute stärken die mit Spätzliteig gefüllten Mangoldwickel hungrige Wanderer und Skifahrer.

Anna Curtins, Köchin im Restaurant Alpenrose in Vals, erzählt: «Früher sagte man, dass die fleissige Hausfrau die Capuns wickelt, die weniger fleissige würde sie ohne Hülle machen.» Wie bei den Pizzoccheri gilt auch hier: «Beinahe jeder Haushalt hat ein etwas anderes Rezept.»

Anna Curtins macht die Capuns so, wie sie es von der Mutter lernte. Auch wenn es unzählige Zubereitungsarten gibt, für Anne Curtins «gibt es keine anderen», und sie übt leise Kritik: «Heute heisst alles, was in ein Mangoldblatt gerollt wird Capuns.» Sie selbst produziert die Spezialität nur im Sommer, wenn der Mangold im eigenen Garten wächst.

Hausgemacht müssen Capuns sein

Rund 120 Stück produziert Curtins täglich. Als Routinierin braucht sie dafür rund eine halbe Stunde. So aufwendig das Herstellen des Teigs und das fachgerechte Rollen der Capuns ist, so viele kulinarische Fallen lauern bei der Zubereitung. Schlecht gemachte Capuns kleben im Gaumen und liegen schwer wie Beton im Magen. Curtins Tipp: Die Capuns nach dem Kochen noch etwas stehen lassen. Zudem sollte man sich als Gast nicht scheuen, nachzufragen, aus welcher Küche die Capuns kommen. Zwar gibt es durchaus akzeptable Fertig­Capuns, doch manch ein «Industrie»­Produkt ist eine Enttäuschung und hat höchstens im Aussehen etwas mit dem feinen Gericht zu tun.

Mehr zum Thema gut Essen und Trinken unter www.wildeisen.ch

Im ganzen Kanton den gleichen Namen haben Capuns, dem neben Bünderfleisch und Nusstorte wohl bekanntesten Exportartikel aus Graubünden (siehe Box links). Auch Capuns haben ihre Wurzeln in der Bauernküche und waren ein Alltagsessen. Freilich eines, das die Mägen der körperlich arbeitenden Bevölkerung gut füllte,

Vielleicht ist das Urtümliche und Rustikale der Bündner Küche auch etwas der sprichwörtlichen «Testa düra», dem Dickkopf, der Einheimischen zu verdanken. Für Chasper Pult, Experte für Kulturgeschichte und Mitautor des Kochbuchs «Die Kochkunst Graubündens», ist es zumindest erstaunlich, dass sich kaum Spuren der italienischen Küche in Bündner Gerichten finden lassen. Die typisch italienische Pasta kannte man lange Zeit nicht, obwohl viele Bewohner der Bergtäler ab dem 15. Jahrhundert auf der Suche nach Arbeit als Zuckerbäcker nach Italien auswanderten – und teilweise auch wieder

zurückkehrten. Dem Inn entlang kamen hingegen die österreichischen Knödel bis ins Engadin. Canedels heissen sie dort. Zubereitet wurden sie mit dem, was es gerade hatte – mit Fleischresten als Tirolerknödel, mit Käse oder auch nur mit Gries. «Solche kulinarischen Verschiebungen lassen sich aber nicht genau zuordnen», sagt Chasper Pult. Zudem brachten auch die im 13. und 14. Jahrhundert aus dem Piemont und Oberwallis eingewanderten Walser Knödelrezepte nach Graubünden.

Gut essen und Satan ist weg

Trotz des gewissen Wohlstandes, der mit den zurückgekehrten und teilweise zu Reichtum gekommenen Zuckerbäckern und dem beginnenden Tourismus Mitte des 19. Jahrhunderts entstand, vergass die Bevölkerung ihre bäuerlichen Wurzeln nicht. Und heute wissen Touristiker und Gastronomen, dass sich die einfache Kost

von damals – urtümlich, rustikal und üppig – gut verkaufen lässt.

Die währschaften Gerichte jedoch nur als Hungertöter der Bergbauern zu sehen, wäre falsch, findet Chasper Pult. Die vier Mahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Zvieri, Nachtessen – bestimmten den Tagesablauf und wurden gemeinsam und aus dem gleichen Topf eingenommen. Essen und Trinken diente nicht nur dem Körper, sondern auch dem allgemeinen Wohlbefinden. So heisst denn auch ein Sprichwort aus dem Münstertal: «Do avair bain mangià e bain bavü, Satanas nun es plü.» – Nachdem man gut gegessen und getrunken hat, ist Satan nicht mehr. Ein anderes besagt, dass gutes Essen und guter Wein alles zu einem guten Ende führt.

Spaghetti aus Poschiavo

Die geschäftstüchtigen Bergler verstanden es, aus importierten Produkten «eigene»

Spezialitäten zu machen – bekanntestes Beispiel dafür ist die Engadiner Nusstorte. Dass Baumnüsse selten in Lagen über 800 Meter wachsen, wurde geflissentlich verschwiegen. Bis heute wird darüber gestritten, wo und wann die erste «echte» Nusstorte gebacken wurde. War es im Engadin? Oder brachte ein Zuckerbäcker nicht nur die Nüsse, sondern auch das Rezept aus Frankreich oder Italien mit?

Findig und geschäftstüchtig zeigten sich auch die Puschlaver. Angeregt durch das Engadin, wo begüterte Touristen gerne ein Bier tranken, entstand um 1850 die erste Brauerei im Tal. Für die Bevölkerung blieb Bier jedoch ein Luxusprodukt, getrunken wurde Wein aus dem nahen Veltlin.

«Gebratene Brotscheiben, dazu ein Stück Käse – fertig ist das Pan Ciocc.»

Zu eigenen Spaghetti kamen die Bündner anfangs des 20. Jahrhunderts: Durch den Bau der Bahnlinie über den Berninapass und der Elektrizitätswerke wanderten Tausende arbeitssuchender Italiener ins Puschlav ein; ein guter Grund für die Getreidemühle in Poschiavo in die Spaghetti­Produktion einzusteigen. Heute sind die Spaghetti aus der Molino di Poschiavo weit über das Bünderland hinaus bekannt. u

Literatur

_ Walservereinigung Graubünden: «Chääsgezängg und Türggäribel», zu beziehen über www.walserverein-gr.ch, Tel. 081 664 14 42

_ Gianni Bertossa: «I mazzafam», AT-Verlag 2009

_ Roland Jöhri: «Die Kochkunst Graubündens», AT-Verlag 2006

_ Charly Bieler: «Capuns», Desertina Verlag 2012

_ Martin Weiss: «Urchuchi», Rotpunktverlag 2008

_ Maggie Poltéra: «Das Kochbuch aus Graubünden», Hölker Verlag 2003, vergriffen

_ Magazin «Graubünden geht aus!», Restaurantführer fürs Bündnerland, an Kiosken und im Buchhandel erhältlich.

Surftipps

_ www.natuerlich-online.ch/surftipps

Mazzafam: Rezept aus «I Mazzafam»

1 kg Kartoffeln

500 g Polenta

50 g Butter geriebener Käse

Zubereitung

Kartoffeln mit oder ohne Schale kochen. Wenn sie gar sind, in Würfel schneiden und in Butter braten. Die Polenta dazugeben, weiterbraten (es kann auch fertige, am Vortag zubereitete Polenta verwendet werden). Zum Schluss den geriebenen Käse dazugeben.

Capuns vom Restaurant Alpenrose in Vals

Rezept für 4 Personen

500 g Weissmehl

250 g geräuchertes Fleisch

(Speck und Landjäger)

120 g Bündner Bergkäse gerieben

900 g Blattmangold

3 Eier

1 lt Bouillon

1 dl Wasser

2 dl Vollmilch

Salz, Petersilie, Schnittlauch, Krauseminze, Liebstöckel

Zubereitung

Landjäger (in 5­mm­Streifen) und Kräuter mit dem Mehl vermischen. Eier, Wasser und Salz verquirlen und dazugeben. Die Masse zu einem zarten Teig verrühren (nicht schlagen, sonst wird der Teig zäh). Mangoldblätter waschen und auslegen. Die Teigmasse mit einem Löffel gleichmässig auf die Blätter verteilen. Blattseiten links und rechts einschlagen und von unten her satt einrollen. Mit dem Stiel feststecken. Bouillon und Vollmilch aufkochen und die Capuns sorgfältig ca. 10 Minuten köcheln lassen. Capuns mit Kochflüssigkeit in einem tiefen Teller anrichten und mit gebratenem Speck und Bündner Bergkäse garnieren.

Maluns: Rezept aus

«Die Kochkunst Graubündens»

Rezept für 4 Personen

500 g Kartoffeln

175 g Mehl

100 g Butter

Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung

Kartoffeln 1 bis 2 Tage im Voraus in der Schale nicht zu weich kochen. Kartoffeln schälen und an der Röstiraffel raffeln. Mehl unter die Kartoffeln mischen. Butter in einer nicht klebenden Pfanne schmelzen. Kartoffelmasse beigeben und unter ständigem Wenden und Stochern etwa 20 Minuten braten, bis kleine Kügelchen entstehen.

Puschlaver Pizzoccheri di Hotel La Romantica

Rezept für 4 Personen

200 g Buchweizenmehl

200 g Weissmehl

400 g Wirsing oder Mangold

200 g Kartoffeln (kochfest)

200 g Puschlaver

Pizzoccheri-Käse

200 g Parmesan

200 g Butter

3 Knoblauchzehen

1 Ei

1 Bund Salbeiblätter Salz, Öl

Zubereitung

Das Mehl mit Ei, Öl und etwas Wasser zu einem glatten Teig verarbeiten. Nach kurzer Ruhezeit den Teig in 4 mm dicke und 7 bis 10 cm lange Streifen auswallen und mit dem Messer in 4 mm breite Nudeln schneiden. Wirsing und Kartoffeln in grobe Würfel, den Knoblauch und die Salbeiblätter in dünne Scheiben schneiden. Kartoffeln und Wirsing nacheinander in siedendes Salzwasser geben. Nach ca. 5 Minuten die Pizzoccheri beigeben und nach weiteren 7 bis 10 Minuten probieren. Wasser abgiessen und Pizzoccheri schichtweise mit dem geraffelten Käse auf einer grossen Gratinplatte anrichten. Butter, Knoblauch und Salbei in einer Bratpfanne goldbraun braten und über die Pizzoccheri geben. Gut vermischen und mit frischem Pfeffer abschmecken.

Der Genusstipp

Bio-Pizzoccheri:

handgemacht und weizenfrei!

Ganz klar: Wer Zeit und Musse hat, legt selber Hand an, knetet, walzt und schneidet die Pizzoccheri für das Original-Rezept. Wie die Nonna auf der Azienda in Poschiavo oder Le Prese. Aber: Schneller gehts auch, ohne auf handwerklichen Genuss zu verzichten!

Peter Gschwend von der Nudelwerkstatt LaMartina pflegt in seiner Manufaktur die Handwerkskunst rund um die perfekte Nudel. Seine Pizzoccheri werden nach Originalrezept in kleinen Chargen beim gekonnten Walzen gleichsam mit Streicheleinheiten verwöhnt. Weder bei der Verarbeitung noch beim Trocknen werden die Nudeln erhitzt. Die Bio-Pizzoccheri danken es mit perfektem Biss und Geschmack.

Übrigens: Peter Gschwends Rezepturen verzichten auf Weizen und setzen dafür bei allen Pastasorten voll auf Bio-Urdinkel aus Demeter-Anbau!

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Der Segen der Langsamkeit

Gärten sind Orte der Musse, sie inspirieren und entschleunigen –und gleichzeitig sind sie auch Schauplätze harter körperlicher Arbeit. Diese Balance macht sie zum entscheidenden Faktor für das Glück der Menschen.

Text Remo Vetter

Der Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

Dass sich immer mehr Menschen auf die Suche nach dem Glück machen, zeigen mir die Kurse und Seminare in unserem Garten, in die immer häufiger auch Banker und andere Kopfarbeiter kommen. Aber auch andere gesellschaftliche Trends deuten darauf hin. Erst noch sind Schrebergärtner belächelt worden, heute ist das in den grossen Schweizer Städten ein Boom mit Wartelisten. Unter dem Stichwort «Urban Gardening» wird weltweit gegärtnert. In Japan steigen die Banker über Mittag auf das Hochhausdach zu ihren Kräutergärten und machen eine halbe Stunde Naturarbeit, um zu entschleunigen und zur Ruhe zu kommen.

stalten, fühlt sich gut an. Ich glaube nicht, dass dabei der Stolz auf den grössten Kürbis oder die schmackhaftesten Tomaten das Wichtigste ist – der Applaus der anderen also –, sondern die eigene Zufriedenheit.

Die Schwielen an den Händen, die verkratzten Arme, der schmerzende Rücken: Sie sind nichts gegen die inneren Spuren, die ein Garten hinterlässt. Sie sind nichts gegen das «Glück, im Freien zu sein».

Dafür, dass im Garten neben Rosen, Lavendel, Tomaten und Apfelbäumen auch das Glück blüht, gibt es viele Gründe. Der Mensch findet es grundsätzlich schön und inspirierend, einen Garten anzuschauen. Naturbetrachtung hat etwas Wohltuendes. Pflanzenbetrachtung ist eine Art Therapie, deshalb zieht es viele Leute immer wieder zu Kraftorten, wo ihre Lieblingspflanzen wachsen. Dazu habe ich eine wunderbare Erklärung: Vor Pflanzen hat niemand Angst! Deshalb wird wohl in der Behindertenarbeit oder mit Drogensüchtigen oft auch mit Pflanzen gearbeitet. Man spürt den Boden, die Natur – und damit sich selbst. In Kursen stelle ich immer wieder fest, wie die natürliche Umgebung Menschen öffnet, denn in der Natur kann man gut miteinander reden.

Nicht der Applaus zählt

Das Glück im Garten kommt aber nicht nur von entspannter Betrachtung, sondern auch vom Zupacken. Selber aktiv zu ge­

Eine Tomate vom Säen bis zum Ernten zu begleiten, schafft eine Beziehung zu unseren Lebensmitteln. Und damit zur Natur. Ich erinnere mich an einen Kursteilnehmer, der ratlos vor dem Beet stand, als er einen Salat schneiden sollte. Der Mann hatte nie zuvor mit Erde, mit dem Boden zu tun gehabt. Luxus besteht für mich deshalb darin, dreissig Minuten vor dem Essen in den Garten zu gehen, selbst gezogenes Gemüse und Kräuter zu ernten und in der Küche frisch zu verarbeiten.

Symbol für das Leben

Die Entwicklung vom Samen zur saftigen, schmackhaften Tomate ist auch eine Botschaft der Natur an den Menschen. Alles braucht seine Zeit, heisst sie. Die Natur gibt uns vor, was möglich und was zu tun ist. Das ist eine Herausforderung in einer Zeit, in der immer alles schneller wird und ständig und sofort verfügbar sein muss –und das ist der wahre Segen für den, der die Lektion versteht, denn dann schenkt uns die Natur «den Luxus der Langsamkeit». Im Garten sehe ich, was ich gemacht habe, was sich verändert. Es passiert etwas, aber nicht so schnell, dass ich nicht mehr mitkomme. Der Garten ist ein Ausgleich zum hektischen Alltag mit seiner Informationsüberflutung.

Rückzugsort und Musse auf der einen Seite – Arbeit und Ertrag auf der anderen. Mit diesen beiden Polen ist der Garten ein starkes Symbol für unsere Existenz. Ein

Modell für das, was wir heute «Work­LifeBalance» nennen. Gärten liefern Früchte und Gemüse, sie ernähren uns also im direkten Wortsinn. Sie bieten aber auch Nahrung für die Seele, indem sie inspirieren und Ruhe ausstrahlen. Kein Wunder ist das Paradies in unserer Vorstellung ein üppiger Garten.

Jetzt im Sommer ist der Garten von den kräftigen Farben und schlichten Formen einjähriger Blumen erfüllt. Von anspruchsvollen Gärtnern meist verschmäht, gehö­

ren für mich die Sommerblumen zu den hübschesten und fröhlichsten Pflanzen, die ich mir vorstellen kann. Ihr leuchtendes Farbenspiel ist willkommen und oftmals haben sie essbare und dekorative Blüten, wie zum Beispiel die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Ihre pfeffrigpikanten Blätter enthalten grosse Mengen an Vitamin C und auch die Blüten schmecken gut, ihre kräftig orange, gold und rot gefärbten Blütenblätter geben einen wunderbaren Kontrast zu grünen Blattsalaten.

Arbeiten im August

● Ernte der letzten dicken Bohnen und ersten Maiskolben, ausserdem Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika und Auberginen

● Bohnen und Zucchini regelmässig ernten. Sie verdoppeln ihre Grösse jetzt nahezu über Nacht.

● Pflaumen, Renekloden, Brombeeren und vielleicht die ersten Äpfel, Birnen und Feigen pflücken.

● Letzter Termin zur Aussaat von Karotten und Rüben, ausserdem Saat von japanischen Zwiebeln und Kohl für das kommende Frühjahr.

● Kürbisse düngen.

● Knoblauch, Zwiebeln und Schalotten trocknen und für den Winter einlagern.

● Kartoffeln und Tomaten auf Anzeichen von Krautfäule kontrollieren und bei feuchtwarmem Wetter spritzen.

Gründüngung nicht vergessen Gründünger sind empfehlenswert für Flächen, die nach der Ernte frei geworden sind, wie zum Beispiel auf Kartoffel­, Kohl­ oder Bohnenbeeten, aber auch unter Beerenkulturen. Eine Gründüngung (zum Beispiel mit Phacelia) unterdrückt durch die entstehende schützende Bodendecke das Unkraut und verbessert die Bodenstruktur durch Lockerung und Anreicherung des Bodens mit organischer Substanz. Ausserdem liefert sie Nährstoffe, die Folgepflanzen nutzen können und schützt den Boden bei starkem Regen vor dem Auswaschen.

Ringelblumen haben grosse Blüten mit orangeroten Petalen (Kronblättern). Im Mittelalter zählten Ringelblumen zu den wichtigsten Heilpflanzen und Küchenkräutern und sie gaben eintönigen Mahlzeiten Farbe und Aroma. Nicht von ungefähr wird sie als «Heilerin im Garten» bezeichnet. Die orangeroten Blütenblätter der Gartenringelblume lassen sich einfach trocknen und gut halten. Sie dienten früher oft als Ersatz für den teuren Safran. Man kann sie frisch oder getrocknet zum Kochen nehmen und sie bewahren ihre Farbe auch im getrockneten Zustand gut, wenn man sie an einem trockenen, dunklen Ort aufbewahrt. Eine Handvoll frisch gepflückte Ringelblumenblüten am Ende des Kochvorganges dem Risotto zugegeben, erfreut das Auge jeden Gastes.

Der Duft des Südens

Während ich schreibe, trägt der Wind den markanten Duft von frischem Lavendel ins Haus. Ein blühender Lavendelstrauch lädt gerade dazu ein, einen Stängel abzupflücken und die Blüten zwischen den Fingern zu zerreiben, sodass das ätherische Öl und der Duft freigesetzt werden. Lavendel ist seit alters her eine der wichtigsten Duftpflanzen im Haus, die ihren Wohlgeruch in Wäsche und Kleiderschränken

verbreitet. Lavendelsträucher werden in der Nähe von Fenstern in Beete und Töpfe gepflanzt, damit ihr Duft in die Zimmer zieht und Insekten abhält. Das ätherische Öl wirkt heilend bei Verbrennungen und Wunden und hat einen beruhigenden Effekt auf die Sinne. Man verwendet Lavendel als Badezusatz, als Duftstoff für Parfüms, und er ist ein wichtiger Bestandteil vieler Potpourri­Mischungen.

Lavendel, dessen Nützlichkeit wohl nur von Rosenblüten übertroffen wird, lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Um selbst gezogenen Lavendel zu trocknen, pflückt man ihn an einem schönen Tag, wenn sich die Blüten gerade geöffnet haben, und hängt ihn, zu Sträussen gebunden, zum Trocknen auf. Anschliessend werden die kleinen Blüten abgezupft und für Duftkissen, Lavendelsäcklein und Potpourris in Gläsern aufbewahrt.

Früchte der Arbeit

Im August ernten wir die Früchte der Arbeit, die früher im Jahr anfiel. Wichtig ist jetzt aber auch, die Routinearbeiten nicht zu vernachlässigen. Jäten, Giessen, Lockern stehen ganz oben auf meiner Liste. Viele Obst­ und Gemüsesorten nähern sich jetzt der Vollreife. Stangenbohnen, Tomaten, Gurken, Paprika und sogar

Obstbäume brauchen eventuell Stützen, wenn sie schwer beladen sind. Einiges ist bereits geerntet und es kann zurückgeschnitten werden. Ich mache häufig bereits im August Rückschnitte, damit die Pflanzen in diesem Monat und im September nochmals nachwachsen und erstarken. In trockenen Sommern wächst auch das Unkraut langsamer. Die Zeit, die wir beim Jäten einsparen, brauchen wir aber wahrscheinlich beim Giessen wieder. Nur bei regelmässiger Wasserversorgung wachsen Pflanzen gesund und schiessen nicht vorzeitig in die Saat.

Um diese Jahreszeit wachsen Zucchini, Stangenbohnen und Buschbohnen übrigens unwahrscheinlich schnell. Sie müssen täglich kontrolliert und regelmässig geerntet werden, sonst werden sie zu gross, zu wässrig und vor allem sehr faserig. Und noch ein Tipp: Knipsen Sie die Triebspitzen der Stangenbohnen ab, wenn diese die Enden der Stangen erreichen. So werden die Ranken nicht kopflastig und treiben weiter unten wieder aus. Ähnliches gilt für Tomaten. Knipsen Sie auch hier die Seitentriebe ab und entfernen Sie zusätzlich die Triebspitzen, wenn sich vier oder fünf Rispen mit Früchten gebildet haben. Und nicht vergessen: Mit dem Giesswasser täglich Tomatendünger verabreichen. u

Remo Vetter weiss Rat

Kränkelndes

Aprikosenbäumchen

In meinem Garten habe ich ein Problem mit meinem Aprikosenbaum, bei dem ich nicht mehr weiter weiss. Er trägt bereits viele noch unreife Früchte und jetzt beginnen aussen an den Ästen die Blätter zu vertrocknen. Letztes Jahr schickte mein Vermieter Gärtner, welche die vertrockneten Äste abgeschnitten und den ganzen Baum dann gespritzt haben, leider weiss ich nicht womit. Nun sieht der Baum wieder genau gleich aus. Was fehlt ihm –und gäbe es da eventuell eine biologische ganzheitliche Behandlungsmethode? Bettina Keller, per Mail

Wahrscheinlich ist Ihr Aprikosenbäumchen von der Pilzkrankheit Monilia befallen und dann ist eine Behandlung in der Tat schwierig. Es gibt kein biologisches Mittel gegen den Pilz. Alles, was Sie tun können ist, das Bäumchen mittels einer Spritzbrühe mit Schachtelhalmpulver vorbeugend zu stärken. Wichtig ist zudem, dass die betroffenen Pflanzenteile bereits früh im Sommer weggeschnitten und entsorgt werden. Als Ergänzung würde ich zur Stärkung des Bäumchens auch noch das Produkt biplantol vital einsetzen, welches Sie bei www.biplantol.ch beziehen können.

Igelhotel für den Garten

Wir wohnen in Muttenz in einer Eigentumswohnung mit Garten rund ums Haus. Mein Mann pflegt den gesamten Garten in der Freizeit, und wir sind immer froh um Ihre Tipps. Wir haben jedes Jahr Igel im Garten, aber ich weiss nicht, wo sie wohnen. Ich würde den Igeln gerne ein Igelhotel bauen, weiss aber nicht genau wie. Verena Flückiger Frey, Muttenz

In sauber aufgeräumten Gärten finden

Igel im Herbst zu wenig Verstecke, um den Winter zu überleben, dabei braucht es wenig, um ihnen ein Winterquartier zu gewähren. Ein bewusst liegen gelassener Laub­ oder Asthaufen reicht in der Regel aus. Komfortabler ist sicher ein eigens für die stacheligen Gesellen gebautes Igelhotel. Einfache Bauanleitungen für Igelhotels und viele wertvolle Tipps, was wir für Igel im Garten tun können, erhalten Sie beim Verein «pro igel» in Russikon (Telefon 044 767 07 90), fertige Igelhotels gibt es im Fachhandel, beispielsweise bei der Firma Biogarten (www.biogarten.ch).

Ärger mit Werren

Seit einigen Jahren stelle ich immer wieder fest, dass sich in unserem Garten die Dickmaulrüssler (Werren) an den Wurzeln der frischen Setzlinge gütlich tun. Die Blätter der Zucchetti werden gelb und sie wachsen langsam. Nun habe ich die Geduld verloren.

Bei einer Recherche im Internet bin ich dabei auf ein Nematoden ­ PulverGemisch gestossen. Nematoden sind winzige Parasitenwürmer die über die ausgewachsene Maulwurfsgrillen herfallen. Kann ich dieses Pulvergemisch bedenkenlos einsetzen?

Ruth Eugster, Herisau

Der Dickmaulrüsslerkäfer frisst an den Blättern und verursacht die typischen, halbmondförmigen Frassbuchten. Gefürchteter als die Käfer sind jedoch seine Larven, denn diese fressen die Wurzeln der Pflanzen an und können diese zum Absterben bringen. Als Abwehrmassnahme werden Dickmaulrüssler­Nematoden eingesetzt. Der beste Einsatzpunkt ist von Mitte April bis Anfang Juni und Anfang September bis Mitte Oktober. Bei der Ausbringung muss die Bodentemperatur mindestens zehn Grad betragen. Langfristig sind Dickmaulrüssler­Nematoden eine gute Wahl, weil sie die natürlichen Gegenspieler des Dickmaulrüsslers wie Laufkäfer, Spitzmäuse und Igel schonen. Alle diese Nützlinge vertilgen Werren. Allein schon darum ist es wichtig, im Garten Nützlinge gezielt anzusiedeln.

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich­online.ch

Leckere Erlebnisse in kleinen und feinen Bergdörfern!

Kulinarik im Val Müstair

● 3 Nächte im Doppelzimmer Hotel Chasa de Capòl

● Halbpension mit lokalen Spezialitäten-Menüs

● Führung im UNESCO Welterbe Kloster St Johann Müstair

● Führung mit Wildbeobachtung im Schweizerischen Nationalpark CHF 480.— pro Person

Natur

Sterngucker im August_ Die Perseiden kommen

In der ersten Augusthälfte sind besonders viele Sternschnuppen zu sehen – die Perseiden. In der Nacht vom 11. auf den 12. August wird das Maximum dieses schönsten alljährlich erscheinenden Meteorschwarmes erwartet. Besonders viele Sternschnuppen (bis zu 200 pro Stunde) sind ab Mitternacht bis etwa 4 Uhr morgens zu erwarten. Da am 10. August das Fest des heiligen Laurentius gefeiert wird, der 248 nach Christus den Märtyrertod erlitt, nennt man diesen Meteorschauer auch «Laurentiustränen».

Die Erde durchquert in dieser Zeit die Überreste des Schweifes des Ursprungskometen Swift-Tuttle und fängt diese kleinen Teilchen ein, welche schliesslich als Sternschnuppen am Himmel verglühen. Der scheinbare Ursprung für den Beobachter ist das Sternbild Perseus, welches jeweils ab Mitternacht über dem östlichen Horizont erscheint. Andreas Walker

Forschung_ Blitze umleiten

Bei einem Gewitter mit Blitzeinschlägen treffen gewaltige Mengen Energie auf die Erde. Seit den 1990erJahren suchen Forscher deshalb nach Möglichkeiten, diese Billionen von Watt einzufangen, um sie zur Stromerzeugung zu nutzen. Da der gebündelte Lichtstrahl eines Lasers einen relativ geringen elektrischen Widerstand hat, wäre es –theoretisch – möglich, Blitze mittels Laser ab- respektive einzufangen. Nach vielen Fehlschlägen ist es der technischen Hochschule (ENSTA) in Paris nun zumindest gelungen, Blitze durch Laser abzulenken, schreibt «Geo». Im Versuch schossen die Blitze nicht in das nächstgelegene Ziel, sondern in ein entfernteres, oder wählten sogar einen «krummen» Weg zwischen den Elektroden. tha

Orientierung_ Bienen sind uns ähnlich

Wie finden Bienen von ihren ausgedehnten Flügen nach Nahrung wieder nach Hause?», fragten sich Neurobiologen in Deutschland. Sie liessen die Tierchen mit Funkchips fliegen und überwachen. Zudem beobachteten sie unter dem Mikroskop die Nervenzellen des Stecknadelkopf grossen Bienenhirns, um den ausserordentlichen Orientierungssinn der Insekten zu erforschen. Das Finden von Nektar stimuliert die Insekten dahin gehend, dass Bienen mittels sogenanntem Belohnungslernen zu eigentlichen Gedächtniskünstlern werden. Zudem erkennen sie Symbole wie Kreis, Quadrat und Kreuz. Diese Erkenntnis lässt die Forscher jubeln und sagen: «Biene und Mensch sind sich auf neuronaler Ebene ausserordentlich ähnlich», berichtet focus.de. Fragen wir nächstes Mal doch am besten eine Biene nach dem richtigen Weg. tha

Vor etwa zwei Millionen Jahren begannen die Gletscher der Eiszeit dem Gebirge seine heutige Form zu geben. Die Alpen wachsen pro Jahr zwar immer noch um etwa einen Millimeter in die Höhe, doch sie sind auch dem Zerfall preisgegeben. Kälte und Hitze machen den Fels mürbe, Regenwasser spült ihn aus. Der Fotograf Bernhard Edmaier hat Flugbilder von ausgewählten Orten aufgenommen, die den komplexen und kunstvollen Aufbau des Gebirges widerspiegeln und den heutigen Zustand dieses seit Jahrmillionen andauernden Entstehungsprozesses veranschaulichen.

 Bernhard Edmaier, Angelika Jung-Hüttl: «Kunstwerk Alpen», Bergverlag Rother 2012, Fr. 66.90 über Buch und Berg, Telefon 044 240 49 49, www.pizbube.ch

Triftgletscher

Vergängliche Naturschönheiten

Eine kleine, aber feine Ausstellung im Val Poschiavo zeigt, welchen Einfluss Gletscher auf unser Leben haben – und umgekehrt.

Langsam, fast vorsichtig könnte man meinen, schlängelt sich der Zug vom Engadin über den Berninapass hinunter zur Alp Grüm im Val Poschiavo und weiter nach Cavaglia. Die Reise bietet nicht nur imposante Ausblicke auf Berggipfel, Gletscher und Moränen, sie stimmt auch ein auf die Ausstellung «Gletscher gestern – heute – morgen» in Cavaglia. Die kleine, aber feine Schau gleich bei der Zugstation bietet keine Touchscreens und kaum interaktive Angebote, vielmehr erzählen die mit Grafiken und Fotos illustrierten Texttafeln die Geschichte des «ewigen» Eises von der letzten Eiszeit vor 25 000 Jahren bis heute und werfen auch einen Blick in die Zukunft.

Es gibt einiges zu lesen, doch die Ausstellungsmacher verstehen es, das Phänomen Gletscher mit all seinen Aspekten so zu erklären, dass auch einem Laien vieles klar(er) wird. Das neu erworbene Wissen kann an den einzelnen Tafeln sogleich mit einem kleinen Quiz überprüft werden.

Dass Gletscher das Klima beeinflussen und umgekehrt, zeigt eine Waage, die mit «Wetter- und Klimagewichten» belegt

werden kann und je nach Ausgangslage Richtung «Zunahme» oder «Schwund» ausschlägt. Und wer schon lange einmal in einen Gletscher hinein wollte, bekommt an der Ausstellung die Gelegenheit, die Gletscherhöhle des nahen Roseggletschers zu besuchen. Eine Art begehbarer Lampenschirm bietet ein 360°-Panorama der Gletscherhöhle – und das ganz ohne kalte Füsse. Eindrücklich ist der 30-Sekunden-Film über das Sterben des Triftgletschers. Zwei Jahre Gletscherschwund im Zeitraffer machen aus dem vermeintlich starren, einen reissenden Eisstrom.

Wie Gletscher als Landschaftsgestalter funktionieren und welche Kraft in ihnen steckt, zeigt in natura der nahe Gletschergarten. Dort sind «Die Töpfe der Riesen», die Gletschermühlen, zu entdecken: Steine, die durch die starken, andauernden Strömungen und Strudel des Gletscherwassers im Lauf der Jahrtausende zu imposanten Naturkunstwerken geschliffen wurden. tha  «Gletscher gestern – heute – morgen», Bahnstation Cavaglia, täglich 10 bis 17 Uhr. Bis 21. Oktober. www.ghiacciai.info

Ohne Pilze geht auf unserem Planeten gar nichts. Sie leben in enger Symbiose mit fast allen Pflanzen. Ohne sie und ihr weltweites Netz aus feinsten Wurzeln würde unser Ökosystem zusammenbrechen, unzählige Arten wären vom Aussterben bedroht – wir Menschen wohl auch. Text Andreas Krebs

Das Gehirn der Welt

Pilzglossar

Fruchtkörper: Sie sind die Fortpflanzungsorgane mehrzelliger Pilze, und sie sind äusserst potent. Der Echte Zunderschwamm zum Beispiel bildet in seiner aktivsten Phase pro Quadratzentimeter Sporen bildender Schicht etwa 239 Millionen Sporen. Und das stündlich!

Hyphen (griechisch für Gewebe): Das Wort bezeichnet die unterirdischen, fadenförmigen Zellen der Pilze, auch Pilzfädelchen genannt. Sie sind mit 2 bis 100 Mikrometer unvorstellbar dünn und mitunter Hunderte Kilometer lang. Zum Vergleich: Die dünnsten Pilzfäden sind 40 Mal dünner als ein Menschenhaar.

Myzel, Myzelien: die Gesamtheit aller Hyphen. Sie machen Pilze zu den grössten Lebewesen der Erde.

Mykorrhiza (altgriechisch für mýkēs‚ «Pilz» sowie rhiza‚ «Wurzel»): Die Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist.

Fast alle Pflanzen dieser Welt leben in enger Verbindung mit Pilzen. Es ist diese symbiotische Verbindung, welche die Mykologin Martina Peter von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL besonders fasziniert. «Pilze haben eine sehr wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf eines Ökosystems», erklärt sie. «Die Wurzeln fast aller Pflanzen der Erde stehen an ihren feinsten Enden, den Feinwurzeln, mit Pilzen in engem Kontakt. Dieses ‹Organ› nennt man Mykorrhiza. Dort findet der für beide lebenswichtige Nährstoffaustausch zwischen Pflanze und Pilz statt.» Bei dieser innigen Verbindung zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln handelt es sich um eine der am weitesten verbreiteten und wohl auch wichtigsten Symbiosen im Pflanzenreich. Die nur 2 bis 100 Mikrometer dicken Hyphen (siehe Pilzglossar) dringen dabei in die Wurzelzellen der Pflanze ein oder umhüllen die Wurzeln und schieben sich zwischen die Zellen.

Gigantisch und mächtig

Ein einziger Baum kann mit bis zu hundert verschiedenen Mykorrhizapilzarten vergesellschaftet sein und innerhalb derselben Art mit verschiedenen Individuen. Die Pflanze bildet dann keine eigenen Wurzelhaare mehr aus, weil deren Funktion komplett und wesentlich effizienter von den Pilzhyphen übernommen wird. Die Hyphen sind viel dünner als die feinsten Wurzelspitzen und -haare der Pflanzen und erreichen so Nährstoffe und Wasser aus kleinsten Poren im Boden; zudem durchwächst das Myzel des Pilzes ein viel grösseres Bodenvolumen als die Wurzeln des Baumes. So bedeckt, wie Biologen der WSL festgestellt haben, ein im Schweizer Nationalpark lebendes Exemplar der Pilzsorte Dunkler Hallimasch eine Fläche von rund 35 Hektaren. Der in der Nähe des Ofenpasses entdeckte Pilz ist mehr als 1000 Jahre alt und vermutlich der grösste Europas. In den USA indes gibt es noch mächtigere Exemplare. In den Wäldern von Oregon etwa lebt ein Dunkler Hallimasch, der sich über eine Fläche von neun Quadratkilometern ausbreitet und schätzungsweise 600 Tonnen wiegt. Damit sind Pilze die mit Abstand grössten Lebewesen auf Erden.

Das grösste Lebewesen der Welt: der dunkle Hallimasch.

Ein Kubikzentimeter Erdboden kann mehr als zehn Kilometer hauchdünne Pilzfäden enthalten. Es ist ein unvorstellbar komplexes Geflecht – ähnlich demjenigen der Neuronen im menschlichen Gehirn. Gemäss Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl regeln Pilze den Informationsfluss zwischen den Pflanzen und dem ganzen Ökosystem. «In diesem Sinne bilden sie tatsächlich so etwas wie das Hirn der Vegetation», schreibt Storl in seinem Buch «Pflanzendevas». Aber auch Wurzeln an sich seien Ausdruck einer vegetativen Intelligenz. «Mittels unzählbarer, ständig sich neu bildender Haarwurzeln durchtasten Pflanzen wahrnehmend den Erdboden», sagt Storl. «Sie spüren Spurenelemente, Wassermoleküle und andere physio-chemische Informationen auf. Diese Wurzelenergien wurden von Hellsehern als Heinzelmännchen und Gnomen wahrgenommen. In den Märchen werden diese Wichtel auch als entsprechend klug, aufmerksam und weise dargestellt.»

Auf Leben und Tod

Myzelien durchdringen alle Landschaften. Sie erzeugen Humus und schützen die Böden vor Erosion. Die Pilze versorgen Pflanzen direkt mit Wasser, Phosphat, Stickstoff und anderen Mineralien wie Mangan, Kupfer und Zink. Und sie verhindern das Eindringen schädlicher Pilze und Fadenwürmer in die mit ihnen vergesellschafteten Pflanzen. Das macht letztere robuster und auch resistenter gegen Trockenheit. Im Gegenzug liefert die Pflanze dem Pilz Kohlenhydrate, die er selber nicht bilden kann.

Erste fossile Belege für die Mykorrhiza finden sich bereits aus dem Devon vor rund 400 Millionen Jahren. Derzeit wissen Biologen von etwa 90 Prozent der Pflanzen und etwa 6000 Pilzarten, dass sie zur Mykorrhizabildung fähig sind. Manche Pilzgattungen wie zum Beispiel Trüffel, Täublinge, Röhrlinge und Milchlinge leben ausschliesslich symbiotisch und bilden nur bei der Vergesellschaftung mit «ihrer» Pflanze Fruchtkörper.

Auch viele Pflanzen sind dringend auf einen bestimmten Pilz angewiesen. Ein klassisches Beispiel dafür sind mykoheterotrophe Orchideen, die kein oder nur wenig Blattgrün ausbilden und deshalb – wie Pilze – keine Fotosynthese machen können. Zu ihnen gehören die Nestwurz, der Widerbart oder die Korallenwurz.

«Diese Orchideen leben nur, weil sie einen Mykorrhizapilz an den Wurzeln haben», erläutert die Pilzforscherin Martina Peter. «Der Pilz nimmt neben Nährstoffen aus dem Boden auch Zucker einer nebenstehenden Grünpflanze auf und gibt ihn an die Orchideen weiter.»

Die Apotheke des Waldes

Die Fähigkeit zur Symbiose ist also von grösster Wichtigkeit für das Ökosystem. Doch Pilze haben noch mehr wichtige Eigenschaften. Als sogenannte Destruenten spielen sie eine zentrale Rolle beim Abbau von organischem Material, der Stoffumwandlung und der Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs. Zusammen

mit Bakterien zersetzen sie nahezu alles: Zellulose und Lignin, Lebensmittel, Haut, Mauerwerk, Treibstoff, Horn, Wolle und Leder. Sogar die Isolation von Kabeln und auch CDs werden unter geeigneten Bedingungen von Pilzen abgebaut.

Der amerikanische Mykologe Paul Stamets untersucht seit Jahrzehnten, welche Rolle Pilze bei der Wiederherstellung der Umwelt spielen. Auch er hält Myzelien für so etwas wie das neurologische Netzwerk des Planeten. «Sie stehen in ständiger biomolekularer Kommunikation mit ihrem Ökosystem. Bei Giftvorkommen erzeugt das Myzelium eine Art Antibiotikum und überträgt dieses auf das gesamte Netzwerk», schreibt Stamets

Gaia und das Nervensystem des Menschen – eine Analogie

Die Erdkugel ist kein gigantischer toter Felsbrocken, der von lebenden Organismen bevölkert wird. Der ganze Planet selbst ist vielmehr ein riesiger lebender Organismus.» Das ist die zentrale Botschaft der Gaia-Hypothese, entwickelt Mitte der 1960er-Jahre von der Mikrobiologin Lynn Margulis und dem Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock.

Die Parallelen zum Menschen sind frappant. Auch wir sind ein Organismus, kleiner als die Erde zwar, beherbergen aber gigantische Mengen unsichtbarer Geschöpfe. Auf jede einzelne Menschenzelle kommen zehn Fremdlinge, Bakterien, Einzeller, Pilze.

Pilze durchziehen weitflächig die Erde, ähnlich wie das Nervensystem den menschlichen Körper. Sie bilden ein Kommunikationsnetzwerk, ein hochkomplexes Informationssystem.

Pilze und der Mensch

Doch das ist noch lange nicht alles. Auch der Mensch ist von Pilzen umgeben, durchdrungen und von ihnen abhängig. Wir schlafen mit Pilzen, die auf unseren Hautschüppchen wachsen und Hausstaubmilben als Nahrung dienen. Andere Pilze

wiederum bauen die Hornhaut an unseren Füssen ab. Pilze sind unsere ständigen Begleiter, von der Wiege bis ins Grab.

Bäcker, Bierbrauer und Winzer sind auf Hefen der Gattung Saccharomyces angewiesen. Auch die Produktion von Käse, Kefir oder Sojasauce wäre ohne Pilze undenkbar. Die Enzyme des Schimmelpilzes Trichoderma reesei werden industriell in der Papier- und Textilindustrie sowie zur Herstellung von Bioethanol verwendet. Zwei weitere Schimmelpilz-Spezies, Trichoderma atroviridis und Trichoderma virens, sind aus dem Pflanzenschutz bekannt. Aber, und das ist höchst erstaunlich: Die drei Arten sind evolutionsbiologisch voneinander weiter entfernt als wir von Fischen und Vögeln. Nicht alle Pilze, die der Mensch in und auf seinem Körper beherbergt, leben in symbiotischem Frieden mit uns. Pilzinfektionen reichen vom lästigen, aber relativ harmlosen Fusspilz (Tinea pedis) bis hin zur tödlichen Lungenentzündung durch Pneumocystis jirovecii. Den Pilzen verdanken wir aber auch das Penicilin und andere Antibiotika. Und natürlich PsychedelicRock Bands wie Grateful Dead, Guru Guru, Jefferson Airplane und die berühmtesten Pilzköpfe der Rockgeschichte, die Beatles.

«Pilze verkörpern das Nervensystem des Erdorganismus.»

Rudolf Steiner

in seinem Buch «Mycelium Running». Stamets bezeichnet das Myzel auch als «natürliches Internet der Erde».

Pilze können zur Sanierung von Böden und Sedimenten dienen, die mit Erdölprodukten, Pestiziden, Alkaloiden, Quecksilber, polychlorierten Biphenylen (PCBs) und sogar Kolibakterien verseucht sind. Stamets hat dafür den Begriff Mykoremediation geprägt. Die Myzelien sind laut Stamets imstande, die Umweltgifte zu absorbieren und in nichttoxische Bestandteile aufzuspalten. Pilze wurden deshalb auch bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erfolgreich eingesetzt.

Die Verhinderung von Krankheiten sei eine der Hauptaufgaben von Pilzen, schreibt Stamets: «Die riesigen unterirdischen Pilzgeflechte produzieren antibakterielle und antivirale Verbindungen, welche die Pflanzen und Tiere im Ökosystem gesund erhalten.» Auch der Mensch profitiert von den Pilzen. Viele Medikamente basieren auf Pilzen, etwa Antibiotika, darunter das Penicillin. Für Stamets ist denn auch klar: «Wenn wir die alten Wälder und damit die heimischen Pilze verlieren, verlieren wir die Medizin der Zukunft.» u

Buchtipps

_ Heinrich Holzer: «Fadenwesen – Fabelhafte Pilzwelt», Edition Lichtland 2011, Fr. 40.90

_ Paul Stamets: «Mycelium Running – How Mushrooms Can Help Save the World», Ten Speed Press 2005, Fr. 40.–

_ Wolf-Dieter Storl: «Pflanzendevas –Die geistig-seelischen Dimensionen der Pflanzen», AT Verlag 2007, Fr. 39.90

_ Christian Rätsch: «Pilze und Menschen – Gebrauch, Wirkung und Bedeutung der Pilze in der Kultur», AT Verlag 2011, Fr. 46.90

«Gang doch e chli der Aare naa»

Mountainbiken macht Gross und Klein grossen Spass. Zwischen Aarau und Olten kommen ganze Familien und Einsteiger auf leichten Strecken mit grandiosen Aussichten so richtig in die Gänge.

Der Intercity braucht für die Distanz Aarau–Olten keine Viertelstunde – Mountainbiker können sich zwischen den beiden Orten zweimal über eine Stunde so richtig verlustieren, und zwar auf Pfaden, wie man sie nur in der Agglomeration antreffen kann. Von Tausenden von Fussgängern ausgetrampelt, schlängeln sie sich um die Tannen und Buchen der Wälder, ideal für wenig erfahrene Mountainbiker und für Familien. Genauso aber auch ein Genuss für Bikerinnen und Biker, die Vollgas geben können.

Weil der Genuss durch relativ wenige Höhenmeter getrübt wird, ist man hier auf dem ersten Teil der Tour von Aarau nach Olten immer zügig unterwegs, ausser auf dem unglaublich steilen Weg hinauf zum Sälischlössli. Einst bekannt wegen der exklusiven und teuren Kochkunst des berühmten Anton Mosimann, ist das bekannte und weitherum sichtbare Gebäude heute jedoch wieder ein Restaurant, das auch Biker verköstigt. Und: Das Sälischlössli bei Olten ist auch schon das letzte echte Hindernis auf der Runde.

Geschichte am Wegrand

Zwischen Aarau nach Olten beschert nicht nur die Terrasse des Sälischlössis einen weiten Blick bis zu den Alpen, sondern bereits die vielen leichten Anhöhen auf dem Weg dorthin.

Von Olten zurück nach Aarau sieht man hingegen deutlich weniger Landschaft – weil man ständig im Wald am Aareufer fährt und weil man auf der rasanten Fahrt kaum den Blick von den Uferwegen lösen kann, um nicht einen Kopfsprung in den Fluss zu riskieren. Am wildesten ist der Trail – ein besonderer

Kontrast – neben dem Kühlturm des Kernkraftwerks Gösgen. Paris-Roubaix-Unterlage im Wechsel mit Sandbänken. Nur wer genau hinsieht, entdeckt das Betonmonster hinter Bäumen und Büschen. Für die einen ist die Atomenergie die Energie der Zukunft, andere sähen Kernkraftwerke lieber bereits als Geschichte.

Echte Industriegeschichte durchfährt man nur wenige Kilometer später: den Ballypark, ein englischer Landschaftsgarten von 1890, der Garten der ehemals weltberühmten Schuhfabrik in Schönenwerd mit Seen, immer sauber gemähten Wiesen, Pfahlbausiedlungen «en miniature», einem Berner Stöckli und dem grandiosen Herrschaftshaus.

Dass die Aare immer schon Lebensader war, die Geschäfte florieren liess, erkennt man bis zum Ende der Tour. In der Stadt Aarau, für kurze Zeit einst Hauptstadt der Schweiz, findet man aufwendig bemalte Giebel an den Altstadthäusern aus dem Barock und der Spätgotik. Und wer sich nicht bereits in Olten den Bauch in einem der Cafés in der Altstadt gefüllt hat, kann das mit einem Stück Aargauer Rüeblitorte nachholen.

Gut zu wissen

Das Befahren von Wegen und Waldstrassen ist ein alter Streitpunkt zwischen Befürwortern und Gegnern des Mountainbike-Sports, wobei sich die Gegner bezüglich der Wanderwege gerne auf einen Gesetzesparagrafen im Bundesrecht beziehen. Im Strassenverkehrsgesetz wird das Befahren von Fuss- und Wanderwegen verboten. In Artikel 43 Absatz 1 heisst es: «Wege, die sich für den Verkehr mit Motorfahrzeugen oder Fahrrädern nicht

eignen oder offensichtlich nicht dafür bestimmt sind, wie Fuss- und Wanderwege, dürfen mit solchen Fahrzeugen nicht befahren werden.»

Unter strikter Einhaltung der Verhaltensregeln für Mountainbiker können jedoch Wanderer und Mountainbiker sehr gut miteinander auskommen. u

Verhaltensregeln für Mountainbiker

Die Verhaltensregeln für Mountainbiker sind vom Kodex der International Mountain Bicycling Association (www.imba. com) abgeleitet. Die sechs wichtigsten Punkte:

1. Nur auf Wegen fahren

Es gilt der Grundsatz, die Umwelt zu respektieren und auf befestigten Wegen zu bleiben. Fahrverbote und Wegsperrungen gelten auch für Mountainbiker.

2. Keine Spuren hinterlassen

Die Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit und im Wegaufbau sind zu beachten, das heisst: bei ungünstigen Bedingungen des Terrains vorsichtig fahren und die Trails nach Regenfällen meiden. Dass keine Abfälle liegen gelassen werden, versteht sich von selbst.

3. Das Mountainbike beherrschen Man sollte nie über seine Verhältnisse fahren und die Geschwindigkeit dem Trail und der Sichtweite anpassen. Technische Mängel können zu gefährlichen Situationen führen.

4. Vortritt gewähren

Fussgänger haben immer Vortritt. Es gilt, sich frühzeitig bemerkbar zu machen, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Auf schmalen Wegen steigt man vom Mountainbike, um Fussgängern den Vortritt zu gewähren.

5. Auf Flora und Fauna Rücksicht nehmen

Wild oder Haustiere dürfen nicht erschreckt, flüchtenden Tieren darf der Fluchtweg nicht versperrt werden. Verriegelte Weidezäune und Gatter sind nach dem Passieren wieder zu schliessen.

6. Die Tour gründlich planen Es ist wichtig, seine Fähigkeiten, seine Ausrüstung und die Gegend richtig einzuschätzen. In abgelegenen und alpinen Gebieten sollte man niemals allein fahren. Selbstverständlich sind immer Helm und Handschuhe zu tragen und genügend Flüssigkeit und Nahrung mitzuführen.

Von

Aarau nach Olten und zurück

Charakterisierung

Eine leichte Rundtour für Einsteiger, Familien und Freunde der schnellen Trails. Über Hügel von Aarau nach Olten, flach der Aare entlang zurück auf überraschend schönen Uferwegen.

Fahrzeit und Distanz 2 ½ Stunden, 39 Kilometer Höhendifferenz

500 m

Ausgangspunkt

Aarau (382 m), Marktstädtchen mit Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Die Strecke

Vom Bahnhof Aarau (382 m), Bahnhofstrasse Richtung Olten, bei km 0,8 links Richtung

Hasenberg, bei km 1,4 Wanderweg rechts, bei P. 409 Tierpark rechts in den Wanderweg, km 2,7 Wanderweg rechts in den Wald, P. 486, Weg dem Waldrand

entlang, bei km 5,2 Strasse queren, Tägermoos P. 502, bei P. 514 Singletrail links, bei P. 490 Weg queren. Weiter auf Singletrail, P. 421, Grod (508 m), Singletrail im Wald parallel zur Strasse bis Höli, Hennenbüel rechts, bei km 12 Singletrail rechts (Wanderweg), Gulachen, P. 617, Engelberg (680 m), Wartburghof, Säli, Fustlig, Bahnhof Olten. Am rechten Aareufer bis Schönenwerd, in Schönenwerd Aare überqueren, am linken Aareufer bis P. 374, über Stauwehr auf die rechte Aareseite, Schachen, Radwanderweg 8, Aareroute bis Bahnhof Aarau.

Karten

Landeskarte 1: 25 000, 1089 Aarau, 1088 Hauenstein

Landeskarte 1: 50 000, 224 Olten Swiss Singletrail Map Aargau Süd.

Besonderes

Die Tour kann man auch aufteilen, entweder nur von Aarau über Engelberg nach Olten (21 km) oder Olten–Aarau der Aare entlang (18 km).

Im Sommer lockt die Aare kurz vor Aarau zum Baden. Zwischen dem Kraftwerk beim sogenannten Entennest und dem Kraftwerk vor den Toren Aaraus ist der alte

Fluss nirgends wirklich tief, dafür relativ warm.

Weitere Infos

Verkehrsbüro Aarau

Telefon 062 824 76 24 www.aarau.ch

Wettbewerb und Leserangebot

Gewinnen Sie

eines von je 5 Mammut T-Shirts (m/w) aus Biobaumwolle.

Die Firma Mammut übernimmt bei der Herstellung ihrer Produkte soziale und ökologische Verantwortung. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird die Mehrheit der Baumwollprodukte mittlerweile aus Biobaumwolle mit dem bioRe-Gütesiegel von Remei hergestellt. So auch die T-Shirts aus der Peaks Collection zum 150-Jahr-Jubiläum sowie die Mehrheit der Produkte aus der sportlich-modischen Climbing-Linie.

Die Schweizer Firma Remei produziert Textilien aus Bio-Baumwolle in einer kontrollierten und transparenten Prozesskette. Der Konsument kann sein Kleidungsstück aus bioRe-Baumwolle anhand eines Zahlencodes bis zur Baumwollplantage zurückverfolgen (www.remei.ch).

_ Mehr Infos unter www.mammut.ch

Als Zusatzpreis gibt es dreimal

Wettbewerbsfrage

Wie heisst der Ort, in dem früher die Weltberühmte Schuhfabrik Bally stand?

A: Wüstenau

B: Schönenwerd

C: Schlankwil

Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Leserangebot

Aus über tausend Touren haben die Autoren die 50 schönsten Mountainbike-Touren in allen Landesteilen ausgewählt. Neben einigen einfachen Routen enthält «Die schönsten Bike-Tagestouren in der Schweiz» in erster Linie Touren für erfahrene Mountainbiker. Neben den kurzen informativen Texten sind alle Touren mit den wichtigsten Angaben wie Anreise, Strecke, Karte und Höhenprofil versehen.

Wir gratulieren!

Auflösung aus Heft 6-2012:

B: Magliasina

basilic-riviera white-inferno black

Je einen Mammut Lithium-Rucksack haben gewonnen:

• Jörg Intlekofer, Beckenried

• Fredy Bannwart, Wil

• Katharina Friedrich, Bern

So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb

Bestellcoupon Leserangebot

Senden Sie mir: «Die schönsten Bike-Tagestouren in der Schweiz» à Fr. 34.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.

Wettbewerbslösung: u A: Wüstenau u B: Schönenwerd u C: Schlankwil

Name Vorname

Strasse, Nr.

Datum

Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 34.90 statt Fr. 46.–.

PLZ/Ort

Wenn ich ein Mammut T-Shirt aus bioRe-Baumwolle von Remei im Wert von Fr 60.– gewinne, wünsche ich mir folgende Grösse und Farbe (nach Verfügbarkeit):

Damen: u XS u S u M u L u XL u XXL

Farben: u black u basilic-riviera u white-inferno

Herren: u S u M u L u XL u XXL

Farben: u black u basilic-riviera u white-inferno

Das Leserangebot ist gültig bis 30. September 2012 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. August 2012. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, «Bike-Tagestouren», Postfach, 5001 Aarau

Markt

Kulturell-spirituelle Reisen nach Hawaii

Auf der Reise «Ins Herz von Hawaii» folgen wir vom 4. bis 11. Januar 2013 hawaiianischen Spuren, besuchen alte Tempelanlagen und einen Vulkan, um mit einem Ritual die Vulkangöttin Pele zu ehren. Wir wohnen in der schönsten Bucht der Insel und schwimmen viel im grossen Blau. Die Reise «Aloha und Ho’oponopono leben» vom 9. bis 22. Februar hat mit Sichtungen von Buckelwalen und zwei Intensivtagen mit dem international bekannten Ho’oponopono-Lehrer Harry U. Jim ganz spezielle Höhepunkte. Die Elementarkräfte von Natur und Ozean tragen dazu bei, uns mit dem Inselparadies zu verbinden.

_ Weitere Infos über die Reise unter www.PonoArts.com oder Tel. 077 451 77 76

Ab in den Fluss – aber sicher!

Bestimmt haben auch Sie schon an einem heissen Arbeitstag von einer Abkühlung in der Aare, im Rhein, der Limmat oder in einem anderen schönen Fluss geträumt. Aber wohin mit den Schwimmsachen und der Arbeitskleidung? Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft SLRG, Sektion Basel, hat für Sie den Aareschwimmsack (auch als Rheinschwimmsack erhältlich) ins Leben gerufen. Der satt orange Schwimmsack ist wasserdicht und reissfest. Er kann mit wenigen Handgriffen in einen trendigen City Bag umgewandelt werden, der auch als Accessoire den ganzen Tag über zum Transport der Schwimmsachen verwendet werden kann. Der Schwimmsack kostet 25 Franken.

_ Infos und Bestellmöglichkeit unter www.rheinschwimmen.ch oder per Mail an schwimmsack@slrg-basel.ch

Mit Ginkgo gegen Zerstreutheit

Viele Formen von Vergesslichkeit und Zerstreutheit sind altersbedingt erklärbar. Doch es kann sich auch um Anzeichen beginnender Demenz handeln. Ein Grund für nachlassende Leistungen des Gehirns liegt vor allem in einer schwachen Durchblutung im Bereich der kleineren Blutgefässe. Der Extrakt aus dem Japanischen Tempelbaum (Ginkgo biloba) hat durchblutungsfördernde Eigenschaften. Die Wirkung der Inhaltsstoffe in den Tabletten von Ginkgo Sandoz 120 ist wissenschaftlich dokumentiert. Die Tabletten sind im Fachhandel erhältlich.

_ Weitere Infos unter www.generika.ch

Gesund leben lernen im Fachkurhaus

Vor über 30 Jahren erkannte der Arzt Hans Desaga als erster Schulmediziner den direkten Zusammenhang von Zivilisationskrankheiten mit unserer Ernährung und entwickelte mit dem EPD-Ernährungsprogramm eine eigene Stoffwechsel- und Ernährungstherapie. Diese «Optimaldiät» wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Die Fachkurklinik Seeblick in Berlingen bietet in diesem Rahmen folgendes Programm an: Harmonisierung des Stoffwechsel- und Hormonsystems, nachhaltige Gewichtsreduktion, tief greifende Entgiftung des Körpers und das Erlernen einer gesunden Ernährungsweise.

_ Weitere Infos unter www.seeblick-berlingen.ch.

Markt

Mit dem Jubiläumsschuh auf die Scheidegg

Die Jungfraubahn wird 100 und Lowa gratuliert mit einer Sonderedition. Beim Kauf des Lowa-Jubiläumsmodells Ronan JFB GTX Mid werden Sie belohnt. Sie fahren kostenlos zum Jungfrau-Eiger-Trail auf der Kleinen Scheidegg. Der Jubiläumsschuh ist ein Allrounder, eine überzeugende Wahl für Tageswanderungen. Mit einem Schaft aus Nubukleder bietet der Mid-Cut-Schuh viel Stabilität. Dank des Gore-Tex-Futters ist der Schuh wasserdicht und ermöglicht besten Klimakomfort. Die rutschfeste Vibram «Evo»-Gummisohle ist ideal für vielfältige Outdoor-Aktivitäten geeignet. Der Ronan JFB GTX Mid ist auch als Damenmodell erhältlich. _ Mehr Infos unter www.lowa.ch

Die umweltfreundliche Pflege für Funktionskleidung

Die Imprägniersprays von NST sind geruchlos, ungefährlich für Umwelt und Anwender und nicht entflammbar. NST imprägniert und wäscht, indem es jede einzelne Faser umhüllt. Die Waschmittel kommen ohne Phosphate und optische Aufheller aus und bewahren die Atmungsaktivität der Textilien. Ob für Regenjacken, (Gore-Tex-)Wanderschuhe, Daunen. Merinowolle oder Zelte –NST passt seine Pflegemittel den Bedürfnissen des Materials an. NST ist im Sportfachhandel erhältlich

_ Mehr Infos unter www.proimport.ch oder Tel. 026 919 44 44

Zambule – eine Gartenbank zum Träumen

Es gibt unzählige Gartenbänke mit den üblichen Armund Rückenlehnen, um sich darauf hinzusetzen – wie auf einem Stuhl. Doch viele Leute möchten sich gerne auf einer Bank bequem anlehnen und die Beine darauf ausstrecken können. Genau dafür hat Jo Junz Zambule kreiert. Diese Gartenbank ist für langfristig und nachhaltig orientierte «Bankbesitzer» konzipiert: Aus dem bewährten, wetterfesten Schweizer Lärchenholz mit FSC-Zertifikat.

_ Mehr Möbel und Infos unter www.moebilitis.ch

Leserangebote

Feuerromantik

Schmelzfeuer

DENK ist ein Familienunternehmen in Deutschland, das Ihre Schmelzfeuer aus einzigartiger Granicium® Granit-Keramik von Hand herstellt. Nur aus besten und natürlichen Rohstoffen werden die Produkte gefertigt. Das Material ist frostfest, witterungs- und farbbeständig. Die Garantie ist 15 Jahre auf das Material. Indoor- oder Outdoorfackeln zum Kerzen-Recyceln – aus alten Kerzen wird neues Licht gewonnen. Die Schmelzfeuer sind umweltfreundlich, sicher sowie sparsam.

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XL Granicium Outdoor

Mit dem Schmelzfeuer XL geniessen Sie Feuerromantik im Garten oder auf dem Balkon.

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Ständer für das Schmelzfeuer L

Passender Ständer aus 8 mm rostfreiem Edelstahl für das Schmelzfeuer L Granicium mit sicherem Stand.

● Masse: Höhe: 60 cm, Gewicht: 2,6 kg

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Schmelzfeuer L Granicium Outdoor

Das Schmelzfeuer L sorgt für stimmungsvolles Licht.

● Wachs bis 36 Stunden

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● Masse:  21 cm, Höhe: 19 cm, Gewicht: 3,8 kg

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Schmelzfeuer M Granicium Indoor

Das Schmelzfeuer M ist speziell für Innenräume abgestimmt.

Die Flamme ist rauchfrei.

● Wachs bis 12 Stunden

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Wachspastillen zu Schmelzfeuer

Sie dienen zum Nachfüllen aller Schmelzfeuer, wenn keine Kerzenreste mehr vorhanden sind. Der Inhalt ist reines Kerzenwachs in Pastillenform zum schnellen Einschmelzen

● Gewicht: 4 kg «natürlich»-Preis Fr. 53.–

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Leben

Stress im Alltag_ Paare gesucht

Die Universität Zürich arbeitet an einer Studie zum Thema Alltagsstress berufstätiger Paare. Dazu werden noch Paare gesucht, die bereit sind, an einem zweistündigen Laborexperiment teilzunehmen; sie sollten zwischen 20 und 65 Jahre alt sein, seit einem Jahr in einer festen Beziehung leben und je mindestens 40 Prozent berufstätig sein. Die Teilnehmer müssen einerseits Fragebögen zu Beruf und Partnerschaft auszufüllen, andererseits wird ein kurzes Paargespräch über ein Alltagsthema gehalten. Die erhobenen Daten werden anonymisiert. Die Teilnehmer bekommen als Entschädigung eine Stresspräventions-DVD.

 http://www.unipark.de/uc/beruf

Hirnforschung_ Faul bleibt faul

Ob jemand fleissig ist oder lieber auf der faulen Haut liegt, entscheidet das Gehirn. Das Fachmagazin «Journal of Neuroscience» berichtet, dass Forscher herausgefunden haben, dass Dopamin, allgemein als «Glückhormon» bekannt, sich bei fleissigen Menschen in anderen Hirnregionen konzentriert. Bei Fleissigen fand man das Hormon in den Bereichen, die für Motivation und Belohnung wichtig sind. Bei den Fauleren kam es vor allem dort vor, wo Risiken wahrgenommen werden. Und vor Risiken soll man sich bekanntlich ja schützen. tha

Spracherwerb_ Zweisprachigkeit mit Nebenwirkung

ZLesen_ Von Berghütten und Bernern

Rund ein Viertel aller SAC-Hütten steht in den Berner Alpen. Diesen nimmt sich der durch die Gebäudeversicherung Bern herausgegebene 8. Band der Reihe «Die schönsten Seiten des Kantons Bern» an. Unterhaltsam und informativ werden die einzelnen Gebäude vorgestellt, dazu aber auch die Geschichte der Erschliessung der Alpen durch Fussgänger, Wanderer und Bergsteiger. Viel Raum nimmt zudem die technische Entwicklung im Hüttenbau ein, denn der Massentourismus in den Bergen verlangt nach neuen Energieund Versorgungskonzepten, die den nötigen Komfort, aber auch die Vereinbarkeit mit der Natur garantieren.

 «Berner Berghütten», Verlag Stämpfli 2011, Fr. 14.–

weisprachigkeit kann nicht nur im Berufs- und Privatleben ein Vorteil sein. Wissenschaftler der Northwestern Universität in Evanston USA haben herausgefunden, dass zweisprachig aufgewachsene Teenager wesentlich besser hören als gleichaltrige, die nur eine Sprache sprechen. Es fiel den zweisprachigen Teenagern einfacher, aus einem Sprach- und Tongewirr die Silbe «da» herauszuhören. Das Hörsystem arbeitet bei den Zweisprachigen effektiver, fokussierter und flexibler, da es an verschiedene sprachliche Reize und Töne gewohnt ist. Diese Fähigkeit kennt man sonst nur bei Profimusikern. Ob der Effekt auch auftritt, wenn man später eine zweite Sprache lernt, muss noch untersucht werden. tha

Der wars!

Augenzeugen erinnern sich besser, wenn ihnen zur Identifizierung eines Täters wenig Zeit bleibt und sie möglichst rasch befragt werden.

Greift die Polizei zur Klärung eines Verbrechens zum Mittel der Gegenüberstellung, kann das mitunter für Angeklagte schlecht enden, weil sich der Zeuge nicht richtig erinnert. Denn Erinnerungen werden nicht statisch gespeichert, sondern in einem Geflecht aus vielen verschiedenen Erinnerungen, Überzeugungen und Wünschen immer wieder neu «angepasst». Um bei einer Gegenüberstellung Fehler möglichst auszuschliessen, lässt man Augenzeugen viel Zeit, um die Gesichter der potenziell Verdächtigen zu studieren. Dies sei falsch, sagt Neil Brewer von der Flinders University in Adelaide, Australien. Hätte der Zeuge viel Zeit, würde er das Bild des Gegenübers in eine grosse Menge anderer Erfahrungen und

Assoziationen einbetten. Zugleich würde mit dieser «Einbettung» auch die Überzeugung steigen, dass man sich richtig erinnert hätte. Bei Versuchen stellte der Forscher fest, dass der Anteil an richtigen Erinnerungen um bis zu 66 Prozent anstieg, wenn den Zeugen weniger Zeit für die Identifikation zur Verfügung stand, schreibt «Geo». Dies bestätigte auch ein anderer Versuch des Psychologen, bei welchem er rund 900 Probanden Kurzfilme zeigte. Einerseits waren Filme mit Straftaten wie Laden- oder Autodiebstahl zu sehen, andererseits solche, die Alltagssituationen wie Geld abheben an einem Bankomaten zeigten. Den Teilnehmern wurde gesagt, dass in letzteren eine gesuchte Person zu sehen sei, diese müsse später identifiziert werden.

Der Hälfte der Versuchspersonen wurde im Anschluss eine Serie von Einzelporträts gezeigt. Jeweils nach zwei Sekunden mussten die Probanden mittels einer 11-stufigen Skala angeben, ob sie zu 100 oder zu 0 Prozent sicher sind, dass es sich um den Gesuchten handelt. Die andere Hälfte sah die gleichen Porträts eine Woche später. Diese Gruppe hatte dabei keine Zeitbeschränkung, aber auch keine Möglichkeit einer Abstufung. Es konnte nur mit Ja oder Nein geantwortet werden. Es zeigte sich, dass jene Teilnehmer mit der Skala von 0 bis 100 Prozent und der beschränkten Zeit in 67 Prozent der Fälle die richtige Person als Täter wiedererkannten, bei der anderen Gruppe waren es lediglich 49 Prozent. tha

Der Doppelhügel Bürg bei Spiez –in der Sage ist er der Busenberg der mythischen Schlossjungfrau.

Auf dem Tiergartenhügel bei Mels finden sich verschiedene Felsen, die in alten Zeiten für Rituale genutzt wurden.

Auf den Spuren der Liebe

Unzählige Orte in der Schweiz waren einst Schauplatz romantischer oder auch tragischer Liebesbeziehungen zwischen Göttern, Feen und Menschen. So erzählt es die Sagenliteratur. Ein neues Buch lädt ein zur Spurensuche.

Die Göttin vom Tiergarten heisst Verena. Eng mit der Göttin und späteren heiligen Verena verbunden ist der Minnesänger Tannhäuser. Der Poet lässt sich gemäss einer Sage aus dem Sarganserland durch das zügellose Leben auf dem Venusberg verführen. Sieben Jahre lang bleibt der Tannhäuser, dann bereut er seinen Lebenswandel. Da er vom Papst jedoch die Absolution nicht erlangt, kehrt er auf den Venusberg zurück: «So geh’ ich wieder auf der Frau Vrenas Berg, lass mich durch nichts mehr abschrecken. Und schlafe bis am jüngsten Tag. Bis mich Gott selber tut wecken», beschreibt diese Strophe aus dem Sarganser Tannhäuserlied die Rückkehr des Minnesängers auf den Hügel der Liebe.

Die Legende besagt, dass derjenige, der ihn erlöst, Besitzer der goldenen Kette, die den Venusberg umspannt, wie auch des Kegelspiels wird, das auf dem Berg verborgen ist. Wer der Liebessage und diesem Berg auf die Spur kommen will, muss sich jedoch nicht nur mit der Sagenliteratur begnügen, sondern kann die Mystik dieses Liebesberges am eigenen Leib erfahren.

Text Fabrice Müller

Seen, Flüsse und Quellen gelten als Reich der Nixen und Nymphen, aber ebenso als Zugang zur Unterwelt.

Ab dem Bahnhof Mels führt eine eineinhalbstündige Wanderung auf den berühmten Sagenberg im Sarganserland – den sogenannten Tiergarten.

Verenas göttlicher Inselberg

Wie ein riesiger Erdbauch erscheint dieser Hügel mit rötlichem Gestein. In vorchristlicher Zeit kannte man den Tiergartenhügel als heiligen Berg der Urmutter Verena. Einst ragte der Tiergartenhügel als roter Inselberg aus dem Wasser des früher um einiges längeren Walensees. Das rote Gestein ist wie geschaffen für einen Steinkultplatz. So gibt es mehrere Steinstätten, teilweise mit abgebrochenen Schalen oder Becken, die auf eine solche Nutzung hinweisen. Die Steine sind von

positiver, lebensförderlicher Qualität und von hoher Strahlungsintensität. Die Kultsteine bilden somit einen «Kraftort», der zum Auftanken und Meditieren einlädt. Die göttliche Verena soll den Menschen Weisheit zuteilwerden lassen, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen. Aber auch die Wanderung auf den Tiergartenhügel ist ein Erlebnis. Je länger man sich dort aufhält, desto stärker spürt man die geheimnisvolle Ausstrahlung dieses Ortes. Die Ruhe, aber auch die Gegenwart alter Bäume des Eichenmischwaldes sowie des roten Gesteins mit seinen kleinen Höhlen und Nischen verstärken die mystische Ausstrahlung dieses Hügels – so als wäre die goldene Kette als magisches Band um den Hügel herum zu spüren. Und beim

Wo die Feen baden

Der Landschaftsmythologe und Buchautor Kurt Derungs kennt die Liebesmythen der Schweiz wie kein anderer. Für ihn sind die alten Sagen und Geschichten mehr als nur romantische Erzählungen.

Was erwartet uns beim Besuch der Orte der Liebe?

Wir haben es hier mit mythischen Orten zu tun, die durch auffällige Naturgegebenheiten wie Berge, Hügel, Steine, Grotten, Seen oder Flüsse geprägt werden. Diese sind stets eng mit den Sagen verknüpft, denken wir zum Beispiel an die liegende Frauenfigur bei Lenzburg oder den bauchigen Tiergartenhügel bei Mels.

Haben diese Naturgegebenheiten die Menschen zu Sagen und zur Liebe inspiriert?

Solche charaktervollen Orte bieten sich als Kultplätze an. Oft erzählt eine Liebessage nur noch den letzten Rest von der einstigen Bedeutung eines Kultplatzes. Wahrscheinlich diente dieser früher für jahreszeitliche Rituale.

Können solche Orte auch eine ganze Region prägen?

Auf jeden Fall. Der Schlosshügel von Lenzburg wirkt prägend für die Stadt und

Kurt Derungs, Landschaftsmythologe, Dozent und Autor des Buches «Orte der Liebe in der Schweiz».

die ganze Region. Mit den Doppelhügeln von Guggisberg wiederum identifiziert sich das ganze Gebiet und das dazugehörende Volkslied über das «Vreneli vom Guggisberg» ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.

Welche Orte der Liebe bleiben Ihnen in besonderer Erinnerung?

Ich erlebte die beiden Hügel bei Guggisberg als sehr beeindruckend, weil sich dort die Körperlandschaft besonders imposant in der Landschaft manifestiert und zudem die Verena im Guggisberg­Lied als mythische Ortsgöttin besungen wird. In bester Erinnerung ist mir aber auch die Feengrotte bei Vallorbe – ein Ort, wo Quelle und Höhle miteinander verbunden sind. Hier sollen gemäss der Sagenliteratur die Feen ein Bad nehmen. Die geheimnisvolle Atmosphäre der Grotte – verbunden mit der mythischen Beschreibung – ist ein ganz besonderes Erlebnis.

In der heutigen Gesellschaft gehören Feen und Göttinnen ins Reich der Märchen. Warum sollten wir uns trotzdem damit auseinandersetzen?

In der Tat gehören diese Gestalten heute zur fiktionalen Welt. Doch wenn man weiss, dass sie einen mythologischen und historischen Hintergrund haben, erhalten sie plötzlich eine reale Bedeutung. Sie stehen nämlich oft in einem konkreten Bezug zur Landschaft – seien dies Hügel, Berge, Steine oder Quellen. So ist zum Beispiel ein Berg ein lebendiger Ahnenberg oder ein Stein ein Nabelstein – das Zentrum einer ganzen Landschaft. Aus den Mythensagen schimmert durch, wie körperbezogen und beseelt man die Natur betrachtete.

Eine der vielen geheimnisvollen steinernen Kultstätten auf dem Melser Tiergartenhügel.

Wandern hoch zum Kultplatz überkommt einen eine gewisse Harmonie und Zufriedenheit.

An gewissen Stellen ist der Tiergartenhügel heute jedoch auch ein entweihter Platz – dort nämlich, wo Bagger das rote Gestein abgraben oder das Militär sich mit unterirdischen Anlagen in den Berg gegraben hat, wie Kurt Derungs, Landschaftsmythologe und Autor des Buches «Orte der Liebe», bedauert.

Liebesglück auf den Bergen

Was sind das für Orte, die der Liebe geweiht sind und als Schauplatz von Sagen und Legenden dienen? «Wir haben es mit mythischen Landschaften zu tun, die durch Flüsse, Seen, Hügel, Berge, Grotten, Steine oder Bäume geprägt sind – also mit Naturgegebenheiten, die eng mit den Sagen verknüpft sind», erklärt Derungs. Besonders häufig stehen in den Liebessagen der Schweiz Hügel und Berge im Zentrum. Die Sagenfiguren treffen sich auf diesen Anhöhen und geniessen die Liebe. «Im Aargau beispielsweise begegnet uns die venushafte Frau Hilde auf dem Goffersberg bei Lenzburg», erzählt Derungs. Einst soll sie dort viele Bewerber empfangen haben. Noch heute warte sie bei Mondschein als weisse Frau auf den Geliebten. «Und auch hier entdecken wir wie beim Tiergartenhügel eine Körperlandschaft, denn der Goffersberg, der Lenzburger Schlossberg, und der nahe Hügel Bölli

bilden zusammen eine liegende Landschaftsahnin. Frau Hilde ist also immer noch gegenwärtig», sagt der Mythologe. Gerade gegenüber dem Goffersberg erhebt sich der Hügel Heidenburg. Von diesem Höhenort berichtet die Sage, dass im Frühling eine junge Frau erscheine und von einem Burschen der Gegend einen Kuss verlange. Allerdings verwandle sie sich vorher in eine Kröte. «Zweifellos handelt es sich bei diesem Mädchen um den Frühlingsaspekt der erotischen Frau Hilde, die einen männlichen Partner im Initiationsritual zum Kuss auffordert. Meistens bestehen aber die jungen Männer diese mythische Probe nicht mehr», erzählt der Autor.

In den Alpen können mächtige Berge auch sagenumwobene Liebesorte sein – so zum Beispiel der Glärnisch mit dem Vrenelisgärtli. In den Geschichten rund um diesen Berg erscheint die mythische Verena als Gärtnerin, Frühlingsmädchen sowie als Sommerfrau. Mehrfach wird in den Erzählungen laut Kurt Derungs die Alp als Ort der Liebe genannt. In der Lenk des Berner Oberlandes etwa verständigen sich eine Sennerin und ein Senn durch das Alphorn und bekunden so ihre Liebe zueinander. In den Bündner Alpen heisst die Liebesgöttin Margaretha. «Frühgeschichtliche Funde in Tirol legen nahe, dass hinter dieser Sagengestalt die alträtische Göttin Reitia steckt. Jeweils im Sommer feiert sie auf einer Alp die Heilige

Hochzeit mit ihrem Liebespartner, der ein Hirte war», schildert Derungs.

Zugang zur Unterwelt

Neben Anhöhen und Bergen ist das Wasser ein bevorzugter Liebesort. Seen, Flüsse und Quellen gelten als Reich der Nixen und Nymphen, aber ebenso als Zugang zur Unterwelt. Am Zürcher Hüttensee beispielsweise empfängt eine zauberhafte Nixe den jungen Burschen, dem sie vorher im Traum erschienen ist. Im Jura verkörpert eine Schlangenfrau den Fluss Doubs. Man nennt sie Melusine oder Vouivre: die geheimnisvolle Drachenschlange der JuraGrotten. Mit dem Grafen von St. Ursanne feiert sie Hochzeit, sodass er ihr Liebespartner wird.

Eng mit dem Wasser verbunden ist ebenso die Insel. Sie wird gemäss Kurt Derungs wie das Wasser als Jenseitsort betrachtet. An diesem Naturort fanden in vorchristlichen Zeiten gerne jahreszeitliche Rituale statt, ebenso feierte man dort die Liebe. So ragte auch der Tiergartenhügel im Sarganserland einst als mythische Insel aus dem Wasser. u

Buchtipp

_ Kurt Derungs: «Orte der Liebe in der Schweiz», edition amalia 2011, Fr. 38.90

Im Namen Gottes

Fromme Juden halten «koscher», Muslime essen «halal» – was steckt hinter diesen Geboten und warum verlangen beide Religionen das umstrittene Schächten? Die «natürlich»-Autorin geht den fremden Essgewohnheiten auf den Grund. Text Gundula Madeleine Tegtmeyer

Sein Berufsethos verlangt von ihm, das Messer vor jedem Schlachten gewissenhaft zu überprüfen.

Der Ausspruch «das ist doch nicht ganz koscher» hat längst in die Alltagssprache Einzug gefunden. Nur, was verbirgt sich hinter diesem eigentümlichen Wort? Koscher wird meist mit «rein, sauber» übersetzt. Dies trifft die Wortbedeutung aber nicht genau und muss präzisiert werden. Erst dann erschliesst sich die jüdische Ethik mit ihren komplexen Speisegesetzen, die sich hinter dem Wort koscher verbergen.

Das hebräische Wort Kaschruth bedeutet «rituelle Eignung» und stammt von kascher (jiddisch koscher) ab und bedeutet «tauglich, erlaubt, geeignet» im religiösen Sinne. Speisen müssen folglich nach jüdisch­religiösen Massstäben zum Verzehr erlaubt sein.

Die meisten dieser Gebote und Verbote stammen direkt aus der Thora, der am Sinai offenbarten göttlichen Lehre. «... ihr sollt euch heilig halten, damit ihr heilig seid, denn Ich bin heilig ... Ich bin der Ewige, der euch aus dem Lande Ägypten geführt hat, um euer Gott zu sein. Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig» (Lev 11, 44 und 45). Heiligkeit ist der einzige Grund, den die Bibel für die Kaschruth­Bestimmungen anführt. Sie wurden eingeführt, um jüdisches Leben von dem der Nachbarn zu unterscheiden. Denn um heilig sein zu können, musste sich Israel von seinen Nachbarn absondern, die aus jüdischer Sicht noch Götzen anbeteten.

Nach jüdischem Verständnis gehören der geistige und körperliche Anteil des Menschen zusammen und nur in dieser Einheit kann der Mensch seiner Bestimmung folgen.

Gottes Gebote

Die Rabbiner zur Talmud­Zeit, dem nachbiblischen Hauptwerk, und auch später folgende Thora­Gelehrte bezeichneten die Gebote als «chukim», als verpflichtende Gebote, die man befolgen muss, auch wenn der tiefere Sinn und Grund dafür über das menschliche Verständnis hinausgehe. Die jüdischen Speisevorschriften verfolgen demnach das Ziel, die rituelle Reinheit des Körpers zu bewahren sowie die menschliche Gier zu zügeln. Mit hygienisch­gesundheitlichen Überlegungen

haben diese Vorschriften also nichts zu tun, das bestätigen jüdische Wissenschaftlerinnen wie zum Beispiel Hanna Liss von der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg.

Dass Juden der Verzehr von Schweinefleisch religiös verboten ist, ist allgemein bekannt. Kaum jemand weiss hingegen noch, dass Gott erst nach der Sintflut den Nachfahren Noahs den Genuss tierischer Nahrungsmittel erlaubte – allerdings mit strikten Einschränkungen. Neben dem Verbot von Schweinefleisch zählt die Bibel im 3. Buch Mose 11 und 14 die zum Verzehr verbotenen Tiere auf. Die daraus im Judentum resultierenden Kaschruth­Gesetze sind komplex. Im Folgenden soll zum besseren Verständnis näher auf einige Bestimmungen, die für den Fleischverzehr gelten, eingegangen werden. Denn vor allem die rituelle Schlachtmethode stösst immer wieder auf heftige Kritik und ruft Tierschützer auf den Plan.

Schächten – ein heikles Thema

Was genau hat es mit dem Schächten auf sich? Bevor man sich diesem heiklen Thema nähert, sollte man wissen, dass im Judentum grundsätzlich folgendes Gebot gilt: Wenn schon ein Tier sein Leben dafür hergeben muss, dass der Mensch sich von seinem Fleisch ernähren kann, ist es strenges Gebot, dass es nur in einer Weise getötet werden darf, die dem Tier so wenig Leid wie möglich zufügt und unnötige Qualen erspart. Hinzu kommt das religiöse Gebot «Iss nicht das Blut, denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen» (1. Buch Mose 9,4). Das Judentum betrachtet das Blut als Vorbedingung für Leben. Und es betrachtet auch das Tier als Teil der Schöpfung. Der Respekt vor der Schöpfung gebietet deshalb, dass das Blut des Tieres, der Sitz seiner Seele, an Gott zurückgegeben wird, denn mit der Seele des Tieres sollen sich Gläubige nicht vereinigen.

Dies ist die biblische und ethische Grundlage der jüdischen Schlachtmethode, dem Schächten, die «schechita». Und in der Praxis? Gemäss jüdischer Weltanschauung geschieht das «Nehmen von Leben» bewusst. Der Schnitt darf daher

nur von Menschenhand ausgeführt werden, und bei jedem Schlachtvorgang spricht der «schochet», der qualifizierte Schächter, einen Segen. Muslime schlachten gen Mekka. Eine Vielzahl von islamischen und jüdischen Vorschriften sollen dem Schlachttier unnötige Qualen beim Schächten ersparen, wobei die Jüdischen besonders streng sind.

Ein blitzschneller Schnitt

Nur ein Fachmann darf rituell schlachten. Er wurde speziell im Schächten ausgebildet und untersteht der ständigen Aufsicht und regelmässigen Überprüfung seiner Eignung durch ein Rabbinat. Sein Berufsethos verlangt von ihm, das Messer vor jedem Schlachten gewissenhaft zu überprüfen. In höchster Konzentration führt er den Fingernagel an der Schneide entlang. Der Nagel darf nirgends hängen bleiben, denn das Schlachtmesser muss schneiden, es darf nicht sägen und auch nicht hacken. Der «schochet» führt das Schlachttier in eine Box, die die Bewegungsfreiheit des Tieres einschränkt. Auf diese Weise kann der Schächter seinen Schnitt hoch konzentriert und ohne Störungen an dem stehenden oder zuvor behutsam umgelegten Tier setzen. Beim Schneiden darf nicht die geringste Fleischfaser des Schlachttieres einreissen. Die Messerklinge muss daher glatt und ohne jeden Makel sein, denn das Schlachten muss rasch vor sich gehen. Mit einem blitzschnell ausgeführten Halsschnitt werden die Weichteile bis zur Wirbelsäule durchschnitten und dabei die Halsschlagader und die Luftröhre durchtrennt. Es muss ein glatter Schnitt sein, kein Druck. Der glatte Schnitt führt zu Leben Fremde Sitten

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dem erwünschten Nervenschock und der plötzlichen Stockung der Blutzufuhr zum Gehirn. Das Schlachttier ist augenblicklich bewusstlos.

Nur die Methode des Schächtens gewährleistet das stärkst mögliche Ausbluten des Tieres, die Vorbedingung, um Fleisch in weiteren Arbeitsschritten in der Küche «koscher» machen zu können. Jeder Verstoss gegen die strengen Schächtvorschriften macht das Fleisch unkoscher und somit für den Verzehr untauglich, weil es rituell unrein ist.

Tierquälerei

oder nicht?

Der Rabbiner und Tierarzt Meir Levinger aus Basel ist ein international anerkannter Schächtspezialist. Auf den Vorwurf der Tierquälerei angesprochen erklärt der Experte, dass das Schlachttier nach dem Schächtschnitt für mindestens zehn Sekunden total ruhig bleibt. Dies bedeute, dass es keinen Schmerz empfinde, was durch die sofort nach dem Schnitt einsetzende Blutleere im Gehirn des Tieres zu erklären und durch EKG­Untersuchungen belegt sei. Schächtgegner überzeugt das jedoch nicht und die Diskussionen um eine Betäubung vor dem Schnitt halten an. Religiöse Argumente gegen eine Betäubung vor dem Schächten sind, dass es in Einzelfällen zu Verletzungen wie Muskelblutungen und Knochenbrüchen bis hin zum Todesfall kommen kann, womit das Fleisch des Schlachttieres als «terefa» als rituell unrein gelten würde.

Nach der vorschriftsgemässen Schechita folgt eine gründliche Untersuchung des Fleisches, die «bedika». «Ihr sollt kein Aas essen!», so beginnt der letzte Vers im Kapitel über die Speisevorschriften im 5. Mose (14,21). Gemäss der jüdischen Tradition bezieht sich der Ausdruck «newela» (Aas), wo immer er in der Thora steht, nicht nur auf Aas, also auf ein Tier, das ohne geschlachtet zu werden starb, sondern auch auf das nicht rituell geschächtete Tier. Neben «newela» steht in vielen Bibelversen das Wort «terefa», das Zerrissene, als verbotene Speise. Die Bibel spricht dabei von Tieren, die auf dem Feld von Raubtieren getötet, verletzt oder verstümmelt wurden.

«Gib deinen Gästen zu essen, auch wenn du selbst hungern musst.»

Das führt zu einer schwierigen Situation, denn nach jüdischem Verständnis würde auch eine dem Schächtvorgang vorangehende Betäubung dem Tier Verletzungen beifügen und es somit «terefa» machen. Diskutiert wird als möglicher Kompromiss eine Betäubung unmittelbar nach dem tödlichen Halsschnitt.

Ein weiteres Gebot in der Thora lautet, dass Jungtiere nicht am selben Tag wie ihre Muttertiere geschlachtet werden dürfen. Und an einer anderen Bibelstelle heisst es: «Du sollst nicht das Böcklein in der Milch seiner Mutter kochen.» Daraus folgerten die Rabbiner die strenge Trennung von Milchigem und Fleischigem.

Muslimische Gastfreundschaft

Die Bemühung um rituelle Reinheit durchzieht auch das Leben gläubiger Muslime. Nach einem «Hadith», einem überlieferten Ausspruch des Propheten Muhammad, gilt die rituelle Reinheit als der halbe Glaube, «und esst von dem, was Allah euch als erlaubt und gut bescherte und fürchtet Allah, an den ihr glaubt», Sure 5,89.

Muslime unterscheiden zwischen «halal» (rein, erlaubt, statthaft) und «haram» (verboten, verwehrt). Alles, was nicht ausdrücklich erlaubt wurde, führt zu Verbotenem und ist somit «haram». Auch Muslimen ist der Verzehr von Schweinefleisch sowie von Blut streng verboten, daher wird auch im Islam geschächtet. Ein Gutachten der Geistlichen Zentrale des Islam an der Al­Azhar Universität in Kairo kam im Gegensatz zu jüdischen Gelehrten zum Ergebnis, dass eine vorherige elektrische Betäubung der Schlachttiere zulässig sei.

Den Ausschlag für das Verbot von Schweinefleisch gibt der Koran, in dem steht: «Verboten ist euch Verendetes, Blut und Schweinefleisch», Sure 2; 173. Und wie im Judentum gilt auch im Islam Raubtierfleisch als «haram». Im Gegensatz zum Judentum erlaubt der Koran aber den Verzehr von Meeresfrüchten.

«Von einem guten Essen sollte man nicht reden, man sollte es geben», lautet eine arabische Redensart. Muslime sind traditionell sehr gastfreundlich. Gäste bringen «baraka», Segen ins Haus, und da­

rum gilt: «Gib deinen Gästen zu essen, auch wenn du selbst hungern musst.» Muslime freuen sich über eine Gegeneinladung und dürfen von Juden oder Christen zubereitete Speisen essen, vorausgesetzt die islamischen Speisegesetze wurden bei der Zubereitung berücksichtigt. Die strenge Trennung von Milchigem und Fleischigem, wie sie das Judentum gebietet, kennt der Islam hingegen nicht. Dies macht die Bewirtung von Muslimen für den Gastgeber einfacher. Im Judentum setzt sich dieses Gebot konsequent auch bei der strikten Trennung von Töpfen, Geschirr und Besteck für Fleisch­ und Milchgerichte fort. Viele biblische Gebote sind in den jüdischen Speisegesetzen lebendiger geblieben als im Christentum. Neben dem Bestreben nach ritueller Reinheit sind sie gleichermassen der Ausdruck des Respekts vor der gesamten Schöpfung und stehen für den ethischen Umgang mit den Mitgeschöpfen. Auch wenn «koscher» und «halal» etwas befremdlich anmuten mögen, können die Speisegesetze des Judentums und des Islam zum Nachdenken der eigenen Essgewohnheiten anregen. u

Die Autorin

Gundula Madeleine Tegtmeyer ist freie Journalistin und Fotografin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Nordafrika und der Nahe Osten. Sie lebte bislang in Rio de Janeiro, Kairo, Damaskus und Teheran. Seit 2008 lebt sie wieder in Israel, aktuell in Jerusalem. Für ihre Arbeit erhielt sie einen Förderpreis des Kulturwerks der VG Bild und Kunst.

REINKARNATIONS-ANALYSE / LEBENSBERATUNG

Negative Erfahrungen erzeugen negative Erwartungen und Ängste,die sich seelisch und im Alltagsleben bemerkbar machen. Konflikte, die wir aus früheren Existenzen mitgebracht haben, beeinflussen bereits seit der Zeugung unser jetziges Leben. Mangelndes Selbstbewusstsein beeinflusst in jeder Beziehung unser Verhalten und hindert uns daran, unsere Lebenserwartungen und Wünsche zu erreichen.

Rückführungen erlauben bedrohliche Situationen aus der Vergangenheit, die uns geprägt haben, zu erkennen und die negativen Verhaltensmuster aufzulösen, auch wenn sich diese bereits als funktionelle Störung, z.B.als Stress,Burnout, Ängste, Phobien, Migräne oder Panikattacken bemerkbar gemacht haben.

Problematische Lebenssituationen im Privat- oder Berufsleben werden gelöst und positiv beeinflusst. Rückführungen ermöglichen uns auch den karmischen Beziehungen, die uns mit bestimmten Menschen verbinden, nach zu gehen und so zu erfahren, was uns mit ihnen heute verbindet.

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Die anhaltende positiven Auswirkungen bei der Auflösung von seelischen Konflikten, mangelndes Selbstbewusstsein, so wie bei Konzentrationsproblemen bei Kindern und Jugendlichen, zeigen wie effektiv diese dynamischen Methode der Problembewältigung ist.

Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen

Praxis für Reinkarnations-Analyse und Psychokybernetik

Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS

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Komplementärtherapeut

Ein Beruf mit Zukunft.

Eine Ausbildung mit Branchendiplom Akupunktmassage.

Telefon 044 680 32 30 oder www.wba.ch oder E-Mail: info@wba.ch 1./2. Sept . 2012

Unterstützt durch: Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe

100 Marktstände, kulinarische Köstlichkeiten, Kinderprogramm, Brauchtum und Handwerk

Agenda

Seminare

Einmaleins der psychologischen Astrologie 25. 8., 10–17 Uhr, Brugg, isisworld.ch

Tel. 055 412 60 00 www.seelenreise.ch

«Sensibel kompetent» 25. 8., 9–16 Uhr, Workshop Living sense, Sihlquai 253, Zürich Tel. 071 722 94 02 info@ifhs.ch www.ifhs.ch

Sommergarderobe selbst gestalten 12. – 18. 8.

Yogaferien im Tessin 2. – 8.9.

Angeli und Christian Wehrli Casa Santo Stefano 6986 Miglieglia Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch

Stressbewältigung und Burn-out-Prävention mithilfe des Pferdes als Co-Trainer 4./5. 8.

Reiten kombiniert mit Kampfkunst 18./19. 8.

Zentrum Pferdepunkt Tel. 079 653 84 88 www.pferdepunkt.com

Kriya Yoga mit Kripanandamoyima 15./16.9. Interlaken 6./7.10. Rheinfelden 27.10–1.11. Kisslegg (D)

Sabine Schneider Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch

Erlebnisabend 30. 8., Zürich

Entschleunigungstag 23.9., Walenstadtberg

Infos unter Tel. 044 433 01 26 info@lebeninbewegung.ch www.lebeninbewegung.ch

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-online.ch /agenda

Ich will Dich –ich will Dich nicht! 17. 8., Zürich, 9.15–19.30 Uhr

Gratis-Info-Abend für «Ernährungs-Psychologische Beratung IKP» 29. 8., 18.30–20.30 Uhr in Zürich

IKP Zürich

Kanzleistrasse 17 8004 Zürich

Tel. 044 242 29 30 info@ikp-therapien.com

Homöopathie im Kinderzimmer 7. 9., 19–21.30 Uhr

SHI Haus der Homöopathie, Steinhauserstrasse 51, 6300 Zug

Einführung in die Welt der Chakrablüten-Essenzen

15.–16. 9., Sa. 9–17 Uhr

So. 9–13 Uhr, Basel

Patricia Wagner, Tel. 079 603 82 03 casa@smile-productions.ch

Märkte

und Ausstellungen

O Sole Bio

Zentralschweizer Bio Markt

1./2. September 2012

Sa. 8–19 Uhr, So. 10–17 Uhr

An der Zuger Seepromenade www.osolebio.ch

Endstation Meer? – Ausstellung

Das Plastikmüll-Projekt bis 23. 9., 10–17 Uhr

Programmpunkte zur Ausstellung: www.PlasticGarbageProject.org

Museum für Gestaltung Zürich

Ausstellungsstr. 60

8005 Zürich

Tel. +41 (0)43 446 67 67 welcome@museum-gestaltung.ch www.museum-gestaltung.ch

Lange Nacht der Zürcher Museen 1.–2. 9., 19–2 Uhr www.langenacht.ch

Ausbildung

Ergänzungsausbildung in der Atemtechnik Buteyko 3. und 10. 11. / 1. und 8.12. Anmeldeschluss: 30. 9. Ateminstitut Schweiz

Agathe Löliger GmbH Bern

Ursina Friedli: Tel. 031 332 62 40 www.atem-gesundheit.ch

Brigitte Ruff: Tel. 044 350 69 50 www.atem-praxis.ch

Fachausbildung in Reinkarnations-Analyse und Therapie European Centre for Past-life Sciences Beginn September 2012 Research, Instruction & Therapie Gründenstr. 10, 8247 Flurlingen info@ecps.ch, www.ecps.ch

TCM-Ausbildung

Ab 20.10.

Biomedica Zürich Tel. 043 321 34 34 www.biomedica.ch

Wanderung und Gesundheit

Pflanzen der Kelten 10./17./24. 8., Val Müstair

Treffen: 7.55 Uhr

Postauto-Haltestelle

Tschiev scola

Dauer ca. 5 Stunden Anmeldung bis Vortag 17 Uhr

Tel. 081 858 58 58

Viamala Notte 9./16./23. 8., Viamala bei Nacht

Gästeinformation Viamala 7430 Thusis

Tel. +41 (0)81 650 90 30 info@viamala.ch www.viamala.ch

Bio – logisch hoch über dem Alltag 13.–20. 8.

Alexander’s Tödiblick, Braunwald Tel. 055 653 63 63 www.toediblick.ch www.biogastrotage.ch

Us dr Natur 1.–31. 8.

Gasthaus Elggis, Netstal Tel. 055 640 25 55, www-elggis.ch www.biogastrotage.ch

Heilpflanzengarten Simmental Mitte Mai bis Mitte Oktober, 9–17 Uhr

Frau Susanna Krebs

Adlemsried. 3766 Boltigen Tel. 033 733 69 43 mail@susannakrebs.ch

Pilzsuche im Sihlwald 27.9., 8.45–17. 30 Uhr Bahnhof Sihlquai (Treffpunkt) Anmeldung schriftlich bis 18. 9. Stiftung Wildnispark Zürich Alte Sihltalstrasse 38 8135 Sihlwald, info@wildnispark.ch

Mittelalterliches Spektakel

4. Mittelalterliches Spektakel Burgdorf 11.–12. 8.

Schützenmatte, Burgdorf (BE) www.medieval-productions.ch

Ritterturnier und Mittelaltermarkt 17.–19. 8.

Ritterturnier, Mittelaltermarkt, Freibergertag

Weidhof, Agasul www.freibergertag-agasul.ch

Bruchtal-Fest 2012

Reise mit uns nach Mittelerde! 24.–26.8. www.bruchtal-fest.ch

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BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch

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Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Hier können Sie Energie tanken und entspannen. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen.

ORTDER KRAFT

HOTEL Sass da Gr üm

Hotel Sass da Grüm ,Tel. 091 785 21 71 CH-6575 San Nazzaro, www.sassdagruem.ch

Persönlicher Biorhythmus

Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch

Nägeli-Neff Margrit

certif ied Advanced Rolfer Tel. 044 362 61 23

Die integrier te Str uktur, die im Rolf ing angestrebt wird, vermeidet die Fehlbelastung von Gelenken und Überlastung der Gewebe. Der Kör per bef indet sich wieder in Balance und Einklang mit der Schwerkraft. Tiefe manuelle Bindegewebsarbeit, verbunden mit sensitiver Bewegungsschulung, er möglicht eine differenziertere Selbstwahrnehmung.

Arbeitsorte: ZH, Vella (GR), Schaan (FL)

Naturärztin/Naturarzt

Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:

• Klassische Homöopathie

• Chinesische Medizin

• Europäische Naturheilkunde

Studienbeg inn: Augu st 2012

Eulers tr asse 55 , 4051 Ba sel Tel. 061 560 30 60, www.anhk .ch

Institut für Klang-Massage-Therapie

Elisabeth Dierlich Peter Hess Akademie Schweiz

Zertifizierte Ausbildung in Peter Hess-Klangmassage

Zertifizierte Weiterbildung in Elisabeth Dierlich-Klangtherapie Vertrieb von Therapieklangschalen und Gongs www.klang-massage-therapie.ch 0041(0)62 892 05 58 4600 OltenAmthausquai 31

Meditative Fastenferien

29.9.–6.10., 6.–13.10. Wellness Hotel Höri an traumhafter Lage direkt am Bodensee. Mit Meditation, Energie- und Klangarbeit, Qi Gong, Tanz, Matrix, kreativen Impulsen Fr 1170.– inkl. Einzelzimmer, Kursangebote ✆ 052 741 46 00, www.fasten.ch

Shiatsu Infoabende

Jetzt kostenlos mehr erfahren über die anerkannten Ausbildungslehrgänge. 2.10., 27.11. Zürich • 26.10. Winterthur www.ko-shiatsu.ch/infoabende

Shiatsu Einführungskurs

An einem Tag wirkungsvolle ShiatsuMassagen geben und Anti-Stress-Techniken lernen, am 1.9.2012 in Zürich, nur CHF 100.–www.ko-shiatsu.ch/shiatsutag

Stephan Kuhn Planung und Realisation von natur nahen Gärten

Huenerwadelgasse14 Jurastrasse 23 5034 Suhr 3013 Bern Tel. 079530 61 38 Tel.

Professionelle Fusspflegeausbildung

20-tägige Intensivausbildung bei pédi-suisse, der führenden Fusspflegefachschule der Schweiz. Mit Diplomabschluss. Ideal zur Eröffnung oder zur Anstellung in einer Fusspflegepraxis.

Gratis Infoabende Kostenloses Aus- und Weiterbildungsprogramm. Standorte Wädenswil, Suhr und Etoy Weitere Informationen unter: www.dobi.ch 062 855 22 44 www.pedi-suisse.ch 044 780 88 48

Zu gewinnen gibt es:

7-mal 1 Boo. MerinoLangarm-Top im Gesamtwert von CHF 280.–.

Boo. Merino hat eine Kinder-Kollektion aus 100 % neuseeländischer Merinowolle entworfen: Langarm-Tops, Leggings, Käppchen und Babydecken für Kinder und Babys. Neuseeländische Merino ist superfein und somit zart zu delikater Haut. Merinos natürliche Temperaturkontrolle hält die Kleinen kühl im Sommer und warm im Winter, ohne zu schwitzen. Ein perfekter Begleiter durch das ganze Jahr. Boo. Merino zeigt simples, angenehmes Design in natürlichen Farben. www.boo-merino.com.

Und so spielen Sie mit:

Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Boo. Merino»-Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 29. 8. 2012.

Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus dem Heft 7-2012

Gesucht war: Elektrovelo

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im Buchhandel erhältlich.

32. Jahrgang. ISSN 2234-9103

Erscheint monatlich.

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Ratna Irzan

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Chefredaktor

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Redaktionsteam

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Autoren

Simon Joller, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Fabrice Müller, Gundula Madeleine Tegtmeyer, Remo Vetter, Andreas Walker, Mirella Wepf, Thomas Widmer

Layout/Produktion

Neisina Portmann, Renata Brogioli, Fredi Frank

Copyright

Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher

Genehmigung des Verlages erlaubt.

Anzeigenleitung

Christian Becker

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Rolf Ulrich

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Anzeigentarife unter www.natuerlich-online.ch

Anzeigenadministration

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Vogt-Schild Druck AG CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Solothurner Zeitung AG, Radio 32 AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Im September lesen Sie

Saulärm!

Immer mehr Partys, immer mehr Verkehr, immer mehr Lärm. In der Schweiz ist es zu laut. Lärmbedingte Erkrankungen nehmen dramatisch zu, ganz besonders bei Menschen, die nahe an Verkehrsachsen und in Agglomerationen wohnen.

Die Hausapotheke

Was gehört hinein und was nicht? Ein Baukastensystem auf Naturbasis für alle, die ihre Hausapotheke auf Vordermann bringen wollen.

Weitere Themen

Das Kürbis-Ufo

Sie sind klein, blass und für reine Zierzwecke zu schade – die Patissons. Die kleinen Gartenkürbisse gehören im Spätsommer unbedingt auf den Tisch.

l Das Geheimnis unserer Selbstheilungskräfte l Natürliche Mittel für ein gesundes Zahnfleisch l Der Jagdfasan, das arme Vieh l Von Höhenwegen und Panoramablicken

«natürlich» 9-2012 erscheint am 30. August 2012

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IIch kam, sah und schrieb

Thomas Widmer hat sich für unterwegs ein Notizbüchlein gekauft –und sieht die Welt seither mit anderen Augen.

zürcher Gebiet einen «Russenweg». Wieso denn das? – es hat mit den Scharmützeln von 1799 zwischen Franzosen und Russen zu tun. Und in Feldbach entdecke ich, nachdem ich eine lange Wanderung beendet habe und mir ein Bier gönne, an der Seitenfassade der Bikerbar Dirty Joe ein interessantes Schild. Ich kopiere die Inschrift ins Büchlein. Sie besagt, dass hier ein gewisser Hans Heinrich Hürlimann 1836 eine Bierbrauerei gründete. Sein Sohn wiederum zog nach Zürich aus und gründete dort – die berühmte Hürlimann Brauerei.

ch steige in Männedorf aus dem Zug, nehme gleich mein Büchlein zur Hand und notiere, was ich Interessantes sehe –ich bin der Forschungsreisende. Registriert werden in den ersten fünf Minuten: der Bioladen im Bahnhof, sehr sympathisch. Die restaurierte Wetterstation von 1901, gebaut in Göttingen. Das Stück Stellwerk von der alten Nordostbahn, in einem menschenhohen Glaskasten ausgestellt. Und was ist das denn für ein Tier im Ortswappen an der Fassade der Gemeindekanzlei? Es trägt einen Fisch in der Schnauze. Ah ja, klar, ein Fischotter!

Das Notizbüchlein, scheint mir, ist mehr als bloss eine Anzahl karierter, durch einen billigen Umschlag gefasster Seiten.

In den letzten Monaten war ich oft in der Gegend zwischen Goldküste, Forch, Greifensee – und das Notizbüchlein auch. Mit Freunden arbeite ich an einem Ausflugsführer. Die Sache ist noch nicht ganz spruchreif, daher will ich hier nicht genauer werden. Spielt auch keine Rolle, denn worauf ich hinauswill, ist dies: Seit ich besagtes Notizbüchlein, dessen Ecken mittlerweile hoffnungslos verbogen sind, weil es des Öftern im Rucksack gequetscht wurde – seit ich besagtes Notizbüchlein dabei habe, bin ich ganz anders unterwegs.

Nämlich: genauer, bewusster, erlebnisfreudiger. Auf Schritt und Tritt entdecke ich Dinge, die ich zuvor nicht sah. Ich komme, sehe und schreibe. Am Dorfplatz von Zumikon steht, verdeckt in einer Rabatte, eine Statue; oh, das ist ja der Pazifist Max Dätwyler, der mit einer weissen Fahne durch die Welt zog –offenbar lebte er hier. An der Forchbahnlinie gibt es auf Stadt­

Was habe ich im letzten halben Jahr gelernt?! Das Notizbüchlein, scheint mir, ist mehr als bloss eine Anzahl karierter, durch einen billigen Umschlag gefasster Seiten. Das Notizbüchlein ist ein Prinzip. Es ist Zwang und Chance zugleich. Erblicke ich beim Verena­Brunnen in Stäfa eine Infotafel, dann fluche ich: Sie wird mich glatt zehn Minuten Lebenszeit kosten. Und gleichzeitig frohlocke ich: Hach, ich muss, will – etwas Neues harrt meiner! Seit ich das Notizbüchlein mitführe und benütze, sehe ich die Wirklichkeit schärfer. Nichts ist unwichtig. Überall gibt es etwas herauszufinden, zum Beispiel, warum der Flurname «Gibisnüd» so heisst. Gibisnüd? Ich schreibe den Namen mal auf. Zu Hause recherchiere ich und finde seinen Ursprung heraus. Offenbar gaben unweit des Vorderen Pfannenstiels die Felder nichts her.

So geht das mit dem Notizbüchlein. Das Projekt, dem es zudient, ist bald einmal erledigt. Aber das Prinzip ist zu gut, um wieder von ihm abzukehren. Kauft euch ein Notizbüchlein, Leute, dann lernt ihr sehen! Ihr habt dann einen Grund, stehen zu bleiben und euch den Dingen wirklich zu widmen. Die Welt ist reicher, als wir gemeinhin meinen. Und so ein Notizbüchlein hat Magie. u

Thomas Widmer (50) schreibt im Tages-Anzeiger die Wanderkolumne «Zu Fuss».

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