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BLKÖ:Habsburg, Otto der Fröhliche

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Habsburg, Mechtilde
Band: 7 (1861), ab Seite: 111. (Quelle)
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268. Otto der Fröhliche, Herzog von Oesterreich (geb. 23. Juli 1301, gest. 17. Februar 1339). Sohn des Kaisers Albrecht I. [Bd. VI, Nr. 7] aus dessen Ehe mit Elisabeth von Kärnthen [Bd. VI, Nr. 57]. Gemalinen. Otto war zweimal vermält, zuerst, 1312, mit Elisabeth von Bayern [Bd. VI, Nr. 60], zum andern Male, 1335, mit Anna von Böhmen [Bd. VI, Nr. 20], welche ihren Gemal nur kurze Zeit überlebte, nach Fugger sogar vor ihm starb (3. September 1338). Kinder. Aus erster Ehe: Friedrich II. (geb. 10. Februar 1327, nach Hübner erst 1333, gest. 4. December 1344) [Bd. VI, Nr. 101] und Leopold II. (geb. 1324, gest. 10. August 1344) [Bd. VI, Nr. 166]. Aus der zweiten Ehe gingen keine Kinder hervor. Wahlspruch. Um einen beflügelten Greif die Devise: „Unguibus et rostro ac alis armatus in hostem“. Hervorragende Lebensmomente. Nach Albrecht’s I., Ermordung durch Johann von Schwaben rächten dessen Söhne den Mord an den Mitschuldigen und Allen, welche der Mitschuld verdächtig gehalten wurden; ferner zogen sie in den Kampf gegen alle Jene, welche den Tod Albrecht’s zur Empörung benützten. Herzog Otto sammelte nun ein Heer und zog mit demselben Anfangs 1311 vor Neuburg am Inn, belagerte es, untergrub es durch Bergknappen und eroberte es in vier Monaten. Der Schloßhauptmann von Lamberg zündete die Stadt vor seiner Flucht noch an, welche auch ganz verbrannte. Im folgenden Jahre fand die Vermälung Otto’s mit Elisabeth von Bayern Statt; diese Vermälung war ein Unterpfand des mit den bayrischen Herzogen Otto und Stephan geschlossenen Friedens, der durch diese Verbindung Oesterreichs mit Bayern gleichsam besiegelt wurde. Gleich nach des Vaters Tode war ihm als Erbtheil die Steiermark zugefallen; als dann sein Bruder Friedrich der Schöne (1330) gestorben, übernahm er mit seinem andern Bruder, Albrecht II. dem Weisen, gemeinschaftlich die Regierung der österreichischen Länder. Otto residirte abwechselnd zu Wien und zu Neuberg an der österreichisch-steirischen Grenze gegen Reichenau zu. An seinem Hofstaate war die frohe Laune und Heiterkeit zu Hause, deßhalb er auch der Fröhliche oder Heitere (jucundus) genannt wird, wenn gleich ihm einige Geschichtschreiber den Beinamen des Kühnen (Audax) ertheilen. An seinem Hofe weilten mehrere der sogenannten lustigen Räthe oder Hofnarren, von denen zwei sich einer großen Berühmtheit erfreuten, Nydhart (Neidhardt) Fuchs, genannt der „Bauernfeind“, und Weigand (Wiegand) von Theben, genannt der „Pfaff von Kahlenberg“, beide in dem ländlichen Gedichte von Anastasius Grün: „Der Pfaff von Kahlenberg“, in des berühmten Dichters reizender Weise verherrlicht. Otto liegt im Cisterzienserkloster zu Neuberg, welches er 1337 als Gelöbniß für die Geburt seines Sohnes Friedrich gestiftet hatte, beigesetzt; die Gruft war lange zerfallen und blieb in diesem Zustande unbeachtet bis zum Jahre 1820, in welchem Jahre sie wieder aufgefunden, hergestellt und die gesammelten Gebeine Otto’s, seiner beiden Gemalinen Elisabeth und Anna und seiner beiden Söhne Leopold und Friedrich, mit welch’ letzterem bereits diese Seitenlinie des Hauses Habsburg erlosch, im feierlichen Trauergottesdienste am 13. März 1820 in die erneuerte Gruft beigesetzt wurden.

Fugger (J. J.), Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich (Nürnberg 1668, kl. Fol.) [112] S. 260, 305, 307, 317, 320. ─ Fuhrmann (Mathias), Alt- und Neues Wien (Wien 1738, J. B. Prasser, kl. 8°.) Bd. I, S. 535 u. f. ─ Geschichts- und Erinnerungskalender von Schimmer (Wien, Sollinger, 4°.) Jahrg. 1843, S. 142: „Herzog Otto, sein Hof und seine lustigen Räthe“. ─ Porträt. Von Kilian in Fugger’s „Ehrenspiegel“, S. 316.








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