RaumFragen: Stadt -Region -Landschaft | SpaceAffairs: City -Region -Landscape Im Zuge des "spatia... more RaumFragen: Stadt -Region -Landschaft | SpaceAffairs: City -Region -Landscape Im Zuge des "spatial turns" der Sozial-und Geisteswissenschaften hat sich die Zahl der wissenschaftlichen Forschungen in diesem Bereich deutlich erhöht. Mit der Reihe "Raum-Fragen: Stadt -Region -Landschaft" wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Forum angeboten, innovative Ansätze der Anthropogeographie und sozialwissenschaftlichen Raumforschung zu präsentieren. Die Reihe orientiert sich an grundsätzlichen Fragen des gesellschaftlichen Raumverständnisses. Dabei ist es das Ziel, unterschiedliche Theorieansätze der anthropogeographischen und sozialwissenschaftlichen Stadtund Regionalforschung zu integrieren. Räumliche Bezüge sollen dabei insbesondere auf mikro-und mesoskaliger Ebene liegen. Die Reihe umfasst theoretische sowie theoriegeleitete empirische Arbeiten. Dazu gehören Monographien und Sammelbände, aber auch Einführungen in Teilaspekte der stadt-und regionalbezogenen geographischen und sozialwissenschaftlichen Forschung. Ergänzend werden auch Tagungsbände und Qualifikationsarbeiten (Dissertationen, Habilitationsschriften) publiziert.
Tiefblauer Himmel und gleisendes Sonnenlicht, wutende Waldbrande, endlos wirkende stereotyp schon... more Tiefblauer Himmel und gleisendes Sonnenlicht, wutende Waldbrande, endlos wirkende stereotyp schone Sandstrande, ein Betonmeer aus Highways und Industrieanlagen, unberuhrt scheinende ‚Wildnis‘ in Nationalparken, Obdachlosigkeit – inkommensurabel erscheinende ‚Bausteine‘ oder Kompartimente, die letztlich aber doch alle ein Puzzlebild zu Kalifornien ergeben. Schweifen die Gedanken in Richtung Kalifornien ab, sind es gleichwohl typischerweise Imaginationen zugunsten eines ‚Sehnsuchtslandes‘, das sich aus sonnenverwohnten Stranden am Pazifischen Ozean, Metropolen wie San Francisco, der Traumfabrik Hollywood und Beverly Hills im Grosraum von Los Angeles ebenso speist wie aus ‚gigantischen‘ Nationalparken wie Yosemite oder dem Death Valley. Auch uns als Autoren dieses Buches zog und zieht es nach Kalifornien – ohne Frage durchaus auf der Suche nach diesen Stereotypen, doch gerade im Hinblick auf grundlegende Entwicklungsprozesse, konflikthafte Umbruche, divergierende Deutungsmuster und Zuschreibungen.
Die bisherigen Ausfuhrungen haben in erster Linie aus einer theoretisch-konzeptionellen Richtung ... more Die bisherigen Ausfuhrungen haben in erster Linie aus einer theoretisch-konzeptionellen Richtung verdeutlicht, wie sich ‚Landschaft‘ und ‚Governance‘ deuten und systematisieren und wie sich Perspektiven auf ‚Landschaftsgovernance‘ konturieren lassen. In diesem Kapitel werden Konkretisierungen vorgenommen, die sich zunachst auf eine kollaborative Landschaftsgovernance gerade mit Multi-Level- und Regional Governance beziehen (Abschn. 5.1), gefolgt von partizipativer Landschaftsgovernance im Hinblick auf nicht-staatliche Akteur~innen und die verbundene Frage nach konsens- versus konfliktorientierter Grundhaltung (Abschn. 5.2). Im Anschluss wird herausgearbeitet, welche spezifischen Besonderheiten und Herausforderungen aus einer grenzuberschreitenden Governance resultieren und welche Auswirkungen sich hieraus fur die konkrete Steuerung landschaftsbezogener Vorhaben ergeben (Abschn. 5.3). Schlieslich wird die Perspektivenabhangigkeit von ‚Landschaft‘ in den Fokus geruckt, verknupft mit verschiedenen Landscape Approaches und deren Konsequenzen fur die Landschaftspraxis (Abschn. 5.4).
In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinn... more In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe bislang eher marginal behandelt, anders als die sich aus der ‚Energiewende‘ in Deutschland und anderen Staaten ergebenden Konflikte, die neben einem sehr hohen politischen, wirtschaftlichen, okologischen und gesellschaftlichen auch wissenschaftlichen Stellenwert erlangt haben. Im Kontext der ‚Energiewende‘ ist eine Vielzahl an Veroffentlichungen entstanden, von denen sozialwissenschaftlich und theoretisch ausgerichtete immer umfanglicher ausfallen (bspw. Gailing und Leibenath 2013; Holstenkamp und Radtke 2018; Klagge und Arbach 2013; Kuhne 2011a, 2013a; Kuhne und Weber 2018a). Auch im Kontext anderer Veranderungen von als ‚Landschaft‘ verstandenen physischen Raumen sind Konfliktkonstellationen entstanden, die ‚eskalieren‘ und die einen genaueren sozialwissenschaftlich- geographischen ‚Blick‘ verdienen, wie die vorliegende Studie zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe zeigt.
Die Energiewende in Deutschland verändert mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau erneu... more Die Energiewende in Deutschland verändert mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau erneuerbarer Energien in weitreichender Weise bisherige Energieversorgungsstrukturen und wirkt sich dabei räumlich stark aus. Einen Bestandteil bilden hierbei Veränderungen im bestehenden Stromnetz. Vorhandene Leitungstrassen sollen ertüchtigt, andere umfänglich neu gebaut werden, was Widerstände und Konflikte mit sich bringt. Das Forschungsvorhaben Analyse des öffentli-chen Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungs-empfehlungen für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz und des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktor-sicherheit setzt an dieser Stelle an und untersucht in einem ersten Schritt aus diskurstheoreti-scher Perspektive, wie der Stromnetzausbau und mögliche gesundheitliche Nebenfolgen konstru-iert werden und welche Deutungsmuster vorherrschend sind. Hierauf aufbauend werden im zweiten Schritt Handlungsempfehlungen mit einem Fokus auf gesundheitspolitische Aufklärung abgeleitet. Hintergrund des Forschungsvorhabens bildet eine sozialkonstruktivistische und diskurstheoreti-sche Perspektive, in der davon ausgegangen wird, dass 'soziale Wirklichkeit' nicht einfach als fest gegeben zu verstehen ist, sondern sozial hergestellt wird. Bedeutungen sind entsprechend nicht stabil, sondern vielmehr veränderbar. Zentraler Mechanismus der Vermittlung einer objektivierten sozialen Welt ist Sprache. Sie stellt als Ausgangs- und Bezugspunkt der Alltagswelt Kategorisierungen, Typisierungen und Anonymisierungen zur Verfügung. Damit Aussagen zu einem bestimmten Zeitpunkt als sinnvoll und wahr akzeptiert werden, müssen sie bestimmten Regeln folgen. [...
RaumFragen: Stadt -Region -Landschaft | SpaceAffairs: City -Region -Landscape Im Zuge des "spatia... more RaumFragen: Stadt -Region -Landschaft | SpaceAffairs: City -Region -Landscape Im Zuge des "spatial turns" der Sozial-und Geisteswissenschaften hat sich die Zahl der wissenschaftlichen Forschungen in diesem Bereich deutlich erhöht. Mit der Reihe "Raum-Fragen: Stadt -Region -Landschaft" wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Forum angeboten, innovative Ansätze der Anthropogeographie und sozialwissenschaftlichen Raumforschung zu präsentieren. Die Reihe orientiert sich an grundsätzlichen Fragen des gesellschaftlichen Raumverständnisses. Dabei ist es das Ziel, unterschiedliche Theorieansätze der anthropogeographischen und sozialwissenschaftlichen Stadtund Regionalforschung zu integrieren. Räumliche Bezüge sollen dabei insbesondere auf mikro-und mesoskaliger Ebene liegen. Die Reihe umfasst theoretische sowie theoriegeleitete empirische Arbeiten. Dazu gehören Monographien und Sammelbände, aber auch Einführungen in Teilaspekte der stadt-und regionalbezogenen geographischen und sozialwissenschaftlichen Forschung. Ergänzend werden auch Tagungsbände und Qualifikationsarbeiten (Dissertationen, Habilitationsschriften) publiziert.
Tiefblauer Himmel und gleisendes Sonnenlicht, wutende Waldbrande, endlos wirkende stereotyp schon... more Tiefblauer Himmel und gleisendes Sonnenlicht, wutende Waldbrande, endlos wirkende stereotyp schone Sandstrande, ein Betonmeer aus Highways und Industrieanlagen, unberuhrt scheinende ‚Wildnis‘ in Nationalparken, Obdachlosigkeit – inkommensurabel erscheinende ‚Bausteine‘ oder Kompartimente, die letztlich aber doch alle ein Puzzlebild zu Kalifornien ergeben. Schweifen die Gedanken in Richtung Kalifornien ab, sind es gleichwohl typischerweise Imaginationen zugunsten eines ‚Sehnsuchtslandes‘, das sich aus sonnenverwohnten Stranden am Pazifischen Ozean, Metropolen wie San Francisco, der Traumfabrik Hollywood und Beverly Hills im Grosraum von Los Angeles ebenso speist wie aus ‚gigantischen‘ Nationalparken wie Yosemite oder dem Death Valley. Auch uns als Autoren dieses Buches zog und zieht es nach Kalifornien – ohne Frage durchaus auf der Suche nach diesen Stereotypen, doch gerade im Hinblick auf grundlegende Entwicklungsprozesse, konflikthafte Umbruche, divergierende Deutungsmuster und Zuschreibungen.
Die bisherigen Ausfuhrungen haben in erster Linie aus einer theoretisch-konzeptionellen Richtung ... more Die bisherigen Ausfuhrungen haben in erster Linie aus einer theoretisch-konzeptionellen Richtung verdeutlicht, wie sich ‚Landschaft‘ und ‚Governance‘ deuten und systematisieren und wie sich Perspektiven auf ‚Landschaftsgovernance‘ konturieren lassen. In diesem Kapitel werden Konkretisierungen vorgenommen, die sich zunachst auf eine kollaborative Landschaftsgovernance gerade mit Multi-Level- und Regional Governance beziehen (Abschn. 5.1), gefolgt von partizipativer Landschaftsgovernance im Hinblick auf nicht-staatliche Akteur~innen und die verbundene Frage nach konsens- versus konfliktorientierter Grundhaltung (Abschn. 5.2). Im Anschluss wird herausgearbeitet, welche spezifischen Besonderheiten und Herausforderungen aus einer grenzuberschreitenden Governance resultieren und welche Auswirkungen sich hieraus fur die konkrete Steuerung landschaftsbezogener Vorhaben ergeben (Abschn. 5.3). Schlieslich wird die Perspektivenabhangigkeit von ‚Landschaft‘ in den Fokus geruckt, verknupft mit verschiedenen Landscape Approaches und deren Konsequenzen fur die Landschaftspraxis (Abschn. 5.4).
In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinn... more In der sozialwissenschaftlichen Raum- und Landschaftsforschung wurden die Konflikte um die Gewinnung mineralischer Rohstoffe bislang eher marginal behandelt, anders als die sich aus der ‚Energiewende‘ in Deutschland und anderen Staaten ergebenden Konflikte, die neben einem sehr hohen politischen, wirtschaftlichen, okologischen und gesellschaftlichen auch wissenschaftlichen Stellenwert erlangt haben. Im Kontext der ‚Energiewende‘ ist eine Vielzahl an Veroffentlichungen entstanden, von denen sozialwissenschaftlich und theoretisch ausgerichtete immer umfanglicher ausfallen (bspw. Gailing und Leibenath 2013; Holstenkamp und Radtke 2018; Klagge und Arbach 2013; Kuhne 2011a, 2013a; Kuhne und Weber 2018a). Auch im Kontext anderer Veranderungen von als ‚Landschaft‘ verstandenen physischen Raumen sind Konfliktkonstellationen entstanden, die ‚eskalieren‘ und die einen genaueren sozialwissenschaftlich- geographischen ‚Blick‘ verdienen, wie die vorliegende Studie zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe zeigt.
Die Energiewende in Deutschland verändert mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau erneu... more Die Energiewende in Deutschland verändert mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau erneuerbarer Energien in weitreichender Weise bisherige Energieversorgungsstrukturen und wirkt sich dabei räumlich stark aus. Einen Bestandteil bilden hierbei Veränderungen im bestehenden Stromnetz. Vorhandene Leitungstrassen sollen ertüchtigt, andere umfänglich neu gebaut werden, was Widerstände und Konflikte mit sich bringt. Das Forschungsvorhaben Analyse des öffentli-chen Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungs-empfehlungen für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz und des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktor-sicherheit setzt an dieser Stelle an und untersucht in einem ersten Schritt aus diskurstheoreti-scher Perspektive, wie der Stromnetzausbau und mögliche gesundheitliche Nebenfolgen konstru-iert werden und welche Deutungsmuster vorherrschend sind. Hierauf aufbauend werden im zweiten Schritt Handlungsempfehlungen mit einem Fokus auf gesundheitspolitische Aufklärung abgeleitet. Hintergrund des Forschungsvorhabens bildet eine sozialkonstruktivistische und diskurstheoreti-sche Perspektive, in der davon ausgegangen wird, dass 'soziale Wirklichkeit' nicht einfach als fest gegeben zu verstehen ist, sondern sozial hergestellt wird. Bedeutungen sind entsprechend nicht stabil, sondern vielmehr veränderbar. Zentraler Mechanismus der Vermittlung einer objektivierten sozialen Welt ist Sprache. Sie stellt als Ausgangs- und Bezugspunkt der Alltagswelt Kategorisierungen, Typisierungen und Anonymisierungen zur Verfügung. Damit Aussagen zu einem bestimmten Zeitpunkt als sinnvoll und wahr akzeptiert werden, müssen sie bestimmten Regeln folgen. [...
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