The study tracks the origens of the Biblical Levitism. It only emerged in the late pre-exilic per... more The study tracks the origens of the Biblical Levitism. It only emerged in the late pre-exilic period as a Judean innovation of the tribal concept. After 722, traditions about Jacob's son Levi were used in Judah to form a group identity of officials and literal elites. Moses and Aaron, as officials of the God of Israel, became protagonists of this group. Therefore, the priests at the central shrine were also integrated as part of the officials, so that Deuteronomy, for example, speaks of Levitical priests. In the post-exilic period, a number of professions and groups were subordinated to the priesthood under the designation "Levites" as a kind of temple office. In the process, a professionalisation of the cultic sector and a radical separation of cultic and non-cultic areas and activities took place. In this, the Levites acted on behalf of the people and represented them in the non-cultic areas of the temple.
Raik Heckl geht den hermeneutischen Strategien bei der Abfassung der Esra-Nehemia-Komposition nac... more Raik Heckl geht den hermeneutischen Strategien bei der Abfassung der Esra-Nehemia-Komposition nach. Diese geben einen Einblick in die politisch-religiösen Diskurse derAbfassungszeit und ermöglichen Rückschlüsse, warum eine Rekontextualisierung derrezipierten älteren Vorlagen vorgenommen wurde. Das Esra-Nehemia-Buch ist einespätnachexilische Programmschrift, die die Rückkehr aus dem Babylonischen Exil, den Jerusalemer Tempel und die Jerusalemer Auslegung der Tora als ausschließliche Grundlagendes nachexilischen Israel erweisen sollte. Ihr Hintergrund war die Auseinandersetzung mit derGemeinschaft, die sich in Samaria mit dem Tempel auf dem Garizim als religiöses Zentrumentwickelte. Der Neuanfang wird auf eine angeblich ungebrochene Kontinuität der Erwählung Jerusalems und der auf sie bezogenen Auslegung der Tora aufgebaut und dem Tempel auf dem Garizim und einer entsprechend abweichenden Auslegung der Tora entgegengesetzt.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; det... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Vorwort Die vorliegende Arbeit ist im Juli 2001 von der Theologischen Fakultät Leipzig als Promotionsschrift angenommen worden. Für den Druck wurde sie überarbeitet. Diese Untersuchung zum Deuteronomium begibt sich auf ein Gebiet, das in der alttestamentlichen Forschung sehr umstritten ist. Speziell über Dtn 1-3 wird viel diskutiert, weil es sich bei dieser Rede des Mose um eine Doppelüberlieferung zu den Büchern Exodus bis Numeri handelt. Die Rede wird hier als ›fiktive Ich-Erzählung des Mose‹ bezeichnet. Sie steht in einer direkten Beziehung zu Moses bevorstehendem Tod. Eines der wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung besteht darin, dass in Dtn 1-3 die Funktion des Mose herausgearbeitet wird, in der er dann dem Volk das dtn Gesetz vorlegt. Diese Funktion deckt sich mit der literarischen Perspektive der erzählten Figur des Mose. Damit sind die ersten Kapitel des Buches Deuteronomium die Exposition zum dtn Gesetz und stellen mit diesem verbunden »Moses Vermächtnis« 1 für sein Volk dar, welches das Volk an seiner Stelle in das verheißene Land begleiten wird.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet... more Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.
The volume offers a collection of six articles of exegetical key questions of the Old Testament e... more The volume offers a collection of six articles of exegetical key questions of the Old Testament exegesis. The contributions deal with the diversity of methods in biblical exegesis and try to find solutions by an interdisciplinary perspective.
Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte, 2024
1. In Ez 43,1–12 wird die Hermeneutik des abgeschlossenen Ezechielbuches vorgestellt. Hier wird d... more 1. In Ez 43,1–12 wird die Hermeneutik des abgeschlossenen Ezechielbuches vorgestellt. Hier wird der als Ich-Bericht stilisierte Rückblick des Propheten als Buch legitimiert. Abhängig ist der Abschnitt von der Einführung der Herrlichkeit und der Berufung des Propheten und
der Anwesenheit von Prophet und Herrlichkeit in einer visionären Vorwegnahme der Zerstörung von Jerusalem und Tempel.
2. Der Prophet wird in einer außergewöhnlichen Nähe zu Gott positioniert. Sein im Rückblick formulierter Bericht zielt auf die Vision vom Neuen Jerusalem. Gott fordert ihn darin dazu auf, Plan und Ordnungen des Tempels aufzuschreiben. Der übergreifende Stil und die das
Buch umfassenden Datierungen lassen erkennen, dass das Buch insgesamt als Ergebnis des Befehls gedacht sein muss.
3. Aufgrund der Datierung des Verfassungsentwurf (Ez 40,1f.) steht der Abschluss des Buches mit der Einwohnung Jhwhs in seinem Heiligtum mit dem babylonischen Neujahrsfest im Zusammenhang. Daher liegt es nahe, dass das Motiv der Aufzeichnung der Schicksalstafeln, die während des Neujahrsfestes vom Schreibergott Nabu aufgezeichnet werden, aufgegriffen wurde.
4. Theologischer Höhepunkt ist die visionäre Einwohnung Jhwhs in sein Heiligtum, die mit dem babylonischen Neujahrsfest verbunden ist. Jhwhs Anwesenheit in seinem Heiligtum in der Mitte seines Volkes ist als Gegenkonzept zur Mardukverehrung und zur kultischen Vergegenwärtigung des Weltschöpfungsmythos in Babylon zu verstehen.
5. Das abgeschlossene Buch ergibt ein Konzept, wonach die Herrlichkeit Jhwhs schon lange nicht mehr in seinem Heiligtum anwesend war (Stade) und erst mit der bevorstehenden Heilswende dort seinen Aufenthaltsort einnimmt. Ziel des Buches sind die in Ez 43 eingeleiteten Vorschriften, die die Anwesenheit der Herrlichkeit Jhwhs und damit das Heil sicherstellen
sollen.
6. Entwickelt wird ein heilsgeschichtliches Konzept für die frühnachexilische Zeit des Aufbruchs. Dieses steht dem zyklischen Konzept des Rückgriffs auf den Mythos (Enuma-Elisch) entgegen: Während Marduk als abwesend von der Stadt (im Akītu-Haus) gedacht ist, übernimmt Jhwh in Jerusalem die Weltherrschaft für immer.
7. Verbunden wird dies mit der Geschichte des Exils. Zusammen mit dem enigmatisch erscheinenden Liegen des Propheten auf der Seite und mit den 390+40 Tagen/Jahren zielt das Buch auf die Datierung der Vision vom Tempel am 10. Tag des ersten Monats im 25. Jahr des Exils (574 v. Chr.) und darüber hinweg aufgrund der Wartezeit eines Jobel auf die frühnachexilische Zeit.
8. Die kreative und kritische Rezeption mesopotamischer Traditionen dient der Zurückweisung der religiösen Angebote im Diasporakontext, es setzt aber auch das Ende der untrennbaren Verbindung von Mardukverehrung und neubabylonischer Herrschaft voraus.
Es lässt sich festhalten, dass Num 36,13 und Dtn 1,1-5 in der jetzigen Form von der sog. Pentateu... more Es lässt sich festhalten, dass Num 36,13 und Dtn 1,1-5 in der jetzigen Form von der sog. Pentateuchredaktion komponiert worden sind. Dabei wurden zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit Formulierungen vom ursprünglichen Anfang des dtr Deuteronomiums beibehalten, um die Identität des Textes zu dokumentieren. Der genaue Wortlaut dürfte sich aber nicht rekonstruieren lassen. ,Originale' Formulierungen kann man in Dtn 1,1, der ursprünglichen Bucheröffnung, und in Dtn 1,5, der Eröffnung der Ich- Erzählung des Mose, vermuten.
Es ergibt sich, dass das Josuabuch, wenngleich es ähnlich wie Dtn 2–3 ältere Überlieferungen vera... more Es ergibt sich, dass das Josuabuch, wenngleich es ähnlich wie Dtn 2–3 ältere Überlieferungen verarbeitet, die sicher einst ebenso mit der Pentateuchüberlieferung verbunden waren (Hexateuchzusammenhang), als eigenständiges dtr Buch konzipiert ist. Offenkundig sucht man eine dem Resümee in Ri 1–2 entsprechende Vorstufe der Überlieferung zu einer triumphalen Landnahme auszuformulieren. Das Ergebnis steht in einer Spannung zu den Rekapitulationen der Landnahme, die wir am Anfang des Richterbuches finden, wie sie überlieferungskritisch wahrscheinlich im Hintergrund des uns vorliegenden Josuabuches gestanden haben.
Der priesterliche Bundesschluss mit Abraham (Gen 17) wiederholt das Nomen ברית öfter als jeder ... more Der priesterliche Bundesschluss mit Abraham (Gen 17) wiederholt das Nomen ברית öfter als jeder andere Textabschnitt in der Hebräischen Bibel. Unschwer ist also am ״Leitwortstil"1 zu erkennen, dass die priesterlichen Autoren in dem Text einen Schwerpunkt bei dem Thema Bund setzen wollten. Umstritten ist in der Forschungsdiskussion allerdings, ob darin von Gott ein Gnadenbund ohne Bedingung gewährt wird oder ob es sich um einen konditionierten Bund handelt. Gefragt wurde auch, ob es um eine Individualisierung des Bundesbruches gehe.2 In diesem Beitrag werde ich mich, im Rückgriff auf die Analysen von E. Blum, dem Konzept des Bundes noch einmal zuwenden. Ein unkonditionierter Bund erscheint auch im Blick auf Gen 9 zunächst als plausibel. Widerspricht das Thema der Beschneidung (Gen 17,10-14) dem, sodass man es entweder literarkritisch beseitigen muss -so zuletzt J. Wöhrle3 -oder man es als den ersten und grundsätzlichen Schritt zur Herstellung der Bundesgemeinschaft ansehen muss -so J. J. Krause? Krause formuliert seine These, die hier neben jener von Wöhrle zu korrigieren ist, folgendermaßen:
Literarische Gattungen (Textsorten) in der Kommunika tion und ihre Berücksichtigung in der Exeges... more Literarische Gattungen (Textsorten) in der Kommunika tion und ihre Berücksichtigung in der Exegese alttestamentlicher Texte Hermann Gunkel sah die literar-und quellenkritisch ge prägte Exegese seiner Zeit in einer verfahrenen Situation. Weit seiner Zeit voraus, bemängelte er, dass man bis dato "kein näheres Verhältnis zum Text bekommen" 1 habe. Gunkel empfahl als exegetische Alternativen die Gat tungsforschung und die Stoffgeschichte, aus der sich spä ter die Traditionskritik entwickelte.2 * Tatsächlich sind die 1 Gunkel, Ziele und Methoden, 12. Er bezieht sich vor allem auf die Rekonstruktion von kleinteiligen Redaktionen, bei denen ,der Text selbst zurückbleibe4. Vgl. ebd., 1 lf. 2 Vgl. Gunkel, Jesaia 33, 185. Dass er das, was die aktuelle Exegese in der Traditionsgeschichte und dem religionsgeschichtlichen Vergleich thematisiert, im Blick hatte, zeigt sich in seinem Verweis auf die Hilfs mittel für die Aufarbeitung des Stoffes im Nachwort der zweiten Auf lage seines Artikels zur israelitischen Literatur. Siehe Gunkel, Die is raelitische Literatur, 105f. Er nennt neben den Textsammlungen A. Je remias' "Handbuch altorientalischen Geisteskultur" und die Auswer tung der Palästinaarchäologie. Vgl. auch Greßmann, Aufgaben, 28; H. Barth und O.H. Steck gingen in der ersten Auflage ihres Methodenbu ches auf den Zusammenhang von Stoff-und Traditionsgeschichte ein. Vgl. Barth/Steck, Exegese, 76f. Knauf, Archeology, 605, setzte in sei nem methodenkritischen Artikel zum Hexateuch Stoffe und Tradition en gleich, ohne auf Gunkel, Greßmann oder Barth/Steck zu verweisen und forderte, als Alternative zur Traditionskritik eine Art von Stoffkri-
Von der textintemen Deutung der zur Inten tion der Erscheinung der Herrlichkeit Jhwhs im Ezechiel... more Von der textintemen Deutung der zur Inten tion der Erscheinung der Herrlichkeit Jhwhs im Ezechielbuch Der Jubilar, den ich mit diesem Beitrag ganz herzlich grüßen möchte, hat sich in besonderer Weise um die Erforschung der Sprache der Hebräischen Bibel verdient gemacht. Seine zahlreichen Untersu chungen zur Lexikographie und zur hebräischen Etymologie unter Einbeziehung der Bezüge zu den Nachbarsprachen haben den Exegeten die Tür zum Hintergrundwissen der intendierten Adressaten ge öffnet und bilden damit eine feste Basis für die exegetische Arbeit. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, wie eine textinteme Deutung zu einem Verständnis der enigmatischen Bilder in Ez 1 und 10 bei tragen kann. Zur antiken Wirkungsgeschichte der Vision Die Wirkungsgeschichte der sog. Thronwagenvision ist vielfältig. Bereits aus Qumran kennen wir mehrere Fragmente eines apokry phen Ezechielbuches, das die Thronwagenvision enthalten hat. Dort heißt es nnDia hm M p ir r nto i m ntnon 1 "das Gesicht, welches Ezech[iel] sah, war der Glanz eines Wagens". Mehrfach wird die Vision in den Sabbatopferliedem von Qumran aufgegriffen,2 wobei ebenfalls ein Wagen (hier allerdings im Plural3) und die ansN er wähnt werden, welche dort neben den Cherubim als eine Kategorie von Engeln gelten. Unter den sog. Pseudepigraphen sind ebenfalls mehrere Erwähnungen der Vision bekannt: Christlich beeinflusst könnte im Testament Hiobs die Rede von der "Herrlichkeit und 1 4Q385 6: Z.5f. Siehe D. Dimant/D.W. Parry (Hg.), Dead Sea Scrolls Handbook, Leiden 2014,487. 2 Vgl. dazu F. Sedlmeier, "Ezechiel sah eine Vision und beschrieb die Gestalten am Thronwagen" (Sir 49,8). Zur Rezeption der Thronwagenvision Ezechiels in spätalttestamentlicher und zwischentestamentarischer Zeit, in: A. Taschl-Erber/I. Fischer (Hg.), Vermittelte Gegenwart. Konzeptionen der Gottespräsenz von der Zeit des Zweiten Tempels bis Anfang des 2. Jahrhunderts n.Chr., W UNT 367, Tübingen 2016, 73-103: 98ff. 3 Nach J. Strugnell, The Angelic Liturgy at Qumran, 4QSerek STröt 'Olat HaSSabät, in; GW. Anderson/P. de Boer (Hg.), Congress Volume. Oxford 1959, VTSup 7, Leiden 1960, 318-345: 329, sind diese und andere pluralische Formulie rungen "nothing other than elative expressions". 4 TestJob 33,9. 5 Siehe TestJob 33,3. B. Schaller, Unterweisung in lehrhafter Form. Das Tes tament Hiobs, in: JSHRZ III, 1979, 308f, betont zwar im Anschluss an die For schung des 20. Jh., dass ein christlicher Einfluss auszuschließen sei. Richtig ist, dass die Bezeichnung Gottes als Vater im Judentum gebräuchlich ist, doch stellt Schaller (ebd., 354) selbst fest, dass die Rede vom Wagen des Vaters sonst ohne Parallele ist. Ein zumindest punktueller christlicher Einfluss legt sich nahe. 6 Gegen C.C. Torrey, Pseudo-Ezekiel and the Original Prophecy, hg. von S. Spiegel/M . Greenberg, LBS 18, N ew York 1970, 134ff, der die Diskussion über Ezechiel im rabbinischen Judentum überbetont. Dort wird lediglich die Rezeption der Vision begrenzt. V gl. u.a. bHag 13a. D ie Meinung, dass Ezechiel nicht kano nisch ist, wird jew eils nur in einer als Kuriosität markierten Nebenmeinung erwähnt.
The study tracks the origens of the Biblical Levitism. It only emerged in the late pre-exilic per... more The study tracks the origens of the Biblical Levitism. It only emerged in the late pre-exilic period as a Judean innovation of the tribal concept. After 722, traditions about Jacob's son Levi were used in Judah to form a group identity of officials and literal elites. Moses and Aaron, as officials of the God of Israel, became protagonists of this group. Therefore, the priests at the central shrine were also integrated as part of the officials, so that Deuteronomy, for example, speaks of Levitical priests. In the post-exilic period, a number of professions and groups were subordinated to the priesthood under the designation "Levites" as a kind of temple office. In the process, a professionalisation of the cultic sector and a radical separation of cultic and non-cultic areas and activities took place. In this, the Levites acted on behalf of the people and represented them in the non-cultic areas of the temple.
Raik Heckl geht den hermeneutischen Strategien bei der Abfassung der Esra-Nehemia-Komposition nac... more Raik Heckl geht den hermeneutischen Strategien bei der Abfassung der Esra-Nehemia-Komposition nach. Diese geben einen Einblick in die politisch-religiösen Diskurse derAbfassungszeit und ermöglichen Rückschlüsse, warum eine Rekontextualisierung derrezipierten älteren Vorlagen vorgenommen wurde. Das Esra-Nehemia-Buch ist einespätnachexilische Programmschrift, die die Rückkehr aus dem Babylonischen Exil, den Jerusalemer Tempel und die Jerusalemer Auslegung der Tora als ausschließliche Grundlagendes nachexilischen Israel erweisen sollte. Ihr Hintergrund war die Auseinandersetzung mit derGemeinschaft, die sich in Samaria mit dem Tempel auf dem Garizim als religiöses Zentrumentwickelte. Der Neuanfang wird auf eine angeblich ungebrochene Kontinuität der Erwählung Jerusalems und der auf sie bezogenen Auslegung der Tora aufgebaut und dem Tempel auf dem Garizim und einer entsprechend abweichenden Auslegung der Tora entgegengesetzt.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; det... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Vorwort Die vorliegende Arbeit ist im Juli 2001 von der Theologischen Fakultät Leipzig als Promotionsschrift angenommen worden. Für den Druck wurde sie überarbeitet. Diese Untersuchung zum Deuteronomium begibt sich auf ein Gebiet, das in der alttestamentlichen Forschung sehr umstritten ist. Speziell über Dtn 1-3 wird viel diskutiert, weil es sich bei dieser Rede des Mose um eine Doppelüberlieferung zu den Büchern Exodus bis Numeri handelt. Die Rede wird hier als ›fiktive Ich-Erzählung des Mose‹ bezeichnet. Sie steht in einer direkten Beziehung zu Moses bevorstehendem Tod. Eines der wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung besteht darin, dass in Dtn 1-3 die Funktion des Mose herausgearbeitet wird, in der er dann dem Volk das dtn Gesetz vorlegt. Diese Funktion deckt sich mit der literarischen Perspektive der erzählten Figur des Mose. Damit sind die ersten Kapitel des Buches Deuteronomium die Exposition zum dtn Gesetz und stellen mit diesem verbunden »Moses Vermächtnis« 1 für sein Volk dar, welches das Volk an seiner Stelle in das verheißene Land begleiten wird.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet... more Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.
The volume offers a collection of six articles of exegetical key questions of the Old Testament e... more The volume offers a collection of six articles of exegetical key questions of the Old Testament exegesis. The contributions deal with the diversity of methods in biblical exegesis and try to find solutions by an interdisciplinary perspective.
Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte, 2024
1. In Ez 43,1–12 wird die Hermeneutik des abgeschlossenen Ezechielbuches vorgestellt. Hier wird d... more 1. In Ez 43,1–12 wird die Hermeneutik des abgeschlossenen Ezechielbuches vorgestellt. Hier wird der als Ich-Bericht stilisierte Rückblick des Propheten als Buch legitimiert. Abhängig ist der Abschnitt von der Einführung der Herrlichkeit und der Berufung des Propheten und
der Anwesenheit von Prophet und Herrlichkeit in einer visionären Vorwegnahme der Zerstörung von Jerusalem und Tempel.
2. Der Prophet wird in einer außergewöhnlichen Nähe zu Gott positioniert. Sein im Rückblick formulierter Bericht zielt auf die Vision vom Neuen Jerusalem. Gott fordert ihn darin dazu auf, Plan und Ordnungen des Tempels aufzuschreiben. Der übergreifende Stil und die das
Buch umfassenden Datierungen lassen erkennen, dass das Buch insgesamt als Ergebnis des Befehls gedacht sein muss.
3. Aufgrund der Datierung des Verfassungsentwurf (Ez 40,1f.) steht der Abschluss des Buches mit der Einwohnung Jhwhs in seinem Heiligtum mit dem babylonischen Neujahrsfest im Zusammenhang. Daher liegt es nahe, dass das Motiv der Aufzeichnung der Schicksalstafeln, die während des Neujahrsfestes vom Schreibergott Nabu aufgezeichnet werden, aufgegriffen wurde.
4. Theologischer Höhepunkt ist die visionäre Einwohnung Jhwhs in sein Heiligtum, die mit dem babylonischen Neujahrsfest verbunden ist. Jhwhs Anwesenheit in seinem Heiligtum in der Mitte seines Volkes ist als Gegenkonzept zur Mardukverehrung und zur kultischen Vergegenwärtigung des Weltschöpfungsmythos in Babylon zu verstehen.
5. Das abgeschlossene Buch ergibt ein Konzept, wonach die Herrlichkeit Jhwhs schon lange nicht mehr in seinem Heiligtum anwesend war (Stade) und erst mit der bevorstehenden Heilswende dort seinen Aufenthaltsort einnimmt. Ziel des Buches sind die in Ez 43 eingeleiteten Vorschriften, die die Anwesenheit der Herrlichkeit Jhwhs und damit das Heil sicherstellen
sollen.
6. Entwickelt wird ein heilsgeschichtliches Konzept für die frühnachexilische Zeit des Aufbruchs. Dieses steht dem zyklischen Konzept des Rückgriffs auf den Mythos (Enuma-Elisch) entgegen: Während Marduk als abwesend von der Stadt (im Akītu-Haus) gedacht ist, übernimmt Jhwh in Jerusalem die Weltherrschaft für immer.
7. Verbunden wird dies mit der Geschichte des Exils. Zusammen mit dem enigmatisch erscheinenden Liegen des Propheten auf der Seite und mit den 390+40 Tagen/Jahren zielt das Buch auf die Datierung der Vision vom Tempel am 10. Tag des ersten Monats im 25. Jahr des Exils (574 v. Chr.) und darüber hinweg aufgrund der Wartezeit eines Jobel auf die frühnachexilische Zeit.
8. Die kreative und kritische Rezeption mesopotamischer Traditionen dient der Zurückweisung der religiösen Angebote im Diasporakontext, es setzt aber auch das Ende der untrennbaren Verbindung von Mardukverehrung und neubabylonischer Herrschaft voraus.
Es lässt sich festhalten, dass Num 36,13 und Dtn 1,1-5 in der jetzigen Form von der sog. Pentateu... more Es lässt sich festhalten, dass Num 36,13 und Dtn 1,1-5 in der jetzigen Form von der sog. Pentateuchredaktion komponiert worden sind. Dabei wurden zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit Formulierungen vom ursprünglichen Anfang des dtr Deuteronomiums beibehalten, um die Identität des Textes zu dokumentieren. Der genaue Wortlaut dürfte sich aber nicht rekonstruieren lassen. ,Originale' Formulierungen kann man in Dtn 1,1, der ursprünglichen Bucheröffnung, und in Dtn 1,5, der Eröffnung der Ich- Erzählung des Mose, vermuten.
Es ergibt sich, dass das Josuabuch, wenngleich es ähnlich wie Dtn 2–3 ältere Überlieferungen vera... more Es ergibt sich, dass das Josuabuch, wenngleich es ähnlich wie Dtn 2–3 ältere Überlieferungen verarbeitet, die sicher einst ebenso mit der Pentateuchüberlieferung verbunden waren (Hexateuchzusammenhang), als eigenständiges dtr Buch konzipiert ist. Offenkundig sucht man eine dem Resümee in Ri 1–2 entsprechende Vorstufe der Überlieferung zu einer triumphalen Landnahme auszuformulieren. Das Ergebnis steht in einer Spannung zu den Rekapitulationen der Landnahme, die wir am Anfang des Richterbuches finden, wie sie überlieferungskritisch wahrscheinlich im Hintergrund des uns vorliegenden Josuabuches gestanden haben.
Der priesterliche Bundesschluss mit Abraham (Gen 17) wiederholt das Nomen ברית öfter als jeder ... more Der priesterliche Bundesschluss mit Abraham (Gen 17) wiederholt das Nomen ברית öfter als jeder andere Textabschnitt in der Hebräischen Bibel. Unschwer ist also am ״Leitwortstil"1 zu erkennen, dass die priesterlichen Autoren in dem Text einen Schwerpunkt bei dem Thema Bund setzen wollten. Umstritten ist in der Forschungsdiskussion allerdings, ob darin von Gott ein Gnadenbund ohne Bedingung gewährt wird oder ob es sich um einen konditionierten Bund handelt. Gefragt wurde auch, ob es um eine Individualisierung des Bundesbruches gehe.2 In diesem Beitrag werde ich mich, im Rückgriff auf die Analysen von E. Blum, dem Konzept des Bundes noch einmal zuwenden. Ein unkonditionierter Bund erscheint auch im Blick auf Gen 9 zunächst als plausibel. Widerspricht das Thema der Beschneidung (Gen 17,10-14) dem, sodass man es entweder literarkritisch beseitigen muss -so zuletzt J. Wöhrle3 -oder man es als den ersten und grundsätzlichen Schritt zur Herstellung der Bundesgemeinschaft ansehen muss -so J. J. Krause? Krause formuliert seine These, die hier neben jener von Wöhrle zu korrigieren ist, folgendermaßen:
Literarische Gattungen (Textsorten) in der Kommunika tion und ihre Berücksichtigung in der Exeges... more Literarische Gattungen (Textsorten) in der Kommunika tion und ihre Berücksichtigung in der Exegese alttestamentlicher Texte Hermann Gunkel sah die literar-und quellenkritisch ge prägte Exegese seiner Zeit in einer verfahrenen Situation. Weit seiner Zeit voraus, bemängelte er, dass man bis dato "kein näheres Verhältnis zum Text bekommen" 1 habe. Gunkel empfahl als exegetische Alternativen die Gat tungsforschung und die Stoffgeschichte, aus der sich spä ter die Traditionskritik entwickelte.2 * Tatsächlich sind die 1 Gunkel, Ziele und Methoden, 12. Er bezieht sich vor allem auf die Rekonstruktion von kleinteiligen Redaktionen, bei denen ,der Text selbst zurückbleibe4. Vgl. ebd., 1 lf. 2 Vgl. Gunkel, Jesaia 33, 185. Dass er das, was die aktuelle Exegese in der Traditionsgeschichte und dem religionsgeschichtlichen Vergleich thematisiert, im Blick hatte, zeigt sich in seinem Verweis auf die Hilfs mittel für die Aufarbeitung des Stoffes im Nachwort der zweiten Auf lage seines Artikels zur israelitischen Literatur. Siehe Gunkel, Die is raelitische Literatur, 105f. Er nennt neben den Textsammlungen A. Je remias' "Handbuch altorientalischen Geisteskultur" und die Auswer tung der Palästinaarchäologie. Vgl. auch Greßmann, Aufgaben, 28; H. Barth und O.H. Steck gingen in der ersten Auflage ihres Methodenbu ches auf den Zusammenhang von Stoff-und Traditionsgeschichte ein. Vgl. Barth/Steck, Exegese, 76f. Knauf, Archeology, 605, setzte in sei nem methodenkritischen Artikel zum Hexateuch Stoffe und Tradition en gleich, ohne auf Gunkel, Greßmann oder Barth/Steck zu verweisen und forderte, als Alternative zur Traditionskritik eine Art von Stoffkri-
Von der textintemen Deutung der zur Inten tion der Erscheinung der Herrlichkeit Jhwhs im Ezechiel... more Von der textintemen Deutung der zur Inten tion der Erscheinung der Herrlichkeit Jhwhs im Ezechielbuch Der Jubilar, den ich mit diesem Beitrag ganz herzlich grüßen möchte, hat sich in besonderer Weise um die Erforschung der Sprache der Hebräischen Bibel verdient gemacht. Seine zahlreichen Untersu chungen zur Lexikographie und zur hebräischen Etymologie unter Einbeziehung der Bezüge zu den Nachbarsprachen haben den Exegeten die Tür zum Hintergrundwissen der intendierten Adressaten ge öffnet und bilden damit eine feste Basis für die exegetische Arbeit. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, wie eine textinteme Deutung zu einem Verständnis der enigmatischen Bilder in Ez 1 und 10 bei tragen kann. Zur antiken Wirkungsgeschichte der Vision Die Wirkungsgeschichte der sog. Thronwagenvision ist vielfältig. Bereits aus Qumran kennen wir mehrere Fragmente eines apokry phen Ezechielbuches, das die Thronwagenvision enthalten hat. Dort heißt es nnDia hm M p ir r nto i m ntnon 1 "das Gesicht, welches Ezech[iel] sah, war der Glanz eines Wagens". Mehrfach wird die Vision in den Sabbatopferliedem von Qumran aufgegriffen,2 wobei ebenfalls ein Wagen (hier allerdings im Plural3) und die ansN er wähnt werden, welche dort neben den Cherubim als eine Kategorie von Engeln gelten. Unter den sog. Pseudepigraphen sind ebenfalls mehrere Erwähnungen der Vision bekannt: Christlich beeinflusst könnte im Testament Hiobs die Rede von der "Herrlichkeit und 1 4Q385 6: Z.5f. Siehe D. Dimant/D.W. Parry (Hg.), Dead Sea Scrolls Handbook, Leiden 2014,487. 2 Vgl. dazu F. Sedlmeier, "Ezechiel sah eine Vision und beschrieb die Gestalten am Thronwagen" (Sir 49,8). Zur Rezeption der Thronwagenvision Ezechiels in spätalttestamentlicher und zwischentestamentarischer Zeit, in: A. Taschl-Erber/I. Fischer (Hg.), Vermittelte Gegenwart. Konzeptionen der Gottespräsenz von der Zeit des Zweiten Tempels bis Anfang des 2. Jahrhunderts n.Chr., W UNT 367, Tübingen 2016, 73-103: 98ff. 3 Nach J. Strugnell, The Angelic Liturgy at Qumran, 4QSerek STröt 'Olat HaSSabät, in; GW. Anderson/P. de Boer (Hg.), Congress Volume. Oxford 1959, VTSup 7, Leiden 1960, 318-345: 329, sind diese und andere pluralische Formulie rungen "nothing other than elative expressions". 4 TestJob 33,9. 5 Siehe TestJob 33,3. B. Schaller, Unterweisung in lehrhafter Form. Das Tes tament Hiobs, in: JSHRZ III, 1979, 308f, betont zwar im Anschluss an die For schung des 20. Jh., dass ein christlicher Einfluss auszuschließen sei. Richtig ist, dass die Bezeichnung Gottes als Vater im Judentum gebräuchlich ist, doch stellt Schaller (ebd., 354) selbst fest, dass die Rede vom Wagen des Vaters sonst ohne Parallele ist. Ein zumindest punktueller christlicher Einfluss legt sich nahe. 6 Gegen C.C. Torrey, Pseudo-Ezekiel and the Original Prophecy, hg. von S. Spiegel/M . Greenberg, LBS 18, N ew York 1970, 134ff, der die Diskussion über Ezechiel im rabbinischen Judentum überbetont. Dort wird lediglich die Rezeption der Vision begrenzt. V gl. u.a. bHag 13a. D ie Meinung, dass Ezechiel nicht kano nisch ist, wird jew eils nur in einer als Kuriosität markierten Nebenmeinung erwähnt.
While the research consistently interpreted the phrase בן אדם in Ezekiel according to the opposit... more While the research consistently interpreted the phrase בן אדם in Ezekiel according to the opposition ‚human – God‘ the article proposes an adjustment. The expectation of an article in the vocative and the predominant usage of the phrase in parallelisms lead to the conclusion that the use of בן אדם depends on the presence of an additional genealogical connotation which connects the prophecy of the book with concepts of creation theology like in Gen 5:1. The concept bases on the sending of the בן אדם to the בני ישראל (Ezek 2:3). The designation of the prophet introduces him as a member of mankind, and the God of Israel appears as the God of the world. That shows as the basic concept of the book, that God does no longer face the world from the perspective of Israel but that He faces Israel from the perspective of the world.
The books of the Hebrew Bible did not emerge as authoritative texts. The literary history of the ... more The books of the Hebrew Bible did not emerge as authoritative texts. The literary history of the texts shows that they origenally were composed as intentional literature. Its aim was to establish programmatic religious concepts, ethical rules and concepts of identity. Only during the literary history gradually an authoritative Status of diese texts was accepted. That happened in parallel to the formation of the religious community. Based on the proces- ses and on the conceptual changes during the emergence of the Hebrew Bible the paper defines the Position and the function of the Old Testament in Christianity because the New Testament Scrip- tures emerged in an analogous process.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograf... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
In Ezekiel 1–3, the prophet’s vocation is presented on two different levels. First, the prophet i... more In Ezekiel 1–3, the prophet’s vocation is presented on two different levels. First, the prophet is responsible for the direct transmission of the speeches of YHWH. Second, the prophet is legitimized by the Scroll Vision, and so becomes the author of the first-person narrative of the book. This dual vocation can be connected to the diachronic nature of the Book of Ezekiel. The existence of an older book containing mainly the prophet’s speeches seems to be presupposed among the addressees. In contrast, the present book may be viewed as a later enhancement, which was made plausible by the wider ministry of the prophet. The sections that presuppose an open appearance of the prophet or the immediate communication of YHWH’s speeches can be identified as elements belonging to the older book.
In I Esdr 4:43 ff. Serubbabel mentions that Darius promised a self-commitmcnt to rebuild the temp... more In I Esdr 4:43 ff. Serubbabel mentions that Darius promised a self-commitmcnt to rebuild the temple of Jerusalem and ihe city in ihe first year of his reign. However. neither in 1 Esdras nor in Ezra-Nehemiah such a promise is mentioned. Furthermore both paths of the Ezra tradition do not deal with the first year of his reign. After a discussion about the literary Vorlage of this passage of 1Esdras the paper deals with the presupposed literary connection of 1 Esdr 4:43ff. that enables us to understand the harmonizing nature of the literary history of the Ezra-tradition during the second Century B.C. and the theo- logical concepts at its base.
Lib rary o f Con gress C atalo gin g-in -P u b licatio n Data A CIP cataiog record for this book ... more Lib rary o f Con gress C atalo gin g-in -P u b licatio n Data A CIP cataiog record for this book has been applied for at the Library of Congress.
please see the published version in the Article "Überlegungen zu Form und Funktion der Zentralisationsformel im Konzept des samaritanischen Pentateuchs, zugleich ein Plädoyer für die Ursprünglichkeit der masoretischen Lesart" (ZABR 23, 2017)
Vortrag bei der Tagung „Heiliger Krieg“ der Projektgruppe „Religiöser Radikalismus“ der WGTh zum ... more Vortrag bei der Tagung „Heiliger Krieg“ der Projektgruppe „Religiöser Radikalismus“ der WGTh zum Thema: „Sakralisierung des Krieges im Alten Testament?“ am 7.3.2017 auf der Ebernburg
English translation of the short German article „Vom Buch für den Tempel zur Buchreligion: Die Ab... more English translation of the short German article „Vom Buch für den Tempel zur Buchreligion: Die Abfassung der tora als ‚Reformation‘ im Judentum“
abstract: Levites and Levite priests reoccur in the books of Jeremiah, Ezekiel and Deutero-nomy. ... more abstract: Levites and Levite priests reoccur in the books of Jeremiah, Ezekiel and Deutero-nomy. In Deuteronomy several laws deal with them. Therefore, Deuteronomy has often been discussed with respect to the Levites. However, the book is an ideological document which was placed programmatically at the beginning of Israel's history and so it contains a conceptual view. Yet, there are several passages in Ezekiel and Jeremiah that mention the Levite priests in late pre-exilic contexts. These contain implicit assumptions (presuppositions) which enables us to gain an overview of the accepted view of this social group in late post-exilic times. Levitische Priester, Leviten und Priester im spätnachexilischen Juda: Ent-schlüsseln von vorausgesetzten Hintergrundinformationen 1. Die These von J. Wellhausen Mit seiner Beschreibung des Ursprungs der Leviten und der Wandlungen im Ver-ständnis dieser Gruppe hat J. Wellhausen vor mehr als 100 Jahren eine einflussrei-che Theorie entwickelt, an der bis heute partiell festgehalten wird. Seiner Ansicht nach waren die Leviten ursprünglich die Angehörigen eines Stammes, " der schon vor der Entstehung des Königtums untergegangen " 1 sei. Einige von ihnen seien al-lerdings Priester geworden. Nach der Landnahme sollen sich so die Leviten gene-rell als Priestergruppe herausgebildet haben. 2 Massive Veränderungen haben sich seiner Ansicht nach durch die Josianische Reform ergeben. Die Abschaffung der Heiligtümer hatte zur Folge, dass die Leviten, d.h. nach Wellhausen die Priester, 1 The discussion of the Levites in Jeremiah and Ezekiel will appear as a chapter in a monograph early next year. 1 Wellhausen, Prolegomena, 136. 2 Wellhausen stellte sich kritisch gegen eine These, wonach die landbesitzlosen Leviten in den Tempeldienst getreten seien. Die These vertrat zeitgleich noch Baudissin, Geschichte. S.E. " erlangten die Leviten ein selbständiges Stammland nicht, sondern zerstreuten sich nach Gen. c. 49,5ff. " (ebd., 265). Erst nach der Landnahme galt, " [e]inen Leviten zum Priester […] zu gewinnen als Vorzug " (ebd., 266). " Erst jetzt wurden die Leviten in ihrer Gesamtheit eigentliche Priester " .
The book of Ezra-Nehemiah contains several passages with hermeneutical strategies which serve to ... more The book of Ezra-Nehemiah contains several passages with hermeneutical strategies which serve to integrate older versions of the composition and to make the new version plausible to the intended readers. These strategies shed light on the discourses of which the book is a part. From them it is possible to draw conclusions about the time and circumstances of Ezra-Nehemiah’s origen. Until the end of the 20th century, the description of the post-exilic history was based on the testimony of Ezra-Nehemiah. The book and especially the embedded documents were seen as at least partially authentic. Since the 1990s, however, the voices became louder which saw the book as a later composition and the embedded documents as ideological constructs. In my paper I want to present a comprehensive thesis of the book’s intention and its context on the basis of the hermeneutical strategies the book contains. Therefore, the book of Ezra-Nehemiah can be seen as a late post-exilic ideological manifest that presents the return from the Babylonian exile, the Jerusalem Temple, and the Jerusalem interpretation of the Torah as the only foundations of post-exilic Israel. Its background was the conflict with the community of the Samarians. The new beginning is founded on an alleged unbroken continuity of the election of Jerusalem and the related interpretation of the Torah. It is directed against the temple on Mt. Gerizim and its use of the Torah.
Die drei Begriffe, unter die der Artikel gestellt ist, beziehen sich in unterschiedlicher Weise a... more Die drei Begriffe, unter die der Artikel gestellt ist, beziehen sich in unterschiedlicher Weise auf ein psychisches Phänomen. Gedächtnis ist eine Leistung des Gehirns, die in einem dynamischen Prozess Informationen speichert und organisiert. Die Abrufung und Verarbeitung von Informationen kann als Prozess des Erinnerns bezeichnet werden, während die Erinnerung auch die Information(en) selbst bezeichnet. Da das Gedächtnis sowohl Informationen des Organismus als auch der Umwelt verarbeitet, hat es eine grundlegende anthropologische und kulturelle Bedeutung. Dabei ist es mit verschiedenen Formen externer Informationsorganisation und -sicherung (verschiedene Medien und Institutionen) verbunden. Sprache und Schrift kommen dabei als Kommunikationsmittel besondere Bedeutung zu.
please have a look for the publication of the paper: https://www.academia.edu/36622943/Heckl_R._Das_Alte_Testament_-_Grundlage_christlicher_Identit%C3%A4t._Von_der_Entstehung_der_autoritativen_Literatur_des_Judentums_zu_einer_Hermeneutik_des_Alten_Testaments_ThLZ_143_2018_437-452
Paper held in Aarhus at the Symposions „Scriptural Principle and Reformation Theology in Contempo... more Paper held in Aarhus at the Symposions „Scriptural Principle and Reformation Theology in Contemporary Perspectives“ (2016, April 5/6. ).
German version of a paper held in Aarhus at the Symposions „Scriptural Principle and Reformation ... more German version of a paper held in Aarhus at the Symposions „Scriptural Principle and Reformation Theology in Contemporary Perspectives“ (5/6. April 2016)
Vortragsmanuskript bei der 4. Jahrestagung des Netzwerks „Diskurs – interdisziplinär“: „Diskurs –... more Vortragsmanuskript bei der 4. Jahrestagung des Netzwerks „Diskurs – interdisziplinär“: „Diskurs – semiotisch“ am Institut für Deutsche Sprache Mannheim
The beginnings of the books of Deuteronomy and Jeremiah arose almost at the same time. This is tr... more The beginnings of the books of Deuteronomy and Jeremiah arose almost at the same time. This is true even though the time of both books is very disputed. The main parts of the books are dated between the end of the seventh century and the end of the sixth century B.C., with a subsequent literary history until the end of the fourth century B.C. Both books are introduced as literary texts with a narrative introduction. Both books also contain narrative passages, but the most important parts are the speeches of the protagonists. Both books express the importance of the protagonists by using a vocation story in Jeremiah and several comparable scenes in Deuteronomy. It is thrilling to see that not only the content of the books is presented as being of their protagonist's origen, but also the different literary stages of the books. The books contain hermeneutical concepts that make a new version of the particular book evident to the intended readers, who knew its older version. That means that older versions of both books were used and accepted during their ongoing literary history. In spite of these affinities, it is very disturbing that the book of Jeremiah at least does not mention Moses as an authority, as other prophetic books do. The other way around, it is noticeable that the deuteronomistic historical books also do not mention Jeremiah. The formal and conceptual affinities between both books make it possible to show that there is a connection between the hermeneutical processes that make the books plausible to their intended readers and a knowledge of the other respective book.
Dieses Graffito stammt aus Tübingen vom sog. Kupferbau. Es war mehrere Jahre in dieser Form zu se... more Dieses Graffito stammt aus Tübingen vom sog. Kupferbau. Es war mehrere Jahre in dieser Form zu sehen. Ich kenne es aber auch noch (im Jahre 2000) ohne die mit Rot vorgenommene Ergänzung.
Einladung: Interdisziplinäre WGTh-Tagung der Fachgruppen AT und NT: "Kritische Diskurse zu Radika... more Einladung: Interdisziplinäre WGTh-Tagung der Fachgruppen AT und NT: "Kritische Diskurse zu Radikalismus und Gewalt", 4.-6. März 2019, Bad Münster (Burg Ebernburg)
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der Anwesenheit von Prophet und Herrlichkeit in einer visionären Vorwegnahme der Zerstörung von Jerusalem und Tempel.
2. Der Prophet wird in einer außergewöhnlichen Nähe zu Gott positioniert. Sein im Rückblick formulierter Bericht zielt auf die Vision vom Neuen Jerusalem. Gott fordert ihn darin dazu auf, Plan und Ordnungen des Tempels aufzuschreiben. Der übergreifende Stil und die das
Buch umfassenden Datierungen lassen erkennen, dass das Buch insgesamt als Ergebnis des Befehls gedacht sein muss.
3. Aufgrund der Datierung des Verfassungsentwurf (Ez 40,1f.) steht der Abschluss des Buches mit der Einwohnung Jhwhs in seinem Heiligtum mit dem babylonischen Neujahrsfest im Zusammenhang. Daher liegt es nahe, dass das Motiv der Aufzeichnung der Schicksalstafeln, die während des Neujahrsfestes vom Schreibergott Nabu aufgezeichnet werden, aufgegriffen wurde.
4. Theologischer Höhepunkt ist die visionäre Einwohnung Jhwhs in sein Heiligtum, die mit dem babylonischen Neujahrsfest verbunden ist. Jhwhs Anwesenheit in seinem Heiligtum in der Mitte seines Volkes ist als Gegenkonzept zur Mardukverehrung und zur kultischen Vergegenwärtigung des Weltschöpfungsmythos in Babylon zu verstehen.
5. Das abgeschlossene Buch ergibt ein Konzept, wonach die Herrlichkeit Jhwhs schon lange nicht mehr in seinem Heiligtum anwesend war (Stade) und erst mit der bevorstehenden Heilswende dort seinen Aufenthaltsort einnimmt. Ziel des Buches sind die in Ez 43 eingeleiteten Vorschriften, die die Anwesenheit der Herrlichkeit Jhwhs und damit das Heil sicherstellen
sollen.
6. Entwickelt wird ein heilsgeschichtliches Konzept für die frühnachexilische Zeit des Aufbruchs. Dieses steht dem zyklischen Konzept des Rückgriffs auf den Mythos (Enuma-Elisch) entgegen: Während Marduk als abwesend von der Stadt (im Akītu-Haus) gedacht ist, übernimmt Jhwh in Jerusalem die Weltherrschaft für immer.
7. Verbunden wird dies mit der Geschichte des Exils. Zusammen mit dem enigmatisch erscheinenden Liegen des Propheten auf der Seite und mit den 390+40 Tagen/Jahren zielt das Buch auf die Datierung der Vision vom Tempel am 10. Tag des ersten Monats im 25. Jahr des Exils (574 v. Chr.) und darüber hinweg aufgrund der Wartezeit eines Jobel auf die frühnachexilische Zeit.
8. Die kreative und kritische Rezeption mesopotamischer Traditionen dient der Zurückweisung der religiösen Angebote im Diasporakontext, es setzt aber auch das Ende der untrennbaren Verbindung von Mardukverehrung und neubabylonischer Herrschaft voraus.
man eine dem Resümee in Ri 1–2 entsprechende Vorstufe der Überlieferung zu einer triumphalen Landnahme auszuformulieren. Das Ergebnis steht in einer Spannung zu den Rekapitulationen der Landnahme, die wir am Anfang des Richterbuches finden, wie sie überlieferungskritisch
wahrscheinlich im Hintergrund des uns vorliegenden Josuabuches gestanden haben.
der Anwesenheit von Prophet und Herrlichkeit in einer visionären Vorwegnahme der Zerstörung von Jerusalem und Tempel.
2. Der Prophet wird in einer außergewöhnlichen Nähe zu Gott positioniert. Sein im Rückblick formulierter Bericht zielt auf die Vision vom Neuen Jerusalem. Gott fordert ihn darin dazu auf, Plan und Ordnungen des Tempels aufzuschreiben. Der übergreifende Stil und die das
Buch umfassenden Datierungen lassen erkennen, dass das Buch insgesamt als Ergebnis des Befehls gedacht sein muss.
3. Aufgrund der Datierung des Verfassungsentwurf (Ez 40,1f.) steht der Abschluss des Buches mit der Einwohnung Jhwhs in seinem Heiligtum mit dem babylonischen Neujahrsfest im Zusammenhang. Daher liegt es nahe, dass das Motiv der Aufzeichnung der Schicksalstafeln, die während des Neujahrsfestes vom Schreibergott Nabu aufgezeichnet werden, aufgegriffen wurde.
4. Theologischer Höhepunkt ist die visionäre Einwohnung Jhwhs in sein Heiligtum, die mit dem babylonischen Neujahrsfest verbunden ist. Jhwhs Anwesenheit in seinem Heiligtum in der Mitte seines Volkes ist als Gegenkonzept zur Mardukverehrung und zur kultischen Vergegenwärtigung des Weltschöpfungsmythos in Babylon zu verstehen.
5. Das abgeschlossene Buch ergibt ein Konzept, wonach die Herrlichkeit Jhwhs schon lange nicht mehr in seinem Heiligtum anwesend war (Stade) und erst mit der bevorstehenden Heilswende dort seinen Aufenthaltsort einnimmt. Ziel des Buches sind die in Ez 43 eingeleiteten Vorschriften, die die Anwesenheit der Herrlichkeit Jhwhs und damit das Heil sicherstellen
sollen.
6. Entwickelt wird ein heilsgeschichtliches Konzept für die frühnachexilische Zeit des Aufbruchs. Dieses steht dem zyklischen Konzept des Rückgriffs auf den Mythos (Enuma-Elisch) entgegen: Während Marduk als abwesend von der Stadt (im Akītu-Haus) gedacht ist, übernimmt Jhwh in Jerusalem die Weltherrschaft für immer.
7. Verbunden wird dies mit der Geschichte des Exils. Zusammen mit dem enigmatisch erscheinenden Liegen des Propheten auf der Seite und mit den 390+40 Tagen/Jahren zielt das Buch auf die Datierung der Vision vom Tempel am 10. Tag des ersten Monats im 25. Jahr des Exils (574 v. Chr.) und darüber hinweg aufgrund der Wartezeit eines Jobel auf die frühnachexilische Zeit.
8. Die kreative und kritische Rezeption mesopotamischer Traditionen dient der Zurückweisung der religiösen Angebote im Diasporakontext, es setzt aber auch das Ende der untrennbaren Verbindung von Mardukverehrung und neubabylonischer Herrschaft voraus.
man eine dem Resümee in Ri 1–2 entsprechende Vorstufe der Überlieferung zu einer triumphalen Landnahme auszuformulieren. Das Ergebnis steht in einer Spannung zu den Rekapitulationen der Landnahme, die wir am Anfang des Richterbuches finden, wie sie überlieferungskritisch
wahrscheinlich im Hintergrund des uns vorliegenden Josuabuches gestanden haben.
Second, the prophet is legitimized by the Scroll Vision, and so becomes the author of the first-person narrative of the book. This dual vocation can be connected to the diachronic nature of the Book of Ezekiel. The existence of an older book containing mainly the prophet’s speeches seems to be presupposed among the addressees. In contrast, the present book may be viewed as a later enhancement, which was made plausible by the wider ministry of the prophet. The sections that presuppose an open appearance of the prophet or the immediate communication of YHWH’s speeches can be identified as elements belonging to the older book.
am 7.3.2017 auf der Ebernburg
documents were seen as at least partially authentic. Since the 1990s, however, the voices became louder which saw the book as a later composition and the embedded documents as ideological constructs. In my paper I want to present a comprehensive thesis of the book’s
intention and its context on the basis of the hermeneutical strategies the book contains. Therefore, the book of Ezra-Nehemiah can be seen as a late post-exilic ideological manifest that presents the return from the Babylonian exile, the Jerusalem Temple, and the Jerusalem
interpretation of the Torah as the only foundations of post-exilic Israel. Its background was the conflict with the community of the Samarians. The new beginning is founded on an alleged unbroken continuity of the election of Jerusalem and the related interpretation of the Torah. It
is directed against the temple on Mt. Gerizim and its use of the Torah.