Content-Length: 147922 | pFad | https://www.academia.edu/127215759/Grenzregime_II_Neuerscheinung
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2015
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Der vorliegende Band richtet den Blick auf (trans-)regionale wie globale Grenzund Migrationspolitiken. Vor dem Hintergrund des Scheiterns der Honung auf Demokratisierung durch den ‚arabischen Fruhling‘ sowie angesichts der Wirtschaftskrisen in der EU und den USA, thematisieren die interdisziplinaren Beitrage von Forscher/innen, Aktivisten/innen und Kunstler/innen aus Europa, Lateinamerika und den USA die fortgesetzte Technologisierung und den Rassismus der europaischen und nordamerikanischen Grenzregime. Die Beitrage zu den USA, Mexiko und Zentralamerika zeigen zudem die zunehmende globale Angleichung migrationspolitischer Akteure/innen, Praktiken, Diskurse und Formen der Wissensproduktion uber Migrationen. Die Beitrage machen aber auch deutlich, dass die Wirtschaftskrisen im globalen Norden auch als Krisen der europaischen und nordamerikanischen Grenzregime zu lesen sind: so beobachten wir das Auftauchen neuer Akteure/innen und Formen von Protest gegen den Rassismus und die Ausgren...
2018
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Akteure und Ordnungen des Wissens der Migration vervielfältigt. Nicht nur akademische und andere wissenschaftliche Perspektiven haben sich ausdifferenziert, zunehmend treten auch weitere Akteure der Wissensproduktion in Konkurrenz zu ihnen oder ergänzen sie. Ein migration knowledge hype mobilisiert nationale Staatsapparate, inter-und transnationale Organisationen sowie gesellschaftliche Akteure wie Beratungsfirmen, Thinktanks, Stiftungen, NGOs usw. (Casas-Cortes et al. 2014). Die Beiträge dieser Ausgabe von movements nehmen verschiedene Aspekte dieses ›Hypes‹ in den Blick und formulieren unterschiedliche Formen der Kritik: an bestimmten Arten der wissenschaftlichen Wissensproduktion, an neuen Akteuren und Praktiken staatlicher und zivilgesellschaftlicher Wissensproduktion über Migration sowie an Prozessen der Marginalisierung des Wissens und der Wissensproduktionen durch und der Migration. Letzteres versuchen mehrere Beiträge, indem sie Möglichkeiten und Grenzen widerständiger Wissensproduktionen ausloten. Diese Ausgabe entstand aus einem Interesse an Wissensproduktionen als konstitutivem Bestandteil des Funktionierens von Grenzen und der Regierung der Migration. Wissensproduktion ist auch als Gegenstand einer kritischen Grenz-und Migrationsforschung nicht mehr wegzudenken. Konkreter Anlass war für uns die Frage, welche Veränderungen hegemonialer und kritischer Wissensproduktionen sich nach dem ›Sommer der Migration‹ 2015 feststellen lassen und wie diese zu analysieren sind. Im Folgenden skizzieren wir einige Aspekte dieser Dynamiken, darunter institutionalisierte Hegemonien deutscher Migrationsforschung und grundsätzliche Kritiken der Funktionen wissenschaftlicher Wissensproduktion. Im Anschluss stellen wir die Beiträge dieser Ausgabe vor. Wie immer ist auch für diese Ausgabe von movements den vielen Beteiligten zu danken-zu allererst unseren Autor*innen und den ›unsichtbaren‹ Begleiter*innen ihrer Texte, die mit ihren konstruktiven Gutachten zur Wissensproduktion dieses Heftes beigetragen haben.
2017
Als wir im Frühjahr 2016 den Call for Papers für die nun vorliegende Ausgabe 3 (1) der Zeitschrift movements formulierten, befand sich EUropa 1 in einem migrationspolitischen Ausnahmezustand. Im Sommer und Herbst 2015, der als »der lange Sommer der Migration« (Kasparek/Speer 2015) in die Geschichte eingehen sollte, hatten mehr als eine Million Geflüchtete die EUropäischen Außengrenzen überwunden und sich über den neu entstandenen ›humanitären Korridor‹ weiter in Richtung Norden bewegt. Als Reaktion darauf begannen verschiedene EU-Mitgliedsstaaten im Winter 2015/2016, ihre Grenzen wieder systematisch zu kontrollieren und einzelne Grenzübergänge zu schließen. Gleichzeitig war das Dublin-System, durch das vor allem die Mitgliedsstaaten im Süden und Osten für die Bearbeitung von Asylanträgen verantwortlich gemacht werden, de facto außer Kraft gesetzt. Angesichts dieser Dynamiken stand neben den Außengrenzen, deren partielle Durchlässigkeit nun endgültig sichtbar geworden war, auch das Fortbestehen des Schengenraums auf dem Spiel -und mit ihm auch die reibungslose Zirkulation von Personen und Waren im Binnenmarkt, eine der neoliberalen Grundfesten der Europäischen Union. Zudem hing das Referendum über den Brexit wie ein Damoklesschwert über dem europäischen Projekt. Der damalige britische Premierminister David Cameron forderte, die EU-Personenfreizügigkeit einzuschränken und den Zugang zu Sozialleistungen für EU-Staatsangehörige, die sich in Großbritannien niedergelassen hatten, weiter zu limitieren. Die diskursiven Figuren der ›Armutsmigration‹ und des ›Sozialtourismus‹ prägten eine zunehmend nationalistisch geführte Debatte um die Zukunft EUropas. 1 | Häufig wird von Europa gesprochen, wenn die EU gemeint ist. Indem wir den Begriff ›EUropa‹ verwenden, wollen wir einer solchen Gleichsetzung entgegenwirken und gleichzeitig darauf hinweisen, dass das EU-europäische Projekt nicht auf die Institutionen der EU zu reduzieren ist (vgl. Stierl 2016, Fn. 1).
Resistance, 2017
, the reality of cross-border-migration seemed to be overwhelming. Thousands of migrants and refugees tore down the fences of the European border regime and demanded the right to cross the borders towards Western European countries in unexpected numbers and with unbelievable strength. They camped on the city squares all over Europe; they jumped on ferries and trains; and whenever the official means of transportation were blocked by the police, they literally marched hundreds of kilometers to cross the next national border. This collective, unorganized uprising found international public awareness when thousands of refugees were blocked at the main station in Budapest and started the "March of Hope" at the main motorway to reach Austria and Germany by foot (cf. bordermonitoring.eu). The pictures of marching bodies on motorways in an attempt to cross the nearest national border and to evade police controls and registration procedures soon became iconographic images of borderland resistance. Yet, these pictures have faded away already, and have been overwritten by quite antithetical images of an intensified re-bordering in a very material sense, with newly erected fences and ditches, defended by barbed wire and dogs, e.g., along the Hungarian-Serbian or Macedonian-Greek border. Even if these rebordering activities, especially the official closure of the so called Balkan * I want to thank Fadi Saleh a lot for his English editing; Mathias Schmidt for the insights into the concept of "nonmovement" and my two colleagues Maria Schwertl and Bernd Kasparek for the collaborative work on the border regime analyses.
In der nationalstaatlich geordneten Welt – sowie in der Demokratieforschung und -theorie – wird Migration vielfach als ein Problem beschrieben. Die Positionen und Perspektiven derjenigen, die als Migrant_innen gesehen werden, und die die damit verbundenen Zuschreibungen kritisieren, werden dagegen vielfach ausgeblendet. Der Beitrag nimmt eben diese auf und analysiert migrantische Kämpfe gegen Entrechtung und repressive Migrationspolitiken in Deutschland. Die Ansätze radikaler Demokratie – insbesondere von Jacques Rancière und Etienne Balibar – ermöglichen dabei eine Wissensproduktion, in der diejenigen, die für Gleichheit und Freiheit kämpfen als politische Subjekte begriffen und ernst genommen werden. Sie bilden eine Theorie der Gleichheit ‚von unten‘ und der Gleichheit des Nicht-Identischen, die eine Objektivierung von Migration weitgehend vermeidet und durch die die Forderungen und Begehren der migrantischen Kämpfe zu deren eigenem Maßstab werden. Diese Praxis radikaler Demokratie zeigt sich in den Protestbewegungen von Geflüchteten, die seit 2012 in verschiedenen europäischen Ländern entstanden sind. Durch eine Analyse der Aktionen und Erklärungen des Protestmarsches der Geflüchteten von Würzburg nach Berlin aus dem Herbst 2012 wird untersucht, inwiefern deren politische Praxen als radikale Demokratie beschrieben werden können und wie das Verhältnis von Migration und Demokratie neu gedacht werden kann.
Feministische Studien, 2016
Spätestens seit 2015 im „langen Sommer der Migration“ (Kasparek/Speer 2015) mehr als eine Millionen Menschen trotz massiv aufgerüsteter Grenzen unauthorisiert in die Europäische Union (EU) einreisten, gibt es ein starkes Interesse an Konzepten und theoretischen Ansätzen der kritischen Migrationsforschung. Auch auf der Agenda der Friedensforschung haben sowohl Migration als auch die Versuche ihrer Kontrolle einen festen Platz eingenommen, und dies wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. Dafür sprechen u.a. die zunehmende Militarisierung von Grenzkontrollen, das Erstarken rechtspopulistischer Parteien als auch die Zunahme von rassistischen Einstellungsmustern und fremdenfeindlichen Übergriffen in fast allen Ländern der EU. Diese Abwehrreaktionen auf die jüngsten Migrationen nach Europa bergen ein enormes Konfliktpotenzial. Denn auch in den kommenden Jahren werden zahlreiche Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa kommen. So zitiert Naomi Klein in einem kürzlich in der London Review of Books veröffentlichten Artikel eine Studie, in der Klimaforscher*innen zu dem Schluss kommen, dass große Teile des mittleren Ostens „zum Ende dieses Jahrhunderts so hohe Temperaturen aufweisen werden, dass sie nicht mehr für die menschliche Spezies bewohnbar sein werden“, falls wir nicht umgehend und radikal unseren Emissionsausstoß verringern (Klein 2016). Zieht man weiterhin in Betracht, dass die Rekorddürre, die große Teile Syriens vor dem Bürgerkrieg erlebten, ein entscheidender Faktor für dessen Ausbruch war (ebd.), legt dies den Schluss nahe, dass der Sommer der Migration 2015 erst der Beginn von weiteren Migrationen nach Europa war. Die Friedensforschung steht somit vor der Herausforderung, alternative Antworten zur gesellschaftlichen Bearbeitung und Verhandlung von Migration zu entwickeln, die über die oben skizzierten, gewaltförmigen Abwehrreaktionen hinausgehen. Diese Herausforderung ist jedoch nicht ohne ein Grundverständnis von Migration und den bisherigen Versuchen ihrer Kontrolle zu bewältigen. Dieser Beitrag stellt deshalb zwei zentrale Konzepte der kritischen Migrationsforschung vor. Dabei handelt es sich um das Konzept des Grenzregimes und um den Ansatz der Autonomie der Migration (AdM).
Handbuch Medientheorien im 21. Jahrhundert, 2024
Der Beitrag geht von den medientechnischen Bedingungen migrantischer Mobilität aus und stellt die Bedeutung von digitalen Medien für Migrationsbewegungen sowie für Kontrollregime heraus. Dazu verfolgt er medientheoretische Einflüsse auf die Migrations- und Grenzforschung und greift Theoriefiguren auf, die für aktuelle Konzeptualisierungen von Grenz- und Migrationsregimen von Bedeutung sind. Der Artikel versammelt eine Reihe von Arbeiten, die im engeren Sinne medientheoretisch oder für die Medientheorie anschlussfähig sind, aber auch in der Migrationsforschung eine breite Rezeption erfahren. Ziel des Beitrags ist es, die mediale Bedingung von Mobilität und Migration stärker in die medienwissenschaftliche Reflexion einzuführen und den Einfluss der Migration auf die Medientheorie zu markieren.
2021
In den vergangenen Jahren wurden wir Zeug*innen einer verstarkten Wiederkehr nationaler und regionaler Grenzapparaturen auf dem europaischen Kontinent: Zaune, Graben, Wachturme, Lager und weitere technologische Apparate sowie gezielte Rechtsverletzungen pragen die derzeitigen Stabilisierungsversuche des europaischen Grenzregimes nach dem ›langen Sommer der Migration‹ 2015. Im Zuge dessen werden die unterschiedlichen Regierungstechnologien und Paradigmen, welche den konfliktiven Aushandlungsprozess des EU-europaischen Grenzregimes in den vergangenen Jahrzehnten geformt haben, einem Wandel unterzogen und neu justiert. Mit Blick auf diesen Prozess des europaischen ›Re-Borderings‹ widmet sich der vorliegende Beitrag zunachst der Frage, wie die Grenze in Bezug auf die Migrationskontrolle in den internationalen ›border studies‹ in den vergangenen Jahren gedacht wurde. Mit den Ausfuhrungen zur These der ›Autonomie der Migration‹ und dem Verstandnis von Migration als konstitutive Kraft fur ...
Anais do Encontro Nacional de Engenharia de Produção
Audit comptabilité contrôle, 2024
2024
Advances in Data Mining Knowledge Discovery and Applications, 2012
International Journal of Research in Ayurveda and Pharmacy, 2019
International Journal of Environment, Agriculture and Biotechnology, 2017
Histopathology, 2003
Zenodo (CERN European Organization for Nuclear Research), 2020
Wstecz. Legionowo na dawnej fotografii, 2024
Nippon Kinzoku Gakkaishi, 1990
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