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(PDF) An die öffentliche Meinung - Stellungnahme zu Indymedia
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An die öffentliche Meinung - Stellungnahme zu Indymedia

Stellungnahme zu Indymedia Januar 2021

An die öffentliche Meinung. Am vergangenen Montag, den 11. Januar 2021 erhielt ich den Hinweis, dass in einem Verteiler der Universität Kassel eine E-Mail eingegangen war, in welcher ein Link zu einem Artikel über mich, auf der Plattform „indymedia“, beworben wurde. Ich ging dem Hinweis nach und fand ebenfalls auf meiner Uni-Adresse besagte Mail, so dass ich den Artikel aufmerksam lesen konnte, ebenso wie die darin befindlichen, zahlreichen Angriffe gegen meine Person und meinen guten Ruf. Aus diesem Grund erlaube ich mir hiermit Stellung zu nehmen und beziehe mich entsprechend auf die Zwischenüberschriften des diffamierenden Artikels. Stieglitz Café und erste politische Gehversuche Ich bin seit Jugendtagen ein politisch interessierter Mensch und engagierte mich zunächst bei der Jungen Union. Nach dem Abitur entschloss ich mich meinen Weg in Mexiko fortzusetzen, da ich als Sohn einer mexikanischen Mutter auch die Staatsangehörigkeit dieses Landes besitze. Dort schrieb ich mich an der Staatlichen Universität Puebla ein und studierte Internationale Beziehungen mit Fokus auf Entwicklungszusammenarbeit. Meinem politischen Interesse gab ich auch in Mexiko eine Heimat und schrieb mich in die PRI (Partido Revolucionario Institucional) ein (in der ich bis heute Amtsträger bin), welche der Sozialistischen Internationalen angehört. 2015 nahm ich als Wahlkreiskandidat an den mexikanischen Parlamentswahlen teil und konnte mit meinem politischen Programm einen deutlichen Achtungserfolg erzielen. Meine Schwerpunkte lagen stets in der Korruptionsbekämpfung und rechtsstaatlicher Entwicklung. Der Wahlkampf war kompliziert und ich erfuhr zahlreiche Einschüchterungsversuche meiner Gegnerinnen und Gegner, die zuletzt in einer kurzen (aber schmerzhaften) Entführung ihren traurigen Höhepunkt fanden. Die Motivation dieser Angriffe finden sich in einem Land wie Mexiko in der Tatsache, dass die Reichen und Mächtigen nicht daran interessiert sind, politischen Einfluss und Privilegien abzutreten. Nach der Wahl hielt ich mein gesellschaftliches Wirken aufrecht und engagierte mich weiterhin im internationalen Kulturaustausch, Jugendmusikförderung und auch in der Betreuung von geflüchteten Menschen aus Zentralamerika sowie Rückkehrerinnen und Rückkehrern aus den USA. Dafür wurde ich noch 2019 (kurz vor meiner Rückkehr nach Deutschland) von der „Confederación Internacional de Mexicanos en el Extranjero“ ausgezeichnet. Anfang 2018 eröffnete ich zusammen mit einem mexikanischen Geschäftspartner in Puebla das „Stieglitz Café“ als kulturelle Begegnungsstätte. Im Zeichen des Wiederaufbaus des historischen Stadtzentrums von Puebla, nach dem schweren Erdbeben 2017, nahmen wir mit dem Café an der Wiederbelebung des Viertels teil und organisierten neben Sprachtandems, auch Pressekonferenzen, lokale Flohmärkte und Verköstigungen deutscher Küche. Politische Satire findet in der mexikanischen Gesellschaft weite Verbreitung. Insbesondere europäische Zeitgeschichte wird unbefangen aufgenommen, so dass mein mexikanischer Geschäftspartner einige Getränke nach den Achsenmächten und den Alliierten des Zweiten Weltkrieges benannte (Mocha Führer, Soda Mussolini, Latte Charles de Gaulle…). Zu keinem Zeitpunkt intendierte diese Werbeaktion die politischen und ideologischen Gefühle von irgendjemandem zu verletzen. Sie bekam überwiegend positive Resonanz von einheimischen Menschen und AusländerInnen, da die allermeisten Gäste den satirischen Gedanken verstanden. Dennoch möchte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, mich persönlich bei allen Menschen zu entschuldigen, die sich durch die Namensgebung verletzt gefühlt haben bzw. dazu berufen fühlten, faschistisches Gedankengut in jeglicher Form zu mutmaßen. Ich habe meinen Geschäftspartner schon vor geraumer Zeit angewiesen, die Bezeichnungen aller missverständlichen Produkte zu ändern. Das Stieglitz Café sieht sich zudem verpflichtet, an gesamtgesellschaftlichen Anliegen und Bedürfnissen teilzunehmen und diese zu unterstützen wo es möglich ist. Zuletzt sah man dies im März 2020, während der massiven Proteste Studierender meiner Universität, welche sich gegen Korruption und Straflosigkeit in den Justizbehörden, nach zahlreichen Frauenmorden richteten. Kandidatur AfD Seit 2013 interessiere ich mich für den demokratisch legitimierten Teil der Bundespartei „AfD“ und habe ihren Werdegang seit Gründung eingehend studiert. In ihr habe ich ein politisches Betätigungsfeld für mich entdeckt, welches meine Grundwerte repräsentiert, wenngleich ich nicht mit allen Punkten und Auslegungen der Partei einverstanden bin. Ich entschloss mich das Angebot der Partei anzunehmen, für diese an den kommenden hessischen Kommunalwahlen teilzunehmen. Die bisherige Kreistagsfraktion hat -meiner Ansicht nach- gute Arbeit geleistet und wichtige Punkte zur ländlichen Entwicklung in meiner Heimatregion vorangetragen, die die VerfasserInnen des o. g. Artikels bewusst völlig außer Acht ließen. Ich selbst habe für den Wahlkampf die Schwerpunkte Schulentwicklung, Integration und Musikförderung definiert. Seit 2019 habe ich außerdem verschiedenen Menschen mit Fluchthintergrund bei Behördengängen und Übersetzungen betreut, mit welchen ich auch weiterhin guten Kontakt pflege. Zudem, weise ich mit aller Entschiedenheit zurück, der KV Waldeck-Frankenberg könne „als einer der rechtesten KVs gelten“ und verweise erneut auf die völlige und ideologiegetriebene Unkenntnis der VerfasserInnen. Die Anschuldigungen gegen Herrn Nolte (die einen beachtlichen Teil des Textes ausmachen) entziehen sich wiederum meiner Kenntnis und die weiter erwähnten Personen habe ich persönlich noch nie getroffen. Es erschreckt mich, wie ich aufgrund dieses ehrenamtlichen Engagements auf Kreisebene von extremistischen Kräften auf Basis völliger Ignoranz angefeindet, entmenschlicht und in meinem ganzen Wesen und Wirken auf diffamierende, ideologische Standpunkte reduziert werde, welche ich weder repräsentiere noch Teil meines Gedankenguts sind. Aus diesem Grund habe ich keinen Anlass zu solchen Behauptungen geboten. Studium in Kassel 2019 bin ich nach Deutschland zurückgekehrt und habe mich an der Universität Kassel im MA-Studiengang Politikwissenschaften eingeschrieben. Insbesondere den lateinamerikanischen Schwerpunkt der Fachschaft und die internationale Ausrichtung der Seminare sowie die Vielfalt meiner Mitstudentinnen und Mitstudenten habe ich sehr geschätzt. Um den einzig richtigen Punkt des inakzeptablen Artikels aufzugreifen: Ich halte mich in den Seminaren immer an den allgemeinen, respektvollen Umgang mit all meinen MitstudentInnen, zwinge absolut keinem Menschen meine Meinung auf und respektiere selbstverständlich ausnahmslos jede politische Meinung. Aussagen von KommilitonInnen jeglicher -auch linker- Ideologie, die mit meiner Sichtweise konvergieren, stimme ich natürlich zu. Dies ist unter liberalen und demokratischen Kommilitoninnen und Kommilitonen „gang und gebe“, zu denen ich mich ganzheitlich zähle. Ich bin ein international orientierter Mensch, trage die Idiosynkrasie zweier verschiedener Kulturen in mir, spreche neben Deutsch drei Fremdsprachen fließend und hatte das Privileg durch meine Herkunft, Ausbildung und Arbeit mit den verschiedensten Menschen in Kontakt zu treten und von ihnen geprägt worden zu sein. Ich weise rechtsradikales und menschenverachtendes Gedankengut vehement zurück und trete offen gegen jede politisch motivierte Gewalt ein. Ich hoffe, dass diese Stellungnahme ein anderes -wahrhaftiges- Bild von mir vermittelt und bedauere sehr, auf diese Art und Weise angegriffen worden zu sein. Gez. Immanuel Brand, 12. Januar 2021








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