Dohm, Hedwig
- Lebensdaten
- 1831 – 1919
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Schriftstellerin ; Feministin
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11852643X | OGND | VIAF: 27226737
- Namensvarianten
-
- Dohm, Marianne Adelaide Hedwig
- Schleh, Hedwig (geborene)
- Schleh, Marianne Adelaide Hedwig (geborene)
- Dohm, Hedwig
- Dohm, Marianne Adelaide Hedwig
- Schleh, Hedwig (geborene)
- schleh, hedwig
- Schleh, Marianne Adelaide Hedwig (geborene)
- schleh, marianne adelaide hedwig
- Jülich, Marianne Adelaide Hedwig
- Schlee, Hedwig
- Schlesinger, Hedwig
- Schlesinger, Marianne Adelaide Hedwig
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Dohm, Marianne Adelaide Hedwig, geborene Schleh
Schriftstellerin, * 20.9.1831 Berlin, † 4.6.1919 Berlin. (evangelisch)
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Genealogie
V Gustav Adolph Gotthold Schlesinger (seit 1851 Schleh, isr., seit 1817 ev., * 1798), Tabakfabrikant in Berlin, S des Liebermann Schlesinger, Fabr. u. Assessor beim Fabrik- u. Manufaktur-Kolleg in Berlin, u. der Kaufm.tochter Rosette Nauen, beide aus jüdischer Oberschicht;
M Wilhelmine Henr. Jülich (Gülich, * 1809); Schwager →Emil Albert v. Friedberg (1837–1910), Kirchenrechtler;
⚭ Berlin 1853 →Ernst Dohm s. (1);
1 S, 4 T (s. Genealogie 1). -
Biographie
Die Unausgefülltheit und Unselbständigkeit des weiblichen Daseins in der bürgerlichen Familie ihrer Zeit kam schon dem jungen Mädchen, das als viertes von achtzehn Kindern aufwuchs, bedrückend zum Bewußtsein. Die Berliner Revolutionstage 1848 weckten das politische Interesse der Fünfzehnjährigen. Ehe die endlich gewährte Ausbildung als Lehrerin beendet war, kam sie durch ihre Heirat in Berührung mit einem der herrschenden Literaten- und Künstlerkreise der Berliner Gesellschaft, ohne jedoch ihre eigene selbständige Entwicklung aufzugeben. Schon ihre erste publizistische Kampfschrift „Der Jesuitismus im Hausstand“ (1873) zeigt – in der Forderung nach wirtschaftlicher, geistiger und politischer Selbständigkeit der Frau den Zielen der damaligen Frauenbewegung weit vorausgreifend – Kühnheit und Schärfe ihres Geistes, die auch spätere Aufsätze auszeichnen, in denen sie zu den Problemen der Ehe Stellung nimmt und die Kritik der „Antifeministen“ kritisch sichtet. Auch nach|der Geburt ihrer fünf Kinder und später nach dem Tod ihres Mannes lebte D. zurückgezogen; sie nahm an den Organisationen der Frauenbewegung nicht teil. Deren Anliegen vertrat sie nicht nur in ihren geistreichen polemischen Schriften, sondern auch in ihren literarischen Werken, unter denen der teilweise autobiographische Roman „Schicksale einer Seele“ (1899) und die heute noch lesenswerte Novelle „Wie Frauen werden – Werde, die du bist“ (1894) über den Durchschnitt der zeitgebundenen schönen Literatur hervorragen.
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Werke
Weitere W u. a. Die span. Nat.lit. in ihrer gesch. Entwicklung, 1867; Der Frauen Natur u. Recht, ²1893; Die Antifeministen, 1902.
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Literatur
W. Zepler, H. D., in: Sozialist. Mhh. 19, 1913, S. 1292 (P); A. Schreiber, H. D., 1914 (W-Verz., P); DBJ II (Tl. 1919, W, L).
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Porträts
in: Lex. d. Frau.
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Autor/in
Elisabeth Heimpel -
Zitierweise
Heimpel, Elisabeth, "Dohm, Hedwig" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 41-42 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11852643X.html#ndbcontent