Dietrich von Hülsen-Haeseler

deutscher General der Infanterie

Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler (* 13. Februar 1852 in Berlin; † 14. November 1908 in Donaueschingen) war ein preußischer General der Infanterie.

Dietrich von Hülsen-Haeseler.
Grabstelle von Georg und Dietrich von Hülsen-Haeseler auf dem Invalidenfriedhof Berlin (Zustand 2013)

Von Hülsen-Haeseler war der älteste Sohn des Generalintendanten Botho von Hülsen und seiner Ehefrau Helene, geborene Gräfin von Haeseler. Sein jüngerer Bruder Georg von Hülsen-Haeseler war ein preußischer Hofbeamter und Theaterintendant.

Er wurde 1870 Leutnant im Kaiser-Alexander-Regiment, besuchte die Kriegsakademie und wurde 1882 zum Generalstab kommandiert. 1889 machte man ihn zum diensttuenden Flügeladjutanten von Kaiser Wilhelm II.

1894 wurde Hülsen in den Grafenstand erhoben und nahm gleichzeitig den Geburtsnamen seiner Mutter zusätzlich an, so dass er sich ab dieser Zeit Graf von Hülsen-Haeseler nannte.

Im gleichen Jahr wurde er ab 23. Oktober 1894 Militärattaché bei der Botschaft in Wien. 1895 wurde Hülsen-Haeseler zum Oberst befördert und kehrte am 21. September 1897 als Kommandeur des Garde-Füsilier-Regiments nach Berlin zurück. Im Jahr 1899 kam er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Chef in den Generalstab des Gardekorps. Im Herbst desselben Jahres erhielt er das Kommando über die 2. Garde-Infanterie-Brigade.

Im Mai 1901 wurde Hülsen-Haeseler Chef des Militärkabinetts. 1902 folgte die Beförderung zum Generalleutnant sowie 1906 zum General der Infanterie.

 
Grab auf dem Invalidenfriedhof, Berlin

Hülsen-Haeseler starb 1908 in Donaueschingen an einem Herzinfarkt, nachdem er auf einer Jagdveranstaltung im Schloss von Max Egon II. zu Fürstenberg vor Kaiser Wilhelm II. als Ballerina verkleidet im Tutu der Gastgeberin und mit einem großen, mit Pfauenfedern geschmückten Hut zu Walzerklängen getanzt hatte[1]. Die Umstände des Todes wurden vertuscht, weil das Offizierskorps wegen der Harden-Eulenburg-Affäre unter erheblichem öffentlichen Druck stand und Hülsen-Haeseler die Säuberung organisierte. Bei Wilhelm II., der aufgrund der Daily-Telegraph-Affäre erheblich unter Druck der Öffentlichkeit stand, löste der Tod des Generals einen Nervenzusammenbruch aus.[2]

Hülsen-Haeseler wurde auf dem Invalidenfriedhof Berlin beigesetzt.

Er heiratete am 24. November 1892 in Berlin Hildegard von Lucadou (1875–1941), Tochter des späteren preußischen Generalleutnants Armand von Lucadou (1826–1911).[3] Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:

  • Botho (* 1895), Titulargraf, Generalleutnant a. D. und 1910 landesherrlich bestätigter Inhaber des v. Hülsen-Haeselerschen Fideikommiss
  • Helene (* 1896), konvertierte 1922/1923 zum katholischen Glauben
  • Dietrich (* 1902), konvertierte 1922/1923 zum katholischen Glauben, Priester des Bistums Berlin
  • Georg von Hülsen (1904–1946), Jurist, konvertierte 1922/1923 zum katholischen Glauben

Literatur

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Commons: Dietrich von Hülsen-Haeseler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Erwin J. Haeberle: Justitias zweischneidiges Schwert – Magnus Hirschfeld als Gutachter in der Eulenburg-Affäre. In: Klaus M. Beier (Hrsg.): Sexualität zwischen Medizin und Recht. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-437-11388-7, S. 5–21 (sexarchive.info [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Justus Perthes, Teil A, 115. Jahrgang, 1942 [1], S. 265

Einzelnachweise

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  1. Oliver Das Gupta: Der Junge, der den Kaiser zum Lachen brachte. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Mai 2021 (sueddeutsche.de).
  2. John C. G. Röhl: Zeitgeschichte: Der Kaiser spricht. In: Die Zeit. 16. Oktober 2008 (zeit.de [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
  3. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], S. 303, Nr. 2896. DNB 986919780
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