Din 4085-2011 PDF
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DIN 4085
D
ICS 93.020 Ersatz für
DIN 4085:2007-10 und
DIN 4085
Berichtigung 1:2008-11
Baugrund –
Berechnung des Erddrucks
Subsoil –
Calculation of earth-pressure
Sol –
Calcul des poussées et butées des sols
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Gesamtumfang 59 Seiten
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nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
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DIN 4085:2011-05
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................5
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................6
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................6
3 Begriffe ...................................................................................................................................................6
4 Formelzeichen und Indizes...................................................................................................................8
5 Unterlagen ..............................................................................................................................................9
6 Ermittlung des Erddrucks.....................................................................................................................9
6.1 Allgemeines............................................................................................................................................9
6.2 Neigungswinkel des Erddrucks .........................................................................................................11
6.3 Aktiver Erddruck ..................................................................................................................................12
6.3.1 Aktiver Erddruck — ebener Fall .........................................................................................................12
6.3.2 Aktiver Erddruck — räumlicher Fall...................................................................................................28
6.4 Erdruhedruck .......................................................................................................................................31
6.4.1 Erdruhedruck infolge der Eigenlast des Bodens .............................................................................31
6.4.2 Anteil des Erdruhedrucks infolge einer gleichmäßig verteilten vertikalen Auflast ......................32
6.4.3 ˜Erdruhedruck infolge von Punkt-, Linien- und Streifenlasten an der
Geländeoberfläche™.........................................................................................................................32
6.5 Passiver Erddruck (Erdwiderstand)...................................................................................................33
6.5.1 Passiver Erddruck — ebener Fall.......................................................................................................33
6.5.2 Passiver Erddruck — räumlicher Fall für begrenzte Wandabschnitte ...........................................34
6.6 Sonderfälle ...........................................................................................................................................36
6.6.1 Verdichtungserddruck ........................................................................................................................36
6.6.2 Silodruck...............................................................................................................................................37
6.6.3 Erddruck bei dynamischen Anregungen des Bodens .....................................................................37
6.6.4 Erddruck bei vertikaler Durchströmung des Bodens ......................................................................38
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Seite
Bilder
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Seite
Bild B.7 — Erddruckbeiwert Kpgh für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang C für = = 0
nach [35] ...............................................................................................................................................52
Bild B.8 — Erddruckbeiwert Kpph für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang C für = = 0
nach [35] ...............................................................................................................................................52
Bild B.9 — Erddruckbeiwerte Kpch für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang A für = = 0
nach [35] ...............................................................................................................................................53
Bild B.10 — Gleitflächenneigungswinkel p am Fuß der Wand nach Anhang C für = = 0
nach [35] ...............................................................................................................................................53
Bild B.11 — Verhältnis Bruchkörperlänge l zur Wandhöhe h im passiven Bruchzustand nach
Anhang A für = = 0 nach [35]........................................................................................................54
Bild B.12 — Verhältnis der rechnerischen Länge zur wirklichen Länge der Wand nach
Gleichung (74) und Gleichung (76) bzw. Gleichung (75) und Gleichung (77) bei der
Berechnung des räumlichen passiven Erddrucks ...........................................................................54
Bild C.1 — Gleitflächenausbildung .................................................................................................................55
Tabellen
Tabelle 1 — Formelzeichen................................................................................................................................8
Tabelle 2 — Indizes.............................................................................................................................................9
Tabelle 3 — Angaben zum Ansatz des Verdichtungserddrucks nach Bild 19 ...........................................36
˜Tabelle A.1™ — Wandreibungswinkel ...................................................................................................41
˜Tabelle A.2™ — Erddruckansatz in Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit der
Stützkonstruktion bei Dauerbauwerken ............................................................................................42
˜Tabelle A.3™ — Erddruckansatz in Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit der Stützung bei
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DIN 4085:2011-05
Vorwort
Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 005-05-04 AA „Baugrund, Berechnungsverfahren“ im Normen-
ausschuss Bauwesen (NABau) des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. erarbeitet.
Die in dieser Norm enthaltenen Berechnungsverfahren sind unabhängig vom Sicherheitskonzept. Sie können
daher sinngemäß sowohl im Zusammenhang mit dem globalen Sicherheitskonzept, als auch mit dem
Sicherheitskonzept nach DIN 1054 unter Zugrundelegung von Teilsicherheitsbeiwerten angewendet werden.
Dieses Dokument beinhaltet DIN 4085:2007-10, die durch DIN 4085 Berichtigung 1:2008-11 und die
Änderung A1 modifiziert wurde.
Anfang und Ende der durch die Änderung eingefügten oder geänderten Texte sind jeweils durch die
Textmarkierungen !", der durch die Berichtigung eingefügten oder geänderten Texte sind jeweils durch
die Textmarkierungen ˜™.
Neben den in der Norm angegebenen Berechnungsverfahren sind auch andere zulässig, wenn sichergestellt
ist, dass sie den in der Norm angegebenen gleichwertig sind.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN [und/oder die DKE] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
Änderungen
Gegenüber DIN 4085:2007-10 und DIN 4085 Berichtigung 1:2008-11 wurden folgende Änderungen
vorgenommen:
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Frühere Ausgaben
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DIN 4085:2011-05
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für die Berechnung des Erddrucks auf Bauwerke.
Die enthaltenen Erddruckansätze beziehen sich auf den ebenen und räumlichen Fall für den aktiven und den
passiven Grenzzustand und für dazwischen liegende Spannungszustände.
Die in die Norm aufgenommenen Regeln ermöglichen ein einheitliches Vorgehen beim Ansatz des Erddrucks
in bautechnischen Berechnungen. Sie enthalten notwendigerweise dem Kenntnisstand angemessene Verein-
fachungen.
Die Norm gilt nicht für bergmännisch hergestellte Bauwerke.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
Erddruck
e
Druck des angrenzenden Bodens auf eine Bauwerkswand
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3.2
Erddruckkraft
E
Resultierende des Erddrucks
3.3
aktiver Erddruck
ea
kleinstmöglicher Erddruck, der sich infolge von Bodeneigenlast, Auflasten und sonstigen Einwirkungen auf
eine Wand einstellt, wenn durch Bewegungen von Wand und Boden Entspannungen im Boden bis zur
vollständigen Mobilisierung der Scherfestigkeit auftreten
ANMERKUNG Diese können durch Wandbewegungen oder auch durch anderweitig verursachte Bewegungen im
Boden entstehen.
3.4
passiver Erddruck
Erdwiderstand
ep
größtmöglicher Erddruck, der sich infolge von Bodeneigenlast, Auflasten und sonstigen Einwirkungen auf eine
Wand einstellt, wenn im Boden Pressungen bis zur vollständigen Mobilisierung der Scherfestigkeit auftreten
ANMERKUNG Diese können durch Wandbewegungen oder auch durch anderweitig verursachte Bewegungen im
Boden entstehen.
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DIN 4085:2011-05
3.5
Erdruhedruck
e0
Erddruck im gewachsenen, ungestörten Boden
3.6
Verdichtungserddruck
ev
Erddruck, der sich zusätzlich zum aktiven Erddruck bzw. zum Erdruhedruck aus Bodeneigenlast einstellt,
wenn der Hinterfüllungsboden lagenweise eingebracht und verdichtet wird
3.7
Wandreibungswinkel
Reibungswinkel zwischen Wand und Boden
ANMERKUNG Der Wandreibungswinkel kann nur unter bestimmten Bedingungen voll mobilisiert werden, siehe 6.2.
3.8
Neigungswinkel des Erddrucks
Winkel zwischen der Erddruckrichtung und der Wandnormalen
3.9
Mindesterddruck
Erddruck, der sich bei Ansatz von = 40° und c = 0 ergibt und der bei der Bemessung eines Stützbauwerks
mindestens anzusetzen ist
3.10
erhöhter aktiver Erddruck
ea
Erddruck, der sich infolge von Bodeneigenlast, Auflasten und sonstigen Einwirkungen auf eine Wand einstellt,
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wenn die Entspannung im Boden nicht ausreicht, um das Eintreten des aktiven Erddrucks zu erzeugen
3.11
verminderter passiver Erddruck
ep
Erddruck, der sich infolge von Bodeneigenlast, Auflasten und sonstigen Einwirkungen auf eine Wand einstellt,
wenn die Bewegungen zwischen Boden und Wand nicht ausreichen um den passiven Erddruck zu erzeugen
3.12
Silodruck
es
Erddruck, der sich einstellt, wenn der Bodenkörper hinter einer Wand geometrisch so begrenzt ist, dass der
Erddruck auf die Wand kleiner ist als wenn der Erdkörper nicht begrenzt wäre
ANMERKUNG Das trifft im aktiven Fall zu, wenn sich die unter dem Winkel ag auftretende ebene Gleitfläche nicht
vollständig ausbilden kann.
7
DIN 4085:2011-05
Tabelle 1 — Formelzeichen
Formel-
Nr. Benennung Einheit
zeichen
1 b Breite m
2 bp Breite der Vibrationsplatte m
3 c Kohäsion kN/m2
4 d Einbindetiefe einer Wand m
5 D Lagerungsdichte —
6 e Erddruck kN/m2
7 E Erddruckkraft kN oder kN/m
8 f Hilfsbeiwert —
9 g Hilfsbeiwert —
10 G Eigenlast eines Erdkörpers kN oder kN/m
11 h Höhe m
12 i hydraulischer Gradient —
13 IC Konsistenzzahl —
14 l Länge, Länge der Wand in der Draufsicht m
15 K Erddruckbeiwert —
16 pv gleichmäßig verteilte vertikale Flächenlast kN/m2
17 ph gleichmäßig verteilte horizontale Flächenlast kN/m2
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DIN 4085:2011-05
Tabelle 2 — Indizes
5 Unterlagen
Für die Erddruckberechnung sind Kenntnisse über folgende Sachverhalte erforderlich:
a) Geländeverlauf;
c) Art, Größe und Lage von Oberflächenlasten, Fundamentlasten benachbarter Bauwerke und nutzungs-
bedingte Lasten (z. B. Kranlasten, Pollerzug, Eisdruck), die auf das Bauwerk einwirken;
e) Baugrundverhältnisse;
f) Kenngrößen des anstehenden Bodens und/oder des Hinterfüllungsmaterials, Art des Einbaus;
h) Dynamische Einflüsse aus Maschinen o. Ä. und Angaben über den Rechenwert der Horizontalbeschleu-
nigung nach DIN 4149, sofern ein Erdbebeneinfluss zu berücksichtigen ist.
6.1 Allgemeines
Bei der Ermittlung des Erddrucks ist die Scherfestigkeit entsprechend dem Zustand des Bodens anzusetzen,
im dränierten Zustand , c. Der undränierte Zustand mit u, cu hat praktisch wenig Bedeutung, dagegen ist
eine teilweise Konsolidation gegebenenfalls in Betracht zu ziehen. Die während der Nutzungszeit des
untersuchten Bauwerks zu erwartende Veränderungen sind zu berücksichtigen. Wenn in weichen bindigen
Böden bei der Erddruckberechnung vom undränierten Zustand ausgegangen wird, darf an der Wand an Stelle
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DIN 4085:2011-05
der Wandreibung eine Adhäsion a cu/2 angesetzt werden, sofern ihre Wirksamkeit nachgewiesen werden
kann.
Bei der Berechnung des aktiven Erddrucks darf innerhalb der Anwendungsgrenzen nach 6.3.1.2 von ebenen
Gleitflächen ausgegangen werden.
Bei der Berechnung des passiven Erddrucks ist im Allgemeinen von gekrümmten oder entsprechend aus
ebenen Gleitflächenabschnitten zusammengesetzten Gleitflächen auszugehen. Dabei dürfen auch andere
Verfahren, als das in der Norm angegebene, angewendet werden, wenn sichergestellt ist, dass sie ähnlich
zuverlässige Ergebnisse liefern, wie z. B. das Verfahren von Caquot/Kérisel [9].
Die Berechnung des passiven Erddrucks mit ebenen Gleitflächen ist nur zulässig, wenn die bei 0, 0
und 0 entstehenden Fehler durch geeignete, durch Erfahrung gestützte Maßnahmen ausgeglichen werden.
ANMERKUNG Siehe hierzu [9], [21], [22], [30], [31], [42], [53].
Bei Annahme eines Linienbruchs ist unter Beachtung der Art der Wandbewegung jeweils die Gleitfläche
maßgebend, für die die aktive Erddruckkraft am größten und die passive Erddruckkraft am kleinsten wird.
Legende
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1 dichte Lagerung
2 lockere Lagerung
3 Wand
ANMERKUNG Anhaltswerte für die zur Erzeugung des aktiven bzw. passiven Grenzzustands erforderlichen Verschie-
bungen können dem Anhang B entnommen werden.
Bei der Berechnung der Erddruckkraft aus Eigenlast des Bodens ist zunächst von einer geradlinigen Zu-
nahme des Erddrucks mit der Tiefe auszugehen. Gegebenenfalls ist anschließend der Erddruck entsprechend
der Art der Wandbewegung umzuverteilen, siehe Tabellen B.1 und B.3.
Bei biegsamen Wänden sind in bestimmtem Umfang Umlagerungen des Erddrucks aus den nachgiebigeren
Wandbereichen in weniger nachgiebige zu erwarten. Durch die Vorspannung von Ankern oder Steifen können
ebenfalls Erddruckumlagerungen hervorgerufen werden.
Die Horizontalkomponente des Erddrucks aus Eigenlast des Bodens erhält man allgemein aus:
10
DIN 4085:2011-05
Dabei ist
z die Tiefe unter der Schnittlinie der Geländeoberfläche mit der Wand, siehe Bild 2;
Indizes:
h Horizontalkomponente.
Bei homogenem Boden, dreieckförmiger Erddruckverteilung und einer Wandhöhe h ist damit die Horizontal-
komponente der Erddruckkraft aus Eigenlast des Bodens
exgh ( z h ) h 1
Exgh h 2 K xgh (2)
2 2
E xgh
E xgv E xgh tan , E xg (3)
cos
Die Vorzeichen der bei der Ermittlung des Erddrucks benutzten Winkel und Bezeichnungen sind in Bild 2 und
Bild 4 definiert.
Werden zur Berechnung des Erddrucks andere Berechnungsverfahren als die in dieser Norm angegebenen
verwendet, wie zum Beispiel das Bettungsmodulverfahren oder die Finite-Element-Methode, muss sicher-
gestellt werden, dass Verträglichkeit mit den Erkenntnissen der Erddrucktheorie besteht [17].
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Es muss ebenso beachtet werden, dass die Erddruckansätze auch die während der Nutzungszeit des
jeweiligen Bauwerks zu erwartenden ungünstigen Veränderungen berücksichtigen müssen. Das ist besonders
bei Dauerbauwerken wichtig [40].
Der Neigungswinkel des Erddrucks bezüglich der Wandnormalen ergibt sich aus den Wechselwirkungen
zwischen Boden und Bauwerk. Er hängt von folgenden Einflüssen ab:
Für die Einflüsse a) und b) müssen durch Erfahrung gestützte plausible Annahmen getroffen werden, siehe
Tabelle B.4.
Die Einflüsse c) und d) liefern obere Begrenzungen, wobei der kleinere Wert maßgebend ist.
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DIN 4085:2011-05
Legende
1 Geländeoberfläche
2 Boden
3 Erddruck
4 Wand
ANMERKUNG Auf das Vorzeichen des Wandneigungswinkels sei besonders hingewiesen, da in der Literatur auch
andere Definitionen verwendet werden.
Bild 2 — Vorzeichenregel für die bei der Ermittlung des Erddrucks benutzten Winkel
Ist eine Bauwerkswand durch ihre konstruktiven Eigenschaften in der Lage, tangentiale Kräfte abzutragen, so
sind zur Sicherstellung dieser Wirksamkeit entsprechende Nachweise (z. B. V = 0) zu führen.
Bei Ankern oder Steifen ist deren Einfluss auf die Neigung des Erddrucks zu berücksichtigen.
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In die Formeln der folgenden Abschnitte ist für der sich jeweils einstellende Neigungswinkel des Erddrucks
einzusetzen.
6.3.1.1 Allgemeines
Der Erddruckanteil aus Eigenlast des Bodens, der Erddruckanteil aus Kohäsion und der Erddruckanteil aus an
der Geländeoberfläche gleichmäßig verteilten Lasten darf in der Regel mit Hilfe von Erddruckbeiwerten
berechnet werden.
Der Erddruckanteil aus Linienlasten oder Streifenlasten darf auch mit Hilfe von Erddruckbeiwerten ermittelt
werden, wenn durch diese Lasten der Gleitflächenwinkel aus Eigenlast des Bodens ag nicht wesentlich
verändert wird, siehe auch 6.3.1.6.
Bei Wänden, die sich um den Fußpunkt oder einen tiefer gelegenen Punkt drehen, müssen die rechnerischen
Zugspannungen in der Berührungsfläche von Boden und Wand vernachlässigt werden.
12
DIN 4085:2011-05
Das nachstehende Berechnungsverfahren gilt in der Regel mit ausreichender Genauigkeit, sofern folgende
Bedingungen erfüllt sind [11]:
2
a < 0: –20° max bei
3
Der Winkel max ist der Winkel zwischen der Gegengleitfläche und der Vertikalen, siehe Bild 3.
max = ag –
Bei > max ist der Erddruck nicht an der Wand AB, sondern entweder:
a) im Schnitt A'B anzusetzen. Dabei ist a = zu setzen. Die Eigenlast GAA'B des Bodenkeils AA'B ist mit
zu berücksichtigen, siehe Bild 3a)
oder
b) im Schnitt BC anzusetzen. Dabei ist der Neigungswinkel des Erddrucks gleich dem Neigungswinkel der
Geländeoberfläche zu wählen = (Rankinescher Zustand). Die Eigenlast GABC des Bodenkeils ABC ist
mit zu berücksichtigen, siehe Bild 3b).
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DIN 4085:2011-05
a)
Legende
A''B Gleitflächen
A'B Gegengleitflächen
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b)
Der Erddruck bei ebener Wand und ebener Geländeoberfläche ist nach Gleichung (1)
eagh ( z h) h h2 Kagh
Eagh und (5)
2 2
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DIN 4085:2011-05
Der Erddruckbeiwert für die Horizontalkomponente des Erddrucks [49] berechnet sich aus
2
cos ( )
K agh (7)
cos 1 sin ( a ) sin ( )
cos ( ) cos ( a )
Der Gleitflächenwinkel für den aktiven Erddruck aus Eigenlast des Bodens ist
cos
ag arctan (8)
sin a cos
sin sin cos
a
1 sin
Im Sonderfall = = a = 0 ist K agh tan 2 45 (9)
1 sin 2
und ag 45
2
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Bei nicht ebener Wand dürfen die Näherungen nach Bild 5 angewendet werden.
15
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a)
Horizontalkomponente Horizontalkomponente
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Bei mehrfach gebrochener Wandrückseite wie in Bild 5a) darf für die unterschiedlich geneigten Wand-
abschnitte der Erddruckbeiwert entsprechend der jeweiligen Wandneigung angesetzt werden.
Bei einer zurückspringenden Wand wie in Bild 5b) darf der Erddruck entweder an der Fläche ABCD oder
näherungsweise im Schnitt ECD angesetzt werden, siehe auch Bild 3. Im ersten Fall ist die Eigenlast des
Erdkörpers BCF, im zweiten Fall die Eigenlast des Erdkörpers AECF als der Eigenlast der Wand zugehörig zu
berücksichtigen.
Beim Erddruckansatz für die Bemessung einer Winkelstützwand ist der Erddruck aus Eigenlast des Bodens
direkt an der Wand AF, bei homogenem Boden dreieckig verteilt, anzusetzen. Dabei sind die Angaben der
Tabelle A.2 zu beachten.
Bei nicht ebener Geländeoberfläche und Böschungsneigungen 0,9 liefert die in Bild 6 dargestellte
Methode eine sehr gute Näherung. Bei liefert sie bis 30 % zu große Erddruckwerte.
16
DIN 4085:2011-05
u
eaghA A d A Kagh A (10)
o
eaghB A d A K agh B (11)
u
eaghB A d A B dB Kagh B (12)
o
eaghC A d A B dB K agh C (13)
u
eaghC A d A B dB C dC Kagh C (14)
Wenn die Geländeoberfläche unter geneigt, der Boden aber mit anderer Neigung geschichtet ist, darf das
Vorgehen nach Bild 7 näherungsweise auch angewendet werden. In diesem Fall sind die Erddruckbeiwerte
der unteren Schichten ebenfalls mit dem Neigungswinkel der Oberfläche zu berechnen.
Die vorstehend dargestellten Erddruckverteilungen gelten für eine Drehung der Wand um ihren Fuß. Bei
anderen Wandbewegungsarten ist der Erddruck unter Beachtung von Tabelle B.1 flächengleich umzulagern.
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DIN 4085:2011-05
Bei weichen bindigen oder locker gelagerten nichtbindigen Böden darf nicht umgelagert werden, wenn dies zu
einer günstigeren Bemessung führen würde.
Bei nicht ebener Geländeoberfläche und geschichtetem Boden ist sinngemäß zu verfahren.
cos cos
K aph K agh (16)
cos
Der aktive Erddruck wird durch die Wirkung der Kohäsion verringert.
Gegebenenfalls ist der Erddruck aus Kohäsion in eine sinnvolle Erddruckumlagerung einzubeziehen.
6.3.1.5 Mindesterddruck
Wird beim Ansatz des aktiven Erddrucks der Einfluss der Kohäsion berücksichtigt, werden in Oberflächen-
nähe sehr kleine, u. U. auch negative Werte für den Erddruck berechnet. Um Unsicherheiten infolge örtlicher
Schwachstellen des Bodens zu begegnen, darf bei der Berechnung von Stützbauwerken ein Mindestwert für
den Erddruck nicht unterschritten werden.
Der anzusetzende Mindesterddruck entspricht dem Erddruck der sich bei Annahme einer Scherfestigkeit
entsprechend = 40° und c = 0 infolge der Eigenlast des Bodens bei Beibehaltung der geometrischen
Größen und sowie des Verhältnisses a/, ergibt.
18
DIN 4085:2011-05
Alternativ darf auch die Erddruckkraft einer kohäsiven Schicht infolge Eigenlast und Kohäsion des Bodens mit
der Erddruckkraft, die sich mit K *agh ergibt, verglichen werden. Die größere von beiden ist anzusetzen. Dabei
ist sicherzustellen, dass keine unbelasteten Wandbereiche auftreten, z. B. durch Umlagerung des Erddrucks.
c K ach
z*
*
K agh K agh (22)
Legende
*
1 Mindesterddruck z K agh
Bild 8 — Maßgebender Erddruck bei Drehung der Wand um ihren Fuß, aktiver Erddruck aus
Eigenlast des Bodens und Mindesterddruck
Auch bei tiefer liegenden Schichten ist zu prüfen, ob der Mindesterddruck maßgebend wird.
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6.3.1.6 Erddruckanteil infolge einer vertikalen Linien- oder Streifenlast, die die Neigung der
Erddruckgleitfläche aus Eigenlast des Bodens nicht wesentlich verändert
Diese Bedingung wird näherungsweise erfüllt, wenn die Last auf dem Gleitkeil angreift und nicht größer ist als
1/10 der Eigenlast des Gleitkeils.
Ist die Oberflächenlast größer als 1/10 der Eigenlast des Gleitkeils, oder greift die Last hinter dem Gleitkeil an,
ist nach 6.3.1.8 zu verfahren.
sin ag cos a
E aVh V
cos ag a (23)
In dieser Beziehung ist V eine vertikale Linienlast oder die Resultierende einer vertikalen Streifenlast
V p v' b
Die Verteilung dieser Kraft an der Wand darf nach Tabelle B.2 vorgenommen werden.
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DIN 4085:2011-05
Die Erddruckkraft darf an der Wand über die rechnerische Länge lr nach Bild 9 gleichmäßig verteilt werden.
Die Erddruckkraft je m Wandlänge ist dann innerhalb der rechnerischen Wandlänge lr.
r l
EaVh EaVh
lr
(24)
Legende
lr l 2 av
1 Wand
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Bild 9 — Horizontale Verteilung des Erddrucks infolge einer kurzen Streifenlast, die wie eine Punktlast
behandelt werden kann
6.3.1.7 Erddruckanteil infolge einer horizontalen Linien- oder schmalen Streifenlast, die die
Neigung der Erddruckgleitfläche aus Eigenlast des Bodens nicht verändert
Wenn durch horizontale Linien- oder Streifenlasten an der Geländeoberfläche die Lage der Erddruckgleit-
fläche aus Eigenlast des Bodens nicht wesentlich verändert wird und wenn diese Last auf dem Gleitkeil
angreift, ergibt sich die Horizontalkomponente der zusätzlichen Erddruckkraft EaHh zu
EaHh H
cos ag cos a
cos a ag (25)
Wenn sich die Wand in ihrem Kopf bewegen kann, darf die Verteilung dieser Kraft an der Wand nach
Tabelle B.2 sinngemäß vorgenommen werden.
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DIN 4085:2011-05
Ist die Wand im Kopfbereich gehalten, dann ist der Erddruck an der Wand nach Bild 10 zu verteilen.
Legende
EaHh ph' b H
Bild 10 — Erddruck infolge einer horizontalen Oberflächenlast, wenn sich die Wand in ihrem Kopf
nicht verschieben kann
6.3.1.8 Berechnung der Erddruckkraft, wenn die Neigung der Erddruckgleitfläche aus Eigenlast des
Bodens durch andere Einflüsse wesentlich verändert wird
In diesem Fall, darf die aktive Erddruckkraft nach den folgenden Gleichungen berechnet werden. Dabei wird
eine ebene Wand und eine ebene Geländeoberfläche vorausgesetzt.
Das Maximum der Gesamterddruckkraft und der dazugehörige maßgebende Gleitflächenwinkel a, der für
alle Erddruckanteile gilt, ist durch Variation des Gleitflächenwinkels zu ermitteln.
Bei kohäsiven Böden wirkt bis zur Tiefe zc unter der Geländeoberfläche kein Erddruck. Es darf von einer
Gleitflächenausbildung nach Bild 12c) ausgegangen werden.
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2c p
Sonderfall = = 0: zc tan 45 v (26a)
2
h 2
cos cos a z c cos cosa
2
G (27)
2 sina cos
Sonderfall = = 0: G
h 2 z c2 (27a)
2 tan a
21
DIN 4085:2011-05
c h zc
Sonderfall = = 0: C (28a)
sina
G sina
Eag (29)
cos a a
G sina
Sonderfall = = 0: Eag (29a)
cos a a
C cos
Eac (30)
cos a a
C cos
Sonderfall = = 0: Eac (30a)
cos a a
V sin a
E aV (31)
cos a a
V sina
Sonderfall = = 0: EaV (31a)
cos a a
Eap pv
zc h 1 tan tana sina (32)
tan tana cos a a
Sonderfall = = 0: Eap pv
h 1 tana zc sina (32a)
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cos a a tana
H cosa
EaH (33)
cos a a
H cosa
Sonderfall = = 0: EaH (33a)
cos a a
E ah E a cos a
Eav Ea sin a
Die Verteilung der einzelnen Erddruckanteile über die Wandhöhe darf sinngemäß nach 6.3.1.1 bis 6.3.1.6
angenommen werden. Für die Verteilung des Erddrucks infolge einer Horizontalkraft, siehe Gleichung (33),
gelten die Regeln von 6.3.1.7 sinngemäß.
Die in 6.3.1.4 enthaltene Festlegung zum Mindesterddruck gilt hier gleichermaßen. Die berechnete Erddruck-
kraft ist mit der Mindesterddruckkraft nach 6.3.1.5 zu vergleichen. Die größere Erddruckkraft ist maßgebend.
22
DIN 4085:2011-05
Wenn es sinnvoll ist, nur den über den Erddruck aus Eigenlast des Bodens hinausgehenden Erddruck infolge
von Auflast als Auflasteinfluss zu betrachten, ist der Erddruck infolge der Eigenlast des Bodens Eag zunächst
ohne Berücksichtigung der Auflast zu berechnen. Der Auflasteinfluss ergibt sich dann aus der Differenz
zwischen der Erddruckkraft aus Eigenlast plus Auflast und der Erddruckkraft nur aus Eigenlast des Bodens.
Generell kann, z. B. auch bei nicht ebener Geländeoberfläche oder bei Sickerwasserströmungen das
grafische Verfahren nach Culmann oder Engesser, siehe die Bilder 11 bis 14, bzw. eine entsprechende
analytische Version davon angewendet werden [36], [39].
Bild 11 — Grafisches Verfahren von Culmann zur Ermittlung der Erddruckkraft aus Eigenlast des
Bodens und infolge einer Linienlast
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23
DIN 4085:2011-05
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Legende
1 Culmann-Linie
a), b) Boden ohne Kohäsion
c), d) Boden mit Kohäsion
a Risse bzw. Tiefe der Zone, in der infolge der Kohäsion kein Erddruck wirksam ist.
Bild 12 — Erweiterung des Verfahrens von Culmann zur Berücksichtigung von Kohäsion [39]
24
DIN 4085:2011-05
Legende
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1 Culmann-Linie
S ist die resultierende Strömungskraft innerhalb des Gleitkörpers ABC. Bei Annahme einer
Parallelströmung innerhalb des gesamten Gleitkörpers ist:
s sin
S s FlächeAB'C ' mit cos
Bild 13 — Erweiterung des Verfahrens von Culmann zur Berücksichtigung einer Sickerströmung
Bei der Berechnung des aktiven Erddrucks in Erdkörpern muss der Neigungswinkel des Erddrucks mit Hilfe
der Gleichgewichtsbedingungenden ermittelt werden. Das darf näherungsweise nach Bild 14 erfolgen.
25
DIN 4085:2011-05
Legende
1 Umhüllende der Strahlen parallel zu den Kräften Qr
2 gespiegelte Umhüllende von der linken Seite
3 Umhüllende
4 Eigenlasten der Erdkeile links vom Schnitt a-a
5 Richtungen der Kräfte Q
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Bild 14 — Verfahren zu Ermittlung von Größe und Neigung der aktiven Erddruckkraft in
einem Erdkörper [36]
Bild 14 zeigt die Anwendung des Verfahrens von Engesser entsprechend einem Vorschlag von Rendulic. Bei
diesem Verfahren werden die Eigenlasten der Erdkeile links und rechts vom Schnitt a-a vom Punkt A aus
untereinander aufgetragen (hier aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit seitlich herausgezogen).
Anschließend werden die Richtungen der in den einzelnen Gleitflächen wirkenden Reibungskräfte Q als
Strahlen von den jeweiligen Endpunkten der Kräfte G ausgehend nach oben gezeichnet und für die linke und
die rechte Seite die Umhüllende Kurve, die Engessersche E-Linie, gezeichnet. Die Verbindungsgeraden vom
Punkt A zur jeweiligen Umhüllenden sind Erddruckkräfte für die gewählte Neigung. Durch Spiegeln der links
gezeichneten Umhüllenden (für die Erdkeile rechts vom Schnitt a-a) um den Punkt A nach rechts erhält man
den Schnittpunkt B' mit der rechts gezeichneten Umhüllenden (für die Erdkeile links vom Schnitt a-a). Die
Gerade BAB' zeigt die wirksame Erddruckrichtung, für das zu fordernde Gleichgewicht zwischen den
Erddruckkräften beider Schnittufer im aktiven Bruchzustand.
Die aktive Erddruckkraft aus Eigenlast des Bodens bei zusätzlicher Berücksichtigung einer Strömungskraft
bzw. einer Horizontalkraft infolge eines Erdbebens darf näherungsweise wie folgt auch analytisch ermittelt
werden:
26
DIN 4085:2011-05
Legende
G Gewichtskraft des Coulombschen Erdkeils mit dem Gleitflächenwinkel a
S Strömungskraft auf den Erdkeil
S Auslenkungswinkel infolge einer Strömungskraft auf den Erdkeil
H Erdbebenkraft auf den Erdkeil
H Auslenkungswinkel infolge einer Horizontalkraft aus Erdbebenwirkung auf den Erdkeil
mit
S cos
S arcsin
G
a
H arctan , a Rechenwert der Horizontalbeschleunigung nach DIN 4149.
g
Bild 15 — Auslenkung der Massenkraft des Coulombschen Erdkeils infolge einer Strömungskraft bzw.
einer horizontalen Erdbebenkraft
Die Erddruckkraft unter Berücksichtung der Einflüsse aus Eigenlast des Bodens und einer Sickerströmung
oder unter Berücksichtung der Einflüsse aus Eigenlast des Bodens und aus Erdbeben lässt sich mit Hilfe der
Erddruckbeiwerte berechnen, wenn das geometrische System um den jeweiligen Auslenkungswinkel gedreht
wird, so dass die resultierende Massenkraft G bzw. die fiktive Wichte senkrecht wird.
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cos
In die Berechnung sind dann die Werte = + , = + , = + , und h h cos v
cos
einzuführen und man erhält damit
Eah
1
2
h 2 K agh mit K agh K agh , , ,
E cos
Bei der Übertragung in das wirkliche System ist dann die Gesamterddruckkraft Eah ah und
a = a – . cos
Bei anderen dynamischen Anregungen als Erdbeben darf analog vorgegangen werden.
Die Verteilung des Erddrucks ist bei vollständiger Durchsickerung und bei Erdbebenwirkung proportional zum
Erddruck aus Eigenlast des Bodens. Bei nur teilweiser Durchsickerung ist die Erddruckerhöhung infolge der
Sickerströmung unter Beachtung der Lage der Strömungskraft plausibel anzunehmen.
27
DIN 4085:2011-05
Dieser Fall tritt ein, wenn sich eine (im Grundriss) kurze Wand mehr bewegt als die seitliche Umgebung, z. B.
an der Stirnseite einer grabenförmigen Baugrube. Das trifft bei einem Pfeiler in einer Böschung z. B. nicht zu.
Für Schlitzwände und genauere Untersuchungen siehe DIN 4126.
Bei der Berechnung des aktiven Erddrucks auf eine kurze Wand darf der Einfluss des räumlichen Spannungs-
zustands im Boden berücksichtigt werden. Bei dem nachstehend angeführten Berechnungsverfahren wird das
durch die Einführung einer rechnerischen Wandlänge erreicht, die kleiner ist, als die wirkliche Wandlänge [33],
[42].
h Wandhöhe,
eaph Erddruck infolge der gleichmäßig verteilten vertikalen Oberflächenlast pv nach Gleichung (15),
Eaph Erddruckkraft infolge einer gleichmäßig verteilten vertikalen Oberflächenlast nach Glei-
chung (17),
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erhält man den räumlichen Erddruck je Flächeneinheit der Wand nach folgender Beziehung:
er
r eagh lag ea p h laerp
˜ eah each ™ (35)
l
Die räumliche Erddruckkraft auf die Wand mit der Länge l ergibt sich zu:
(r) Er
Eah Eagh lag Ea p h laErv Each l (36)
z
A (37)
2l
h
A* (38)
2l
ANMERKUNG In die Gleichungen (37) und (38) wird der Reibungswinkel im Bogemaß eingesetzt.
28
DIN 4085:2011-05
er er 2
lag lap l 1 arctanA (39)
Er 2 1 1
lag l 1 1 arctanA* (40)
A* 2 A*
Er
lap
2
l 1 arctanA*
*
1
ln 1 A* 2 (41)
A
Kurventafeln zu den Gleichungen (39) und (40) enthält Bild B.5 und zu Gleichung (41) Bild B.6.
Bei Wänden, die in einer vertikalen Ebene in der Falllinie von Böschungen wie in Bild 16 angeordnet sind, darf
der aktive Erddruck wie folgt angesetzt werden [10], [36], [37]:
(B)
eagh eagh (42)
cos2 B
mit siehe Bild B.4 (43)
1 sin
und 1 1 1 tan2 B cos 2 (44)
eagh Erddruck aus Eigenlast des Bodens nach Gleichung (4) für = = a = 0
tan tanB
tanaB tan (45)
1
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Sonderfälle:
B = : = 1 + sin (46)
B : Wenn und B nicht unter Berücksichtigung der Kohäsion genauer ermittelt werden, dürfen sie
näherungsweise wie bei B = angesetzt werden.
29
DIN 4085:2011-05
Legende
1 Flügelwand
2 Widerlager
3 Draufsicht
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30
DIN 4085:2011-05
Bei Stützwänden, die schräg zur Falllinie der Böschung angeordnet sind, siehe Bilder 17 und 18, darf der Erd-
druck für das Geländeprofil rechtwinklig zur Stützwandebene berechnet werden, wobei der Erddruckbeiwert
Kagh für = zu ermitteln ist. Für den Beiwert ist in diesem Fall anstelle von B der Winkel maßgebend,
siehe Bild 18.
6.4 Erdruhedruck
Entsprechend Gleichung (1) ist bei homogenem Boden die Horizontalkomponente des Erdruhedrucks
und die Horizontalkomponente der Erdruhedruckkraft bei einer Wandhöhe h nach Gleichung (2)
e0 gh ( z h) h 1
E0 gh h 2 K 0 gh (50)
2 2
31
DIN 4085:2011-05
Im allgemeinen Fall der geneigten Wand, der geneigten Geländeoberfläche und des geneigten Kraftangriffs
darf der Erdruhedruckbeiwert mit folgenden Gleichungen berechnet werden. Für einfachere Fälle sind in [47]
weitere Berechnungsansätze und weitere Literatur genannt.
1 tan1 tan
K 0 gh K1 f (52)
1 tan1 tan 0
sin sin2
mit K1 cos 2 (53)
sin sin2
1
tan 1 (54)
1
tan 2
K1
Bei > 0 muss 0 – eingehalten werden, bei < 0 ist immer 0 = – zu setzen, siehe Tabelle B.4.
Bei der Berechnung des Erdruhedrucks nach den vorgenannten Beziehungen kommt keine Kohäsion zum
Ansatz.
Bei überkonsolidierten Böden können auch größere Werte für den Erddruck auftreten, als sie nach diesen
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6.4.2 Anteil des Erdruhedrucks infolge einer gleichmäßig verteilten vertikalen Auflast
Der Erddruckzuwachs infolge einer gleichmäßig verteilten vertikalen quasi unendlich breiten Flächenlast pv
( b h cot ), ist aus dem Ansatz nach Gleichung (58) zu ermitteln.
cos cos
K 0 ph K 0 gh (59)
cos
Er ist bei homogenem Boden gleichmäßig über die Wandhöhe verteilt. Die Horizontalkomponente der Erd-
druckkraft ist:
6.4.3 ˜Erdruhedruck infolge von Punkt-, Linien- und Streifenlasten an der Geländeoberfläche™
Der Erdruhedruck infolge von Punkt-, Linien- und Streifenlasten darf nach der Theorie der Spannungsver-
teilung im elastischen Halbraum ermittelt werden. Nimmt der Steifemodul des Bodens mit der Tiefe zu, ist von
einem Konzentrationsfaktor von = 4 auszugehen. Bei vorbelasteten Böden ist mit = 3 zu rechnen [14], [47].
32
DIN 4085:2011-05
Näherungsweise darf die Erdruhedruckkraft infolge von Punkt-, Linien- und Streifenlasten auch durch
proportionale Umrechnung der Erddruckkraft aus Punkt-, Linien- und Streifenlasten im aktiven Zustand,
entsprechend der nachstehenden Gleichung erfolgen. Dabei darf die Erddruckverteilung nach Tabelle B.2
beibehalten werden.
K 0 gh
E0 Vh EaVh bzw. (61)
K agh
˜ E0 Hh H ™ (62)
Der passive Erddruck dient bei bautechnischen Berechnungen in der Regel als wichtigste Ausgangsgröße bei
der Ermittlung der möglichen Stützwirkung des Bodens. Dabei muss die Abhängigkeit des stützenden
Erddrucks von der möglichen und zulässigen Bewegung der betrachteten Wand beachtet werden.
Bei größeren Bodenbewegungen gegen die betrachtete Wand – die z. B. durch untertägigen Bergbau
verursacht werden können – kann als größtmöglicher Erddruck der passive Erddruck erzeugt werden.
Alle Erddruckberechnungen sind Näherungen. Das gilt besonders für den passiven Erddruck und die von
dieser Größe für den konkreten Fall abzuleitende stützende Erddruckkraft sowie die zu erwartende Erd-
druckverteilung. Die Angaben der Tabelle B.3 sind Anhaltswerte. Für den Einzelfall genauere Angaben
können der Literatur entnommen werden [3], [9], [16], [21], [24], [31], [35], [42], [47], [48], [51], [52], siehe 6.1.
Beim Ansatz der maßgebenden Bodenkenngrößen ist zu beachten, dass die Gleitfläche im passiven Bruch-
zustand in Wandnähe in der Regel tiefer im Boden verläuft als die betrachtete Wand endet. Siehe Bilder B.11
und Bild C.1. Das ist bedeutungsvoll, wenn unter dem Wandfuß weichere Schichten anstehen. Gegebenen-
falls kann ein anderer Bruchmechanismus maßgebend werden. [23]
Die Horizontalkomponente des passiven Erddrucks aus Eigenlast des homogenen Bodens erhält man nach
Gleichung (1) zu:
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Kpgh siehe Bild B.7 bzw. Anhang C. Der Erddruckbeiwert ist entsprechend der gewählten Erddruck-
neigung (p), für die vertikales Gleichgewicht gewährleistet werden kann, zu ermitteln.
Die Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft auf eine Wand der Höhe h bei einer zur Wandebene
parallelen Bewegung der Wand (siehe Tabelle B.3: Bewegungsart b)) ergibt sich entsprechend Gleichung (2)
zu:
b epgh ( h) h h2 Kpgh
b
Epgh (64)
2 2
b b
Die Vertikalkomponente ist Epgv Epgh tan ( p ) (65)
Bei dieser Art der Wandbewegung ist der passive Erddruck bei homogenem Boden etwa dreieckförmig verteilt,
siehe Tabelle B.3.
Im Sonderfall = = p = 0 ist die maßgebende Gleitfläche eine Ebene mit dem Neigungswinkel
p 45 (66)
2
1 sin
Der Erddruckbeiwert ist Kpgh tan 2 45 (67)
1 sin 2
33
DIN 4085:2011-05
Beim Abweichen der Wandbewegung von diesem Sonderfall liefert die Berechnung des passiven Erddrucks
mit ebenen Gleitflächen zu große Werte, deshalb müssen im Allgemeinen Erddruckbeiwerte benutzt werden,
die auf gekrümmten oder entsprechend aus ebenen Abschnitten zusammengesetzten Gleitflächen basieren.
Bild B.7 trägt dem Rechnung. Die Gleichungen zur Berechnung der dort enthaltenen Erddruckbeiwerte sind
im Anhang C zusammengestellt [35].
Für die Erddruckkraft bei Drehung der Wand um ihren Fuß (Tabelle B.3, Bewegungsart a)) gilt für = = 0:
1 b a 2 b
E Epgh E pgh (69)
2 pgh 3
a 1
b
ANMERKUNG 2 E pgh E pgh ergibt sich, wenn der mittlere Erddruckneigungswinkel bei der Wandbewegungsart a)
a 3 a 2
p,mittel p,min im negativen Bereich für p dem Betrag nach größer ist, als der mittlere Erddruckneigungswinkel
b 4
p,mittel
bei der Wandbewegungsart b), siehe Tabelle B.3.
Die Erddruckkraft bei Drehung der Wand um ihren Kopf (Tabelle B.3, Bewegungsart c)) ist für = = 0
näherungsweise
c 2 b
Epgh E (70)
3 pgh
Die Erddruckverteilungen für die Wandbewegungsart a), b) und c) sind in Tabelle B.3 angegeben.
Die passive Erddruckkraft wird durch die Wirkung der Kohäsion vergrößert. Die Erddruckkraft infolge Kohä-
sion ist
Bei im Grundriss kurzen Wänden ist der passive Erddruck größer als bei einem Ausschnitt einer unendlich
langen Wand gleicher Länge. Bei dem nachstehend angeführten Berechnungsverfahren wird der Einfluss des
räumlichen Spannungszustands auf den passiven Erddruck durch die Einführung einer rechnerischen Wand-
länge erreicht, die größer ist, als die wirkliche Wandlänge. Die Erddruckbeiwerte entsprechen denen für den
ebenen Fall [20], [38], [45], [46].
Bezeichnungen:
34
DIN 4085:2011-05
Er
lpg rechnerische Länge bei der Ermittlung der passiven Erddruckkraft infolge Eigenlast des
Bodens;
Er
lpc rechnerische Länge bei der Ermittlung des Erddrucks infolge der Kohäsion des Bodens;
Er
l < 0,3 h : lpg 0,55 1 2 tan l h , siehe Bild B.12 (74)
Er
lpc 1,1 1 0,75 tan l h , siehe Bild B.12 (75)
Er
l 0,3 h : lpg l 0,6 h tan , siehe Bild B.12 (76)
Er
lpc l 0,3 h 1 1,5 tan , siehe Bild B.12 (77)
ANMERKUNG Zum Ansatz von Kapillarkohäsion bei Baugrubenkonstruktionen in nichtbindigem Boden, siehe [53].
Die Horizontalkomponente der räumlichen passiven Erddruckkraft infolge Eigenlast des Bodens, Kohäsion
und infolge einer gleichmäßig verteilten Auflast ist auf die gesamte rechnerische Wandlänge:
r r r r
Eph Epgh Epch Epvh
h 2 (78)
Er Er Er
Kpgh lpg c h Kpch lpc pv h Kpvh lpg
2
Die Höhe y des Angriffspunkts der Erddruckkraft E rph über dem Wandfuß darf näherungsweise wie folgt ange-
nommen werden:
h
im Gebrauchszustand (etwa halbe Bruchlast): y
3
im passiven Bruchzustand:
h
l h: y (79)
4
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h
l 10 h: y (80)
3
Wenn mehrere kurze Wände der Länge l mit geringem Abstand nebeneinander angeordnet sind, ist die
Summe der passiven Erddruckkräfte E rph auf die Einzelflächen mit der passiven Erddruckkraft auf eine ge-
dachte durchgehende Wand zu vergleichen. Der kleinere Wert ist maßgebend. Dabei ist die Erddruckkraft auf
die durchgehende Wand der Länge a nach Gleichung (81) zu berechnen. [45], [46]
Dabei ist
a der Abstand der Systemachsen der kurzen Wände;
Ep
die passive Erddruckkraft auf die vertikale Schnittfläche a l h im Boden für p = 0 bei
nichtbindigem Boden und für p entsprechend 6.2 bei bindigem Boden;
Ep die passive Erddruckkraft auf die kurze Wandfläche l h für p entsprechend 6.2;
h die Höhe der kurzen Wand.
35
DIN 4085:2011-05
6.6 Sonderfälle
6.6.1 Verdichtungserddruck
Bei lagenweisem Einbau des Bodens mit intensiver Verdichtung kommt es zum Anwachsen des Erddrucks
über den Erddruck aus Eigenlast des Bodens hinaus. Die Erddruckzunahme darf näherungsweise nach
Bild 19 angesetzt werden.
Der Verdichtungserddruck im aktiven Zustand entspricht der Fläche ABCD und der Verdichtungserddruck im
Ruhedruckzustand der Fläche ABE.
Wird die Oberfläche der verdichtet eingebrachten Schüttung nachträglich belastet, so werden die Erddruck-
anteile infolge Eigenlast des Bodens und infolge Oberflächenlast überlagert. Der Verdichtungserddruck bleibt
dann nur in dem Umfang wirksam, wie er den Erddruck infolge Oberflächenlast übersteigt [8], [26], [27], [32],
[33], [41].
evh
zp (82)
Kpgh ( p 0)
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36
DIN 4085:2011-05
6.6.2 Silodruck
Der Boden zwischen zwei parallelen Wänden, siehe Bild 20, übt aus Symmetriegründen auf beide den
gleichen Druck aus. Durch die Nachbarschaft der Wände, kann sich der Erddruck ab einer bestimmten Tiefe z
unter der Oberfläche des Bodens nicht mehr wie bei einem seitlich unbegrenzten Hinterfüllungsraum
ausbilden. Im aktiven Zustand gilt das etwa für z b tan ag . Er wächst mit der Tiefe zunehmend degressiv
und strebt einem Grenzwert zu. Diese Erscheinung ist charakteristisch für den Druck des Füllguts bei
Silobauwerken.
b z
2 K Sh tan
eSh 1 en b (83)
2 tan
Dabei ist
KSh
Sind die Wände unnachgiebig und ist vom Ruhezustand im Boden auszugehen, dann ist KSh = K0hg zu setzen.
Kann davon ausgegangen werden, dass zwischen den Wänden der aktive Zustand herrscht, dann ist
KSh = Kagh.
Der Neigungswinkel ist wegen der Reibung an den Wänden und der Setzungen des Bodens positiv.
Der Erddruck auf Grundbauwerke kann durch dynamische Einwirkungen beeinflusst werden.
Dynamische Kräfte können aus unterschiedlichen Erregungsarten resultieren, wie aus Erdbeben oder dynami-
schen Oberflächenkräften (z. B. Verkehrslasten). Weiterhin ist der dynamische Erddruck von den Eigenschaf-
ten des Hinterfüllmaterials (Verflüssigungsneigung, dynamische Verdichtbarkeit) und des Untergrunds sowie
von der Art des Stützbauwerks abhängig.
Unter Zugrundelegung ebener Gleitflächen und bei Annahme eines Rechenwertes für die Horizontal-
beschleunigung a kann die gesamte horizontale dynamische Erddruckkraft näherungsweise quasistatisch
ermittelt werden. Dabei darf näherungsweise der nur unter Berücksichtigung der statischen Eigenlast des
Bodens durch Variation des Gleitflächenwinkels erhaltene Wert für ag als maßgebender Gleitflächenwinkel
eingesetzt werden. g ist die Erdbeschleunigung.
Eagh a
Ea,dyn,h
tan ag g
(84)
37
DIN 4085:2011-05
Legende
1 statischer Wasserdruck
2 durch den Strömungsvorgang erhöhter Wasserdruck
3 durch den Strömungsvorgang verminderter Wasserdruck
4 statischer Wasserdruck
Wird der Boden überwiegend vertikal durchströmt, kann der Einfluss der Strömungskräfte auf den Erddruck
näherungsweise durch eine Veränderung der Eigenlast des Bodens um berücksichtigt werden. [7]
0,7 h
a) Strömung nach unten: w (85)
h1 h1D
0,7 h
b) Strömung nach oben: w (86)
D h1 D
Dabei ist
38
DIN 4085:2011-05
7.1 Allgemeines
Als Zwischenwerte des Erddrucks werden alle Werte des Erddrucks verstanden, die nicht den Sonderfällen
aktiver Erddruck, Erdruhedruck oder passiver Erddruck entsprechen. Sie stellen sich ein, wenn die zur
Erzeugung der genannten Sonderfälle erforderlichen Bedingungen nicht erfüllt sind.
Diese Zwischenwerte lassen sich nicht mit den klassischen Methoden ermitteln. Sie können aber näherungs-
weise durch Interpolation zwischen den Sonderfällen aktiver Erddruck – Erdruhedruck bzw. Erdruhedruck –
passiver Erddruck berechnet werden [3], [4], [24], [52].
Wenn mit einem höheren Druck als dem aktiven Erddruck gerechnet werden muss, die Bedingungen für die
Ausbildung des Erdruhedrucks aber nicht gegeben sind, kann die Erddruckkraft im Bereich Ea E a E0 nach
folgender Beziehung berechnet werden:
E a' E a E 0 1 (87)
In dieser Gleichung kann man durch die Wahl der Größe beeinflussen, ob der zu berechnende Erddruck
näher am aktiven Erddruck oder näher am Erdruhedruck liegen soll. Dabei muss die konkrete Situation
beachtet werden. Es gilt 0 1. Die Größen Ea und E0 in Gleichung (87) sind nach 6.3 bzw. 6.4 zu
berechnen, dabei ist in der Regel a 0.
Der Erddruck zwischen Erdruhedruck und dem passiven Erddruck lässt sich nach der Erddrucktheorie nur
durch eine Interpolation zwischen dem Erdruhedruck und dem passiven Erddruck in Abhängigkeit von der
Bewegung zwischen Wand und Boden näherungsweise ermitteln. Angaben hierzu enthält Anhang B.
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8.1 Allgemeines
In den meisten praktisch vorkommenden Fällen liegen nicht die Bedingungen vor, die zu einem der
Sonderfälle wie aktiver Erddruck, passiver Erddruck oder Erdruhedruck führen. In allen Fragen der Bemes-
sung von Konstruktionen und Konstruktionsteilen ist aber der im Gebrauchszustand tatsächlich zu erwartende
Erddruck die maßgebende Größe. Wenn es die jeweils vorliegenden Bedingungen erfordern, ist deshalb ein
Zwischenwert des Erddrucks, wie in Abschnitt 7 angegeben, in Ansatz zu bringen.
8.2.1 Allgemeines
Die Größe des Erddrucks ist von den Bewegungen zwischen Boden und Wand abhängig, die vorwiegend
durch die Bewegungen der Wand selbst aber auch durch von der Wand unabhängige Einflüsse wie Hangbe-
wegungen, Bodenbewegungen durch untertägigen Bergbau, Vorspannungen, Verdichtungen usw. bestimmt
ist.
Vorschläge enthalten die Tabellen A.2 und A.3. Siehe auch 6.6.1.
39
DIN 4085:2011-05
Aktiver Erddruck darf bei Stützbauwerken als Belastung angesetzt werden, die während ihrer Nutzungszeit
gewisse Verformungen erleiden dürfen.
Ein höherer Erddruck als der aktive Erddruck ist anzusetzen, wenn die zu erwartenden Bewegungen
zwischen Boden und Wand nicht ausreichen, um den Grenzzustand des aktiven Erddrucks auszulösen oder
um ihn während der gesamten Nutzungszeit des Bauwerks zu erhalten. Dies gilt besonders, wenn Bauwerke
steifer als üblich ausgeführt werden oder wenn durch eine Vergrößerung der Fundamentfläche Verkantungen
bewusst eingeschränkt werden.
Das trifft z. B. zu, wenn sich Wände zwar anfänglich unter dem Erddruck verformen, während ihrer Nutzungs-
zeit später aber an weiteren Bewegungen durch konstruktive Maßnahmen gehindert werden.
8.2.4 Erdruhedruck
Erdruhedruck ist in Ausnahmefällen bei Bauwerken oder Bauteilen anzusetzen, die ohne nennenswerte Be-
einflussung des In-situ-Spannungszustands in den Untergrund eingebracht werden und deren Verbindung mit
benachbarten oder stützenden Bauteilen oder mit dem Untergrund so starr ist, dass eine Bewegung in
Erddruckrichtung nicht auftreten kann.
In Ausnahmefällen muss von einem höheren Erddruck als dem Erdruhedruck ausgegangen werden. Das trifft
zu, wenn der anstehende Boden eine Bewegung gegen das Bauwerk ausführt, z. B. Pressung infolge von
Bergsenkungen oder, wenn sich eine Bauwerkswand infolge von Wärmeausdehnungen oder nach außen
gerichteter Belastungen gegen das Erdreich bewegt.
Stützender Erddruck als Reaktionskraft des Bodens darf nur angesetzt werden, wenn die geometrischen Ge-
gebenheiten und der Zustand des Bodens seine Ausbildung erlauben und wenn seine Wirksamkeit während
der gesamten Nutzungszeit des Bauwerks sichergestellt ist.
Stützender Erddruck kann, wenn keine anderen Festlegungen bestehen, in Abhängigkeit von der möglichen
und zulässigen Wandbewegung näherungsweise nach Gleichung (88) (siehe Anhang B) berechnet werden.
Er entspricht dem mobilisierbaren Teil des passiven Erddrucks und kann diesen nur bei Eintreten des Bruch-
zustands im Boden, verbunden mit größeren Verschiebungen, erreichen.
40
DIN 4085:2011-05
Anhang A
(informativ)
41
DIN 4085:2011-05
Nachgiebigkeit
Konstruktion
Zeile der Stütz- Erddruckansatz
(Beispiele)
konstruktion
Stützwände, die während ihrer gesamten
Nutzungszeit geringe Verformungen in Richtung
1 nachgiebig der Erddruckbelastung ausführen können und aktiver Erddruck
dürfen. Zum Beispiel Uferwände, auf
Lockergestein gegründete Stützwände
Stützwände nach Zeile 1, bei denen während
ihrer Nutzungszeit Verformungen in Richtung erhöhter aktiver Erddruck
wenig
2 der Erddruckbelastung unerwünscht sind und '
nachgiebig E ah 0,75 E ah 0,25 E 0h
die gegen den ungestörten Boden hergestellt
worden sind.
Stützwände, die auf Grund ihrer Konstruktion
unter der Erddruckbelastung anfänglich gering-
fügig nachgeben, sich dann aber nicht mehr erhöhter aktiver Erddruck
verformen können oder dürfen. im Normalfall:
annähernd z. B.: '
E ah 0,50 E ah 0,50 E 0h
3
unnachgiebig Kellerwände und Stützwände, die in Bauwerke
einbezogen sind und von diesen zusätzlich in Ausnahmefällen:
gestützt werden, '
E ah 0,25 E ah 0,75 E 0h
Bemessung der stehenden Schenkel von
Winkelstützwänden.
Stützwände die auf Grund ihrer Konstruktion
weitgehend unnachgiebig sind: erhöhter aktiver Erddruck
Zum Beispiel auf Festgestein gegründete Stütz- '
E ah 0,25 E ah 0,75 E 0h
4 unnachgiebig mauern als ebene Systeme und auf Locker-
gestein gegründete Stützwände als räumliche in Ausnahmefällen bis
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1) Der Fall nach 8.2.5 wird durch diese Tabelle nicht erfasst und erfordert gesonderte Untersuchungen.
42
DIN 4085:2011-05
˜Tabelle A.3™ — Erddruckansatz in Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit der Stützung bei
Baugrubenwänden oder anderen kurzzeitig bestehenden Stützkonstruktionen [53]
Vorspannung
Nachgiebigkeit auf die Stütz-
der Stützung kraft beim
Zeile Konstruktion Erddruckansatz
(Stütz- nächsten Aus-
konstruktion) hubzustand
bezogen
Wand ohne obere Stützung
nicht gestützt (Steifen, Anker) oder mit
oder nachgiebiger Stützung nicht umgelagerter aktiver
1 —
nachgiebig Erddruck
gestützt (z. B.: Anker nicht oder nur
gering vorgespannt)
umgelagerter aktiver
Steifen kraftschlüssig verkeilt
Erddruck
wenig
2 nachgiebig — bei Spundwänden 30 %
gestützt — bei Trägerbohlwänden 60 %
Verpressanker 80 %...100 %
Steifen erhöhter aktiver Erddruck in
einfachen Fällen
— bei mehrfach ausge-
'
steiften Spundwänden, E ah 0,75 E ah 0,25 E 0h
annähernd 30 %
ausgesteiften Ortbeton-
3 unnachgiebig im Normalfall
wänden
gestützt '
— bei mehrfach ausgesteif- E ah 0,50 E ah 0,50 E 0h
60 %
ten Trägerbohlwänden in Ausnahmefällen
'
Verpressanker 100 % E ah 0,25 E ah 0,75 E 0h
43
DIN 4085:2011-05
Anhang B
(informativ)
˜Tabelle B.1™ — Anhaltswerte für die zur Erzeugung der aktiven Erddruckkraft erforderlichen
Wandbewegungen (sa) und einfache Lastfiguren für die Verteilung des Erddrucks aus
Bodeneigenlast (eagh) für verschiedene Arten der Wandbewegung für einen nichtbindigen Boden,
senkrechte Wand und horizontale Geländeoberfläche
Erddruckkraft Eagh
b) Parallele Bewegung
c) Drehung um den
Wandkopf
d) Durchbiegung
44
DIN 4085:2011-05
˜Tabelle B.2™ — Größe der Erddruckkraft aus Streifen- oder Linienlasten EaVh bzw. Eaph und
einfache Lastfiguren für die Verteilung des Erddrucks
E aph h eaph
1 eaph nach 6.3.1.3,
Gleichung (15)
eaph nach
Gleichung (15)
u 2 EaVh
eaph eaph
hf
u
a) eaph > 0:
o
eaph = eaph
u
b) eaph eaph :
EaVh
hf
Bei einer Streifenlast ist eaph
2
V p v' b o
eaph u
= eaph = eaph
a ag:
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a Bei Wandbewegungen b), c) und d) nach Tabelle B.1 darf die Erddruckkraft EaVh innerhalb des Wandbereichs hf näherungsweise
gleichmäßig verteilt angesetzt werden.
45
DIN 4085:2011-05
˜Tabelle B.3™ — Anhaltswerte für die zur Erzeugung der passiven Erddruckkraft (Erdwiderstand),
erforderlichen Wandbewegungen (sp) und einfache Lastfiguren für die Verteilung des Erddrucks aus
Bodeneigenlast (epgh) für verschiedene Arten der Wandbewegung für einen nichtbindigen Boden,
senkrechte Wand ( = 0) und horizontale Geländeoberfläche ( = 0)
b b
p,mittel
p,min
c) sp / h 0,05 D 0,09 c 2 b
Epgh E
Drehung um den 3 pgh
Wandkopf Die angegebene Gleichung liefert
Mittelwerte.
Die Streuung beträgt bei dieser Art
der Wandbewegung etwa 20 %.
Innerhalb des Streubereiches
nehmen die Werte mit der Wand-
höhe etwas zu. c c
p,mittel
p,min
a Entsprechend der Vorzeichenregel nach Bild 2 ist p,min der dem Betrag nach größte negative Neigungswinkel des
Erddrucks an der betrachteten Wand.
46
DIN 4085:2011-05
Zu Tabelle B.3:
Wenn eine Kombination der Wandbewegung aus Fußpunktdrehung und Parallelverschiebung vorliegt, und
der Fuß der Wand sich um einen Betrag verschiebt, der bei Parallelverschiebung den passiven Erddruck
erzeugt, darf davon ausgegangen werden, dass sich Größe und Verteilung der Erddruckkraft wie bei reiner
Parallelverschiebung der Wand einstellen.
W enn eine Kombination der Wandbewegung aus Kopfpunktdrehung und Parallelverschiebung vorliegt, und
der Kopf der Wand sich um einen Betrag verschiebt, der bei Parallelverschiebung den passiven Erddruck
erzeugt, darf davon ausgegangen werden, dass sich Größe und Verteilung der Erddruckkraft wie bei reiner
Parallelverschiebung der Wand einstellen.
Wenn in beiden Fällen geringere Wandverschiebungen auftreten, darf näherungsweise im Sinne einer Inter-
polation verfahren werden.
Spannungszustand im
Zeile Neigungswinkel des Erddrucks
Boden
je nach Art der Wandbewegung
1 aktiver Zustand 2 2
...
3 3
teilweise mobilisierter
3
passiver Zustand
2) Die angegebenen Werte gelten unter der Voraussetzung, dass die Beschaffenheit der Wand die Übertragung von
Reibungskräften zulässt, und dass die Wand nachweislich in der Lage ist wandparallele Kräfte abzutragen.
47
DIN 4085:2011-05
Die stützende Wirkung des Erddrucks darf als Anteil der passiven Erddruckkraft mit Hilfe der
Gleichung (88) !abgeschätzt " werden [3].
c
b
s
Epgh
Epgh E0 gh
1 1
sp
E0 gh (88)
!Dabei ist
Weitere Mobilisierungsfunktionen für den passiven Erddruck (Erdwiderstand) siehe [4], [5] für nichtbindige
Böden und [52] für bindige Böden.
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DIN 4085:2011-05
Bild B.1 — Erddruckbeiwerte Kagh nach Gleichung (7) für ebene Gleitfläche bei = = 0
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Bild B.2 — Erddruckbeiwerte Kach nach Gleichung (19) für ebene Gleitfläche bei = = 0
49
DIN 4085:2011-05
Bild B.3 — Neigungswinkel ag der Gleitfläche infolge Eigengewicht des Bodens nach
Gleichung (8) bei = = 0
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Bild B.4 — Vergrößerungsfaktor nach Gleichung (43) und Gleichung (44) für den aktiven Erddruck
bei in Wandebene geneigtem Gelände für = a = 0
50
DIN 4085:2011-05
er Er
Bild B.5 — Verhältnis der rechnerischen Länge zur wirklichen Länge der Wand l ag l bzw. l ag l nach
Gleichung (39) bzw. Gleichung (40)
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er Er
Bild B.6 — Verhältnis der rechnerischen Länge zur wirklichen Länge der Wand l ap l bzw. l ap l nach
Gleichung (39) und Gleichung (41)
51
DIN 4085:2011-05
Bild B.7 — Erddruckbeiwert Kpgh für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang C für = = 0 nach [35]
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Bild B.8 — Erddruckbeiwert Kpph für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang C für = = 0 nach [35]
52
DIN 4085:2011-05
Bild B.9 — Erddruckbeiwerte Kpch für gekrümmte Gleitflächen nach Anhang A für = = 0 nach [35]
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Bild B.10 — Gleitflächenneigungswinkel p am Fuß der Wand nach Anhang C für = = 0 nach [35]
53
DIN 4085:2011-05
Bild B.12 — Verhältnis der rechnerischen Länge zur wirklichen Länge der Wand nach
Gleichung (74) und Gleichung (76) bzw. Gleichung (75) und Gleichung (77) bei
der Berechnung des räumlichen passiven Erddrucks
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DIN 4085:2011-05
Anhang C
(normativ)
Gleitflächenausbildung beim passiven Erddruck infolge Eigenlast des Bodens nach [35].
Treten in den nachfolgenden Gleichungen Winkel als Faktoren anderer Ausdrücke auf, sind sie im Bogenmaß
einzusetzen.
1 sin 2 p sin p
1 mit sin 1 ; 2 mit sin 2
4 2 2 sin 4 2 2 sin
2 p h sin3
3 ; 1 2 ; r2 ; r1 r2 e tan ;
4 2 2 2 cos sin2 3
cos
l r1
cos 1
Im Fall < 0 überlappen sich rechnerisch die beiden geradlinig begrenzten Randbereiche und es bildet sich
in dem Überlappungsbereich eine Diskontinuitätsfläche aus.
Die Erddruckbeiwerte für den passiven Erddruck nach der Theorie des Charakteristikenverfahrens lassen sich
nach [35] näherungsweise mit Hilfe der nachstehenden Gleichungen berechnen. Sie gelten etwa für parallele
Wandverschiebung.
> 0:
Kpg Kpg,0 ipg gpg tpg ; Kpp Kpp,0 ipp gpp tpp ; K pc K pc,0 ipc g pc t pc
55
DIN 4085:2011-05
Kpg,0 = Kpp,0 =
1 sin
1 sin
und
K pc,0 K pp,0 1 cot
p 0: ipg 1 0,53 p 0,265,96 ,
˜ ipp 1 1,33 p 0,08 2,37 ™, ipc = ipp
˜ p > 0: ipg 1 0,41 p 7,13 ,
ipp 1 0,72 p 2,81 ,
ipc 1 4,46 δp tan 1,14 0,57 ™
0: t pg 1 0,72 tan 3,511,03 ! > 0: tpg (1 0,001 2 tan )2 910 1 958 "
e 2 tan
tpp ; tpc = tpp
cos
= 0:
mit
1 2 1 1
Kpc,0 = 2; ipc = 1; gpc = 1 + ; t pc Kpc
cos cos
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DIN 4085:2011-05
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