Notizen Literaturwissenschaft

Als docx, pdf oder txt herunterladen
Als docx, pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 13

27.10.

2021 Literatur
03.11.2021
10.11.2021
 Aristoteles war Platons Schüler
 Poetik
 A war anders als p; kein Abstrakter Denker; stößt sich ab in Gedankengängen von dem was er
selbst in Theater sehen kann und nimmt seiner Meinung nach besten Tragödie für die Poetik
 Poetik war ein Vorlesungsskript
 Poetik über die Tragödie und nicht über die Dichtung allgemein
 A redet immer auf Dichtung aber bezieht sich auf Tragödie und Epos
 A denkt dass Dichter nicht auf Inspiration wartet; es gibt bestimmte Regeln für die Erstellung
einer Tragödie
 Emotionale Wirkung soll beim Publikum hervorgerufen werden (Katharsis)= gelungenes
Kunstwerk
 Urvater einer normatives Fassung von Dichtung
 Rezipient darf den Überblick nicht verlieren; Dichter muss sich an einer Handlung und einem
Ort orientieren
 Ab 18. Jh. Wurde A negativ bewertet (antiaristotelisches Theater)
 Klassizismus: gute Kunst, die Regeln verfolgt
 Mimesis: Nachahmung; menschliche Handlungen so wie sie sich in Wirklichkeit im
allgemeinen Gegenstand der Dichtung sind; nicht Wirklichkeit, sondern das Mögliche
 Der dichter soll keine speziellen Handlungen vorstellen, sondern allgemeines; um das
Publikum staunen zu lassen
 Allgemein komisch/ tragisch
 Komposition ist wichtig
 Platon: Leidenschaftslosigkeit; Gefühle sind Kräfte die die Rationalität des Menschen
zersetzen; ,Philosophie ist Ideenlehre; Abwertung der sinnlichen Welt (des materiellen) ; Idee
ist geistige intellektuelle Größe; Urbilder der materiellen Welt; ein von Gott erschaffenes
Urbild; die Dinge in der Welt sind immer nur Abbilder von Urbilder=weniger Wert als die
Idee; Nachahmung der Dinge sind Abbilder von Abbilder; Täuschung/ Fälscher: Nachahmung
der Dinge (wenn nichts verstanden wird)
 Emotionen vernebeln für Platon den Geist
 P. Kindern soll man von klein auf mit Märchen konfrontieren; können nicht zwischen
Wahrheit und Dichtung unterscheiden; behalten das durchaus alles im Gedächtnis; Dichtung
sollte man verbieten (mit Ausnahme von schöner Erzählung)
 P. Verhältnis von Sprache und Welt; es geht darum, dass sprachliche Kunstwerke deshalb
schlecht sind, weil sind Abbilder von Abbilder von Urbilder sind; Kinder lassen sich von
Geschichten schlecht beeinflussen (Emotionen)
 Höhlengleichnis P.: Höhle mit Eingang nach oben, Menschen sitzen und sind gefesselt und
gucken in eine Richtung während der Ausgang hinter ihnen ist; zwischen Ausgang und
Menschen (Feuer) zwischen Feuer und Menschen ist eine Wand; vor dem Feuer sind
Menschen und halten Dinge hoch; Schatten der Dinge (das was die gefesselten für die
Wirklichkeit halten); der Mensch hält was für echt, was eig nur ein Abbild ist; was passiert,
wenn man die fesseln wegnimmt und sich dreht= Mensch sieht nichts; wenn man es anders
erzählt=Mensch glaubt das nicht, und würde sich selbst nochmal fesseln; Höhle
verlassen=wollen selbst würde er nicht( und wäre geblendet vom Sonnenlicht; erkennt
Menschen und tage, Sonne ist das Licht, dass schatten erschafft)
 Lohnt sich nicht die Höhle zu verlassen (davon überzeugt)
 Welt in der Höhle= Sinnliche Welt; äußere= Welt der Urbilder
 Was Gefesselte in der Wand sehen: Abbilder von Abbilder (Schatten)
 Mensch ist gefangen in Scheinbilder
 Onthologische Begründung: Dichter versteht nichts, außer das Nachahmen und Leser
empfinden genauso; Formale Arbeit des Teufels= Kunst ist so gut gemacht, aber täuscht
einfach nur (kein tiefgründiges Verständnis)
 Mensch strebt nach Wissen und Kunst des Malers ist somit wertlos
 A.: Emotionen sind nicht schädlich/ jedoch Prinzip der gemäßigten Leidenschaft;
Leidenschaft ist nicht schlecht/ Tragödie führt zu einer Reinigung der Vernunft von extremen
Effekten (Katharsis); Tragödie wird zum Einstudieren von schlimmen Dingen; Mensch
jammert nur kurz, aber wenn er aus dem Theater raus geht wird er niemals sein ganzes Leben
lang jammern
 Dichtung ist nicht ein Gegensatz zur Rationalität, weil Dichtung Emotionen hervorruft und
den Verstand benebelt, sondern ist ein Zugewinn an Rationalität
 Ordnung muss immer voraussetzt sein; man muss eine Handlung komponieren, um eine ganz
bestimmte Wirkung hervorzurufen= Rationalität; Reich der Ordnung
 Wurde jahrelang nicht respektiert, weil Poetik immer alleine gelesen wurde und nicht mit A.
anderen Schriften (ohne Bezug) / Schriften waren im Mittelalter vorhanden und waren
wichtig; Dante Alighieri nannte ihn ,,Lo filosofo“/ man wollte neues entdecken und ging
zurück; Poetik gewann große Bedeutung und wurde öfter alleine gelesen
 Mimesis: Kriterium für Dichtung/ komponierte Handlung
 A; Tragödie (gut/ bessere/ tugendhaften Menschen, die Fehler begehen, weil sie ein
schlimmes Schicksal haben ); Komödie (schlecht/ Titel erkennbar: der Geizige,…/jemand hat
wirklich eine schlechte Eigenschaft) und Epos
 Mittel (Sprache), Gegenstand (bessere oder schlechtere Menschen) und Art und Weise
(schauspielerisch/szenisch/berichtend)von Handlung nach Aristoteles: Formen und Farben
(Malerei); Stimme; Rhythmus, Sprache und Melodie, Musik/Tanz ist auch Mimesis; Versmaß
muss nicht eingehalten werden
 Die Nachahmenden ahmen nachahmende Menschen nach; schlechte und gute Charakterzüge
 Tragödie: gute Menschen (wollen das Gute, haben aber Unwissen und tun somit was
Schlechtes wie Ödipus/oder Verfluchtheit); Komödie: schlechte Menschen
 Poetik handelt von Nachahmung mittels der Sprache
 Nachahmung ist von Natur aus gegeben und bereiten Freude
 Tragödie ist Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen Handlung von bestimmter
Größe in anziehend geformter Sprache, nicht durch Bericht; Eleos (Jammer), Phobos (Angst)
wird in der Tragödie hervorgerufen; dafür muss sie in einer bestimmten Weise komponiert
sein
 Nachahmung von Handlung: Zusammenfügung der Geschehnisse, Art und Weise wie der
Dichter die Geschehnisse zusammenbringt; Handlung muss in sich geschlossen sein; mit
Anfang, Mitte (Entwicklung), Ende; Peripetie
17.11.2021
 Aristoteles im Mythos darf nichts vorkommen, was nicht zugleich die Handlung voranbringt
 Mythos ist Bezeichnung für eine streng komponierte Handlung mit Anfang, Mitte und Ende
 Sein Lehrer Platon: Aufgabe der Dichtung ist den Menschen in seinen Tugenden zu
stärken/nichts vorzulügen/ Falsche Gefühle Eleos (Jammer, Leid)/ Phobos (Angst) im
Publikum dürfen nicht hervorgerufen werden; Prinzip der Antiemotionen; ist Emotionen sehr
skeptisch gegenüber/ Prinzip der gemäßigten Leidenschaft/ Katharsis (Reinigungslehre);
Tragödie: Einstudieren schlimmer Dinge; Dichtung ist nicht antirational, sondern ist ein
Zugewinn an Rationalität
 Dichtung ist philosophischer als Geschichtsschreibung
 Poetik hat man meistens als Einzeltext gelesen; im Mittelalter war Aristoteles ein bekannter
Philosoph; wurde nie in Bezug zu seinen anderen Werken gesetzt; Dichtung ist in diesem
Kontext ein Zugewinn an Rationalität; Dichtung folgt dem Prinzip der gemäßigten
Leidenschaft
 Gegenstand der Dichtung: Tragödie
 Dichtung/ Tragödie Gegenstand der Aristotelischen Poetik
 Tragödie: bessere Menschen; Komödie: schlechtere Menschen
 Nur Tragödie betrifft Katharsis (ethisch guter Charakter von Glück ins Unglück aufgrund
Irrtums [Hamartia] [Peripetie: Katastrophe] ; Komödie: Handlung hat Wendepunkt zum Guten
 Anagnorisis: Grundelement der Tragischen Fabel; setzt Hamartia voraus; Unwissen schlägt
um in Wissen mit schrecklichen Folgen; Erkenntnisprozess des tragischen Helden
 Ödipuskomplex: Sigmund Freud; kleiner Junge sieht seinen Vater als Konkurrenz; bediente
sich vom König Ödipus
 Orakel von Delfi; konkreter Ort der Griechen als Tempel; Schicksal wird bestimmt
 Ödipus ist Sohn von Laios, Ödipus. wächst in Korinth auf; ein Betrunkener macht
Andeutungen, dass er nicht der leibliche Sohn seiner Eltern war; geht zu seinen Eltern, die ihn
nicht überzeugten; geht zum Orakel, der ihm sagt, dass er seinen Vater umbringt und die
Mutter heiratet; trifft einen Passagierer eines Wagens , bei dem er sich um den leiblichen
Vater handelt; tötet ihn; bekommt den Thron und heiratet seinen leibliche Mutter und zeugt
Kinder mit ihr; beide wissen weder, dass Ödipus seinen Vater getötet hat, noch dass sie Mutter
und Sohn sind
 Ödipus erschlägt seinen Vater und heiratet seine Mutter: Aristoteles; Regel der
Wahrscheinlichkeit; was immanent in der Handlungskomposition
 Sophokles hat es nicht erfunden; Aristoteles macht aus dieser Tragödie einen Musterfall
[Glück schlägt in Unglück um]
 Drama setzt ein, wo Ödipus König wird
 Seuche: Theresias sagt ihm, dass Ödipus Laios getötet hat; Ödipus erinnert sich an den
Vorfall; Bote aus Korinth kommt, und erfährt dass seine Adoptiveltern nicht seine leiblichen
Eltern sind
 Ödipus muss sich damit abfinden; übergibt seine Kinder Kreon und zieht dann als Blinder
durch die Welt
 Eleos und Phobos stellen sich im Ödipus ein
 Tragödie: Nachahmung von Handlung; Glück und Unglück; Handlung muss Eleos und
Phobos hervorgerufen werden; effektvolle Peripetie und Anagnorisis müssen gut positioniert
werden
 Diegesis: Erzählung; Mimesis: Nachahmung von Handlung durch Schauspiel
 Harry Potter: Märchenhafte Heldengeschichte; völlig klar, dass der unterpriviligerte wird zu
einem ausgewachsenen Helden, weil die Gattung es so verlangt
 Titanic: überhaupt nicht wahrscheinlich, dass Rose und Jack nicht zusammen kommen- nicht
realitätsnah- Gesetze der Liebe
 Wahrscheinlichkeit: Aristoteles


24.11.2021
 Gattungen und Epochen
 Gattung: systematischer Begriff; Sortierung von Textarten/ Textsorten; mittelhochdeutschen:
Genosse/der jenige der einem gleich ist; romanische Sprachen: lat. Genus (genere/Genre);
schriftliche Textsorten/ Textarten;
 Gattungstrias: Epik, Lyrik und Dramatik: Unterscheidung kam im 16. Jh. In Italien
 Untergattungen: Komödie; Tragödie, Novelle, Roman, Ballade, Sonett,…
 Tragikomödie: Tragödie die gut ausgeht, kein tragisches Ende
 Genres im Deutschen: sehr enge relativ detaillierte Bezeichnung von Untergattung
 Historisch wandelbar; Gattungstheorie: Nachdenken/ historisch gewachsen/ Unterschiede und
Gemeinsamkeiten (Gattungen= offene und wandelbare Systeme, deren Charakter sich durch
ein Bündel von formalen und strukturellen und thematischen Kriterien beschreiben lässt/
historisch gewachsen)
 Besondere Art der Sprachverwendung: Kommunikation im Alltag gelingt nur, wenn Texte
identifiziert werden können (Vorlesungsskript, Nachrichten,…)
 Jeder Text hat seine eigene Regeln (E-Mail, Rede halten,…)
 Petrarkismus: Liebeslyrik; prägte europäische Lyrik; männliches lyrisches Ich verehrt
weibliches lyrisch Du
 Intertextualität: Texte beziehen sich immer auf andere Texte; auch unbewusst; stehen nie
alleine
 Gattungen spielen unterschiedliche Rollen in Ländern (Frankreich 17. Jh. Kein Roman
sondern Epos war wichtig; Aufstieg des Romans im 18. Jh. Durch Bürger)
 Roman: Chrétien de Troyes ( Cligès; 1176 ) verbreitete sich durch ganz Europa
 Roman: Verserzählung durch die Volkssprache (Altspanisch, Altportugiesisch, Altitalienisch,
…) kein Latein
 Man muss lesen, um sich mit Literatur vertraut zu machen (Regeln, Traditionen verstehen,…)
 Epos: Narratives; Erzählungen, die es heute nicht mehr gibt, es gibt Romane aber keine Epen
mehr; Ritterwelt etc. gibt es lange nicht mehr, weil sich die soziokulturellen Voraussetzungen
verändert haben; Frührenaissance- Satirische Epen (Orlando innamorato- orlando furioso)
humorvolle Auseinandersetzung von Rittern,… Ariosto greift satirisch das Orlando Lied auf;
spanisch: Don Quijote- Ritter kämpft gegen Windmühlen, versteht Welt falsch, am Ende kein
Ruhm, sondern steht als Trottel dar,…
 Lyrik verändert sich im Laufe der Jh. ,…
 Trias: Epik; Lyrik und Dramatik
 Epik ist nicht Gattung des Epos, sondern Narrativik (Epik ist der alte Begriff)
 Roman ist wichtig heute
 Goethe: drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte
und die persönlich handelnde – Epik, Lyrik und Drama; diese Naturformen werden zu den
Gattungen aufgeteilt
 Gattungen: historisch sich wandelnde Manifestationsarten
 Tragödie: sich manifestierende Naturform des Dramas (Goethe)
 Epische: das Erzählende; Dramatische: personenrede/ Schauspieler/ Dialog;
Lyrisch: enthusiastisch auflodernd/ Rede, die die Zuhörer begeistern soll/ enthusiastisch sein
soll (Goethe)
 Das enthusiastisch auflodernd gibt es auch außerhalb der Lyrik, erzählende und personenrede
gibt es auch in der Lyrik; Lyrik lässt sich nicht genau auf vergleichbare Weise wie Narrativik
bestimmen
 La Divina Commedia: Reim und Vers geschrieben [Klassizismus]
 Lyrik: oftmals Reim und Verse vorhanden
 Ballade ist ursprünglich ein Tanzgedicht gewesen
 Platon unterscheidet zwischen DIEGESIS (Erzählen/ Bericht) und MIMESIS (das Sprechen in
einer Rolle/ Darstellung)
 Drama: Mimesis; Narrativik: gemischt; Epos: wegen direkter Rede ist es eine Mischform von
Diegesis und Mimesis [Erzählung und Dialog]
 Platon reine Diegeses/reine Mimesis und Mischform
 Mimesis: Nachschöpfung der Wirklichkeit
 Trias: 16 Jh.; Auseinandersetzung mit Aristotelischen Poetik; 15. Jh. Zunahme von Lyrik;
man versuchte Lyrik in die Poetik zu integrieren und fügt die hinzu, jedoch ohne Theorie, weil
es keine formalen Regeln gibt, wie in Narrativik oder Drama
 Tragödie: Antike: gute Menschen; sozial recht hoch- in der Renaissance: hohe Schicht (16.
Jh.)
 Komödie: Bürgertum/ niedrige soziale Schichten (16. Jh.)
 Erfindung von der Lehre von den 3 Einheiten: Aristoteles: Handlungen (Zeit & Ort)
 Trias entstand im 16. Jh.

 Epoche: zeitlicher historischer Begriff/ Ordnungsbegriff
 Nicht systematisch, sondern mit Bezug auf die Zeit/ Epochen zuordnen
 Gattung fasst Texte formal zusammen und Epoche in die Zeit
 Etymologie: fester Zeitpunkt (griechisch)
 Literatur: kein klares Subjekt deren Geschichte man erzählen kann; keine
Selbstverständlichkeit was Teil der Literatur ist
 Epochenbegriff ist problematischer als der Begriff der Gattung, weil es Voraussetzungen gibt,
die keine genauen Überprüfungen standhalten; wann beginnt Epoche?
 Epochen überlappen sich/ es gibt nie ein ausschlaggebendes Ereignis/man muss pragmatisch
umgehen
 Unterscheidung von Epochen: durch Ästhetische Kriterien:
Emotionen/Ausdruck/Subjektivität/ das Hässliche; weltanschauliche/ politische
Kriterien/Ereignisse
 Neue Epoche: Mensch reflektiert über die Welt/ neues Selbstbewusstsein/ abgegrenzt vom
Glauben in der Renaissance
 Epochen sind das Produkt von historischem Denken/ Geschichtsschreibung/ politisch/
religiös,..
 Zäsuren transportieren einen Übergang mit neuen Erkenntnisse/ Glauben /Erfindung des
Buchdrucks,…
 Epoche ist eine Rekonstruktion/ retrospektiv [rückschauend] Versuch Geschichtsschreibung
Ordnung in Zeit zu kriegen
1.12.2021
Erzählen ist berichtende Darstellung von zeitlich bereits vergangenem Erzählung;
Fähigkeit von Menschen; Unabhängig von Kultur,… Universell (Überall wird was im
Alltag erzählt)
Vermittlungsebene: Erzählen ist spezifische Form des Sprechens/ der Rede
Gerard Genette: der Diskurs der Erzählung; WAS (komponierte Handlung) und WIE
(sprachliche Seite,.. [Diskurs])
Erzähltextanalyse: auktorial, personal, und ich- Erzähler
Auktorial/allwissender: hat selbst nichts damit zu tun ist unbeteiligt; schaut auf die fiktive
Welt; weiß was vorher geschehen ist; weiß durchaus was danach passieren wird; immer in
der 3. Person; kann aber auch in 1. Form auftreten, wenn er sein eigenes Erzählen
thematisiert
Voltaire, Candide: wichtig in der Aufklärung, vor allem als (klassischer) Tragödiendichter
bekannt
Personaler Erzähler:
Ich-Erzähler: 1. Form; erzählt was aus dem eigenen Leben; Gefühle und Gedanken (le
livre de ma mere)
Probleme: die Erzählhaltung wechselt in einem Text ständig; vor allem Personalerzähler
problematisch: weil sowohl in der auktorialen und auch in der Ich- Erzählung stattfindet;
Unterschied zwischen Erzählstimme und Perspektivträger wird vermischt
Unterscheidung nach Genette: Stimme und Modus
Stimme: wer Spricht? (Erzähler)
Auf welcher eben steht der Erzähler außerhalb (extradiegetisch= 1. Ordnung) oder
innerhalb (intradiegetisch= 2. Ordnung)?
Fast jeder Erzähler ist extradiegetisch
In welchem Verhältnis steht der Erzähler zum Erzählten? – kommt nicht vor
(Heterodiegetisch); er kommt darin vor (Homodiegetisch)
Ich- Erzähler ist immer Homodiegetischer Erzähler!!!
Die meisten Homodiegetischen Erzähler sind auch autodiegetisch, weil sie von sich selbst
erzählen
Extradiegetische/intradiegetische bezieht sich nur auf die Erzählebene!!!!
Ein 30 Jährige erzählt von sich als er 9 war, ist nicht in der Diegeses, in der Diegese ist
der 9 jährige Junge, weil sie sich nicht begegnen können
Il Decamerone von Giovanni Boccaccio: intradiegetischer Erzähler
Die Karawane, Wilhelm Hauff:
Die Geschichte von dem Gespensterschiff: ahmed: intradiegetischer Erzähler und
homodiegetischer; weil erzählt von sich
Extradiegetisch heterodiegetisch
Intradiegetisch homodiegetisch
Ich Erzählung ohne Rahmenhandlung
Intradiegetischer Erzähler gibt nur wenn es auch einen extradiegetischer Erzähler gibt, der
eine Geschichte erzählt, die den Rahmen abgibt
Extradiegetisch ist nicht teil der erzählten Welt; kann nicht Figur und Erzähler der Welt sein
La morte amoureuse, Theophile Gautier: Geschichte eines alten Mönchs und erzählt wie er in
jungen Jahren von einer schönen Vampirin verführt wurde, nimmt ihm jeden Tag eine winzig
kleine Menge von Blut, um lebendig zu blieben – keine Rahmenhandlung; extradiegetisch und
homodiegetisch Erzähler
Modus: wer nimmt war ? sieht, fühlt, hört, etc.? (Erzähler oder Figur, oder neutraler
Beobachter)
Erzählperspektive: Fokalisierung
Interne Fokalisierung: personales Erzählen, entspricht der Diegese (erzählte Welt); Dinge
werden nur von außen geschildert, Wahrnehmung in der Diegese
Nullfokalisierung: keine perspektivische Beschränkung auf die Perspektive einer Figur,
Erzähler weiß mehr als die Figur
Externe Fokalisierung: camera eye; Bouvard et Pécuchet (Gustave Flaubert) 1881
Es geht nicht nur um Wissen, sondern um perspektivische Beschränkung, Empfinden,
Bewertung,…
8.12.2021
o Außerhalb des Erzählten: extradiegetisch
o Innerhalb des erzählten: intradiegetisch
o Kommt nicht darin vor: heterodiegetisch
o Kommt darin vor: homodiegetisch (meistens zugleich autodiegetisch)
o Wahrnehmung beim Erzählen ist wichtig, W. hält davon ab on BERICHTEND erzählt
wird oder ob es szenisch dargestellt wird
o Raffende berichtende Darstellung: heterodiegetisch extradiegetisch Erzähler mit
Nullfokalisierung (unter anderem auktorial)
o Wahrnehmung rückt in den Mittelpunkt: szenische Darstellung, in der die Erzählzeit und
die erzählte Zeit etwa gleich lang sind
o Erzähler: nochmal Erzähler (intradiegetischer Erzähler wie in 1001 Nacht)
o Intradiegetischer homodiegetischer Erzähler: Odysseus in Homers Odyssee 9-12 Gesang
o Odysseus erzählt den Phaiaken von seinen eigenen Erlebnissen während seiner Irrfahrt
nach dem Trojanischen Krieg
o Fokalisierungsarten:
o Nullfok: Erzähler hat Erkenntnis Vorsprung über die Figur; steht außerhalb und hat
Übersicht
o Interne: Mitsicht, durch die Augen einer Figur nimmt man die Welt war; Figur kann was
beobachten oder mit sich beschäftigen E=F
o Externe: Außensicht, an keine Figur gebunden E<F
o ES GEHT NICHT NUR UM WISSEN; SONDERN UM PERSPEKTIVISCHE
BESCHRÄNKUNG…
o Lehrjahre des Gefühle, Gustave Flaubert (L´education sentimentale): Roman: dämlicher
und banaler Kopf ist, endet mit der Szene dass er in sein Dorf zurück geht und lacht mit
seinem Jugendfreund über als sie ins Bordell wollten und sich nicht getraut haben
o Rückentwicklung in Flaubert
o Meisten Romane des 19. Jh. Handeln von Entwicklung des Menschen
o Fokalisierung können im Laufe des Romans sich ändern
o Auktorial: Autor beschränkt sich auf eine Figur
o Außensicht: eine frau setzt sich müde und ängstlich hin
o Erlebte Rede: endlich würde auch sie jene Freude der Liebe besitzen, dieses fiebrige
Glück, nachdem sie sich so verzweifelt gesehnt hatte ( indirekte Rede wird entscheidend
verkürzt ohne !dass!, alles wird in einem Hauptsatz umgeformt ), Effekt des Ganzes: nicht
mehr objektiv ob der Erzähler die Position mitträgt oder ob es sich um das Denken der
Figur handelt, es ist irgendwas dazwischen
o Il nome della rosa: Umberto Eco; Ich Person, erlebte Rede
o ,,Morgen war Weihnachten“ (Käthe Hamburger, Logik der Dichtung); Morgen ist
zeitliche Position der Figur, Erzähler erzählt nach dem Ende der ganzen Geschichte;
morgen verweist auf Zukunft, war auf Vergangenheit; Präteritum gehört zur Stimme des
Erzählers und die morgen gehört zur Figur; Zeitliches Paradox!!; retrospektive auf der
übergeordneten Erzählebene; Präteritum verliert Funktion der Vergangenheit; Schimmern
zwischen figurenstimme und erzählperspektive
o Verwendung des Präteritums: Fiktionssignal
o Alessandro Manzoni, i promessi sposi (1840/42): historischer Roman, Manzonis Erzähler
als Historiker betätigt; Geschichte spielt im 17. Jh. In Mailand, Pest und Spanisch besetzt,
Renzo und Lucia waren vor Flucht vor spanischen Adeligen, Adeliger möchte sich Lucias
bemächtigen (Motiv), böse Widersacher hat sogar eine Wette abgeschlossen und die
Brautleute flüchten jetzt, Lucia sagt dass wenn sie es schafft geht sie ins Kloster,
Nullfokalisierung, auktorialer und direkte rede kommen im Ausschnitt vor,
extradiegetisch und heterodiegetischer Erzähler
o Historische Romane: Auktorial erzählt, extra, heterodiegetisch; variabel in der
Fokalisierung, Dominanz in der Nullfokalisierung
o Metalepse: wollen wir´s hoffen, mein lieber Renzo. Überschreitung der Erzählebene

15.12.2021

 Meta und Selbstreflexivität


 Es geht um Verletzung von Grenzen zwischen Text Konstitutionsebenen
 Können Grenzen verletzt werden?
 Manzoni i promessi sposi: Es werden ontologischen Grenzen zwischen Ebenen verletzt
„Grenzüberschreitung“ (Lotman) von Ebenen, extradiegetisch erz kann keinen Kontakt
zur Figur aufnehmen, jedoch passiert das wenn der Erzähler sagt „wollen wir´s hoffen
lieber Renzo“
 Metalepse: G. Genette: ein bestimmten Phänomen in narrativen Texten; Elemente aus der
erzählten Welt, auf die extradiegetischer Ebene der Erzählung herübergeholt
werden ;wenn Erzähler Kontakt zu der Figur aufnimmt (Renzo)
 Film Beispiel: der Regisseur spricht zu Truman (Trumanshow)
 Renzo wäre erschrocken wenn eine Stimme plötzlich auftauchen würde
 Erzähler mischt sich nicht wirklich in die Erzählung ein
 Renzo kann Erzähler natürlich nicht hören
 Richtige Metalepse: wenn Renzo sich fragt was Manzoni so macht; Figur weiß aber nicht,
dass sie sich in einem Roman befindet
 Wenn Figur zu einem Autor Kontakt aufnimmt

 Richtige Metalepse: „la continuidad de los parques“, Julio Cortazar
Jede Erzählung erschafft eine eigene Welt, in der sich die Handlung abspielt; das nennt
die Erzähltheorie Diegese: «Jedes Ereignis, von dem in einer Erzählung erzählt wird, liegt
auf der nächsthöheren diegetischen Ebene zu der, auf der der hervorbringende narrative
Akt dieser Erzählung angesiedelt ist.» (Genette) Die erste narrative Ebene, auf der sich
der Erzähler direkt an den Leser wendet, bezeichnet Genette als extradiegetische Ebene.
Die Ereignisse, von denen in dieser Erzählung berichtet wird, nennt er intradiegetische
Ereignisse. Kompliziert wird es, wenn eine Erzählung weitere Erzählungen in sich enthält
(Genette spricht dann von metadiegetischer Erzählung). Besondere Effekte ergeben sich,
wenn Figuren aus der zweiten erzählten Welt in die erste erzählte Welt 'hinübergreifen',
d.h. die Grenze zwischen den beiden Erzählebenen überschritten wird. In der kurzen
Erzählung von Julio Cortázar Park ohne Ende sitzt eine fiktive Person und liest ein Buch.
Diese ist die Intradiegese. Sowohl wir, als auch die fiktive Person lesen. Der Erzähler gibt
die Handlung des von dieser fiktiven Person gelesenen Buches wieder. In diesem fiktiven
Buch, also in der Metadiegese, trägt sich zu, dass ein Mann ins Zimmer der lesende
Person, also in die Intradiegese, eindringt und sie töten möchte.

Als ´metafiktional´ bezeichnet Patricia Waugh "fiktionale Erzähltexte, die


selbstreflexiv und systematisch die Aufmerksamkeit auf ihren Status als Artefakte
lenken, um damit die Beziehung zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu
problematisieren." (Waugh, S. 2) Häufig werden in diesen Texten die narrativen
Konventionen bewußt durchbrochen, um die Illusion einer geschlossenen fiktiven
Welt zu zerstören und ihre Künstlichkeit, ihr Gemachtsein zur Schau zu stellen
(vgl. Mimesis). An sich ist dieses Verfahren schon sehr alt, wie ein Blick in Miguel
de Cervantes´ Don Quijote (1605-15) oder Laurence Sternes Tristram
Shandy (1759-67) zeigt. Allerdings ist seine Bedeutung im sogenannten
postmodernen Roman (wie Umberto Ecos Der Name der Rose von 1980) enorm
angewachsen.

In technischer Hinsicht läßt sich das Phänomen als eine Vermischung


verschiedener narrativer Ebenen erhellen. Genauer: Die Grenzen, die der Autor mit
dem Leser im Rahmen eines ´Fiktionsvertrages´ (vgl. fiktionale und faktuale Texte)
festlegt, und die üblicherweise als undurchlässig gelten, werden überschritten - und
zwar in verschiedene Richtungen.
Jeder Erzähltext erschafft ein räumlich-zeitliches Universum, in dem sich die
Geschichte abspielt. Dieses Universum wird auch als ´Diegese´ bezeichnet. Wenn
nun innerhalb einer Erzählung ein zweiter Erzähler mit einer separaten Geschichte
zu Wort kommt, haben wir es schon mit zwei ´Diegesen´ und einer zweiten
Erzählebene zu tun. Die zweite wird dabei von der ersten eingeschlossen.(Das sagt
noch nichts über ihren verschiedenen Stellenwert aus - die ´innere´, die
´Binnenerzählung´, kann weitaus wichtiger sein als die dazugehörige ´äußere´, die
´Rahmenerzählung´). Diese Verschachtelung läßt sich - theoretisch - bis ins
Unendliche fortsetzen. Wo also eine Erzählung eine zweite hervorbringt, spricht
Gérard Genette von ´metadiegetischer´ Erzählung.

Solange beide Universen säuberlich getrennt sind, ergeben sich daraus auch
keinerlei Probleme. Verwirrungen verschiedenster Art treten erst auf, wenn die
Grenzen zwischen ihnen durchlässig werden. Das geschieht z.B. in Michael
Endes Unendlicher Geschichte. Hier wird der Leser Bastian in die Geschehnisse
eines Buches hineingezogen, in dem er gerade liest. Von seinem ersten
´diegetischen´ Universum, das er als Leser bewohnt, wechselt er in das zweite,
nämlich das, von dem er liest. Der Übergang zwischen diesen zwei Ebenen wird
häufig nicht einmal eigens angezeigt. (In der Unendlichen Geschichte sind die
beiden Welten durch verschiedenfarbigen Druck voneinander abgesetzt.) In der
Erzählung Park ohne Ende des argentinischen Schriftstellers Julio Cortázar findet
eine Bewegung in die Gegenrichtung statt: Ein Mann, der im Sessel sitzend ein
Buch liest, wird von einer Figur ermordet, die aus ebendiesem Buch - und damit
ihrem angestammten ´diegetischen´ Universum - heraussteigt.

Diese vielfältigen Grenzüberschreitungen bezeichnet Genette als ´Metalepsen´.


Allesamt sind sie dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwelle überschritten wird,
nämlich die "bewegliche, aber heilige Grenze zwischen zwei Welten: zwischen der,
in der man erzählt, und der, von der erzählt wird." (Genette, S.168f.) Natürlich
müssen diese ´metafiktionalen´ Verfahren nicht zwischen zwei Buchdeckel
eingesperrt bleiben. Der italienische Erzähler Italo Calvino entzündet in seinem
Roman Wenn ein Reisender in einer Winternacht ein regelrechtes ´metafiktionales´
Feuerwerk. Es beginnt mit den Worten: "Du schickst dich an, den neuen Roman
´Wenn ein Reisender in einer Winternacht´ von Italo Calvino zu lesen." Er läßt also
nicht nur Figuren innerhalb eines Buches Grenzen überschreiten, sondern bezieht
den realen Leser und den realen Autor mit ein. Neben vielen spielerischen und
märchenhaft-phantastischen Effekten läßt ´Metafiktionalität´ auch die klare
Trennung zwischen realer und fiktiver Welt fragwürdig erscheinen.
Selbstverständlich bleiben ´metafiktionale´ Verfahren nicht auf die Literatur
beschränkt. In Peter Weirs Film The Truman Show (1998) lebt die Figur Truman -
lange Zeit ohne es zu wissen - in einem eigens für ihn eingerichteten gigantischen
Fernsehstudio, dessen Kameras ständig auf ihn gerichtet sind. Tatsächlich ist er der
Protagonist eines 24-Stunden-Fernsehprogramms, das in alle Welt ausgestrahlt
wird. Erst am Ende wird er sich seiner Scheinwelt bewußt und es gelingt ihm, die
Grenze zur Realität, eine Betonkulisse, zu überwinden. Während es hier noch
zweifelsfrei eine ´reale´ Welt jenseits der Fiktion gibt, wird diese Sicherheit in der
Literatur dagegen öfters verweigert. (z.B. den Texten des Argentiniers Jose Luis
Borges)

 Film The purple rose of Cairo von Woody Allen: Frau geht sehr oft ins Kino, Aus dem
Film springt eine Figur in die reale Welt und nimmt die Frau mit (Verletzung und
Überschreitung der Grenzebenen)
Myse en abyme: steht nah an Metalepse;  in den Abgrund stoßen;
Das Verfahren des sogenannten „Mise en abyme“.
Es ist ein Spiegelverfahren. Ursprünglich kommt dieser Begriff aus der
Wappenkunde (wenn in einem Wappen dasselbe Wappen nochmal auftaucht.)
Das Verfahren kann natürlich unendlich weitergehen, weil in diesem inneren
Wappen kann wieder dieses Wappen sein und so weiter.
Rein theoretisch ist es eine Figur, die ins unendliche fortgeführt werden kann. Ein
Text kann etwas ähnliches produzieren, deswegen wurde auch dieser Begriff auch in
die Literaturwissenschaft eingeführt.
Eine Mis en abyme liegt immer dann vor, wenn in einer Geschichte eine weitere
Geschichte erzählt wird und zwischen diesen beiden Geschichten eine gewisse
Analogie besteht, wenn sie sich in gewisser Weise spiegeln.
Etwas was auf der Ebene der Komposition stattfindet, kommt noch einmal in der
Diegese vor.

 Falschmünze: Schriftsteller schreibt ein Roman mit Titel Falschmünze, und Tagebuch
über Falschmünzer; in der Fiktion also Diegese finden wir Reflektionen über Roman
schreiben die den Roman den wir gerade lesen auch prägen (myse en abyme)
 extradiegetische ebene wiederholt sich in einer intradiegetische Ebene (myse en abyme)
 Jorge Luis Borges: verzaubernden Effekt
 Italo Calvino: se una notte d´inverno un viaggatore (myse en abyme)

 WAS DES ERZÄHLENS:
 Versionen von Geschehnissen sind unterschiedlich; wenn man Geschehen in eine
Erzählung transformiert, dann interpretiert man die Wirklichkeit (Koloniegeschichte
Perspektive von Europa, Afrika, Lateinamerika)
 Geschichten konkurrieren miteinander
 Geschichte wird interpretiert und man gibt ihr eine Bedeutung, aus Geschehen wird
Ereignis (teil einer Geschichte, mit Bedeutung)
 „Erzählung ist keine Gattung, sondern ein Modus; eine aktive und lebendige kulturelle
Kraft“ Kognitive kompetenz.
 Erzählen ist eine Operation, bei der heterogenes Material selektiert und perspektivisch
angeordnet wird. (das was einem nicht passt, wird nicht erzählt)
 Anfang und Ende: Ernst Gombrich: eine kurze Weltgeschichte für junge Leser (Buch)
 Das Buch fängt so an:“ Alle Geschichte fangen mit ,,Es war einmal““…einfaches Schema
 Man muss ein Anfang und ein Ende setzen
 Tragödie: beginnt mit Glück und endet mit Unglück
 Juri Lotmann: menschliches Denken findet in abstrakten Räumlichkeiten statt (Oberdeck
und Unterdeck= räumliche Oppositionen) räumlich oben kann auch sozial unten bedeuten
 Titanic: Liebe überwindet alle soziale Grenzen (Rose geht ins Unterdeck)
 Rose findet durch sozialen Abstieg die Liebe
 Hensel und Gretel: Haus und Wald/fern
 H und g verlassen authentischen Haus und gehen in den Wald, kehren ja zurück mit Glück
(grässliche Stiefmutter tot, Reich zurück,..)
 Topologische Grenze: entscheidend, abstrakt, räumlich, oben unten,…(soziale Grenze,..)
 Topographisch Grenze: können sie haben, müssen sie aber nicht

22.12.2021
Intertextualität und Intermedialität
 Inter: zwischen; Intertextualität: Eigenschaft von literarischen Texten auf andere texte
bezogen zusammen, nicht nur für sich sondern situiert sich in andere Texte (z.B
Gattungen geburtstagskarten/- rede, Emails an Dozenten,…) man bezieht sich auf etwas
was man schon kennt
 Intertextualität: bekannten Bezugsformen (Parodie, Zitat, Teilhabe an selbe
Gattungskonventionen,…)
 James Joyce: Roman yulisses bezieht sich auf die Odyssee von Romaer
 Don Quijote kann man verstehen, wenn wir Ritterromane kennen und versteht, um
Cervantes Tragik zu verstehen
 Ontologischem Sinne: betrifft alle literarische Texte, egal ob intentional oder nicht, texte
sind immer intertextuell (poststrukturialistischer Ansatz michael bartín)
 Tod des Autors: gegen traditionelle literarisches Verständnis; geht davon aus dass Werk
und Autor eine Einheit bilden; Werk zu verstehen bedeutet nicht, dass man den Autos
verstehen soll, Autor kontrolliert nicht die Bedeutung des Textes; Autor ist nicht der Herr
seiner Aussagen, sondern der Text ein völliges Eigenleben hat, Leser wichtiger als Autor,
Text ist selbstständig mit seinen ganzen Zeichen
 1960: jeder Text ist ein palemstes, andere texte stecken in einem Text die durch
schimmern
 Sprache: soziales Medium, mit Bedeutung gemacht; Abendteuergeschichte: bestimmte
Regeln, wie man Geschichte schreibt, weil man es vorher mal gelesen oder kennengelernt
hat
 De Saussure: Langue System Grammatik; Parole individuelle Nutzung der Sprache; wenn
ich rede ist es meine Parole und ich mich der Langue
 Beispiel: rede über die Liebe: ist ein Ausdruck von verschiedenen Denkweisen und
Redeweisen von liebe die wir schon immer durch filme, Bücher verinnerlicht haben
 Madame Bovary: von Gustave Flaubert- sie ist für Liebe und Leidenschaft, jedoch nur
Vorstellung die sie von Bücher und filmen übernommen hat, das schlimme ist, dass sie
nicht bemerkt, dass sie das gelesene fühlen an die Stelle echter Erfahrungen setzt, frau ist
naiv in ihrer fiktiven Welt
 Unterschied zwischen Jahrhunderten in Bezug auf liebe: kultureller Kontext; ich spreche
so wie meine Zeit spricht
 Texte haben keinen Werkcharakter
 Ob ein Text intertextuell ist, hängt nicht davon ab ob der Autor Bezüge auf anderen
Texten in den Text hineingelegt hat (Intertextualität)
 Einzeltextreferenz und Systemreferenz (Unterschied): jeder Roman referiert sich auf ein
anderes; oder der Gattung,.../ tragischer Film: wenn Regisseur nie was Aristoteles gehört
hat, dann hat er trotzdem Merkmale anderer Prätexte, die tragisch komponiert sind/
Renaissancegedicht: lyrisches ich klagt darüber dass liebe nicht erwidert wird, veredelt
das weibliche lyrische du, (basiert auf den Petrarkismus, wurde Jahrhunderte lang
nachgeahmt): - Intertextualität Beispiele
 Il nome della rosa 1980: Umberto Eco: historischer Roman, aber auch eher
literaturtheoretischer Roman; wurde verfilmt; ,,eine alte Handschrift“: jemand gibt vor die
im Roman erzählten Geschichte in einem alten Manuskript aus dem Kloster gefunden zu
haben verfasst von azzo da melk; Erzähler hat das Manuskript verloren und muss
Geschichte mit seinen eigenen Worten rekonstruieren; Fiktion kein Vorwort von Eco,
Manuskript hat es nie gegeben, stellt intertextuellen Bezug auf i promessi sposi von
Alessandro Manzoni her, erfindet also auch einen Manuskript
 Es gibt immer Anspielungen auf andere Texte (Beispiele für intentionale Intertextualität)
 Guillermo de Baskerville: Sherlock Holmes
 Implizierte Autor lädt uns Intertextualität Spielchen ein und um zu amüsieren
 Jorge da Burgos: Anspielung auf Jorge Borges (argentinischer Autor)
 Intermedialität: Erweiterung der Literaturwissenschaft zur Medienwissenschaft;
semiotische Systeme, Zeichensysteme, Filme…., ist nicht nur Disziplin die sich mit der
Auslegung literarische Texte beschäftigt (wie früher)
 Intermedialität: Vorschreibung von Intertextualität; das Buch, das oft zur Hand
genommen wird, heißt Intermedialität, handelt jedoch von intermedialien Bezügen in der
Literatur
 Filmisches Schreiben: wenn das Erzählen die Schnitttechnik des Films nachahmt
 Intermedialität : Sammelbegriff, für Phänomene, die die Grenzen für Medien
überschreiten (wenn man z.b ein Film schaut in dem jmd. ein buch liest)
 Medienwechsel: Literaturverfilmung bzw. -adaption
 Medienkombination: Photoroman, Klangkunst, Oper, Film (Bild und Text also zwei
verschiedene Zeichensysteme, in der Literatur sind nur Sprache und Text)
 Zeichensystem werden überschritten; andere Regeln und andere Grammatik; Semiotische
Zeichen des Films funktionieren mit Bild und weniger mit Sprache; Erzählrede wird zu
Figurenrede
 Handlungen werden stark verkürzt (kommerzielle Gründe)
 Filmisches Schreiben Beispiel: Cherokee Jean Echenoz (1983) Roman; sein Romane
zeichnen sich durch das Parodieren von Gattungen
 Intermediale Bezüge: filmisches Schreiben
 Der Pate III von 1990: ,,Corleone“ sizilianische Familie in New York, die im
organisierten Verbrechen tätig sind ; im III Teil folgt eine Erzählung von Giovanni Verga
aus dem Jahr 1880
 1880 schreibt Verga eine Novelle, macht später ein Theaterstück daraus, auf dieser
Grundlage schreibt Pietro Mascagni seine Oper, 100 Jahre später dreht Coppola den Paten
III und lässt die Familie Corleone ins Opernhaus in Palermo, wobei Michael Corleone
eine Sohn hat der die Hauptrolle in Cavalleria Rusticana hat
 Das Stück im Film erlaubt es Coppola die Geschichte der Familie Corleone als Tragödie
enden zu lassen; benutzt die Oper bewusst, das sizilianische archaische gewalttätige Erbe
lastet wie ein Fluch, ist mit den Ängsten Siziliens verbunden
 Cavalleria rusticana erzählt die Geschichte vom aus ärmeren Verhältnissen stammenden
Turido der nach seiner Militärzeit nach Hause geht und feststellt, dass seine Liebe Lola
mit einem wohlhabenden zusammen ist, beschließt daher Lola mit Santa eifersüchtig zu
machen und dies gelingt ihm auch, Turido ist dann mit Lola und Santa fühlt sich
erniedrigt, Duell mit Ohr biss, Turido gegen Alfio ???????
 Turido ist von Alfios Messer sehr verwundet
 Turido ist Verlierer der Gesellschaft, sehr bäuerliche Gesellschaft, es gibt nur die Ehre
und Eifersüchtig, sehr sizilianisch
 Diese Vorstellungswelt und die phatalistische These benutzt Coppola von Verga, um zu
sagen die Herkunft ist wie ein Fluch den man nicht abschütteln kann, Michael Corleone
könnte man Mitleid haben vor allem im II Teil
 Michael Corleone zunächst tragischer Held am ende hat man Mitleid mit ihm, skrupellos
und auf seine Macht fixiert, am ende bringt er seinen Bruder um ist neurotisch auf seine
macht fixiert, hat familie zerstört, beginn von teil III ist er wieder mächtig,… hat Stiftung
für Sizilien gegründet, möchte wieder geliebt werden von seiner ex frau und seinen
Kindern, möchte mit dem Verbrechen aufhören doch kann es nicht, bekommt Diabetes
und übergibt seine Geschäfte an Vincent (sein Neffe), der mit seiner Tochter Mary liiert
ist und erwartet dass die Verbindung aufgegeben wird, Mary wird durch eine Kugel
getötet die eigentlich ihren Vater treffen sollte, einsamer Geist der vor einer historischen
Villa im Gartenstuhl stirbt, tragische Markierung
 Dieses ende ist alles andere als selbstverständlich, die Brutalität von Michael Corleone
musste gemindert werden, in dem er Sizilien sterilisiert, Ort mit archaischen Gesetzen, die
sich als schicksalhafter Fluch erweisen, die Grausamkeit Michaels kommt daher
 Michael musste sozusagen sympathischer wirken als in den ersten zwei Teilen
 Oper im Film: macht Michael Corleone zu einem tragischen Held,

Das könnte Ihnen auch gefallen

pFad - Phonifier reborn

Pfad - The Proxy pFad of © 2024 Garber Painting. All rights reserved.

Note: This service is not intended for secure transactions such as banking, social media, email, or purchasing. Use at your own risk. We assume no liability whatsoever for broken pages.


Alternative Proxies:

Alternative Proxy

pFad Proxy

pFad v3 Proxy

pFad v4 Proxy