Iso 8015
Iso 8015
Iso 8015
Nationales Vorwort
Diese Norm wurde im ISOITC lO/SC 5 - Bemaßung und Tolerierung in Zeichnungen - unter
wesentlicher Beteiligung deutscher Fachleute ausgearbeitet.
Der Arbeitsausschuß Toleranzen und Passungen (NLG 1) im NLG hat beschlossen, die ISO-
Norm als DIN-ISO-Norm herauszugeben, um damit zu verdeutlichen, daß diese internationale
Verständigungsnorm unverändert ins Deutsche Normenwerk übernommen wurde.
ISO 8015 regelt den Zusammenhang zwischen Maßtoleranzen und Form- und Lagetoleranzen.
Sie definiert im Abschnitt 6.1 die Hüllbedingung, die nach wie vor in den verschiedenen Ländern
und Branchen unterschiedlich gehandhabt wird. Im Rahmen des Unabhängigkeitsprinzips nach
dieser Norm werden einzelne Formelemente, die der Hüllbedingung genügen müssen, mit @
gekennzeichnet. Soll die Hüllbedingung grundsätzlich für alle einzelnen Formelemente gelten,
kann auf eine Eintragung am Formelement und im Zeichnungsschriftfeld verzichtet werden.
Dies ist die bisher übliche Praxis, die in DIN 7167 (z.Z. Entwurf) beschrieben ist.
Zusammenhang der im Abschnitt 3 genannten ISO-Normen mit DIN-Normen:
I ISO-Normen DIN-Normen
l
JIy.1
DIN 7150 Teil 1, DIN 7151, DIN 7152
Normenausschuß Länge und Gestalt (NLG) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
Normenausschuß Zeichnungswesen (NZ) im DIN
All18inverkauf d e r N o r m e n d u r c h Beuth V e r l a g G m b H , Burggrafenstraf% 6, 1000 Berlin 30 DIN /SO 8075 Jun 1986 Preisgr. 7
06.66 Vertr:Nr. 0 0 0 7
Seite 2 DIN ISO 8015
Deutsche Übersetzung
Technische Zeichnungen
Tolerierungsgrundsatz
vorwort
Die ISO (Internationale Organisation für Normung) ist die weltweite Vereinigung nationaler Normungsinstitute (ISO-Mitglieds-
körperschaften). Die Erarbeitung Internationaler Normen obliegt den Technischen Komitees der ISO. Jede Mitgliedskörperschaft,
die sich für ein Thema interessiert, für das ein Technisches Komitee eingesetzt wurde, ist berechtigt, in diesem Komitee
mitzuarbeiten. Internationale (staatliche und nichtstaatliche) Organisationen, die mit der ISO in Verbindung stehen, sind an den
Arbeiten ebenfalls beteiligt.
Die von den Technischen Komitees verabschiedeten Entwürfe zu Internationalen Normen werden den Mitgliedskörperschaften
zunächst zur Annahme vorgelegt, bevor sie vom Rat der ISO als Internationale Norm bestätigt werden, Sie werden nach den
Verfahrensregeln der ISO angenommen, wenn mindestens 75% der abstimmenden Mitgliedskörperschaften zugestimmt haben.
Die Internationale Norm ISO 8015 wurde vom Technischen Komitee ISOITC 10 ,,Technische Zeichnungen“ ausgearbeitet.
Es wird darauf hingewiesen, daß Internationale Normen von Zeit zu Zeit überarbeitet werden und daß sich jeder Hinweis in dieser
Norm auf eine andere Internationale Norm auf die letzte Ausgabe bezieht, falls nicht anders angegeben.
Bild 1.
Formabweichungen sind jedoch durch folgende Möglichkeiten der Zeichnungseintragung zu begrenzen:
- einzeln eingetragene Formtoleranzen,
- Allgemeintoleranzen für Form.
r-w - 0,06
0 602
Höchstmaß
Größte Rundheits-
abweichung aus
einem Gleichdick Größte Geradheits-
Höchstmaß
1
abweichung
1
beliebiger
Querschnitt
Bild 2 b. Bedeutung
Seite 4 DIN ISO 8015
6.1 Hüllbedingung
Für ein einzelnes Formelement, also einen Zylinder oder zwei t
parallele ebene Flächen, kann die Hüllbedingung gelten. Sie
fordert, daß das Formelement die geometrisch ideale Hülle
von Maximum-Material-Maß nicht durchbricht. örtliche -
Die Hüllbedingung kann eingetragen werden Istdurchmesser
- mit dem Symbol a hinter der Maßtoleranz (siehe Bild 3.a) 0 149.96
- durch Bezug auf eine Norm, in der festgelegt ist, daß die Bild 3 d.
Hüllbedingung ohne zusätzliche Zeichnungseintragung Folglich muß die Welle genau zylindrisch sein, wenn alle
gilt. örtlichen Istdurchmesser Maximum-Material-Maß von 0 150
,Beispiel: Hüllbedingung für ein zylindrisches Formelement. aufweisen (siehe Bild 3e).
a) Zeichnungseintragung
Bild 3a.
b) Funktionsanforderungen:
- Die Zylindermantelfläche darf die geometrisch ideale Hülle
von Maximum-Material-Maß 0 150 nicht durchbrechen. L örtlicher
- Kein örtliches Istmaß darf kleiner als 0 149,96 sein. Istdurchmesser
Bild 3 e.
Das Teil muß folgende’ Anforderungen erfüllen:
- Jeder örtliche Istdurchmesser der Welle muß innerhalb der
Maßtoleranz von 0,04 und damit zwischen o 150 und 6.2 Maximum-Material-Prinzip
0 149,96 liegen (siehe Bild 3 b).
Wird aus funktionellen und wirtschaftlichen Gründen eine
gegenseitige Abhängigkeit von Maß, Form und Lage des (der)
Formelemente(s) gefordert, dann kann das Maximum-
Material-Prinzip @ angewendet werden (siehe ISO 2692).
7 Anwendung in Zeichnungen
dl, dz, ds: Örtliche Istdurchmesser von o 149,96 bis 150 mm
7.1 Vollständigkeit der Zeichnungen
Bild 3 b. Die Zeichnung muß die für eine funktionell vollständige
- Die Welle muß innerhalb der Grenzen der geometrisch Beschreibung des Teiles erforderlichen Maß-, Form- und
idealen zylindrischen Hülle von 0 150 liegen (siehe Bilder Lagetoleranzen enthalten.
3c und 3d).
geometrisch ideale Hülle
,, + , [ bei Maximy at: aß 7.2 Zeichnungseintragung
Zeichnungen, in denen das Unabhängigkeitsprinzip ange-
,wendet wird, erhalten in oder nahe am Zeichnungsschriftfeld
folgenden Hinweis:
TOLERIERUNG ISO 8015
Diese Eintragung soll durch einen Hinweis auf eine Norm über
Allgemeintoleranzen für Form und Lage oder auf andere
entsprechende Unterlagen ergänzt werden.
In einigen nationalen Normen (die in Zeichnungen zitiert
werden sollen) ist festgelegt, daß die Hüllbedingung für
I örtliche einzelne Formelemente der Regelfall ist und deshalb auf
Istdurchmesser Zeichnungen nicht einzeln angegeben zu werden braucht.
Bild 3 c. Nationale Anmerkung: Siehe DIN 7167 (z.Z. Entwurf).
I% .
Ende der deutscnen Upersetzung
DIN ISO 8015 Seite 5
Zitierte Normen
- in der deutschen Übersetzung:
Siehe Abschnitt 2
ISOIR 286 - 1962 E: ISO System of limits and fits - Part 1: General, tolerantes and deviations
D: ISO-Toleranz- und PaEsystem - Teil 1: Grundlagen, Toleranzen und Abmaße
ISO 1101/2 - 1974 E: Technical drawings - Tolerantes of form and of Position - Part 2: Maximum material principle
D: Technische Zeichnungen; Form- und Lagetoleranzen, Teil 2: Maximum-Material-Prinzip
- in nationalen Zusätzen:
DIN 7167 (z.Z. Entwurf) Maß-, Form- und Lagetolerierung; Hüllbedingung ohne Zeichnungseintragung
Weitere Normen
DIN 7150 Teil 1 ISO-Toleranzen und ISO-Passungen für Längenmaße von 1 bis 500 mm; Einführung
DIN 7151 ISO-Grundtoleranzen für Längenmaße von 1 bis 500 mm Nennmaß
DIN 7152 Bildung von Toleranzfeldern aus den ISO-Grundabmaßen für Nennmaße von 1 bis 500 mm
DIN ISO 1101 Technische Zeichnungen; Form- und Lagetolerierung; Form-, Richtungs-, Orts- und Lauftoleranzen,
Allgemeines, Definitionen, Symbole, Zeichnungseintragungen
DIN ISO 2692 (z.Z. Entwurf) Technische Zeichnungen; Form- und Lagetolerierung; Maximum-Material-Prinzip
Frühere Ausgaben
DIN 2300: 11.80
Änderungen
Gegenüber der im Januar 1986 zurückgezogenen Norm DIN 2300/11.80 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
DIN 2300 wurde auf der Basis der ISO-Norm überarbeitet und erweitert. Dabei wurde insbesondere der Abschnitt 6 über
die gegenseitige Abhängigkeit von Maß, Form und Lage neu aufgenommen und die Gültigkeit der Hüllbedingung für einzelne
Formelemente ohne besondere Zeichnungseintragung durch Hinweise auf eine entsprechende Norm ermöglicht. Diese Änderung
wird auch im Abschnitt 7.2 ,,Zeichnungseintragung“ berücksichtigt.
Internationale Patentklassifikation
B 42 D 15100
B43 L 13100
GOl B