B2 Telc Diskussion Nov 2024

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Inhalt
Jungen – das benachteiligte Geschlecht ............................................................................... 2
Lieber mehr Freizeit als mehr Geld........................................................................................ 3
Lieber Urlaub zu Hause ......................................................................................................... 4
Einheitssprache ..................................................................................................................... 6
Muss es immer Markenware sein? ........................................................................................ 8
EU plant großes Plastikverbot der Zukunft ...........................................................................10
Hausaufgaben - Unnötig oder unvermeidlich? ......................................................................12
Teamarbeit – Segen oder Fluch? .........................................................................................14
Zweisprachigkeit bei Kindern ................................................................................................16
Ist „bequemes Essen“ gut für uns? .......................................................................................18
Kein Pardon für Müllsünder in Frankfurt ...............................................................................20
Fast Food kann süchtig machen ...........................................................................................24

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie folgenden Text aus einer Zeitschrift. Diskutieren Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin über den Inhalt
des Textes, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein und äußern Sie Ihre Meinung. Begründen Sie Ihre Argumente.
Sprechen Sie über mögliche Lösungen.
Jungen – das benachteiligte Geschlecht
Laut einem Bericht des Bundesbildungsministeriums bekommen Jungen in der Schule schlechtere Noten als Mädchen, auch
wenn sie den gleichen Wissensstand haben. Diese offensichtliche Diskriminierung liege möglicherweise unter anderem daran,
dass das sozial zumeist angepasstere Verhalten der Mädchen in die Note einfließe. Etwas provozierend formuliert: Mädchen
bekommen bessere Noten, weil sie braver sind. Insgesamt schneiden männliche Schüler nämlich deutlich schlechter ab als
weibliche. So betrage der Jungenanteil an den Hauptschulen 56 Prozent, an den Gymnasien aber nur 46 Prozent. Diese Zahlen
belegen, dass Jungen offensichtlich größere Schwierigkeiten in der Schule haben als Mädchen.
Was sind nun aber die Gründe dafür?
Auffällig ist, dass wegen des hohen Anteils weiblicher Lehrkräfte den Jungen männliche Identifikationspersonen fehlen, die
sie oft auch im Elternhaus nicht haben. In den Grundschulen Brandenburgs unterrichten beispielsweise nur 7 Prozent
männliche Lehrer, auf alle Schulformen gerechnet sind es gerade einmal 22 Prozent.
Erschwerend kommt hinzu, dass das traditionelle Geschlechterbild eines „richtigen Jungen“
als immer weniger erstrebenswert angesehen wird. „Die daraus resultierende Verunsicherung kann zu Aggressionen bis hin
zur Schulverweigerung führen, da diese überkommene Vorstellung von Männlichkeit in einer modernen Welt keinen Erfolg
mehr bietet“, heißt es in dem Bericht.
Außerdem wurde festgestellt, dass die Literaturauswahl im Schulunterricht mit einem Schwerpunkt auf erzählenden Texten
sich an den Bedürfnissen der Mädchen orientiert. Jungen würden stärker zu Sach- und Gebrauchstexten tendieren.
Wenn die Schule weiterhin den spezifischen Bedürfnissen von Jungen nicht gerecht wird,
drohen auf lange Sicht schlimme Konsequenzen wie zum Beispiel ein Anstieg der Jugendkriminalität.
Das Bildungssystem muss den Jungen wieder besser gerecht werden. Dazu müssten im Schulalltag die Unterschiede
zwischen den Geschlechtern berücksichtigt werden. Wie das aber umgesetzt werden kann, ohne wiederum die Mädchen zu
benachteiligen, darüber zerbrechen sich die Experten noch die Köpfe.

Tang: Ich finde den Artikel sehr interessant. Es ist schockierend zu erfahren, dass Jungen in der Schule
schlechter abschneiden, obwohl sie das gleiche Wissen haben wie Mädchen. Glaubst du, dass die
Lehrmethoden der Lehrer dafür verantwortlich sind?

Sinh: Ja, das denke ich auch. Wenn die Mehrheit der Lehrer weiblich ist, könnte es sein, dass die
Unterrichtsmethoden und die Materialien mehr auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet sind. Es wäre
wichtig, mehr männliche Lehrer zu gewinnen, um eine bessere Identifikation für Jungen zu ermöglichen.

Tang: Absolut! Außerdem denke ich, dass das traditionelle Bild vom „richtigen Jungen“ auch eine Rolle
spielt. Viele Jungen fühlen sich vielleicht unter Druck gesetzt, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, das nicht
unbedingt zur schulischen Leistung beiträgt. Hast du das auch in deiner Schule beobachtet?

Sinh: Ja, ich habe das oft gesehen. Einige Jungen haben Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren
oder zu motivieren, weil sie denken, dass das Lernen nicht zu ihrer Identität passt. Ich denke, es wäre
hilfreich, wenn Schulen Programme anbieten würden, die Jungen ermutigen, ihre Interessen zu verfolgen,
auch wenn diese nicht dem traditionellen Bild entsprechen.

Tang: Das ist ein guter Punkt. Und was hältst du von der Literaturauswahl im Unterricht? Es scheint, dass
Jungen sich mehr für Sachtexte interessieren. Vielleicht sollte das Bildungssystem mehr Vielfalt in den
Lehrplänen bieten.

Sinh: Auf jeden Fall! Wenn Jungen mehr Auswahl an Texten hätten, die ihren Interessen entsprechen, könnte
das ihre Motivation erhöhen. Es wäre wichtig, dass Lehrer auch die unterschiedlichen Lernstile und
Vorlieben der Schüler berücksichtigen.

Tang: Es bleibt also viel zu tun, um das Bildungssystem gerechter zu gestalten. Ich denke, dass Experten
und Schulen zusammenarbeiten sollten, um Strategien zu entwickeln, die sowohl Jungen als auch Mädchen
unterstützen, ohne einen von beiden zu benachteiligen.

Sinh: Genau! Ein ausgewogenes Bildungssystem wäre der Schlüssel, um die Bedürfnisse aller Schüler zu
erfüllen. Es ist eine Herausforderung, aber ich glaube, dass es machbar ist, wenn wir die richtigen Ansätze
finden.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie den folgenden Text aus einer Zeitung. Diskutieren Sie die Aussagen des Textes mit Ihrer
Gesprächspartnerin/Ihrem Gesprächspartner. Äußern Sie Ihre Meinung zum Thema und nennen Sie
einige Beispiele, die Ihre Meinung unterstützen. Führen Sie dazu auch Beispiele aus Ihrer Firma an.
Lieber mehr Freizeit als mehr Geld
Im Tausch für weniger Gehalt mehr Freizeit? Das ist für viele Bankangestellte eine Option. Ein ausgeglichenes
Leben soll sich positiv auf die Leistung auswirken. In einer neuen Arbeitsplatzuntersuchung von Robert Henning
wurden 6.000 Angestellte deutscher Banken befragt, ob sie im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger bereit
wären, für mehr Freizeit auf einen Teil ihres Gehaltes zu verzichten. Die Umfrage ergab, dass Bankangestellte
eher bereit sind, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, um im Gegenzug mehr Freizeit zu erhalten. 21 Prozent
aller befragten Banker wären zu diesem Schritt bereit. Damit liegen die Bankangestellten leicht über dem
Durchschnitt aus anderen Befragungen: Im Durchschnitt beantworteten18 Prozent aller Befragten diese Frage
mit „Ja“. Die große Mehrheit, nämlich 61 Prozent der Befragten, würde es am liebsten beim Status quo belassen.
Positive Effekte durch mehr Freizeit Robert Henning sieht in den Ergebnissen der Studie eine Trendwende: „Wir
beobachten schon seit Jahren, dass sich die Prioritäten vieler Angestellter verschieben und der Beruf nicht mehr
allein an oberster Stelle steht“, sagt Henning. Auch bei den Arbeitgebern setze sich die Erkenntnis durch, dass
diejenigen Angestellten, die auch überein ausgefülltes Privatleben verfügen, oft auch am Arbeitsplatz zu den
effizientesten Köpfen gehören.

Danh: Ich finde die Ergebnisse der Umfrage sehr interessant. Es ist beeindruckend,
dass viele Bankangestellte bereit sind, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, um
mehr Freizeit zu haben. Das zeigt, dass das Wohlbefinden der Arbeitnehmer immer
wichtiger wird.
Bong: Ja, das stimmt. Ich denke, dass ein ausgeglichenes Leben wirklich die Leistung
steigern kann. Wenn man zu viel arbeitet, kann das zu Stress und Burnout führen. In
meiner Firma haben wir auch Maßnahmen ergriffen, um die Work-Life-Balance zu
verbessern.
Danh: Welche Maßnahmen wurden denn in deiner Firma getroffen?
Bong: Wir haben flexible Arbeitszeiten eingeführt und die Möglichkeit, im Homeoffice zu
arbeiten. Das hat vielen Mitarbeitern geholfen, ihre Arbeit besser mit ihrem Privatleben
zu vereinbaren.
Danh: Das klingt gut! Ich glaube, dass solche Maßnahmen nicht nur die Zufriedenheit
der Mitarbeiter erhöhen, sondern auch ihre Produktivität. Wenn die Angestellten
glücklich sind, sind sie motivierter.
Bong: Absolut! Eine Studie hat gezeigt, dass zufriedene Mitarbeiter kreativer und
effizienter sind. Ich habe auch festgestellt, dass in meiner Abteilung die Leistung
gestiegen ist, seit wir mehr auf die Freizeit der Mitarbeiter achten.
Danh: Das ist ein gutes Beispiel. Allerdings gibt es immer noch viele, die an dem
traditionellen Modell festhalten und glauben, dass mehr Geld wichtiger ist. Was denkst
du darüber?
Bong: Ich verstehe diesen Standpunkt, denn Geld ist wichtig. Aber ich glaube, dass
langfristig die Lebensqualität und die mentale Gesundheit wichtiger sind. Geld kann nicht
das ersetzen, was wir in unserer Freizeit erleben.
Danh: Genau! Außerdem gibt es viele Dinge, die man mit Freizeit anfangen kann, wie
Reisen oder Hobbys. Diese Erfahrungen bereichern unser Leben viel mehr als nur ein
höheres Gehalt.
Bong: Richtig. Ich denke, dass Unternehmen, die diese Veränderungen nicht
berücksichtigen, Schwierigkeiten haben werden, talentierte Mitarbeiter zu halten. Die
Zukunft gehört den Firmen, die auf die Bedürfnisse ihrer Angestellten eingehen.
Danh: Ja, und ich hoffe, dass sich dieser Trend weiter durchsetzt. Eine gesunde Work-
Life-Balance sollte für alle Arbeitnehmer eine Priorität sein.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie den folgenden Text aus einer Zeitung. Diskutieren Sie die Aussagen des Textes mit Ihrer
Gesprächspartnerin/Ihrem Gesprächspartner. Äußern Sie Ihre Meinung zum Thema und nennen Sie
einige Beispiele, die Ihre Meinung unterstützen. Führen Sie dazu auch Beispiele aus Ihrer Firma an.

Lieber Urlaub zu Hause


Morgens um fünf aufstehen und zum Flughafen hasten? Stundenlang vor Check-in- und
Sicherheitscheckschaltern anstehen und in die genervten Gesichter anderer Flugreisender schauen? Müde und
abgespannt im Urlaubshotel irgendwo in Spanien, Griechenland oder Italien ankommen, nur um festzustellen,
dass das Zimmer noch nicht frei ist?
Nein, danke. Ich bleibe, wo ich bin. Zu Hause kann ich morgens ausschlafen und mein Frühstück in Ruhe
genießen. Mit dem Auto oder Fahrrad kann ich die Landschaft und Natur meiner Umgebung entdecken, ohne auf
Gewohntes verzichten zu müssen. Und am Abend kehre ich in mein eigenes Bett zurück, nicht ohne vorher
gemütlich irgendwo zu Abend gegessen zu haben.
Anders in den Touristikzentren am Mittelmeer: Die Strände und Promenaden überlaufen von der alljährlichen
Touristeninvasion, niemand hat Zeit, alle beeilen sich, in den zwei oder drei Wochen ihres sogenannten Urlaubs
möglichst viel von ihrem Urlaubsort „mitzunehmen“. Warteschlangen vor Restaurants und Cafés, Gedränge selbst
in den Kirchen und Museen, Stress pur, schlimmer noch als zur schlimmsten Arbeitszeit. Und das soll Urlaub
sein? Entspannung? Und noch dazu der Ärger in den Hotels mit unsauberen Zimmern, defekten
Sanitäreinrichtungen, zu hohen Preisen. Das alles erspare ich mir lieber! Wie viel gibt es zu Hause zu entdecken,
wenn man sich nur dafür Zeit nimmt. Ich habe mir unlängst einen Reiseführer gekauft – und gestaunt, was ich
noch nicht gesehen habe an interessanten kulturellen Denkmälern in meiner Heimat. Und das alles kann ich ohne
Zeitdruck besichtigen, denn was ich jetzt nicht schaffe, kann ich später einfach nachholen. So kann ich mich
entspannen und Ruhe finden, bevor der Arbeitsalltag nach dem Urlaub wieder beginnt.
Nur manchmal überkommt mich ein kleines Gefühl von Fernweh, möchte ich doch einmal ganz andere Gegenden
der Welt kennenlernen. Dann fahre ich zum nächsten Flughafen und sehe mir eine halbe Stunde lang die Hektik
und die ärgerlichen Gesichter dort an. Und schon weiß ich wieder: Ich bleibe lieber zu Hause.

Xuan: Hallo Sinh! Ich habe den Text über das Thema "Urlaub zu Hause" gelesen. Der
Autor beschreibt, warum er lieber zu Hause bleibt, anstatt zu verreisen. Er spricht über die
Stressfaktoren beim Reisen, wie lange Wartezeiten und überfüllte Touristenorte. Was hast du aus
dem Text mitgenommen?
Sinh: Hallo Xuan! Ich finde, der Text betont die Vorteile eines Urlaubs zu Hause. Der Autor
genießt es, morgens auszuschlafen und die Umgebung mit dem Fahrrad oder Auto zu erkunden.
Er hat auch erwähnt, dass er in seinem eigenen Bett schlafen kann. Was denkst du über die Idee,
zu Hause zu bleiben?
Xuan: Ich finde die Idee großartig! Man kann die eigene Stadt oder Region neu entdecken und
das ohne den Stress, der mit dem Reisen verbunden ist. Außerdem spart man Zeit und Geld.
Hast du schon einmal einen Urlaub zu Hause gemacht?
Sinh: Ja, ich habe das letztes Jahr gemacht. Ich habe einige Museen in meiner Stadt besucht,
die ich vorher nie gesehen hatte. Es war entspannend, ohne den Druck, alles schnell erledigen
zu müssen. Ich konnte die Ausstellungen in meinem eigenen Tempo genießen. Hast du auch
interessante Orte in deiner Nähe entdeckt?
Xuan: Ja, tatsächlich! Ich habe ein kleines, verstecktes Café gefunden, das leckere lokale
Spezialitäten anbietet. Es war viel schöner und entspannter als in einem überfüllten Restaurant
im Urlaub. Der Text spricht auch über die Hektik in Touristenorten. Was hältst du davon?
Sinh: Ich finde es schade, dass viele Menschen in den Urlaub fahren und dann nur Stress erleben.
Manchmal sind sie so beschäftigt mit dem Sightseeing, dass sie die Entspannung vergessen. Ich
denke, es ist wichtig, den Urlaub auch als Zeit der Erholung zu nutzen. Glaubst du, dass mehr
Menschen Urlaub zu Hause machen sollten?
Xuan: Ja, ich glaube schon! Immer mehr Menschen erkennen, dass man auch in der Heimat viel
erleben kann. Außerdem kann es auch umweltfreundlicher sein, nicht zu fliegen und stattdessen
die lokale Kultur zu unterstützen. Was denkst du über die Argumentation des Autors, dass er
manchmal Fernweh verspürt?
Sinh: Ich kann das nachvollziehen. Manchmal möchte ich auch andere Länder oder Kulturen
kennenlernen. Aber ich finde, dass man das auch in den eigenen vier Wänden erleben kann,
indem man internationale Küche ausprobiert oder Filme aus anderen Ländern schaut. Wie stehst
du dazu?
Xuan: Das ist eine gute Idee! Man kann auch lokale Veranstaltungen oder Festivals besuchen,
die verschiedene Kulturen repräsentieren. So hat man das Gefühl, ein Stück von der Welt in der
eigenen Stadt zu erleben. Denkst du, dass es Herausforderungen gibt, wenn man Urlaub zu
Hause macht?

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Sinh: Vielleicht könnte es schwierig sein, sich mental in den Urlaubsmodus zu versetzen, wenn
man zu Hause bleibt. Es ist leicht, in den Alltagsstress zurückzufallen. Aber ich denke, wenn man
sich bewusst Zeit nimmt und Aktivitäten plant, kann man das verhindern. Was sind deine Tipps,
um zu Hause einen „Urlaub“ zu machen?
Xuan: Ich würde vorschlagen, einen Plan zu machen und sich feste Zeiten für Aktivitäten zu
setzen, die man gerne mag. Vielleicht auch kleine Ausflüge in die Umgebung einplanen oder
einfach mal ein entspannendes Buch lesen, wie man es im Urlaub tun würde.
Sinh: Das klingt nach einem tollen Plan! Ich denke, dass es wichtig ist, sich die Zeit zu nehmen,
um zu entspannen und neue Dinge zu entdecken, egal ob im Urlaub oder zu Hause. So kann
jeder das Beste aus seiner Zeit machen!

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie folgenden Text aus einer Zeitschrift. Diskutieren Sie mit Ihrem Partner / Ihrer
Partnerin über den Inhalt des Textes, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein und äußern Sie Ihre
Meinung. Begründen Sie Ihre Argumente. Sprechen Sie über mögliche Lösungen.
Mündliche Prüfung: Teil 2

Einheitssprache
Laut dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie existieren weltweit zwischen 6500 und 7000
verschiedene Sprachen. Wie wäre es, wenn es diese Sprachen in Zukunft nicht mehr geben würde und alle
Menschen stattdessen nur noch eine einzige Sprache sprechen würden? Diese Sprache wäre eine
Einheitssprache, die überall auf der Welt benutzt und verstanden würde.
Sprachbarrieren sind für eine Vielzahl an Problemen verantwortlich. Zum Beispiel können Missverständnisse in
Bezug auf Äußerungen und einzelne Begriffe entstehen, wenn man mit seinen Gesprächspartnern nicht die
gleiche Muttersprache hat. Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse kann es mühsam sein, in einem neuen
Land einen Job zu finden. Auch der Zugang zu einer Ausbildung oder einem Studium wird durch fehlende
Sprachkenntnisse deutlich erschwert. Die Integration in eine neue Gesellschaft und Kultur stellt sich ebenfalls
als schwierig dar, wenn man die Landessprache nicht beherrscht.
Diese ganzen Probleme würden mit einer einheitlichen Sprache zum großen Teil wegfallen. Migranten, die in
ein neues Land kommen, müssten keinen anstrengenden Sprachkurs mehr besuchen, man brauchte kein
Zertifikat und keine Nachweise über seine Sprachkenntnisse mehr, da alle Menschen sowieso die gleiche
Muttersprache hätten. Auch Reisen wären unkomplizierter, wenn man alle wichtigen Informationen und
Hinweise überall und sofort verstehen könnte. Bei Meetings und Verhandlungen mit Menschen aus
unterschiedlichen Nationen müssten zudem keine Übersetzer mehr engagiert werden.
Zwar existiert mit Englisch bereits eine Weltsprache, die zur internationalen Verständigung dient, jedoch
können viele Menschen diese Sprache trotzdem nicht gut sprechen und die Verständigung auf Englisch läuft
nicht immer reibungslos ab. Außerdem wird Englisch von den meisten Menschen erst in der Schule und nicht
schon als Muttersprache gelernt. Eine Einheitssprache würden alle Menschen in Zukunft bereits von Anfang an
als ihre Muttersprache lernen, sodass alle die gleichen Voraussetzungen hätten und niemand sprachlich
benachteiligt wäre.
Die Idee einer Einheitssprache für die ganze Welt klingt verlockend und die zahlreichen Vorteile sind sicherlich
einleuchtend, jedoch lässt sich an dieser Vorstellung auch einiges kritisieren. Was würde mit den ganzen
Sprachen, die sich über Tausende von Jahren entwickelt haben, passieren? Sie würden vermutlich
aussterben, wenn sie von niemandem mehr gesprochen würden. Mit einer Sprache ist immer auch die Kultur
eines Landes und die Mentalität der Sprecher eng verbunden. Auch dieser wichtige und interessante Aspekt
würde durch eine einheitliche Sprache in Zukunft wegfallen.
Sprache ist zwar ständig im Wandel und verändert sich mit der Zeit, aber es ist fraglich, ob es irgendwann
wirklich so weit kommt, dass Sprachen tatsächlich aussterben und es nur noch eine einzige Sprache für alle
Menschen gibt.

Jana: Der Artikel beschäftigt sich mit der Idee einer Einheitssprache, die alle Menschen weltweit
sprechen könnten, um Sprachbarrieren abzubauen. Er beschreibt die Vorteile, wie die vereinfachte
Integration von Migranten, den erleichterten Zugang zu Bildung und die reibungslose Kommunikation
im internationalen Kontext. Es wird auch erwähnt, dass Englisch bereits als Weltsprache dient, jedoch
viele Menschen Schwierigkeiten haben, diese Sprache zu sprechen.
Phan: In der zweiten Hälfte wird darauf hingewiesen, dass die Einführung einer Einheitssprache auch
kritische Aspekte mit sich bringt. Sprachen sind eng mit Kulturen verbunden, und das Aussterben von
über 6500 Sprachen würde einen Verlust an kulturellem Erbe bedeuten. Es wird die Frage
aufgeworfen, ob es tatsächlich möglich ist, dass in der Zukunft nur noch eine einzige Sprache existiert.
Jana: Ich finde die Idee einer Einheitssprache sehr interessant, besonders im Hinblick auf die
Vereinfachung der Kommunikation. Es könnte wirklich viele Probleme lösen, die durch
Sprachbarrieren entstehen. Aber ich stimme zu, dass der Verlust von Sprachen auch den Verlust von
Kulturen bedeuten würde.
Phan: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Jede Sprache hat ihre eigenen Nuancen und Ausdrucksformen,
die kulturelle Identität widerspiegeln. Man könnte überlegen, wie man eine Einheitssprache fördern
kann, ohne die bestehenden Sprachen zu gefährden. Vielleicht könnte man mehrsprachige
Bildungssysteme einführen, die sowohl die Einheitssprache als auch lokale Sprachen unterstützen.
Jana: Das klingt nach einer guten Lösung. Auf diese Weise könnten wir die Vorteile einer
Einheitssprache nutzen, während wir gleichzeitig die Vielfalt der Sprachen und Kulturen bewahren. Ich
denke, es wäre auch wichtig, dass die Menschen die Möglichkeit haben, ihre Muttersprache zu
sprechen und zu pflegen.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Phan: Absolut! Eine Balance zwischen Einheitlichkeit und Vielfalt wäre ideal. Das könnte auch dazu
beitragen, dass Menschen offener für andere Kulturen sind, wenn sie ihre eigene Sprache
wertschätzen.
Jana: Und nicht zu vergessen, dass die Wahrnehmung und das Verständnis anderer Kulturen auch
durch Sprache gefördert werden. Wenn wir eine Einheitssprache hätten, könnten wir die Menschen
dazu ermutigen, mehr über die Kulturen hinter den Sprachen zu lernen.
Phan: Genau! Vielleicht könnte man auch kulturelle Austauschprogramme ins Leben rufen, um das
Verständnis und die Akzeptanz zwischen verschiedenen Kulturen zu stärken. So könnte die
Einheitssprache als Brücke fungieren, ohne die kulturelle Diversität zu gefährden.
Jana: Das ist eine großartige Idee! Es wäre wichtig, dass solche Programme gefördert werden, um die
Menschen zusammenzubringen und den interkulturellen Dialog zu stärken.
Phan: Letztendlich sollten wir die Vorteile einer Einheitssprache nutzen, aber auch die Verantwortung
übernehmen, die Vielfalt unserer Welt zu schützen.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie den Text und diskutieren Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über den Inhalt des Textes.
Berichten Sie zunächst, wovon der Text handelt. Sprechen Sie danach über Ihre eigene Meinung und
Erfahrungen zum Thema.

Muss es immer Markenware sein?


Turnschuhe von Adidas, ein Smartphone von Apple, eine Tasche von Louis Vuitton – Markenprodukte
sind beliebt und werden von vielen Menschen bevorzugt gekauft. Markenware steht für gute Qualität, hat
aber auch ihren Preis. Nur wer genug Geld hat, kann sich Produkte von bekannten Firmen leisten. Mit
einer teuren Sonnenbrille oder den neuesten Sneakers von einer begehrten Firma zeigt man, dass man
einen gewissen Status hat und nicht gerade am Hungertuch nagt. Kritiker behaupten allerdings, dass die
Qualität von Markenprodukten oft gar nicht besser als die von sogenannten „No-Name-Produkten“ sei
und man hauptsächlich für den Markennamen bezahle. Bei vielen Markenprodukten prangt das Logo
groß auf dem Pullover oder der Tasche, sodass man unfreiwillig und unbezahlt auch noch Werbung für
die Firma macht. Doch viele treue Kunden und Fans von Puma, Adidas, Apple & Co. stört das nicht. Oft
entscheiden sie sich sogar bewusst für Produkte, bei denen das Markenlogo von außen deutlich
erkennbar ist. Sie schwören auf ihre Lieblingsmarke, schwärmen von der guten Verarbeitung der Sachen
und kaufen immer wieder Produkte nach. Eigentlich sollte jeder Mensch kaufen und tragen können, was
er möchte – ganz egal, ob Marken- oder No-Name-Produkt – aber unter Kindern und Jugendlichen kann
der Streit um Markenprodukte zum Problem werden und in extremen Fällen sogar zu Mobbing führen.
Wer keine coole Markenjeans trägt oder kein angesagtes Handy besitzt, wird in der Schule manchmal
ausgelacht oder von anderen Kindern verspottet. Wer begehrte Markensachen hat, wird dagegen als
cool und modebewusst angesehen. Er wird in der Klasse und auf dem Schulhof respektiert. Um mit
anderen mithalten zu können und nicht geärgert zu werden, wünschen sich Kinder von ihren Eltern häufig
Markensachen zum Geburtstag. Die Eltern sind sich dann unsicher, ob es richtig ist, den Wünschen
nachzugeben und die Fixiertheit auf Markenware zu fördern. Der Wunsch nach Markenware kann aber
auch verständlich sein, zum Beispiel wenn Menschen mit sehr günstigen Produkten von unbekannten
Herstellern schon oft negative Erfahrungen gemacht haben. Um nicht noch einmal auf ein schlecht
verarbeitetes Produkt hereinzufallen, kann es sinnvoll sein, sich das nächste Mal direkt ein
Markenprodukt zu kaufen.

Dinh: Hallo Susan! Ich habe den Text über Markenware gelesen. Er handelt von der
Beliebtheit von Markenprodukten wie Turnschuhen von Adidas oder Smartphones von
Apple und den damit verbundenen sozialen Aspekten. Was hast du aus dem Text
mitgenommen?

Susan: Hallo Dinh! Ich habe auch gelesen, dass Markenware oft mit Qualität und
Status assoziiert wird. Viele Menschen sind bereit, viel Geld auszugeben, um ein
bestimmtes Markenprodukt zu besitzen. Was denkst du über die Qualität von
Markenprodukten im Vergleich zu No-Name-Produkten?

Dinh: Ich finde, dass es stimmt, dass die Qualität nicht immer besser ist. Oft bezahlt
man nur den Markennamen. Ich habe auch erlebt, dass viele Freunde trotzdem auf
Markenprodukte schwören, weil sie sich mit der Marke identifizieren. Hast du ähnliche
Erfahrungen gemacht?

Susan: Ja, ich habe auch bemerkt, dass viele meiner Freunde sehr stolz darauf sind,
teure Markenprodukte zu besitzen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mehr um
den Status geht als um die tatsächliche Qualität. Wie siehst du das Thema Mobbing,
das im Text erwähnt wird?

Dinh: Das Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein ernstes Problem. Ich finde
es traurig, dass Kinder aufgrund ihrer Kleidung oder ihres Handys beurteilt werden. Es
sollte nicht so wichtig sein, was man trägt. Hast du das auch schon in deiner Schule
erlebt?

Susan: Ja, ich habe es beobachtet. Einige Schüler werden tatsächlich ausgelacht, wenn
sie keine Markenjeans tragen. Das führt oft zu einem Druck, Markenprodukte zu
kaufen, selbst wenn man sie sich vielleicht nicht leisten kann. Denkst du, dass die Eltern
da eine Verantwortung haben?

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Dinh: Absolut! Eltern müssen abwägen, ob sie den Wünschen ihrer Kinder nachgeben.
Es ist wichtig, dass Kinder lernen, dass es nicht nur um Marken geht. Man sollte auch
mit günstigen, aber guten Produkten zufrieden sein können. Hast du eine Meinung
dazu, wie Eltern damit umgehen sollten?

Susan: Ich denke, Kommunikation ist der Schlüssel. Eltern sollten mit ihren Kindern
über Konsum und Werte sprechen. Sie sollten erklären, dass es nicht wichtig ist,
welche Marke man trägt, sondern dass man sich wohlfühlt. Glaubst du, dass das helfen
würde?

Dinh: Ja, das könnte auf jeden Fall helfen. Wenn Kinder verstehen, dass es mehr auf
den Inhalt als auf die Verpackung ankommt, können sie vielleicht gelassener mit dem
Thema umgehen. Glaubst du, dass sich die Einstellung zu Marken in Zukunft ändern
wird?

Susan: Ich hoffe es! Mit dem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und
bewussten Konsum könnte es sein, dass immer mehr Menschen No-Name-Produkte
oder nachhaltige Marken bevorzugen. Das wäre ein positiver Trend. Was denkst du,
wie Marken darauf reagieren werden?

Dinh: Marken könnten versuchen, ihre Produkte nachhaltiger zu gestalten und


gleichzeitig den Fokus auf Qualität und Funktionalität zu legen. Vielleicht wird das die
Menschen dazu bringen, bewusster zu kaufen, unabhängig von der Marke.

Susan: Das wäre wirklich wünschenswert! Letztendlich sollten wir alle die Freiheit
haben, das zu wählen, was uns gefällt, ohne Druck von außen. Marken oder No-Name,
Hauptsache, es passt zu uns.

Dinh: Genau, das ist der wichtigste Punkt! Jeder sollte sich so ausdrücken können, wie
er möchte, ohne Angst vor Mobbing oder Kritik.

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Lesen Sie folgenden Text aus einer Zeitschrift. Diskutieren Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin über
den Inhalt des Textes, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein und äußern Sie Ihre Meinung. Begründen Sie
Ihre Argumente. Sprechen Sie über mögliche Lösungen.

EU plant großes Plastikverbot der Zukunft


Egal ob Plastikbesteck, Strohhalme, Tüten, Kosmetikartikel oder Verpackungen von Lebensmitteln im Supermarkt.
Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Plastikprodukten und -verpackungen für den einmaligen Gebrauch und diese
verschmutzen zunehmend die Umwelt. Riesige Mengen an Kunststoff werden weltweit genutzt und anschließend
weggeworfen. Laut EU-Kommission entstehen allein in der EU jedes Jahr rund 26 Millionen Tonnen Plastikmüll,
weniger als 30 Prozent davon werden zur Wiederverwertung gesammelt. Der weitaus größere Teil landet entweder
auf großen Mülldeponien oder in der Umwelt.
Die EU möchte dieser gefährlichen Tendenz, die zunehmend Konsequenzen für die Umwelt weltweit hat,
entgegenwirken und Plastik einschränken. Ein Anfang ist mit den kostenpflichtigen Plastiktüten gemacht worden.
Einmaltüten müssen an der Kasse gekauft werden. Kunden sollen stattdessen eigene Stoffbeutel für ihre Einkäufe
mitbringen. Bei der Aktion machen in Deutschland mehr als 350 Unternehmen mit, u. a. deutschlandweite
Supermarktketten, große Elektronikgeschäfte und Modehäuser. Seitdem Plastiktüten kostenpflichtig sind, ist der
Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent gesunken.
Umweltschützer bezweifeln allerdings, ob sich durch diese Aktion der Plastikmüll tatsächlich verringert, denn die
Maßnahme ist freiwillig. Alternativen zu Plastiktüten wie beispielsweise Tüten aus Biokunststoff oder Papier sind
auch keine nachhaltige Lösung, da sie aus Zuckerrohr und Holz hergestellt werden, deren Anbau wiederum viele
Ressourcen kostet. Umweltschützer plädieren für ein Umdenken in der Gesellschaft, die gelernt hat, viele Dinge
zu besitzen und vieles wegzuwerfen.
Die EU-Kommission fordert nun ein strengeres Verbot. Dabei werden in der EU-Richtlinie die zehn Plastikprodukte
– darunter z. B. Strohhalme oder Plastikbesteck – benannt, die sich am häufigsten in den Weltmeeren
wiederfinden. Diese Produkte sollen allerdings nicht komplett vom Markt verschwinden, sondern zukünftig aus
ökologisch abbaubaren Stoffen hergestellt werden. Kritische Stimmen äußern sich zum geplanten EU-
Plastikverbot. Deutschland sei in Sachen Recycling schließlich ein Vorbild. Gegner des geplanten Plastikverbots
argumentieren, dass durch sorgfältige Mülltrennung keine einzige Plastiktüte aus Deutschland im Meer landet. In
der Debatte um das Plastikverbot wird häufig auf die Vorteile von Kunststoffen verwiesen: Leicht, stabil, Schutz
der Lebensmittel vor beispielsweise Schmutz, Bakterien, Feuchtigkeit oder Licht. Alternatives
Verpackungsmaterial sei teuer und biete nicht dieselben Vorteile.

Thinh: Der Artikel beschreibt das große Problem des Plastikmülls in der EU, wo jährlich etwa 26
Millionen Tonnen Plastikmüll entstehen und nur weniger als 30 Prozent wiederverwertet werden. Die
EU hat bereits mit dem Verkauf kostenpflichtiger Plastiktüten begonnen, was zu einem 33-prozentigen
Rückgang ihres Verbrauchs geführt hat. Umweltschützer bezweifeln jedoch, dass diese Maßnahmen
ausreichen, da sie freiwillig sind und Alternativen wie Biokunststoffe ebenfalls umweltschädlich sein
können. Es wird ein Umdenken in der Gesellschaft gefordert, um die Wegwerfmentalität zu
überwinden.
Hong: In der zweiten Hälfte des Textes wird erklärt, dass die EU ein strengeres Verbot für bestimmte
Plastikprodukte plant, die häufig in den Ozeanen vorkommen, wie Strohhalme und Plastikbesteck.
Diese Produkte sollen durch ökologisch abbaubare Materialien ersetzt werden. Kritiker
argumentieren, dass Deutschland beim Recycling vorbildlich ist und durch Mülltrennung keine
Plastiktüten ins Meer gelangen. Sie betonen auch die Vorteile von Kunststoffen, wie deren Stabilität
und Schutzfunktion, und warnen vor den hohen Kosten und Nachteilen alternativer
Verpackungsmaterialien.
Thinh: Ich finde, der Artikel hebt ein sehr wichtiges Thema hervor. Die EU plant Maßnahmen gegen
die enorme Plastikverschmutzung, die jährlich 26 Millionen Tonnen Plastikmüll in der EU produziert.
Ein wichtiger Schritt war die Einführung kostenpflichtiger Plastiktüten, was zu einem Rückgang des
Verbrauchs um 33 Prozent geführt hat. Das zeigt, dass Veränderungen möglich sind, wenn Anreize
geschaffen werden.
Hong: Das stimmt, aber ich frage mich, ob diese Maßnahmen ausreichen. Viele Umweltschützer
bezweifeln die Wirksamkeit, da die Maßnahmen freiwillig sind und es Alternativen wie Biokunststoffe
gibt, die ebenfalls problematisch sein können.
Thinh: Richtig, ich denke, dass wir ein Umdenken in der Gesellschaft brauchen. Es sollte ein stärkerer
Fokus auf Mehrwegprodukte statt Einwegverpackungen gelegt werden. Ich habe selbst erlebt, wie
schwer es ist, andere Alternativen anzunehmen. In meinem Freundeskreis nutzen viele immer noch
Einwegprodukte.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Hong: Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. In vielen Cafés gibt es kaum Anreize, die eigenen
Becher mitzubringen. Vielleicht könnten Anreize wie Rabatte für wiederverwendbare Behälter
eingeführt werden. Das könnte mehr Menschen motivieren, umzudenken.
Thinh: Das ist eine gute Idee! Auch Schulen könnten eine Rolle spielen, indem sie Aufklärung über
Müllvermeidung und die Vorteile von Mehrwegprodukten bieten. Wenn Kinder früh lernen,
verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen, könnte das langfristige Veränderungen
bewirken.
Hong: Ja, Bildung ist entscheidend. Aber auch gesetzliche Vorgaben sind wichtig. Ich finde die Idee,
besonders problematische Plastikprodukte, wie Strohhalme und Besteck, aus ökologisch abbaubaren
Materialien herzustellen, sinnvoll. So könnten wir den Plastikverbrauch reduzieren, ohne die Vorteile
von Kunststoffen ganz aufzugeben.
Thinh: Absolut! Das Recycling in Deutschland ist zwar vorbildlich, aber wenn wir nicht global denken,
wird das Problem nicht gelöst. Internationaler Druck könnte auch andere Länder dazu bringen, ihre
Plastiknutzung zu überdenken.
Hong: Und nicht zu vergessen: Die Industrie sollte in die Pflicht genommen werden. Unternehmen
müssen in nachhaltige Verpackungslösungen investieren, umweltfreundliche Alternativen zu
entwickeln und ihren Teil zur Verringerung des Plastikmülls beizutragen.
Thinh: Ja, eine gemeinsame Anstrengung von Regierung, Industrie und Gesellschaft ist notwendig, um
Plastikmüll signifikant zu reduzieren und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen.

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Gesprächspartnerin/Ihrem Gesprächspartner. Äußern Sie Ihre Meinung zum Thema und nennen Sie
einige Beispiele, die Ihre Meinung unterstützen. Führen Sie dazu auch Beispiele aus Ihrer Firma an.
Hausaufgaben - Unnötig oder unvermeidlich?
Jeder kennt sie, viele drücken sich vor ihnen und so mancher erinnert sich mit Schrecken: Die Rede ist von
Hausaufgaben. Generationen von Schülern waren es gewohnt, in ihrer Freizeit diese unangenehme Pflicht
zu erledigen.
Doch stellt sich heute, da nach modernen Methoden und neuen pädagogischen Ansätzen unterrichtet wird,
immer mehr die Frage, ob Hausaufgaben noch zeitgemäß sind. Sowohl Gegner als auch Befürworter von
Hausaufgaben haben hier gute Argumente auf ihrer Seite.
Nicht nur viele Schüler, auch manche Eltern und Pädagogen sind der Auffassung, dass man Hausaufgaben
abschaffen sollte. Ganztagsunterricht, Sport- und Musikkurse sowie die Vorbereitung auf Tests und
Abschlussprüfungen führen dazu, dass viele Schüler abends völlig müde am Schreibtisch sitzen und der
Lerneffekt weitestgehend auf der Strecke bleibt.
Gegner von Hausaufgaben geben außerdem zu bedenken, dass in diesem Bereich wenig
Chancengleichheit herrscht. Manche Schüler bekommen Hilfe von ihren Eltern, andere sind auf sich allein
gestellt und haben entsprechend mehr Mühe. Dadurch sinkt bei diesen Schülern die Motivation, was
wiederum zu schlechteren schulischen Leistungen führt und den Abstand zwischen guten und schlechten
Schülern erhöht. Befürworter von Hausaufgaben weisen darauf hin, dass für das Lernen von neuem Stoff
das Wiederholen erwiesenermaßen eine wirksame Methode ist, sodass ein gewisses Maß an
konzentriertem, ungestörtem Lernen zu Hause nötig ist.
Und zu Hause bietet sich die Möglichkeit, das im Unterricht Gelernte in neue Zusammenhänge zu setzen
und richtig zu durchdenken. Denn wenn es nicht nur vom Lehrer erklärt wird, sondern vom Schüler selbst
nochmals erarbeitet wird, wird das Gelernte wirklich verinnerlicht. Unbestritten ist sicherlich, dass
Hausaufgaben durchaus auf das wirkliche Leben nach der Schulzeit vorbereiten. Schon in jungen Jahren
werden Selbstdisziplin und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen, herausgebildet. Schließlich
bringt auch das Erwachsenenleben viele unangenehme und schwierige Aufgaben mit sich, die erledigt
werden müssen, bevor man sich seinem Hobby widmen kann.

Thanh: Hallo Conny, ich habe den Text über Hausaufgaben gelesen. Er beschreibt die Debatte, ob
Hausaufgaben in der heutigen Zeit noch sinnvoll sind. Ich finde es interessant, dass es sowohl
Befürworter als auch Gegner gibt. Wie hast du den Text zusammengefasst?
Conny: Hallo Thanh! Ja, ich habe auch darüber nachgedacht. Der Text erklärt, dass viele Schüler und
Eltern Hausaufgaben als belastend empfinden, vor allem nach einem langen Schultag. Sie
argumentieren, dass Hausaufgaben die Motivation der Schüler senken können, weil nicht alle die
gleiche Unterstützung zu Hause haben. Andererseits wird gesagt, dass Hausaufgaben wichtig sind, um
das Gelernte zu vertiefen und Selbstdisziplin zu fördern. Was denkst du darüber?
Thanh: Ich finde, dass Hausaufgaben sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Einerseits kann es
stressig sein, wenn Schüler nach einem langen Tag noch lernen müssen. Aber andererseits hilft es
ihnen, den Stoff besser zu verstehen. In meiner Firma ermutigen wir unsere Mitarbeiter, sich auch
außerhalb der Arbeitszeit weiterzubilden. Das hat eine positive Wirkung auf ihre Entwicklung.
Conny: Das stimmt, Weiterbildung ist wichtig. Ich denke jedoch, dass es einen Unterschied zwischen
beruflicher Weiterbildung und Schulhausaufgaben gibt. Schüler sind oft noch nicht in der Lage, ihre Zeit
richtig zu managen. In meiner Familie haben wir auch gesehen, dass mein Bruder ohne Unterstützung
oft überfordert war und das hat seine Noten beeinträchtigt.
Thanh: Ja, das ist ein guter Punkt. Ich glaube, dass Schulen auch mehr Unterstützung anbieten sollten,
damit alle Schüler die gleichen Chancen haben. Vielleicht könnten sie Nachhilfe oder zusätzliche
Ressourcen bereitstellen, um die Schüler zu unterstützen.
Conny: Genau! Und ich denke, dass Lehrer auch darauf achten sollten, wie viel Homework sie
aufgeben. Es sollte ein Gleichgewicht geben, damit die Schüler nicht überfordert sind. Vielleicht sollten
Lehrer auch mehr mit den Eltern kommunizieren, um sicherzustellen, dass die Schüler die notwendige
Unterstützung erhalten.

12
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Thanh: Das ist eine gute Idee! Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern kann helfen, Probleme
frühzeitig zu erkennen. Außerdem könnte man auch alternative Methoden wie Gruppenarbeit einführen,
die das Lernen interessanter gestalten und den sozialen Zusammenhalt fördern.
Conny: Ja, Gruppenarbeit könnte wirklich helfen! Schüler könnten voneinander lernen und sich
gegenseitig unterstützen. Außerdem würde das den Druck von den einzelnen Schülern nehmen. Ich
denke, es ist wichtig, dass das Lernen als positiv erlebt wird, und nicht als zusätzliche Belastung.
Thanh: Absolut! Vielleicht könnte man auch weniger, aber dafür qualitativ hochwertigere Hausaufgaben
aufgeben. So könnten die Schüler wirklich etwas lernen und nicht einfach nur die Aufgaben abarbeiten.
Conny: Das wäre ein guter Ansatz! Zudem könnte man auch mehr kreative Aufgaben einführen, die
den Schülern Spaß machen und sie motivieren. Wenn sie sehen, dass ihre Hausaufgaben einen Sinn
ergeben, sind sie vielleicht eher bereit, sich damit zu beschäftigen.
Thanh: Genau, wenn die Hausaufgaben relevant und interessant sind, steigert das auch die Motivation.
In meiner Firma versuchen wir, kreative Projekte zu fördern, und die Mitarbeiter sind dadurch viel
engagierter.
Conny: Das ist ein guter Vergleich! Letztlich sollten sowohl Lehrer als auch Eltern gemeinsam daran
arbeiten, die beste Lernumgebung zu schaffen. Es ist wichtig, dass Schüler lernen, aber auch, dass sie
die Möglichkeit haben, ihre Freizeit zu genießen.
Thanh: Ja, und das Gleichgewicht zwischen Lernen und Freizeit ist entscheidend für die Entwicklung
der Schüler. Ich denke, wir sind uns einig, dass Hausaufgaben nicht ganz abgeschafft, aber sinnvoll
gestaltet werden sollten.
Conny: Auf jeden Fall! Es ist ein spannendes Thema, und ich freue mich auf weitere Diskussionen
darüber.

13
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie den Text und diskutieren Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über den Inhalt des
Textes. Berichten Sie zunächst, wovon der Text handelt. Sprechen Sie danach über Ihre eigene
Meinung und Erfahrungen zum Thema.

Teamarbeit – Segen oder Fluch?


Bereits in der Schule lernen wir, dass es wichtig ist, Aufgaben in Gruppen zu lösen. Auch während der
Ausbildung und im Studium wird häufig Gruppenarbeit verlangt. Bestimmte Unterrichtsthemen sollen in
Gruppen erarbeitet und anschließend auch gemeinsam präsentiert werden.
Später im Berufsleben spielt Teamarbeit ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn wir uns bei einer Firma
bewerben, betonen wir bereits in unserem Anschreiben, dass wir nicht nur eigenständig, sondern auch gut
im Team arbeiten können. Gruppen- bzw. Teamarbeit ist von zentraler Bedeutung. Ein Mitarbeiter einer
Firma muss heutzutage teamfähig sein und mit anderen kooperieren können. Viele Projekte verlangen
nämlich Austausch, Absprachen und Diskussionen im Team. Oft kann man ein Problem auch nicht allein
lösen, sondern braucht Ideen und Input von anderen Menschen. Teamarbeit kann
zudem die Motivation fördern, denn jedes Teammitglied hat das gleiche Ziel, man kann sich über das
gemeinsame Projekt austauschen und sich mit seinen individuellen Stärken einbringen und gegenseitig
ergänzen. Wenn es Schwierigkeiten gibt, ist man nicht auf sich allein gestellt, sondern kann die anderen
Teammitglieder um Rat und Hilfe bitten. Ist Teamarbeit also generell die beste Arbeitsform und sollte auf
alle Arbeitsbereiche ausgeweitet werden? Teamarbeit hat zumindest viele Vorteile und fördert auch
Schlüsselkompetenzen der Mitarbeiter, zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen
und Kompromissbereitschaft.
Es gibt allerdings auch Menschen, die bevorzugt allein an einem Problem tüfteln und dabei produktiver sind
als in einer Gruppe. Für diese Menschen ist Teamarbeit und der permanente Austausch mit Kollegen eher
kontraproduktiv für die Konzentration. Im Team werden dann nicht so gute Ergebnisse erzielt wie allein.
Außerdem kann es im Team auch Probleme geben.
Manche Teammitglieder kooperieren nicht, nehmen das Projekt nicht ernst oder halten sich nicht an
vereinbarte Fristen. Wenn einzelne Teammitglieder schlechte Arbeit leisten, leidet häufig das ganze Team
darunter und wird in die Verantwortung genommen, auch diejenigen, die stets sehr fleißig sind und ihre
Aufgaben pflichtbewusst erfüllen.
Entscheidend ist, dass vor der Teamarbeit die Rollen im Team genau festgelegt und Aufgaben passend
verteilt werden. Kooperiert jemand nicht, sollte dies direkt angesprochen oder auch das Gespräch mit dem
Teamleiter oder dem Chef gesucht werden.

Xuan: Hallo Sinh! Ich habe den Text über Teamarbeit gelesen. Er beschreibt, wie wichtig
Teamarbeit in der Schule, der Ausbildung und im Berufsleben ist. Der Autor betont, dass
Teamarbeit viele Vorteile hat, wie Motivation und den Austausch von Ideen. Was hast du aus
dem Text mitgenommen?
Sinh: Hallo Xuan! Ich habe auch gelesen, dass Teamarbeit viele Schlüsselkompetenzen
fördert, wie Kommunikationsfähigkeit und Kompromissbereitschaft. Der Autor erwähnt jedoch
auch, dass es Menschen gibt, die lieber alleine arbeiten, weil sie dabei produktiver sind. Wie
siehst du das?
Xuan: Ich finde es interessant, dass Teamarbeit zwar viele Vorteile hat, aber nicht für jeden
die beste Lösung ist. Einige Menschen können sich in Gruppen nicht gut konzentrieren und
arbeiten besser, wenn sie alleine sind. Hast du schon einmal in einem Team gearbeitet, wo
du das Gefühl hattest, dass es nicht gut lief?
Sinh: Ja, das ist mir passiert. In einer Gruppenarbeit in der Uni hat ein Teammitglied seine
Aufgaben nicht ernst genommen, und das hat die ganze Gruppe belastet. Es war
frustrierend, weil wir alle hart gearbeitet haben, aber die Ergebnisse waren nicht gut. Glaubst
du, dass es wichtig ist, die Rollen im Team vorher klar zu definieren?

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Xuan: Absolut! Klare Rollenverteilung kann viele Probleme verhindern. Wenn jeder weiß,
was von ihm erwartet wird, kann das die Zusammenarbeit erheblich verbessern. Ich denke,
dass regelmäßige Treffen zur Abstimmung auch hilfreich sein können. Hast du weitere
Ideen, wie man Teamarbeit effektiver gestalten kann?
Sinh: Ich denke, dass die Kommunikation im Team sehr wichtig ist. Wenn Probleme
auftreten, sollten diese direkt angesprochen werden, damit Missverständnisse schnell geklärt
werden können. Manchmal hilft es auch, einen Teamleiter zu haben, der die Gruppe
organisiert und motiviert. Was hältst du von der Idee, dass Teamarbeit nicht für alle Bereiche
geeignet ist?
Xuan: Das finde ich sinnvoll. In kreativen Berufen könnte es manchmal besser sein, alleine
zu arbeiten, um den eigenen Ideen freien Lauf zu lassen. Es ist wichtig, die richtige Balance
zwischen Teamarbeit und individueller Arbeit zu finden. Hast du das Gefühl, dass
Teamarbeit in deinem Alltag mehr Vor- oder Nachteile hat?
Sinh: Ich denke, es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile. Teamarbeit kann motivierend sein
und die Ergebnisse verbessern, wenn alle gut zusammenarbeiten. Doch wenn es Konflikte
gibt oder jemand nicht mitzieht, kann das die gesamte Arbeit erschweren. Das habe ich in
meinen Projekten schon oft erlebt.
Xuan: Ja, das stimmt. Es ist frustrierend, wenn man für andere mitarbeiten muss, die nicht
ihren Teil leisten. Ich denke, dass es wichtig ist, die Teamdynamik zu beobachten und
gegebenenfalls einzugreifen, wenn es Probleme gibt. Glaubst du, dass es Schulungen zur
Verbesserung der Teamarbeit geben sollte?

Sinh: Definitiv! Schulungen könnten den Menschen helfen, besser in Teams zu arbeiten und
ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Das könnte auch dazu beitragen, dass man

Xuan:: Ich finde, dass solche Schulungen sehr hilfreich sein könnten. Sie könnten den
Menschen zeigen, wie wichtig Teamarbeit ist und wie man effektiv zusammenarbeitet.
Letztendlich ist Teamarbeit eine wichtige Fähigkeit, die in vielen Lebensbereichen von
Bedeutung ist.

Sinh: Genau! Wenn wir lernen, besser im Team zu arbeiten, können wir nicht nur unsere
eigenen Fähigkeiten verbessern, sondern auch die Qualität der gemeinsamen Arbeit
steigern. Das wäre ein großer Vorteil für alle Beteiligten.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie folgenden Text aus einer Zeitschrift. Diskutieren Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin
über den Inhalt des Textes, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein und äußern Sie Ihre Meinung. Begründen
Sie Ihre Argumente. Sprechen Sie über mögliche Lösungen.

Zweisprachigkeit bei Kindern


Die Gründe für eine zwei- oder mehrsprachige Erziehung können ganz vielfältig sein. Tatsächlich ist die
Mehrheit aller Menschen bilingual. Viele wohnen in mehrsprachigen Ländern, andere lernen neben der
Landessprache auch die Sprache(n) ihrer Eltern oder Großeltern. Auch die Erziehung in einer
Fremdsprache ist möglich, wenn die Eltern diese Sprache gut beherrschen und gerne in ihr kommunizieren.
Die Vorteile einer mehrsprachigen Erziehung liegen meist auf der Hand. Indem Eltern in ihrer
Muttersprache mit ihrem Kind sprechen, helfen sie diesem, eine Beziehung zu ihrer Kultur aufzubauen und
eine eigene kulturelle Identität zu entwickeln. Wer sein Kind in mehr als einer Sprache erzieht, möchte ihm
zudem vielleicht einen Vorsprung für später für die Schule, den Beruf und das Reisen - geben. Doch das
Aufwachsen mit mehreren Sprachen bringt nicht nur Vorteile für die Kommunikation oder etwa die
Karriere. „Mehrsprachigkeit erlaubt Kindern, die Welt in einem vollkommen anderen Licht zu sehen", sagt
Stephanie Meade vom Online-Magazin In Culture Parent. Sie werden offener und toleranter anderen
Kulturen gegenüber und verfügen über die besten Voraussetzungen, um ihren Horizont ihr Leben lang zu
erweitern.
Ist es denn sinnvoll, Kinder mehrsprachig zu erziehen?
Während noch vor wenigen Jahrzehnten angenommen wurde, dass eine zweisprachige Erziehung Kinder
überfordert, ihre Entwicklung hemmt oder sie beide Sprachen nur unvollkommen lernen lässt, sind heute
die kognitiven Vorteile einer mehrsprachigen Erziehung anerkannt. Unter Wissenschaftlern besteht
Übereinstimmung, dass mehrsprachige Kinder mühelos zwischen den verschiedenen Sprachen
unterscheiden und separate Kompetenzen in ihnen entwickeln können. Die „Critical Period Hypothesis"
geht darüber hinaus davon aus, dass Kinder nicht nur problemlos mehrere Sprachen lernen können, sondern
dass sie es sogar besser tun als Erwachsene und dabei größere Erfolge erzielen als Menschen, die erst später
im Leben anfangen, eine Sprache zu lernen. Unumstritten ist diese These allerdings nicht. So vertritt der
Sprachwissenschaftler François Grosjean beispielsweise, dass man in jedem Alter mehrsprachig werden
kann und oft nur seinen Akzent beibehält. Der entscheidende Vorteil beim Spracherwerb von Kindern ist
allerdings offensichtlich: Während Erwachsene meist systematisch Vokabeln, Grammatik und Syntax einer
neuen Sprache pauken müssen, lernen Kinder diese intuitiv und relativ mühelos.

Anton: Hallo Huong! Ich habe den Artikel über Zweisprachigkeit bei Kindern gelesen. Es ist
interessant, wie viele Menschen heutzutage bilingual aufwachsen. Die Gründe dafür sind sehr
vielfältig. In vielen Ländern sprechen die Menschen mehrere Sprachen, und auch Eltern, die eine
andere Muttersprache haben, geben diese oft an ihre Kinder weiter.

Huong: Hallo Anton! Ja, das stimmt. Ich fand es auch spannend, dass die Vorteile einer
mehrsprachigen Erziehung so klar dargestellt werden. Kinder, die in ihrer Muttersprache
aufwachsen, entwickeln nicht nur eine stärkere Beziehung zur Kultur ihrer Eltern, sondern auch eine
eigene kulturelle Identität. Das ist für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig.

Anton: Genau! Außerdem bekommen sie einen Vorsprung in der Schule und später im Beruf.
Mehrsprachigkeit kann den Horizont der Kinder erweitern und sie offener für andere Kulturen
machen. Das finde ich sehr positiv.

Huong: Ich stimme zu, dass mehrsprachige Kinder toleranter gegenüber anderen Kulturen sind. Die
Aussage von Stephanie Meade, dass mehrsprachige Kinder die Welt in einem anderen Licht sehen,
hat mich besonders angesprochen. Es gibt ihnen die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven zu
verstehen.

Anton: Richtig, und es ist interessant, dass die Forschung mittlerweile zeigt, dass Kinder problemlos
zwischen Sprachen wechseln können. Früher dachte man, dass das Überforderung bedeutet, aber
jetzt wissen wir, dass mehrsprachige Kinder kognitive Vorteile haben.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Huong: Ja, die „Critical Period Hypothesis“ ist ein wichtiger Punkt. Kinder lernen Sprachen
tatsächlich intuitiver und scheinen dabei größere Erfolge zu erzielen als Erwachsene. Es ist
faszinierend, wie flexibel ihr Gehirn in diesem Alter ist.

Anton: Allerdings gibt es auch andere Meinungen, wie die von François Grosjean, der sagt, dass man
in jedem Alter mehrsprachig werden kann. Er betont, dass Erwachsene oft nur ihren Akzent behalten,
aber dennoch erfolgreich sein können.

Huong: Das stimmt, und ich denke, dass das Alter nicht der einzige Faktor ist. Die Motivation und die
Umgebung spielen ebenfalls eine große Rolle. Wenn Erwachsene in einem sprachlichen Umfeld
leben, lernen sie oft schneller.

Anton: Das sehe ich auch so. Es ist wichtig, eine Umgebung zu schaffen, in der die Sprache lebendig
ist. Hier können Spiele, Musik und Filme in der Zielsprache sehr hilfreich sein.

Huong: Ja, und ich finde, dass Eltern aktiv mit ihren Kindern in beiden Sprachen kommunizieren
sollten. Das fördert das Lernen und hilft, ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln.

Anton: Eine gute Lösung könnte auch sein, spezielle Sprachstunden oder -gruppen zu organisieren,
wo Kinder spielerisch mit anderen bilingualen Kindern lernen können. So haben sie auch sozialen
Kontakt.

Huong: Das ist eine tolle Idee! Auch Ausflüge in Länder, in denen die Zielsprache gesprochen wird,
könnten eine gute Möglichkeit sein, die Sprache im Alltag zu erleben und anzuwenden.

Anton: Absolut! Wenn Kinder die Sprache nicht nur im Unterricht, sondern auch im Alltag erleben,
wird das Lernen viel effektiver und macht mehr Spaß.

Huong: Ich denke, dass eine mehrsprachige Erziehung eine wertvolle Investition in die Zukunft der
Kinder ist. Es eröffnet ihnen viele Türen und Möglichkeiten.

Anton: Da bin ich ganz deiner Meinung. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft die Vorteile der
Zweisprachigkeit anerkennen und unterstützen, damit Kinder die bestmöglichen Chancen haben.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

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Partnerin über den Inhalt des Textes, bringen Sie Ihre Erfahrungen ein und äußern Sie Ihre
Meinung. Begründen Sie Ihre Argumente. Sprechen Sie über mögliche Lösungen.

Ist „bequemes Essen“ gut für uns?


Immer schneller und einfacher soll unser Leben werden, auch beim Essen. Es soll gut schmecken,
abwechslungsreich und bequem zuzubereiten sein. Convenience Food, also vorgefertigte oder teilfertige
Lebensmittel, scheinen all diese Eigenschaften zu erfüllen. Aber ist dieses Essen gut für uns?
Ja, meinen viele. Diese durchaus praktischen Produkte ersparen im Alltag Zeit, gewährleisten eine stets
gleichbleibende Qualität und sind saisonunabhängig. Gleich in diesem Nebeneinander sehen Gegner einen
schwerwiegenden Nachteil, denn Essen finde so immer mehr in isolierte und zeitlich gezogene Bahnen
statt. Schnelles Essen sei jedoch nicht nur passender Körperlicher Haltbarkeit abträglich, sondern nehme
uns auch die Möglichkeit zum bewussten Umgang in der Welt des Essens.
Auch die Argumente der jene, die behaupten Convenience Food sei deshalb ein Nachteil, da die
Fertigprodukte nicht gegen lassen. Durch die Konservierungsverfahren gehen viele wertvolle Nährstoffe
der Lebensmittel verloren, das heißt jene Produkte sind deutlich nährstoffärmer als frisch zubereitete
Mahlzeiten. Zudem enthalten viele Fertigprodukte häufig Mengen an Salz, Zucker und Fett enthalten die
das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen.
Die Kritiker betonen auch, dass Fertigprodukte häufig hohe Mengen an Salz, Zucker und Fett enthalten und
so wesentlich zu Übergewicht und Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Herz- und
Kreislaufkrankheiten beitragen.
Qualität und Bequemlichkeit müssen allerdings nicht zwangsläufig eine Befürwortung schlechter
Essensstandards bedeuten, wie es in jenen Qualitätssiegeln, die Aspekte, rechte Ernährung in Bezug auf
Qualität. Es ist durchaus möglich essen Qualität des Klassischen Essgenusses.
Für die Gegner steht Convenience Food aber in jedem Fall für einen kulturellen und sozialen Verlust.
Wissen um bewusste Ernährung und vielfältige Kochkunst geraten in Vergessenheit. Vor allem aber das
gemeinsame Vorbereiten und Verzehren von Speisen sei im Zusammenleben von unschätzbarem Wert.

Huan: Ich fasse mal die erste Hälfte des Textes zusammen. Viele Menschen schätzen Convenience
Food, weil es schnell geht und die Qualität immer gleich bleibt. Man kann es saisonunabhängig essen
und spart viel Zeit im Alltag.

Lisa: Stimmt, das sind gute Gründe. In der zweiten Hälfte wird aber kritisiert, dass Convenience Food
oft ungesünder ist, da es viele Konservierungsstoffe und weniger Nährstoffe hat. Viel Salz, Zucker und
Fett erhöhen das Risiko für Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes.

Huan: Ja, das sehe ich auch kritisch. Wenn man ständig Fertigprodukte isst, kann das langfristig nicht
gut sein. Andererseits ist es praktisch, wenn man einen stressigen Alltag hat und kaum Zeit zum
Kochen findet.

Lisa: Das stimmt schon, aber ich finde, dass die Zeit, die man beim Kochen spart, sich negativ auf die
Qualität des Essens auswirkt. Außerdem verlieren viele Menschen den Bezug zu gesunder Ernährung
und wissen oft nicht mehr, was in ihrem Essen wirklich drin ist.

Huan: Ja, das stimmt. Kochen kann ja auch eine schöne, entspannende Aktivität sein und verbindet
die Familie. Aber manchmal bleibt im Alltag einfach keine Zeit, und dann greife ich auch mal zu einem
Fertiggericht.

Lisa: Geht mir auch so. Aber ich finde, dass wir Fertigessen eher als Notlösung nutzen sollten.
Vielleicht könnten wir uns besser organisieren, zum Beispiel am Wochenende vorkochen und dann
einfach nur aufwärmen.

Huan: Gute Idee! Ich könnte mir auch vorstellen, ein paar einfache und schnelle Gerichte zu lernen,
die gesünder sind als Fertigessen. Dann müsste ich auch nicht auf Qualität verzichten.

Lisa: Das wäre eine super Lösung. Es gibt ja auch gesunde „Convenience“-Optionen, wie
Tiefkühlgemüse, das ohne Konservierungsstoffe eingefroren wird. So spart man Zeit und bekommt
trotzdem Nährstoffe.

18
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Huan: Genau! Auch Bio-Fertiggerichte oder solche mit Qualitätssiegeln sind oft besser. Wir könnten
uns auch gegenseitig motivieren, mehr selbst zu kochen.

Lisa: Ja, das wäre toll. Vielleicht könnten wir uns mal Rezepte austauschen. Ich koche zum Beispiel
gern einfache Suppen oder Pasta-Gerichte, die nicht lange dauern und trotzdem gesund sind.

Huan: Das klingt lecker! Ich mag Gemüsepfannen mit Reis oder Nudeln – die gehen auch schnell und
schmecken gut. Man könnte also auch ohne viel Aufwand gesund essen.

Lisa: Eben. Ich denke, wenn man bewusst auswählt und plant, kann man den Stress reduzieren und
trotzdem gesund essen. Dann ist Convenience Food kein Problem, sondern nur eine Ergänzung.

Huan: Genau, so sehe ich das auch.

19
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Die Prüfer leiten zum zweiten Teil über und bitten einen der beiden Prüfungspartner zu
beginnen. Sie erklären kurz, um was es in dem Zeitungsartikel geht, und stellen einen
Aspekt, ein Argument, das Sie besonders wichtig oder interessant finden, kurz dar. Dazu
haben Sie höchstens eine Minute Zeit, dann sollte sich die Diskussion entwickeln.

Kein Pardon für Müllsünder in Frankfurt


„Appelle an den Reinlichkeitssinn und Werbekampagnen für eine saubere Stadt nützen gar
nichts", meint Peter Postleb, seit 2001 Leiter der Stabsstelle Sauberes Frankfurt. „Wenn man weiß, da gibt es
Leute, die s ch um die Sauberkeit der Stadt kümmern, dann lässt man seinen Dreck eben einfach, wo man gerade
geht oder steht, auf die Straße oder den Rasen fallen“. Postleb ärgert sich besonders über die jüngeren Männer
in Frankfurt. „Die finden es cool, etwas wegzuwerfen und verlassen sich ganz auf die Frankfurter Stadtreinigung.“
Die kommt regelmäßig und beseitigt den Müll ganz fachgerecht.
In anderen deutschen Städten müssen die Bürger selbst den Besen in die Hand nehmen und die Gehwege
kehren. Mit einem guten Effekt: Wer selbst für die Sauberkeit seiner Straße verantwortlich ist. entwickelt auch
mehr Verantwortungsgefühl für die Sauberkeit in seiner Stadt. Das zeigt sich in München oder Stuttgart. Warum
soll das nicht auch bei uns funktionieren, dachte man sich im Umweltamt Frankfurt und entwickelte einen
Ordnungswidrigkeiten-Katalog, um die Bürger zu mehr Sauberkeit anzuhalten. Denn die Kosten für die Straßen-
und Stadtreinigung belaufen sich auf 50 Millionen Euro im Jahr. Eine Menge Geld, die man gerne für andere
Dinge einsetzen würde.
Innenstadtverschmutzer in Frankfurt erwarten nun drastische Strafen. Wer seine Zigarettenkippe auf die Straße
fallen lässt, zahlt 20 Euro. Wer sein Kaugummi einfach ausspuckt, muss 35 Euro bezahlen. Hundehaufen kosten
75 Euro, Taubenfüttern schlägt mit 100 Euro zu Buche. Wer seine Notdurft im Park verrichtet, wird mit 60 Euro
zur Kasse gebeten. Wilde Müllkippen kosten den Verursacher bis zu 600 Euro, in besonders schlimmen Fällen
sogar bis zu 30000 Euro. Und diese Strafen funktionieren. Seitdem in Frankfurt diese Ordnungsstrafen eingeführt
wurden, die Ordnungshüter auf der Straße präsent sind und auch eingreifen (1 600 Mal in den beiden letzten
Jahren), wenn gesündigt, sprich Dreck hinterlassen wird, zeigt sich die Stadt viel sauberer. Hielten früher noch
bis zu 40% der Frankfurter ihre Stadt für schmutzig, sind es heute nur noch knapp 20%.
Fazit: Das Bewusstsein für Reinlichkeit wird bei den Städtern spürbar größer, droht schon bei geringen Vergehen
eine Strafe. Die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt jedenfalls fühlen sich mit ihrem Strafenkatalog auf einem
guten Weg zu mehr Umweltbewusstsein.

Danh: Guten Tag, Karl. Ich habe den Artikel über die Müllsünder in Frankfurt gelesen. Es
geht darum, dass die Stadt strenge Strafen für Umweltverschmutzung einführt, um die
Sauberkeit zu verbessern. Ein Aspekt, der mir besonders wichtig erscheint, ist die
Einführung des Ordnungswidrigkeiten-Katalogs. Es zeigt, dass die Stadt Verantwortung
übernehmen möchte und die Bürger zur Sauberkeit anregen will.

Karl: Hallo Danh! Ja, das ist ein interessanter Punkt. Ich finde es bemerkenswert, dass die
Strafen tatsächlich wirken. Die Reduzierung der Bürger, die die Stadt als schmutzig
empfinden, ist ein gutes Zeichen. Glaubst du, dass solche Strafen die einzige Lösung sind?

Danh: Ich denke, dass Strafen eine wichtige Rolle spielen, aber sie sollten nicht die einzige
Maßnahme sein. Aufklärung und Sensibilisierung der Bürger sind ebenfalls entscheidend.
Wenn die Menschen verstehen, warum Sauberkeit wichtig ist, könnte das langfristig zu
einem besseren Verhalten führen.

Karl: Das stimmt. Vielleicht könnte man auch mehr auf die Vorbildfunktion der Bürger setzen.
Wenn Menschen sehen, dass andere ihre Umgebung sauber halten, sind sie eher bereit,
selbst aktiv zu werden.

Danh: Genau! So wie in München oder Stuttgart, wo die Bürger selbst für die Sauberkeit
verantwortlich sind. Das fördert das Verantwortungsbewusstsein und die Gemeinschaft.

Karl: Richtig. Das könnte auch dazu führen, dass sich die Menschen mehr mit ihrer Stadt
identifizieren. Ein sauberes Umfeld könnte das Lebensgefühl in Frankfurt verbessern.

20
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Danh: Und vielleicht könnten auch Veranstaltungen organisiert werden, bei denen die Bürger
gemeinsam Müll sammeln. Das könnte das Bewusstsein stärken und gleichzeitig das
Gemeinschaftsgefühl fördern.

Karl: Eine tolle Idee! Außerdem könnte man die Schulen einbeziehen und schon Kinder
frühzeitig für Umweltthemen sensibilisieren. Bildung ist der Schlüssel.

Danh: Absolut. Wenn Kinder lernen, dass Sauberkeit wichtig ist, nehmen sie diese Werte mit
ins Erwachsenenleben. Das könnte langfristig die Einstellung zur Umwelt verändern.

Karl: Und was hältst du von der Idee, Anreize zu schaffen? Vielleicht könnten Städte
Belohnungen für besonders saubere Viertel ausloben.

Danh: Das wäre eine innovative Möglichkeit! Ein Wettbewerb um die sauberste
Nachbarschaft könnte den Teamgeist stärken und die Menschen motivieren.

Karl: Das klingt vielversprechend! Ich denke, dass eine Kombination aus Strafen, Bildung
und Anreizen am effektivsten wäre.

Danh: Ja, ich stimme dir zu. Ein ganzheitlicher Ansatz könnte Frankfurt wirklich helfen,
sauberer und lebenswerter zu werden.

Karl: Lassen wir uns überraschen, wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickelt.
Es bleibt spannend!

21
B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Die Prüfer leiten zum zweiten Teil über und bitten einen der beiden Prüfungspartner zu
beginnen. Sie erklären kurz, um was es in dem Zeitungsartikel geht, und stellen einen
Aspekt, ein Argument, das Sie besonders wichtig oder interessant finden, kurz dar. Dazu
haben Sie höchstens eine Minute Zeit, dann sollte sich die Diskussion entwickeln.

Kein Pardon für Müllsünder in Frankfurt


„Appelle an den Reinlichkeitssinn und Werbekampagnen für eine saubere Stadt nützen gar
nichts", meint Peter Postleb, seit 2001 Leiter der Stabsstelle Sauberes Frankfurt. „Wenn man weiß, da gibt es
Leute, die s ch um die Sauberkeit der Stadt kümmern, dann lässt man seinen Dreck eben einfach, wo man gerade
geht oder steht, auf die Straße oder den Rasen fallen“. Postleb ärgert sich besonders über die jüngeren Männer
in Frankfurt. „Die finden es cool, etwas wegzuwerfen und verlassen sich ganz auf die Frankfurter Stadtreinigung.“
Die kommt regelmäßig und beseitigt den Müll ganz fachgerecht.
In anderen deutschen Städten müssen die Bürger selbst den Besen in die Hand nehmen und die Gehwege
kehren. Mit einem guten Effekt: Wer selbst für die Sauberkeit seiner Straße verantwortlich ist. entwickelt auch
mehr Verantwortungsgefühl für die Sauberkeit in seiner Stadt. Das zeigt sich in München oder Stuttgart. Warum
soll das nicht auch bei uns funktionieren, dachte man sich im Umweltamt Frankfurt und entwickelte einen
Ordnungswidrigkeiten-Katalog, um die Bürger zu mehr Sauberkeit anzuhalten. Denn die Kosten für die Straßen-
und Stadtreinigung belaufen sich auf 50 Millionen Euro im Jahr. Eine Menge Geld, die man gerne für andere
Dinge einsetzen würde.
Innenstadtverschmutzer in Frankfurt erwarten nun drastische Strafen. Wer seine Zigarettenkippe auf die Straße
fallen lässt, zahlt 20 Euro. Wer sein Kaugummi einfach ausspuckt, muss 35 Euro bezahlen. Hundehaufen kosten
75 Euro, Taubenfüttern schlägt mit 100 Euro zu Buche. Wer seine Notdurft im Park verrichtet, wird mit 60 Euro
zur Kasse gebeten. Wilde Müllkippen kosten den Verursacher bis zu 600 Euro, in besonders schlimmen Fällen
sogar bis zu 30000 Euro. Und diese Strafen funktionieren. Seitdem in Frankfurt diese Ordnungsstrafen eingeführt
wurden, die Ordnungshüter auf der Straße präsent sind und auch eingreifen (1 600 Mal in den beiden letzten
Jahren), wenn gesündigt, sprich Dreck hinterlassen wird, zeigt sich die Stadt viel sauberer. Hielten früher noch
bis zu 40% der Frankfurter ihre Stadt für schmutzig, sind es heute nur noch knapp 20%.
Fazit: Das Bewusstsein für Reinlichkeit wird bei den Städtern spürbar größer, droht schon bei geringen Vergehen
eine Strafe. Die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt jedenfalls fühlen sich mit ihrem Strafenkatalog auf einem
guten Weg zu mehr Umweltbewusstsein.

Danh: Guten Tag, Karl. Ich habe den Artikel über die Müllsünder in Frankfurt gelesen. Es
geht darum, dass die Stadt strenge Strafen für Umweltverschmutzung einführt, um die
Sauberkeit zu verbessern. Ein Aspekt, der mir besonders wichtig erscheint, ist die
Einführung des Ordnungswidrigkeiten-Katalogs. Es zeigt, dass die Stadt Verantwortung
übernehmen möchte und die Bürger zur Sauberkeit anregen will.

Karl: Hallo Danh! Ja, das ist ein interessanter Punkt. Ich finde es bemerkenswert, dass die
Strafen tatsächlich wirken. Die Reduzierung der Bürger, die die Stadt als schmutzig
empfinden, ist ein gutes Zeichen. Glaubst du, dass solche Strafen die einzige Lösung sind?

Danh: Ich denke, dass Strafen eine wichtige Rolle spielen, aber sie sollten nicht die einzige
Maßnahme sein. Aufklärung und Sensibilisierung der Bürger sind ebenfalls entscheidend.
Wenn die Menschen verstehen, warum Sauberkeit wichtig ist, könnte das langfristig zu
einem besseren Verhalten führen.

Karl: Das stimmt. Vielleicht könnte man auch mehr auf die Vorbildfunktion der Bürger setzen.
Wenn Menschen sehen, dass andere ihre Umgebung sauber halten, sind sie eher bereit,
selbst aktiv zu werden.

Danh: Genau! So wie in München oder Stuttgart, wo die Bürger selbst für die Sauberkeit
verantwortlich sind. Das fördert das Verantwortungsbewusstsein und die Gemeinschaft.

Karl: Richtig. Das könnte auch dazu führen, dass sich die Menschen mehr mit ihrer Stadt
identifizieren. Ein sauberes Umfeld könnte das Lebensgefühl in Frankfurt verbessern.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Danh: Und vielleicht könnten auch Veranstaltungen organisiert werden, bei denen die Bürger
gemeinsam Müll sammeln. Das könnte das Bewusstsein stärken und gleichzeitig das
Gemeinschaftsgefühl fördern.

Karl: Eine tolle Idee! Außerdem könnte man die Schulen einbeziehen und schon Kinder
frühzeitig für Umweltthemen sensibilisieren. Bildung ist der Schlüssel.

Danh: Absolut. Wenn Kinder lernen, dass Sauberkeit wichtig ist, nehmen sie diese Werte mit
ins Erwachsenenleben. Das könnte langfristig die Einstellung zur Umwelt verändern.

Karl: Und was hältst du von der Idee, Anreize zu schaffen? Vielleicht könnten Städte
Belohnungen für besonders saubere Viertel ausloben.

Danh: Das wäre eine innovative Möglichkeit! Ein Wettbewerb um die sauberste
Nachbarschaft könnte den Teamgeist stärken und die Menschen motivieren.

Karl: Das klingt vielversprechend! Ich denke, dass eine Kombination aus Strafen, Bildung
und Anreizen am effektivsten wäre.

Danh: Ja, ich stimme dir zu. Ein ganzheitlicher Ansatz könnte Frankfurt wirklich helfen,
sauberer und lebenswerter zu werden.

Karl: Lassen wir uns überraschen, wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickelt.
Es bleibt spannend!

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Lesen Sie den Text und diskutieren Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin über den Inhalt des
Textes. Berichten Sie zunächst, wovon der Text handelt. Sprechen Sie danach über Ihre eigene
Meinung und Erfahrungen zum Thema.
Fast Food kann süchtig machen

Unappetitliches Ergebnis eines Tierversuchs: Fettiges Essen kann offenbar ebenso süchtig machen wie Drogen.
In dem Experiment verloren Ratten zunehmend die Kontrolle über ihr Verhalten. Am Ende waren sie selbst mit
Elektroschocks nicht mehr vom Fressen abzuhalten. Nikotin, Kokain, Heroin - und Fast Food? US-Forscher
vergleichen exzessives Essen stark fetthaltiger Speisen jetzt auch mit Drogenkonsum. Wer sich hemmungslos mit
Fett, aber auch Kuchen mit Sahne vollstopft, ähnelt einem Junkie - für das Hirn wird extrem kalorienreiches Essen
auf die gleiche Weise verarbeitet wie Drogenkonsum. "Wenn das Tier die Hirnzentren fürs Wohlbefinden mit dem
schmackhaften Essen überreizt, passt sich das System an und schraubt seine Aktivität zurück", sagt Kenny. Wie
bei einer Drogensucht reagiert das Hirn auf Junk-Food - "um nicht in einem Dauerzustand negativen Befindens zu
verfallen", so der Forscher. Sie hatten erste Ergebnisse im Oktober bei einer Tagung vorgestellt und ein
internationales Presseecho ausgelöst. Die jetzt publizierte Studie geht deutlich über die damals verbleibenden
Details hinaus. Diesen Zusammenhang haben Paul Kenny und Paul Johnson vom Scripps-Forschungsinstitut (US-
Bundesstaat Florida) nach eigenen Angaben jetzt festgestellt. In ihren Experimenten mit allem, was auch für
Menschen verlockend ist: Würstchen, Schinkenspeck und Co., begonnen, legten die Tiere an Gewicht zu. Als ihnen
dann das fettige Essen verwehrt wurde, verhielten sie sich wie Süchtige - und hungerten lieber.
Der Mechanismus in den Rattenhirnen ist vergleichbar mit dem, der bei menschlichen Sucht nach Rauschmitteln
auftritt: Der Konsum aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns und sorgt für Wohlgefühl. Doch je mehr man
konsumiert, desto mehr Nachschub verlangt das Gehirn, um das gleiche Glücksgefühl wie beim letzten Mal zu
erzeugen. "Wir haben herausgefunden, dass die Entwicklung von Fettleibigkeit mit einem immer größer werdenden
Defizit in der neuronalen Belohnung einhergeht", schreiben Johnson und Kenny. Zwar betonen die Wissenschaftler,
dass die Ergebnisse nicht eins zu eins auf den Menschen übertragbar seien. "Aber die Studie zeigt, dass
übermäßiger Konsum von kalorienreicher Nahrung suchtähnliche Reaktionen im Gehirn auslösen kann und dass
Junk-Food Ratten in zwanghafte Esser verwandeln kann." Selbst negative Reize waren wirkungslos, um die Ratten
von der Völlerei abzubringen. Sie hatten zuvor leichte Elektroschocks bekommen, wenn ein Licht auftauchte. Hatten
die Nager aber Zugang zu Snacks im Überfluss, scherten sie sich nicht um die Gefahr - sie fraßen einfach weiter.

Hoang: Hallo Tomy, hast du den Artikel über die Suchtgefahr von Fast Food gelesen? Es ist
wirklich erschreckend, wie ähnlich die Reaktionen von Ratten auf fettreiche Nahrungsmittel
denen von Drogenabhängigen sind. Was hältst du von dieser Forschung?

Tomy: Ja, ich habe ihn gelesen. Es ist faszinierend, aber auch beunruhigend. Die Idee, dass
unser Gehirn auf übermäßigen Konsum von Junk-Food ähnlich reagiert wie auf Drogen, ist
wirklich alarmierend. Ich frage mich, wie das unser Essverhalten im Alltag beeinflusst.

Hoang: Absolut! Die Studie zeigt, dass die Ratten sogar bereit waren, Elektroschocks zu
ertragen, nur um weiter fressen zu können. Das deutet darauf hin, dass die Sucht nach
fettem Essen stärker ist als der Schmerz, den sie erleiden müssen. Hast du ähnliche
Erfahrungen gemacht, wenn du versuchst, ungesundes Essen zu vermeiden?

Tomy: Ja, das kenne ich nur zu gut. Manchmal, wenn ich versuche, weniger Junk-Food zu
essen, überkommt mich das Verlangen danach. Ich denke, dass viele Menschen mit dieser
inneren Zerrissenheit kämpfen, besonders wenn sie gestresst sind. Es ist wie ein
Teufelskreis.

Hoang: Genau, das Verlangen kann überwältigend sein. Die Forscher sprechen von einem
Defizit im neuronalen Belohnungssystem. Das bedeutet, je mehr wir essen, desto mehr
brauchen wir, um uns gut zu fühlen. Glaubst du, dass es Wege gibt, diesem Kreislauf zu
entkommen?

Tomy: Vielleicht könnte eine bessere Ernährung und mehr Achtsamkeit beim Essen helfen.
Wenn wir uns bewusst mit gesunden Lebensmitteln beschäftigen, könnten wir das Verlangen
nach Junk-Food reduzieren. Ich denke auch, dass gemeinsames Essen mit Freunden oder
Familie helfen kann, die Essgewohnheiten zu verbessern.

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B2 Telc sprechen - Teil 2: Diskussion

Hoang: Das sind gute Ansätze. Auch die Aufklärung über die Auswirkungen von Fast Food
könnte wichtig sein. Viele Menschen realisieren nicht, wie schädlich diese Nahrungsmittel für
ihre Gesundheit sein können. Wenn wir mehr über die Risiken wissen, könnten wir
bewusster entscheiden.

Tomy: Ja, Aufklärung ist entscheidend. Zudem könnte auch die Verfügbarkeit von gesunden
Alternativen in Schulen und bei der Arbeit eine Rolle spielen. Wenn gesunde Optionen
leichter zugänglich sind, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir sie wählen.

Hoang: Ganz genau! Auch in der Werbung sollten gesunde Lebensmittel mehr Beachtung
finden. Oft wird Junk-Food attraktiver dargestellt, was unser Verlangen nur verstärkt. Es ist
wichtig, dass die Gesellschaft insgesamt ein Bewusstsein für gesunde Ernährung schafft.

Tomy: Ich stimme dir zu. Und letztlich spielt auch Bewegung eine große Rolle. Wenn wir
aktiver sind, haben wir vielleicht weniger Verlangen nach ungesundem Essen, weil wir uns
besser fühlen.

Hoang: Richtig, Bewegung kann helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden
zu steigern. Wenn wir uns gut fühlen, sind wir weniger geneigt, zu ungesundem Essen zu
greifen.

Tomy: Ich finde, es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen, wenn es darum geht,
gesunde Entscheidungen zu treffen. Ein gemeinsames Ziel kann motivierend sein.

Hoang: Das ist ein guter Punkt, Tomy. Vielleicht sollten wir uns gegenseitig herausfordern,
weniger Junk-Food zu essen und stattdessen gesunde Rezepte auszuprobieren.

Tomy: Das klingt nach einer großartigen Idee! Lass uns einen Plan machen und uns
regelmäßig darüber austauschen, wie es uns dabei geht.

Hoang: Gute Idee! So können wir uns gegenseitig motivieren und vielleicht auch neue
gesunde Essgewohnheiten entwickeln.

Tomy: Ich freue mich darauf! Lass uns das angehen und unseren Teil dazu beitragen, die
Sucht nach Fast Food zu bekämpfen.

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