„Eduard Bally“ – Versionsunterschied

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<!-- schweizbezogen -->Eduard Bally (* 11. August 1847 in [[Schönenwerd]]; † 24. Juli 1926 ebenda) war ein Schweizer Industrieller und Politiker (FDP).
<!-- schweizbezogen -->''Peter'' Eduard Bally (* 11. August 1847 in [[Schönenwerd]]; † 24. Juli 1926 ebenda) war ein Schweizer Industrieller und Politiker (FDP).


== Leben ==
== Leben ==
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Eduard Bally besuchte die Schulen in Aarau und erhielt eine technische Ausbildung in Schönenwerd.
Eduard Bally besuchte die Schulen in Aarau und erhielt eine technische Ausbildung in Schönenwerd.


Nach einer Lehre zum Bankier in Genf hielt er sich zwecks Studium der dortigen Schuhindustrie von 1869 bis 1870 in England und den USA sowie nochmals 1872 und 1876 in den USA auf; 1920 war er zusammen mit Franz Josef Müller (1868–1944)<ref>{{HLS|42172|Franz Josef Müller|Autor=Renato Morosoli|Datum=2009-02-02|Abruf=2023-01-16}}</ref> zum Studium der Geflügelhaltung in den USA
Nach einer Lehre zum Bankier in Genf hielt er sich zwecks Studium der dortigen Schuhindustrie von 1869 bis 1870 in England und den USA sowie nochmals 1872 und 1876 zur Weltausstellung in Philadelphia in den USA auf; 1920 war er zusammen mit Franz Josef Müller (1868–1944)<ref>{{HLS|42172|Franz Josef Müller|Autor=Renato Morosoli|Datum=2009-02-02|Abruf=2023-01-16}}</ref> zum Studium der Geflügelhaltung in den USA.


Nach seinem Eintritt in die väterliche Firma „Bally & Co.“ übernahm er diese 1892 gemeinsam mit seinem Bruder Arthur als „C. F. Bally Söhne“, das sie nach amerikanischem Vorbild zum internationalen Konzern ausbauten; 1907 wandelten sie das Unternehmen in die C. F. Bally AG um, die 1921 eine Holdingstruktur mit Hauptsitz in Zürich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ballyana.ch/bally-geschichte/firmengeschichte/cf-bally-ag-holding-zuerich/ |titel=C.F. Bally AG Holding, Zürich |hrsg=BALLYANA - Sammlung Industriekultur |abruf=2023-01-16}}</ref> erhielt.
Nach seinem Eintritt in die väterliche Firma „[[Bally (Schuhhersteller)|Bally & Co.]]“ übernahm er diese 1892, gemeinsam mit seinem Bruder Arthur, als „C. F. Bally Söhne“, das sie nach amerikanischem Vorbild zum internationalen Konzern ausbauten; 1907 wandelten sie das Unternehmen in die C. F. Bally AG um, die 1921 eine Holdingstruktur mit Hauptsitz in Zürich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ballyana.ch/bally-geschichte/firmengeschichte/cf-bally-ag-holding-zuerich/ |titel=C.F. Bally AG Holding, Zürich |hrsg=BALLYANA - Sammlung Industriekultur |abruf=2023-01-16}}</ref> erhielt.


Er leitete das Stammhaus als persönlicher Leiter patriarchalen Stils, bis er 1924 zurücktrat.
Er leitete das Stammhaus als persönlicher Leiter patriarchalen Stils, bis er 1924 zurücktrat.

Nachdem der Umsatz nach 1900 eine rückläufige Tendenz in England aufwies, entschloss Eduard Bally sich, auch in die Märkte der Länder des europäischen Kontinents zu gehen; er erschloss anfangs Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien, dem später Belgien, Holland und Skandinavien folgten. Weil in den einzelnen Ländern Rücksicht auf die Modeströmungen genommen werden musste, aber auch, weil die europäischen Staaten Schutzzölle verlangten, liess er in den Nachbarländern Frankreich, England und Österreich Tochterfabriken errichten, denen später noch Fabriken in Südafrika und Nordamerika folgten.

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=== Politisches und gesellschaftliches Wirken ===
=== Politisches und gesellschaftliches Wirken ===
Eduard Bally engagierte sich sowohl politisch als auch sozial und förderte unter anderem das Schulwesen in seiner Heimatgemeinde. 1900 rief er eine freiwillige Arbeiter-Altersfürsorge und 1906 eine Arbeitervertretung ins Leben. Für seine Arbeiterschaft liess er 1920 ein Ferienheim in Brunnen am Vierwaldstättersee errichten. Er führte die Politik seines Vaters fort, den Betriebsangehörigen zu Haus- und Grundeigentum und durch weitere großzügige Maßnahmen, unter anderem Pflügen und Düngung auf Werkskosten, Anleitung, Vorträge, Wettbewerbe, Ausstellungen, Vieh- und Saatgutvermittlung sowie Förderung der Kleintierzucht, den Übergang von einer proletarischen zu einer halbbäuerlichen Existenz zu ermöglichen.
Eduard Bally war von 1889 bis 1922 Vorstandspräsident des Solothurnischen Handels- und Industrievereins und von 1907 bis zu seinem Tod Mitglied der Handelskammer sowie von 1893 bis 1926 war er Mitglied des Verwaltungsrats des Elektrizitätswerks Olten-Aarburg.

Er war von 1889 bis 1922 Vorstandspräsident des Solothurnischen Handels- und Industrievereins und von 1907 bis zu seinem Tod Mitglied der Handelskammer sowie von 1893 bis 1926 war er Mitglied des Verwaltungsrats des Elektrizitätswerks Olten-Aarburg.


Er war Vorstandsmitglied von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen und von 1909 bis 1919 des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller.
Er war Vorstandsmitglied von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen und von 1909 bis 1919 des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller.
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Er war vom 1. Dezember 1902 bis zum 2. Dezember 1917 radikal-demokratischer Solothurner Nationalrat und führte mit [[Eduard Sulzer-Ziegler|Eduard Sulzer]] die Interessengruppe der Industriellen an.
Er war vom 1. Dezember 1902 bis zum 2. Dezember 1917 radikal-demokratischer Solothurner Nationalrat und führte mit [[Eduard Sulzer-Ziegler|Eduard Sulzer]] die Interessengruppe der Industriellen an.


Er gründete 1899 die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Schönenwerd und eröffnete 1910 die mineralogische Sammlung im Museum Bally-Prior in Schönenwerd.
Er gründete 1899 die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Schönenwerd und eröffnete 1910, als Sammler naturkundlicher Raritäten, Mineralien und Meteoriten, die mineralogische Sammlung im Museum Bally-Prior in Schönenwerd; seine Mineralien und Meteoriten stellte er unter anderem auch dem Geologen [[Louis Rollier]] zur Verfügung<ref>{{Internetquelle |url=http://archivdatenbank-online.ethz.ch/hsa/#/search?q=135854377 |titel=ETH-Archiv |abruf=2023-01-16}}</ref>. Das Bally-Schuhmuseum ging ebenfalls auf seine Initiative zurück.


Eudard Bally verfasste die 1925 veröffentlichte zweibändige ''Geschichte der C. F. Bally AG''.
Eudard Bally verfasste die 1925 veröffentlichte zweibändige ''Geschichte der C. F. Bally AG''.
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== Mitgliedschaften ==
== Mitgliedschaften ==
Von 1909 bis 1919 war Eduard Bally Vorstandsmitglied des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller und von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen.
Von 1909 bis 1919 war Eduard Bally Vorstandsmitglied des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller und von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen.

Er war Ehrenmitglied der [[Aargauische Naturforschende Gesellschaft|Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft]].


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* https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854377.html#ndbcontent
* https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854377.html#indexcontent
* http://archivdatenbank-online.ethz.ch/hsa/#/search?q=135854377
* [[Bally (Schuhhersteller)]]
* [[Aargauische Naturforschende Gesellschaft]]
* https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=DBB18760828-01.2.3.7&srpos=17&e=-------de-20--1-byDA-img-txIN-Eduard+Bally-------0-----
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* ''[https://www2.unil.ch/elitessuisses/personne.php?id=50648 Eduard Bally]''. In: ''Schweizerische Eliten im 20. Jahrhundert''.
* ''[https://www2.unil.ch/elitessuisses/personne.php?id=50648 Eduard Bally]''. In: ''Schweizerische Eliten im 20. Jahrhundert''.
* ''[https://www.parlament.ch/de/biografie/eduard-bally/1450 Eduard Bally]''. In: In: ''Die Bundesversammlung — Das Schweizer Parlament''.
* ''[https://www.parlament.ch/de/biografie/eduard-bally/1450 Eduard Bally]''. In: In: ''Die Bundesversammlung — Das Schweizer Parlament''.
* Hans Rudolf Schmid: ''[https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854377.html#ndbcontent Eduard Bally]''. In: ''[[Neue Deutsche Biographie]]''.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 16. Januar 2023, 16:04 Uhr

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Peter Eduard Bally (* 11. August 1847 in Schönenwerd; † 24. Juli 1926 ebenda) war ein Schweizer Industrieller und Politiker (FDP).

Leben

Familie

Eduard Bally war der Sohn des Industriepioniers Carl Franz Bally und dessen Ehefrau Cäcilie Rychner; sein Bruder war der spätere Unternehmer und Politiker Arthur Bally.

Sein Großvater war der Unternehmer Peter Bally.

1874 heiratete er Marie († 19. Mai 1923), die Tochter des Pastors Johann Friedrich Karl Prior aus Meppen in Deutschland; gemeinsam hatten sie drei Kinder, zu diesen zählte der spätere Industrielle Iwan Bally.

Werdegang

Eduard Bally besuchte die Schulen in Aarau und erhielt eine technische Ausbildung in Schönenwerd.

Nach einer Lehre zum Bankier in Genf hielt er sich zwecks Studium der dortigen Schuhindustrie von 1869 bis 1870 in England und den USA sowie nochmals 1872 und 1876 zur Weltausstellung in Philadelphia in den USA auf; 1920 war er zusammen mit Franz Josef Müller (1868–1944)[1] zum Studium der Geflügelhaltung in den USA.

Nach seinem Eintritt in die väterliche Firma „Bally & Co.“ übernahm er diese 1892, gemeinsam mit seinem Bruder Arthur, als „C. F. Bally Söhne“, das sie nach amerikanischem Vorbild zum internationalen Konzern ausbauten; 1907 wandelten sie das Unternehmen in die C. F. Bally AG um, die 1921 eine Holdingstruktur mit Hauptsitz in Zürich[2] erhielt.

Er leitete das Stammhaus als persönlicher Leiter patriarchalen Stils, bis er 1924 zurücktrat.

Nachdem der Umsatz nach 1900 eine rückläufige Tendenz in England aufwies, entschloss Eduard Bally sich, auch in die Märkte der Länder des europäischen Kontinents zu gehen; er erschloss anfangs Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien, dem später Belgien, Holland und Skandinavien folgten. Weil in den einzelnen Ländern Rücksicht auf die Modeströmungen genommen werden musste, aber auch, weil die europäischen Staaten Schutzzölle verlangten, liess er in den Nachbarländern Frankreich, England und Österreich Tochterfabriken errichten, denen später noch Fabriken in Südafrika und Nordamerika folgten.

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Politisches und gesellschaftliches Wirken

Eduard Bally engagierte sich sowohl politisch als auch sozial und förderte unter anderem das Schulwesen in seiner Heimatgemeinde. 1900 rief er eine freiwillige Arbeiter-Altersfürsorge und 1906 eine Arbeitervertretung ins Leben. Für seine Arbeiterschaft liess er 1920 ein Ferienheim in Brunnen am Vierwaldstättersee errichten. Er führte die Politik seines Vaters fort, den Betriebsangehörigen zu Haus- und Grundeigentum und durch weitere großzügige Maßnahmen, unter anderem Pflügen und Düngung auf Werkskosten, Anleitung, Vorträge, Wettbewerbe, Ausstellungen, Vieh- und Saatgutvermittlung sowie Förderung der Kleintierzucht, den Übergang von einer proletarischen zu einer halbbäuerlichen Existenz zu ermöglichen.

Er war von 1889 bis 1922 Vorstandspräsident des Solothurnischen Handels- und Industrievereins und von 1907 bis zu seinem Tod Mitglied der Handelskammer sowie von 1893 bis 1926 war er Mitglied des Verwaltungsrats des Elektrizitätswerks Olten-Aarburg.

Er war Vorstandsmitglied von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen und von 1909 bis 1919 des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller.

Er war vom 1. Dezember 1902 bis zum 2. Dezember 1917 radikal-demokratischer Solothurner Nationalrat und führte mit Eduard Sulzer die Interessengruppe der Industriellen an.

Er gründete 1899 die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Schönenwerd und eröffnete 1910, als Sammler naturkundlicher Raritäten, Mineralien und Meteoriten, die mineralogische Sammlung im Museum Bally-Prior in Schönenwerd; seine Mineralien und Meteoriten stellte er unter anderem auch dem Geologen Louis Rollier zur Verfügung[3]. Das Bally-Schuhmuseum ging ebenfalls auf seine Initiative zurück.

Eudard Bally verfasste die 1925 veröffentlichte zweibändige Geschichte der C. F. Bally AG.

Mitgliedschaften

Von 1909 bis 1919 war Eduard Bally Vorstandsmitglied des Vereins schweizerischer Schuhindustrieller und von 1908 bis 1920 des Zentralverbands Schweizerischer Arbeitgeber-Organisationen.

Er war Ehrenmitglied der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft.

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Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der C. F. Bally AG. Schönenwerd, 1925.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Renato Morosoli: Franz Josef Müller. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Februar 2009, abgerufen am 16. Januar 2023.
  2. C.F. Bally AG Holding, Zürich. BALLYANA - Sammlung Industriekultur, abgerufen am 16. Januar 2023.
  3. ETH-Archiv. Abgerufen am 16. Januar 2023.