Unter den frühirischen Juristen gab es um das Jahr 700 einen Streit darüber, ob die Monogamie ode... more Unter den frühirischen Juristen gab es um das Jahr 700 einen Streit darüber, ob die Monogamie oder ob die Polygamie die richtige [Eheform] sei. Ein kirchlicher Jurist löste das Problem, indem er sich auf das Alte Testament bezog: Wenn die von Gott auserwählten (hierbei könnte er sich auf das auserwählte Volk als Gesamtes oder lediglich auf die Patriarchen bezogen haben. Der Glossator des Textes bezieht sich ausdrücklich auf Salomon, David und Jakob) in Polygamie lebten "ist es nicht schwieriger es zu missbilligen als es zu loben. 1 In der am längsten existierenden westlichen Kirche außerhalb des römischen Imperiums und in einer Gesellschaft, in der die christlich-lateinische Kultur in einer bemerkenswerten Weise blühte, 2 wurden paradoxerweise die Normen der christlichen Heirat und Ehe im Allgemeinen in der mittelalterlichen Gesellschaft nicht angenommen. Wir werden später sehen, dass es davon Ausnahmen gab. Es ist sicherlich nicht ungewöhnlich, dass die Normen nicht beachtet wurden, da sie letzten Endes ein Rat zur Vervollkommnung waren und auch m übrigen christlichen Europa war die Laienschaft noch weit davon entfernt, den kirchlichen Regeln Folge zu leisten. 3 Es ist aber sicherlich interessant, dass die christlichen irischen Juristen, von denen die meisten Kleriker waren, anscheinend die Ehe innerhalb eines theoretischen Rahmens auffassten, welcher sich von dem der zeitgenössischen Kirche unterschied und die ihre praktischen Gesetze dem entsprechend formulierten.
ins Deutsche übersetzt von Peter Dietsch, 2015 Der Begriff ‚Brehon Law' − Das Recht der Richter −... more ins Deutsche übersetzt von Peter Dietsch, 2015 Der Begriff ‚Brehon Law' − Das Recht der Richter − ist ein Begriff, der das einheimische irische Rechtssystem beschreibt. Dieses System war im gälischen Irland noch bis im frühen 17. Jahrhundert in Kraft. Der Ausdruck ‚Brehon law' kommt vom irischen Wort für einen ‚Richter' her und wurde als ‚Brehon' anglisiert. Die Iren selbst beziehen sich auf ihr Recht als fénechas (irisches Rechtswesen). Der Ausdruck ‚Brehon law' ist nichtsdestotrotz treffend. Das irische Recht war ein von ‚Richtern gemachtes' Recht. Seine Texte fassen die rechtlichen Regeln und Rechtsmittel zusammen, die von hervorragend ausgebildeten und geübten Berufsjuristen über Jahrhunderte hinweg entwickelt wurden. Es war ein ‚organisches' System, welches die Komplexität der irischen Gesellschaft reflektierte. Dies erklärt seinen Reichtum und seine Ausgereiftheit. Wäre die Gesetzgebung den irischen Kleinkönigen überlassen worden, wäre es wahrscheinlich eine eher rudimentäre Angelegenheit geblieben, vorrangig auf Zwangsregeln und der Ansammlung staatlicher Einnahmen fokussiert. Ein von einem König gemachtes Recht wäre auch unvollständig und
Darstellung der Rechtsstellung von Frauen in der frühirischen Gesellschaft und ggf. Korrektur des... more Darstellung der Rechtsstellung von Frauen in der frühirischen Gesellschaft und ggf. Korrektur des Frauenbildes in der keltischen Welt.
Gildas (* wohl um 510; † um 570), auch Gildas der Weise, war ein herausragender Vertreter des kel... more Gildas (* wohl um 510; † um 570), auch Gildas der Weise, war ein herausragender Vertreter des keltischen Christentums in Britannien, berühmt für seine Bildung und seinen relativ guten literarischen Stil. Er war Priester und wollte das Frühmittelalterliche Mönchsideal fördern. In vielerlei Hinsicht kann man ihn aber auch noch zur Spätantike zählen. Gildas wurde später heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 29. Januar.
In seinem Buch Early Irish Contract Law [Sidney 1992], 55-101 rekonstruiert Neil McLeod diesen zw... more In seinem Buch Early Irish Contract Law [Sidney 1992], 55-101 rekonstruiert Neil McLeod diesen zweiteiligen altirischen Text über Verträge. Teil 1 (mit dem Titel do asta cor, CIH 1348.21 g ; do fasta qundartha, CIH 1962.27) handelt von den allgemeinen Regularien, die sich mit der bindenden Natur von Verträgen befassen. Teil 2 (mit dem Titel do taithmech cunnarrta "über die Auflösung von Verträgen" CIH 1963.11) handelt von Fällen, in denen Verträge aufgehoben werden können. 1 ! ! Hauptquellen der Edition: ! A = MS H 3. 18, CIH 985.
Ergänzungen aus Glossen ( ) Ergänzungen durch den englischen Übersetzer. { } Ergänzungen durch de... more Ergänzungen aus Glossen ( ) Ergänzungen durch den englischen Übersetzer. { } Ergänzungen durch den deutschen Übersetzer. Críth Gablach "verzweigter Einkauf (?)" (CIH 777.6-783.38; 563.1-570.32). Übersetzt von Eoin Mac Neill in PRIA 36 C (1923) 281-306 und herausgegeben (ohne Übersetzung) von D. Binchy in der Mediaeval and Modern Irish Series, Band 11 (Dublin 1941, nachgedruckt 1970). Die Übersetzung in AL iv 299-339 ist unzuverlässig. Der Titel wurde von H. Meroney diskutiert, JCS (1953) 192-95. 1 1.
Die Ehe war in der frühirischen Gesellschaft keine romantische und sakrale, sondern eine wirtscha... more Die Ehe war in der frühirischen Gesellschaft keine romantische und sakrale, sondern eine wirtschaftliche und weltliche Lebensgemeinschaft, ein Vertragsverhältnis zwischen zwei Sippen. Ehen − besonders solche des eher formalen Typs − wurden ohne Zweifel normalerweise durch die Familien des Paares arrangiert. Und die Verlobung war ein Vertrag, welcher von Bürgen (airnaidm), die beide Familien vertraten, abgesichert wurde. Polygynie (ein Mann konnte zwei Frauen haben, eine Frau jedoch nur einen Mann) war weit verbreitet (Die große Anzahl der von Königen gezeugten Söhne lässt auf weit verbreitete Polygynie beim Adel schließen). Wie zu erwarten, war die Kirche gegen die Polygynie (IK Buch 46 Kapitel 18. De concubinis non habendis cum legitima uxore "Keine Konkubinen haben neben einer rechtmäßigen Ehefrau"), jedoch nur mit begrenztem Erfolg. Die frühirischen Juristen fanden eine spitzfindige Begründung für Das frühirische Eherecht 1/26 Das frühirische Eherecht 2/26 die solchen Wert auf die Vaterschaft legt, der Jungfräulichkeit einer Braut und deren ehelicher Treue ebenfalls hohe Bedeutung beimisst (wenigstens kurzfristig).
Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträg... more Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträgt die Hälfte von dem ihres Bruders. EP eines Sohnes = 1/2 EP des Vaters; EP einer Tochter =1/4 EP des Vaters. Alter von 7 − 14 Jahre: Ein Kind bleibt gewöhnlich wrth noe y t(h)ad ,am Teller seines Vaters'. Im Alter von 7 Jahren kann ein Mädchen ,einen Eid aussprechen'. Ein Junge kann dies nur ,unter der Hand' eines Priesters. Alter von 12 − 14 Jahre: morwyn: Mädchen Jungfrau > gwraig: Ehefrau, (sexuell erfahrene) Frau. oed iddi rhoddi i ŵr ,Alter, in dem sie einem Mann gegeben wird' Von der Geburt bis zum Alter von 7 Jahren: grád maice ,Status der Kindheit' − hoher Ehrenpreis [EP] (lóg n-enech), für Jungen und Mädchen gleich hoch. Unabhängig vom Status des Vaters. Vergleiche Cáin Adomnáin §35. Hier wird eine Strafe von 8 cumal = 24 Milchkühe für das Töten eines unschuldigen Kindes oder eines klerikalen Schülern genannt. Alter von 7 − 12 Jahre: Kinder werden in eine Pflegefamilie gegeben. Söhne und Töchter haben den gleichen EP. Er entspricht der Hälfte des EP des Vaters. Alter ∼ 14 Jahre: áes díalitri ,Alter der Beendigung der Pflegschaft' (beim Jungen 17 Jahre) áes tóga ,Alter der Wahl (eines Ehemannes)' 5 Wales Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträgt die Hälfte von dem ihres Bruders. EP eines Sohnes = 1/2 EP des Vaters; EP einer Tochter =1/4 EP des Vaters. Alter von 7 − 14 Jahre: Ein Kind bleibt gewöhnlich wrth noe y t(h)ad ,am Teller seines Vaters'. Im Alter von 7 Jahren kann ein Mädchen ,einen Eid aussprechen'. Ein Junge kann dies nur ,unter der Hand' eines Priesters. Alter von 12 − 14 Jahre: morwyn: Mädchen Jungfrau > gwraig: Ehefrau, (sexuell erfahrene) Frau. oed iddi rhoddi i ŵr ,Alter, in dem sie einem Mann gegeben wird' Wales Heirat/Ehe: Der Vater der Braut zahlt seinem Feudalherren amobr (die Abgabe, die in Bezug auf eine sexuelle Beziehung an den Herrn einer Frau) gezahlt wird. Die Ehefrau bringt Güter, argyfrau, mit in die Ehe, die während der 7-jährigen agweddi-Periode nicht verbraucht werden dürfen. Diese argyfrau steht der Ehefrau im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann zu. Der Ehemann zahlt am Morgen nach der Brautnacht, in der die Ehe vollzogen wurde, cowyll (Morgengabe) an die Braut. Nach 9 Tagen ist die Braut als rechtmässige Ehefrau anerkannt und hat das Recht erworben, im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann agweddi (einen Teil des gemeinschaftlichen Besitzes, zu erhalten. Nach 7 Ehejahren (priodas ,Besitz') hat die Ehefrau das Anrecht auf die Hälfte des ehelichen beweglichen Besitzes erworben. Grundbesitz ist davon nicht betroffen, da Frauen kein Anspruch auf Landbesitz zusteht. Eine Witwe muss grundsätzlich nach neun Tagen das eheliche Heim verlassen. Heirat/Ehe: Je nach Status der Ehe bringen beide Seiten bewegliche Güter mit in die Ehe. Der Mann auch Landbesitz. Der Ehemann zahlt seiner Braut coibche (eine Mitgift), die diese mit ihrem Vater teilt. Polygynie (ein Mann konnte gleichzeitig mit mehreren, in der Regel mit zwei, Frauen verheiratet sein, eine Frau jedoch nur mit einem Mann) scheint in der irischen Gesellschaft eine weit verbreitete Praxis gewesen zu sein 6 Wales Heirat/Ehe: Der Vater der Braut zahlt seinem Feudalherren amobr (die Abgabe, die in Bezug auf eine sexuelle Beziehung an den Herrn einer Frau) gezahlt wird. Die Ehefrau bringt Güter, argyfrau, mit in die Ehe, die während der 7-jährigen agweddi-Periode nicht verbraucht werden dürfen. Diese argyfrau steht der Ehefrau im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann zu. 8
Übersetzt aus dem englischen ins deutsche von Peter Dietsch, 2011; The Mabinogion, 79-88; Hrsg.: ... more Übersetzt aus dem englischen ins deutsche von Peter Dietsch, 2011; The Mabinogion, 79-88; Hrsg.: Gwyn Jones, Thomas Jones, London 1949 Der Traum des Macsen Wledig MACSEN WLEDIG 1 war Kaiser von Rom, und er war der ansehnlichste und der weiseste aller Männer, und er war fähiger als alle Kaiser, die vor ihm gewesen waren. Und eines Tages hielt er er einen Rat der Könige ab, und er sagte zu seinen Freunden: "Morgen", sagte er "möchte ich auf die Jagd gehen." Und am nächsten Tag in der Früh ritt er aus mit seinem Gefolge, und kam zum Tal eines Flusses, der gen Rom strömte. Und er jagte in dem Tal bis zur Mitte des Tages. Und mit ihm waren auch zweiunddreißig gekrönte Könige, die zu der Zeit seine Vasallen waren.Der Kaiser jagte mit ihnen nicht zu seine Freude so lange, sondern er war zu einem Mann von solch großer Würde geworden, dass er Herr über all diese Könige war.
Beli der Große, Sohn von Manogan, hatte drei Söhne; Lludd und Caswallawn und Nyniaw, und entsprec... more Beli der Große, Sohn von Manogan, hatte drei Söhne; Lludd und Caswallawn und Nyniaw, und entsprechend der Geschichte hatte er noch einen vierten Sohn, Llefelys. Und als Beli starb, fiel das Königreich der Inseln von Britannien in die Hände von Lludd, seinem ältesten Sohn. Und Lludd herrschte gedeihlich, er baute die Mauern von London wieder auf und umgab sie mit unzähligen Türmen, und danach forderte er die Bewohner auf, ihre Häuser darin zu bauen, so dass es im gesamten Königreich keine Häuser von solcher Pracht gab, wie diese. Zudem war er ein großer Krieger und gab großzügig und weitherzig Speisen und Getränke an alle, die danach fragten. Und obwohl er über viele Burgen und Städte verfügte, war es doch diese, die er am meisten liebte, und darin lebte er auch den größten Teil des Jahres, und aus diesem Grunde wurde sie Caer Lludd genannt, und später Caer Lundein. Und nachdem das Fremde Volk dorthin gekommen war, nannten sie es Lundein oder anders auch Lwandrys.
Unter den frühirischen Juristen gab es um das Jahr 700 einen Streit darüber, ob die Monogamie ode... more Unter den frühirischen Juristen gab es um das Jahr 700 einen Streit darüber, ob die Monogamie oder ob die Polygamie die richtige [Eheform] sei. Ein kirchlicher Jurist löste das Problem, indem er sich auf das Alte Testament bezog: Wenn die von Gott auserwählten (hierbei könnte er sich auf das auserwählte Volk als Gesamtes oder lediglich auf die Patriarchen bezogen haben. Der Glossator des Textes bezieht sich ausdrücklich auf Salomon, David und Jakob) in Polygamie lebten "ist es nicht schwieriger es zu missbilligen als es zu loben. 1 In der am längsten existierenden westlichen Kirche außerhalb des römischen Imperiums und in einer Gesellschaft, in der die christlich-lateinische Kultur in einer bemerkenswerten Weise blühte, 2 wurden paradoxerweise die Normen der christlichen Heirat und Ehe im Allgemeinen in der mittelalterlichen Gesellschaft nicht angenommen. Wir werden später sehen, dass es davon Ausnahmen gab. Es ist sicherlich nicht ungewöhnlich, dass die Normen nicht beachtet wurden, da sie letzten Endes ein Rat zur Vervollkommnung waren und auch m übrigen christlichen Europa war die Laienschaft noch weit davon entfernt, den kirchlichen Regeln Folge zu leisten. 3 Es ist aber sicherlich interessant, dass die christlichen irischen Juristen, von denen die meisten Kleriker waren, anscheinend die Ehe innerhalb eines theoretischen Rahmens auffassten, welcher sich von dem der zeitgenössischen Kirche unterschied und die ihre praktischen Gesetze dem entsprechend formulierten.
ins Deutsche übersetzt von Peter Dietsch, 2015 Der Begriff ‚Brehon Law' − Das Recht der Richter −... more ins Deutsche übersetzt von Peter Dietsch, 2015 Der Begriff ‚Brehon Law' − Das Recht der Richter − ist ein Begriff, der das einheimische irische Rechtssystem beschreibt. Dieses System war im gälischen Irland noch bis im frühen 17. Jahrhundert in Kraft. Der Ausdruck ‚Brehon law' kommt vom irischen Wort für einen ‚Richter' her und wurde als ‚Brehon' anglisiert. Die Iren selbst beziehen sich auf ihr Recht als fénechas (irisches Rechtswesen). Der Ausdruck ‚Brehon law' ist nichtsdestotrotz treffend. Das irische Recht war ein von ‚Richtern gemachtes' Recht. Seine Texte fassen die rechtlichen Regeln und Rechtsmittel zusammen, die von hervorragend ausgebildeten und geübten Berufsjuristen über Jahrhunderte hinweg entwickelt wurden. Es war ein ‚organisches' System, welches die Komplexität der irischen Gesellschaft reflektierte. Dies erklärt seinen Reichtum und seine Ausgereiftheit. Wäre die Gesetzgebung den irischen Kleinkönigen überlassen worden, wäre es wahrscheinlich eine eher rudimentäre Angelegenheit geblieben, vorrangig auf Zwangsregeln und der Ansammlung staatlicher Einnahmen fokussiert. Ein von einem König gemachtes Recht wäre auch unvollständig und
Darstellung der Rechtsstellung von Frauen in der frühirischen Gesellschaft und ggf. Korrektur des... more Darstellung der Rechtsstellung von Frauen in der frühirischen Gesellschaft und ggf. Korrektur des Frauenbildes in der keltischen Welt.
Gildas (* wohl um 510; † um 570), auch Gildas der Weise, war ein herausragender Vertreter des kel... more Gildas (* wohl um 510; † um 570), auch Gildas der Weise, war ein herausragender Vertreter des keltischen Christentums in Britannien, berühmt für seine Bildung und seinen relativ guten literarischen Stil. Er war Priester und wollte das Frühmittelalterliche Mönchsideal fördern. In vielerlei Hinsicht kann man ihn aber auch noch zur Spätantike zählen. Gildas wurde später heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 29. Januar.
In seinem Buch Early Irish Contract Law [Sidney 1992], 55-101 rekonstruiert Neil McLeod diesen zw... more In seinem Buch Early Irish Contract Law [Sidney 1992], 55-101 rekonstruiert Neil McLeod diesen zweiteiligen altirischen Text über Verträge. Teil 1 (mit dem Titel do asta cor, CIH 1348.21 g ; do fasta qundartha, CIH 1962.27) handelt von den allgemeinen Regularien, die sich mit der bindenden Natur von Verträgen befassen. Teil 2 (mit dem Titel do taithmech cunnarrta "über die Auflösung von Verträgen" CIH 1963.11) handelt von Fällen, in denen Verträge aufgehoben werden können. 1 ! ! Hauptquellen der Edition: ! A = MS H 3. 18, CIH 985.
Ergänzungen aus Glossen ( ) Ergänzungen durch den englischen Übersetzer. { } Ergänzungen durch de... more Ergänzungen aus Glossen ( ) Ergänzungen durch den englischen Übersetzer. { } Ergänzungen durch den deutschen Übersetzer. Críth Gablach "verzweigter Einkauf (?)" (CIH 777.6-783.38; 563.1-570.32). Übersetzt von Eoin Mac Neill in PRIA 36 C (1923) 281-306 und herausgegeben (ohne Übersetzung) von D. Binchy in der Mediaeval and Modern Irish Series, Band 11 (Dublin 1941, nachgedruckt 1970). Die Übersetzung in AL iv 299-339 ist unzuverlässig. Der Titel wurde von H. Meroney diskutiert, JCS (1953) 192-95. 1 1.
Die Ehe war in der frühirischen Gesellschaft keine romantische und sakrale, sondern eine wirtscha... more Die Ehe war in der frühirischen Gesellschaft keine romantische und sakrale, sondern eine wirtschaftliche und weltliche Lebensgemeinschaft, ein Vertragsverhältnis zwischen zwei Sippen. Ehen − besonders solche des eher formalen Typs − wurden ohne Zweifel normalerweise durch die Familien des Paares arrangiert. Und die Verlobung war ein Vertrag, welcher von Bürgen (airnaidm), die beide Familien vertraten, abgesichert wurde. Polygynie (ein Mann konnte zwei Frauen haben, eine Frau jedoch nur einen Mann) war weit verbreitet (Die große Anzahl der von Königen gezeugten Söhne lässt auf weit verbreitete Polygynie beim Adel schließen). Wie zu erwarten, war die Kirche gegen die Polygynie (IK Buch 46 Kapitel 18. De concubinis non habendis cum legitima uxore "Keine Konkubinen haben neben einer rechtmäßigen Ehefrau"), jedoch nur mit begrenztem Erfolg. Die frühirischen Juristen fanden eine spitzfindige Begründung für Das frühirische Eherecht 1/26 Das frühirische Eherecht 2/26 die solchen Wert auf die Vaterschaft legt, der Jungfräulichkeit einer Braut und deren ehelicher Treue ebenfalls hohe Bedeutung beimisst (wenigstens kurzfristig).
Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträg... more Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträgt die Hälfte von dem ihres Bruders. EP eines Sohnes = 1/2 EP des Vaters; EP einer Tochter =1/4 EP des Vaters. Alter von 7 − 14 Jahre: Ein Kind bleibt gewöhnlich wrth noe y t(h)ad ,am Teller seines Vaters'. Im Alter von 7 Jahren kann ein Mädchen ,einen Eid aussprechen'. Ein Junge kann dies nur ,unter der Hand' eines Priesters. Alter von 12 − 14 Jahre: morwyn: Mädchen Jungfrau > gwraig: Ehefrau, (sexuell erfahrene) Frau. oed iddi rhoddi i ŵr ,Alter, in dem sie einem Mann gegeben wird' Von der Geburt bis zum Alter von 7 Jahren: grád maice ,Status der Kindheit' − hoher Ehrenpreis [EP] (lóg n-enech), für Jungen und Mädchen gleich hoch. Unabhängig vom Status des Vaters. Vergleiche Cáin Adomnáin §35. Hier wird eine Strafe von 8 cumal = 24 Milchkühe für das Töten eines unschuldigen Kindes oder eines klerikalen Schülern genannt. Alter von 7 − 12 Jahre: Kinder werden in eine Pflegefamilie gegeben. Söhne und Töchter haben den gleichen EP. Er entspricht der Hälfte des EP des Vaters. Alter ∼ 14 Jahre: áes díalitri ,Alter der Beendigung der Pflegschaft' (beim Jungen 17 Jahre) áes tóga ,Alter der Wahl (eines Ehemannes)' 5 Wales Von der Geburt an: Der Ehrenpreis [EP] (sarhaed) eines Mädchens und sein Wergeld (galanas) beträgt die Hälfte von dem ihres Bruders. EP eines Sohnes = 1/2 EP des Vaters; EP einer Tochter =1/4 EP des Vaters. Alter von 7 − 14 Jahre: Ein Kind bleibt gewöhnlich wrth noe y t(h)ad ,am Teller seines Vaters'. Im Alter von 7 Jahren kann ein Mädchen ,einen Eid aussprechen'. Ein Junge kann dies nur ,unter der Hand' eines Priesters. Alter von 12 − 14 Jahre: morwyn: Mädchen Jungfrau > gwraig: Ehefrau, (sexuell erfahrene) Frau. oed iddi rhoddi i ŵr ,Alter, in dem sie einem Mann gegeben wird' Wales Heirat/Ehe: Der Vater der Braut zahlt seinem Feudalherren amobr (die Abgabe, die in Bezug auf eine sexuelle Beziehung an den Herrn einer Frau) gezahlt wird. Die Ehefrau bringt Güter, argyfrau, mit in die Ehe, die während der 7-jährigen agweddi-Periode nicht verbraucht werden dürfen. Diese argyfrau steht der Ehefrau im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann zu. Der Ehemann zahlt am Morgen nach der Brautnacht, in der die Ehe vollzogen wurde, cowyll (Morgengabe) an die Braut. Nach 9 Tagen ist die Braut als rechtmässige Ehefrau anerkannt und hat das Recht erworben, im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann agweddi (einen Teil des gemeinschaftlichen Besitzes, zu erhalten. Nach 7 Ehejahren (priodas ,Besitz') hat die Ehefrau das Anrecht auf die Hälfte des ehelichen beweglichen Besitzes erworben. Grundbesitz ist davon nicht betroffen, da Frauen kein Anspruch auf Landbesitz zusteht. Eine Witwe muss grundsätzlich nach neun Tagen das eheliche Heim verlassen. Heirat/Ehe: Je nach Status der Ehe bringen beide Seiten bewegliche Güter mit in die Ehe. Der Mann auch Landbesitz. Der Ehemann zahlt seiner Braut coibche (eine Mitgift), die diese mit ihrem Vater teilt. Polygynie (ein Mann konnte gleichzeitig mit mehreren, in der Regel mit zwei, Frauen verheiratet sein, eine Frau jedoch nur mit einem Mann) scheint in der irischen Gesellschaft eine weit verbreitete Praxis gewesen zu sein 6 Wales Heirat/Ehe: Der Vater der Braut zahlt seinem Feudalherren amobr (die Abgabe, die in Bezug auf eine sexuelle Beziehung an den Herrn einer Frau) gezahlt wird. Die Ehefrau bringt Güter, argyfrau, mit in die Ehe, die während der 7-jährigen agweddi-Periode nicht verbraucht werden dürfen. Diese argyfrau steht der Ehefrau im Falle einer rechtmäßigen Scheidung oder eines Verlassens durch den Ehemann zu. 8
Übersetzt aus dem englischen ins deutsche von Peter Dietsch, 2011; The Mabinogion, 79-88; Hrsg.: ... more Übersetzt aus dem englischen ins deutsche von Peter Dietsch, 2011; The Mabinogion, 79-88; Hrsg.: Gwyn Jones, Thomas Jones, London 1949 Der Traum des Macsen Wledig MACSEN WLEDIG 1 war Kaiser von Rom, und er war der ansehnlichste und der weiseste aller Männer, und er war fähiger als alle Kaiser, die vor ihm gewesen waren. Und eines Tages hielt er er einen Rat der Könige ab, und er sagte zu seinen Freunden: "Morgen", sagte er "möchte ich auf die Jagd gehen." Und am nächsten Tag in der Früh ritt er aus mit seinem Gefolge, und kam zum Tal eines Flusses, der gen Rom strömte. Und er jagte in dem Tal bis zur Mitte des Tages. Und mit ihm waren auch zweiunddreißig gekrönte Könige, die zu der Zeit seine Vasallen waren.Der Kaiser jagte mit ihnen nicht zu seine Freude so lange, sondern er war zu einem Mann von solch großer Würde geworden, dass er Herr über all diese Könige war.
Beli der Große, Sohn von Manogan, hatte drei Söhne; Lludd und Caswallawn und Nyniaw, und entsprec... more Beli der Große, Sohn von Manogan, hatte drei Söhne; Lludd und Caswallawn und Nyniaw, und entsprechend der Geschichte hatte er noch einen vierten Sohn, Llefelys. Und als Beli starb, fiel das Königreich der Inseln von Britannien in die Hände von Lludd, seinem ältesten Sohn. Und Lludd herrschte gedeihlich, er baute die Mauern von London wieder auf und umgab sie mit unzähligen Türmen, und danach forderte er die Bewohner auf, ihre Häuser darin zu bauen, so dass es im gesamten Königreich keine Häuser von solcher Pracht gab, wie diese. Zudem war er ein großer Krieger und gab großzügig und weitherzig Speisen und Getränke an alle, die danach fragten. Und obwohl er über viele Burgen und Städte verfügte, war es doch diese, die er am meisten liebte, und darin lebte er auch den größten Teil des Jahres, und aus diesem Grunde wurde sie Caer Lludd genannt, und später Caer Lundein. Und nachdem das Fremde Volk dorthin gekommen war, nannten sie es Lundein oder anders auch Lwandrys.
Uploads
Papers by Peter Dietsch