Chamonix-Mont-Blanc

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Chamonix-Mont-Blanc
Chamonix-Mont-Blanc (Frankreich)
Chamonix-Mont-Blanc (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Haute-Savoie (74)
Arrondissement Bonneville
Kanton Le Mont-Blanc
Gemeindeverband Vallée de Chamonix-Mont-Blanc
Koordinaten 45° 55′ N, 6° 52′ OKoordinaten: 45° 55′ N, 6° 52′ O
Höhe 995–4810 m
Fläche 116,53 km²
Einwohner 8.642 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 74 Einw./km²
Postleitzahl 74400
INSEE-Code
Website www.chamonix.fr

Blick auf Chamonix-Mont-Blanc

Chamonix-Mont-Blanc (seit 1921 offizieller Name), meistens kurz Chamonix genannt, ist eine französische Gemeinde mit 8.642 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Gemeinde ist ein Skiort und Zentrum des Alpinismus in Frankreich und erlangte weltweite Bekanntheit als Austragungsort der I. Olympischen Winterspiele.

Chamonix-Mont-Blanc wurde im Rahmen der Alpenkonvention zur Alpenstadt des Jahres 2015 gekürt.[1]

Blick auf Chamonix
Mont-Blanc über Chamonix

Chamonix ist die östlichste Gemeinde des Départements Haute-Savoie. Sie liegt im Tal der Arve, die sich hier mit dem l’Arveyron, Abfluss des Gletschers Mer de Glace, vereinigt. Direkt im Süden wird der Ort vom Mont-Blanc-Massiv überragt, von dem der Glacier des Bossons nach Chamonix hinunterfließt. Im Norden begrenzt der Gebirgszug der Aiguilles Rouges (Naturschutzgebiet) das Tal.

Zu Chamonix gehören mehrere Ortsteile bzw. Ortschaften wie Les Bossons, Les Praz de Chamonix, Les Tines und Le Lavancher.

Zur Gemeinde zählen auch der Ort Argentière mit dem Skigebiet Les Grands Montets sowie Le Tour im Norden des Tals von Chamonix.

Die Geschichte von Chamonix lässt sich bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgen, als das Tal vom Grafen Aimon I. von Genf an das Kloster Sacra di San Michele verschenkt wurde.[2][3] Die erste touristische Erschließung begann Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts.[2]

Nach Nordosten ist Chamonix über den Gebirgspass Col des Montets (1461 m) mit der Schweiz verbunden.

Schienenverkehr

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Chamonix-Mont-Blanc liegt an der meterspurigen Bahnstrecke Saint-Gervais–Vallorcine. Im Bahnhof Saint-Gervais-les-Bains-Le Fayet besteht Anschluss an die normalspurige Bahnstrecke La Roche-sur-Foron–Saint-Gervais und TGV-Züge nach Paris, sowie an die ebenfalls meterspurige Tramway du Mont-Blanc, einer Zahnradbahn zum Glacier de Bionnassay. In Vallorcine besteht Anschluss in die Schweiz über die ebenfalls meterspurige Bahnstrecke der ehemaligen Martigny-Châtelard-Bahn, welche seit dem 1. Januar 2000 Teil der Transports de Martigny et Régions bildet. Die Strecke führt nach Martigny im Kanton Wallis.

In Chamonix-Mont-Blanc beginnt außerdem die meterspurige Chemin de fer du Montenvers, eine Zahnradbahn auf den 1913 Meter hohen Montenvers.

Aus dem Tal von Chamonix-Mont-Blanc führt eine Seilbahn auf den 3842 Meter hohen Aiguille du Midi. Die Telepherique d'Aiguille du Midi erreicht über eine Zwischenstation auf der Plan de l’Aiguille in 2310 Meter Höhe die Bergstation auf 3777 Meter Höhe.

Chamonix ist einer der größten und bekanntesten Wintersportorte Frankreichs.

Zu Chamonix gehören die beiden Skiberge Le Brévent und La Flégère. An letzterem befindet sich ein Familienskigebiet, während Le Brévent vor allem mittelschwere und sehr schwere Pisten bietet. Die beiden Skigebiete sind durch eine Verbindungsbahn (Flégère/Brévent Liaison) lifttechnisch verknüpft. Direkt am Ortsrand befindet sich auch noch das kleine Skigebiet Les Planards, das hauptsächlich als Übungsgebiet für Anfänger dient. Weiter nördlich am Talende findet sich das weitläufige Skigebiet Domain de Balme, zu dem von Le Tour (1480 m) und von Vallorcine (1260 m) Gondelbahnen führen.

Die einzelnen Skigebiete und Ortsteile im oberen Tal der Arve sind durch ein öffentliches Bussystem miteinander verbunden und teilweise auch durch die Bahnlinie St. Gervais-Vallorcine erreichbar. Zu den Skigebieten gehören

Mit dem Skipass „Mont Blanc Unlimited“ sind alle diese Gebiete sowie das Skigebiet Megève/Saint-Gervais-les-Bains befahrbar, ab zwei Tagen ferner Courmayeur und ab sechs Tagen Verbier/4 Vallées.

In Chamonix befindet sich das Centre Nationale du Ski et de l’Alpinisme (Nationales Zentrum für Skisport und Alpinismus). Der Ort ist auch Ausgangspunkt der Haute Route, einer hochalpinen, mehrtägigen Skidurchquerung, die durch die Walliser Alpen bis nach Zermatt (Schweiz) führt, sowie des Ultra-Trail du Mont-Blanc, eines der anspruchsvollsten Bergmarathons weltweit.

Chamonix ist ein Zentrum für Freeriding und Extremskifahren. Der höchste Punkt des Skigebiets ist die Aiguille du Midi mit 3842 m, auf deren Gipfel die zweithöchste Seilbahn Europas führt, mit einem der Ausgangspunkte für Bergsteiger, die den Mont Blanc bezwingen wollen. Die Aiguille du Midi ist ebenfalls der Ausgangspunkt für die Gletscherabfahrt durch das Vallée Blanche und über das Mer de Glace.

Chamonix im Winter 2012
Anzahl der Pisten 69
Gesamtlänge 152 km
– leicht 52 km
– mittel 70 km
– schwer 30 km
Längste Abfahrt Les Grands Montets, 2,1 km Höhenunterschied
Schneekanonen 54
Liftanlagen 47
– Gondeln 12
– Sessellifte 16
– Schlepplifte 19
Saison Dezember–April

Bergsport im Sommer

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Zieleinlauf des Marathon du Mont Blanc

Chamonix ist Ausgangsort für zahlreiche Trekkingtouren, darunter auch die Tour du Mont-Blanc. Jährlich im Juni findet der Marathon du Mont Blanc statt.

Es ist auch möglich, bei Chamonix Base-Jumping zu betreiben.[4]

Chamonix unterhält Partnerschaften mit:

Persönlichkeiten

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Commons: Chamonix-Mont-Blanc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Chamonix ist die Alpenstadt des Jahres 2015, www.cittalpina.org, abgerufen am 26. September 2014
  2. a b Histoire de Chamonix. In: chamonix.fr. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  3. Jean-Yves Marotte: Les origenes du prieuré de Chamonix@1@2Vorlage:Toter Link/www.persee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., in: Bibliothèque de l'école des Charts 136 (1978), Nr. 2, S. 241–269
  4. Did rules, not risk, cause Dean Potter’s Base jumping death? in: The Guardian vom 22. Mai 2015, abgerufen am 22. Mai 2015