Kaliber 155 mm
Kaliber 155 mm (selten Kaliber 15,5 cm) ist eine bestimmte Größe für Munition für Artilleriegeschütze. Innerhalb der NATO ist diese Munition mittels STANAG zwecks Interoperabilität genormt. Somit lässt sich die Munition mit verschiedenen Geschützen verschiedener Länder verwenden.
In der Regel ist die Munition nicht patroniert, d. h. Geschoss und Treibladung sind getrennt. Vor dem Schießen wird das Geschoss mit einem Zünder versehen und Treibladungsbeutel in der jeweils benötigten Stärke werden im Geschütz hinter das Geschoss eingelegt.
Das Kaliber 155 mm wurde erstmals bei der Canon de 155 mm long modèle 1877, welche nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 für die französischen Streitkräfte entwickelt wurde, gewählt. Moderne Artilleriemunition in diesem Kaliber verwenden HEER oder Extended-Range-Full-Bore-Geschosse.
Die in großen Stückzahlen produzierte Panzerhaubitze M109 verwendet Kaliber 155 mm. In Deutschland verwenden unter anderem die Panzerhaubitze 2000 und die Feldhaubitze 70 das Kaliber 155 mm.
In den ehemaligen Ostblockstaaten und deren wichtigsten Handelspartnern spielt das Kaliber 152 mm für Artilleriegeschütze eine ähnliche Rolle.
Beispiele für Munition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M107 mit Splitterwirkung, die preisgünstigste Munition und seit dem Zweiten Weltkrieg im Einsatz
- M795 gegenüber der M107 verbesserte und weit verbreitete Standardmunition
- Copperhead, für lasermarkierte Ziele
- SMArt 155, mit Suchzünder-Submunition gegen gepanzerte Ziele
- M982 Excalibur, GPS-gelenkte Munition der US Army
- Vulcano unterkalibrige und reichweitengesteigerte, teilweise gelenkte Munition
- DM 121 Standardgeschoss der Bundeswehr für die PzH 2000
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guenter Kurt Piehler (Hrsg.): Encyclopedia of Military Science. Sage, Thousand Oaks 2013.