Lester Bangs
Leslie Conway Bangs (* 14. Dezember 1948 in Escondido, Kalifornien; † 30. April 1982 in New York, NY, USA) war ein US-amerikanischer Musikjournalist, Autor und Musiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bangs wuchs in einer Kleinstadt bei San Diego auf. Seine strenggläubige Mutter war Mitglied der Zeugen Jehovas. Sein alkoholkranker und vorbestrafter Vater kam bei einem Hausbrand um, als der Junge neun Jahre alt war. Schon als Kind begann Bangs zu schreiben. Als Teenager begeisterte er sich für die Beat-Literatur, Jazz, aber auch Garage- und Surfmusik.
Bangs begann seine journalistische Karriere 1969 als freier Journalist beim Musikmagazin Rolling Stone. Wenige Jahre später wechselte er zum Magazin Creem, bei dem er fünf Jahre angestellter Redakteur war. Mit seinen Texten wurde er zu einem wichtigen Protagonisten des New Journalism, verfasste aber auch Texte im Gonzo-Stil. Mitte der 1970er Jahre ging er nach New York, wo er als freier Autor u. a. für Village Voice, New Musical Express und wieder den Rolling Stone schrieb, aber auch für Penthouse und Playboy. Seine Texte wurden auch vom deutschen Musikmagazin Sounds übernommen und sind in einigen Rock-Session-Bänden erschienen, die während der Siebziger im Rowohlt Verlag herausgegeben wurden.
Obwohl Bangs zu Lebzeiten vor allem Bücher und Biografien verfassen wollte, vollendete er nur die weniger ambitionierten Biografien über Blondie und Rod Stewart. Posthum erschienen zwei vom ehemaligen Rolling-Stone-Kollegen Greil Marcus herausgegebene Reader.
Bangs starb an einer Medikamentenunverträglichkeit, als er während einer Erkältung ein Grippemittel zusammen mit Valium zu sich nahm.
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bangs wurde von Regisseur Cameron Crowe, einem ehemaligen Kollegen von ihm beim Rolling Stone, im Film Almost Famous – Fast berühmt verewigt. Dargestellt wurde er von Philip Seymour Hoffman.
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Lester Bangs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Psychotic Reactions and Carburetor Dung: The Work of a Legendary Critic. Gesammelte Schriften, Greil Marcus, ed., Anchor Press, 1988, ISBN 0-679-72045-6
- Psychotische Reaktionen und heiße Luft. Greatest Hits. Rock’n Roll als Literatur und Literatur als Rock’n Roll. Greil Marcus (Hrsg.), Edition Tiamat, Berlin 2008, ISBN 3-89320-127-0
- Main Lines, Blood Feasts, and Bad Taste: A Lester Bangs Reader. Gesammelte Schriften, John Morthland, ed., Anchor Press, 2003, ISBN 0-375-71367-0
- The first piece for Rolling Stone [1]
Über Lester Bangs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jim DeRogatis: Let it Blurt: The Life and Times of Lester Bangs, America’s Greatest Rock Critic. Biografie, Broadway Books, 2000, ISBN 0-7679-0509-1
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eine Tribute-Seite bei Perfect Sound Forever. (englisch)
- Bangs’ eigene Sektion bei rockcritics.com. (englisch)
- Bangs’ Review zu einem seiner beiden Lieblingsalben der 1960er Jahre, Van Morrisons Astral Weeks. (englisch)
- Interview vom 13. Mai 1980 Lester Bangs (englisch)
- Literatur von und über Lester Bangs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Bangs, Lester |
ALTERNATIVNAMEN | Bangs, Leslie Conway (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Musikjournalist, Autor und Musiker |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1948 |
GEBURTSORT | Escondido, Kalifornien |
STERBEDATUM | 30. April 1982 |
STERBEORT | New York, NY, USA |