"September 5", Source: Constantin Film Verleih, DFF, © Constantin Film Verleih GmbH, Jürgen Olczyk
Leonie Benesch

Neu im Kino: September 5

Das Olympia-Attentat in München 1972 gehört zu den dunkelsten Kapiteln in der Geschichte der Spiele und der deutschen Terrorismusbekämpfung. Die israelische Mannschaft wurde damals von einer palästinensischen Terrorgruppe in ihrer Unterkunft überfallen und als Geiseln genommen, zwei Sportler wurden sofort getötet. Bei einem dilettantischen Befreiungsversuch der bayerischen Polizei wurden neun weitere Mitglieder des israelischen Teams getötet. Mehrfach war diese Geschichte Thema von Filmen, doch Tim Fehlbaum wählt in seinem hoch gelobten Drama "September 5" eine neue und hochspannende Perspektive: Er schildert die Ereignisse vollständig aus der Sicht eines Teams amerikanischer Sportreporter vom TV-Sender ABC, die sich plötzlich in der Rolle politischer Berichterstatter wiederfinden. Es war das erste Mal, dass ein Terroranschlag live im Fernsehen übertragen wurde, und Fehlbaum reflektiert in seinem Film nicht zuletzt die Rolle und Verantwortung der Medien bei solchen Ereignissen. Er inszeniert "September 5" als dokumentarisch anmutendes Kammerspiel im TV-Kontrollraum, in der Ästhetik eines Dokudramas, packend wie ein Thriller, aber weder reißerisch noch pathetisch. Neben den Hollywood-Schauspielern John Magaro, Peter Sarsgaard und Ben Chaplin gehört Leonie Benesch zum Hauptensemble.

Aktuelles

Für seine 20. Ausgabe versammelt das Forum Expanded 24 filmische Arbeiten aus 21 Ländern. In den ausgewählten Arbeiten, die Installationen, Filme, Videos und Skulpturen umfassen, nähern sich ihre Macher*innen den katastrophischen Realitäten der Gegenwart mittels unterschiedlicher Stadien der Transparenz. 

Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) initiiert zum jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar eine neue jährliche und bundesweite Initiative: den "Augen auf"-Kinotag. Der Auftakt des Kinotages findet am Montag, den 27. Januar 2025 in drei Städten statt – in Berlin, Frankfurt am Main und Rostock. 

Auch im zweiten Jahr unter der Leitung von Barbara Wurm zeigt das Forum Special ein in thematischem Verbund kuratiertes Programm historischer und aktueller Filme, das mit dem Hauptprogramm des Forums korrespondiert und sich dem verheerenden Zustand der Gegenwart über den bewussten Blick in die Vergangenheit stellt.

Am 24. Januar 2025 findet in München die 46. Verleihung des Bayerischen Filmpreises statt. Den Preis als "Beste Darstellerin" erhält in diesem Jahr Jella Haase für ihre Rolle in "Chantal im Märchenland". Für seine Rollen in den drei Filmen "Der Buchspazierer", "Der Spitzname" und "Ein Fest fürs Leben" erhält Christoph Maria Herbst den Preis als "Bester Darsteller".

Die Verleihung der nächsten European Film Awards wird im Januar 2027 in der griechischen Hauptstadt Athen stattfinden. Dies gaben heute die European Film Academy und das Hellenic Film and Audiovisual Centre (HFAC) - Creative Greece bekannt.