Books by Elisabeth Lobenwein
Der Begriff des Wandels ist ein verbreitetes Attribut für das 18. Jahrhundert. 1 Für den Fortschr... more Der Begriff des Wandels ist ein verbreitetes Attribut für das 18. Jahrhundert. 1 Für den Fortschritts-und Planungsoptimismus der Aufklärung war der Wandel im Gegensatz zur tradierten Sichtweise, die dem alten Herkommen einen ideellen Vorrang einräumte, in hohem Maß positiv konnotiert. Das aus einem Kupferstich aus der Josephinischen Gesetzessammlung ("Sammlung Kropatschek") 2 übernommene Titelbild des vorliegenden Bandes zeigt eine ikonografische Darstellung verschiedener Normen Kaiser Josephs II., der als Inbegriff für den Modernisierungsanspruch durch gesetzlich verordneten Wandel gelten kann. Dargestellt ist eine Münzprägevorrichtung, um die herum Objekte angeordnet sind, die unterschiedliche Reformmaßnahmen darstellen. Das Stoßwerk steht zusammen mit den abgebildeten Münzen für die Reform des Münzwesens, 3 während das Erz im Vordergrund eine neue Berggerichtsordnung repräsentiert. 4 Die am linken Bildrand abgebildeten Hirsche und der dahinter liegende Wald versinnbildlichen neue Regelungen im Jagd-und Forstwesen, 5 der Reiter am rechten Bildrand symbolisiert hingegen Reformen bei der Post. 6 Der Postreiter mit dem Posthorn nicht zuletzt als Friedensbote steht in dieser Rolle durchaus auch symbolisch für Veränderungen und Wandel, wenn man etwa an die prominente Positionierung in Darstellungen auf Flugblättern zum Westfälischen Frieden denkt. Abgebildet ist auch ein sogenannter Judenhut, der die Toleranzgesetzgebung gegenüber den Juden, insbesondere wohl die Aufhebung der Verpflichtung zum Tragen jüdischer Tracht, darstellt. 7
Special Issue der Zeitschrift: Frühneuzeit-Info 33, 2022
Das Achtzehnte Jahrhundert und Österreich / The Eighteenth Century and The Habsburg Monarchy / Le dix-huitième siècle et la monarchie des Habsbourg, 2022
Special Issue der Zeitschrift: Jahrbuch der Österreichischen
Gesellschaft zur Erforschung des 18... more Special Issue der Zeitschrift: Jahrbuch der Österreichischen
Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 37, 2022
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 20, 2021
Virus-Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Die vom Verein für Sozialgeschichte der Medizin h... more Virus-Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin Die vom Verein für Sozialgeschichte der Medizin herausgegebene Zeitschrift versteht sich als Forum für wissenschaft li che Publikationen mit empirischem Gehalt auf dem Gebiet der Sozial-und Kulturgeschichte der Medizin, der Ge schich te von Gesundheit und Krankheit sowie angrenzender Gebiete, vornehmlich solcher mit räumlichem Bezug zur Republik Österreich, ihren Nachbarregionen sowie den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie. Zudem in formiert sie über die Vereinstätigkeit. Der VIRUS wurde 1999 begründet und erscheint jährlich. Der VIRUS ist eine peer-reviewte Zeitschrift und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen Disziplinen offen. Die Zeitschrift erscheint hybrid und wird neben der Printversion auch im Open Access Format (www.austriaca.at) zur Verfügung gestellt. Nähere Informationen zur Abfassung von Beiträgen sowie aktuelle Informationen über die Vereinsaktivitä tenfindenSieaufderHomepagedesVereins(www.sozialgeschichte-medizin.org).GernekönnenSieIhreAnfragen per Mail an uns richten:
frühneuzeitliche Bruderschaften und ihr Totendienst. 189 (3) Spezielle Typen von Bruderschaften C... more frühneuzeitliche Bruderschaften und ihr Totendienst. 189 (3) Spezielle Typen von Bruderschaften Christine Tropper Die Rosenkranzbruderschaften in Kärnten in der Frühen Neuzeit. .. .. .. 209 Zsófia Kádár Die jesuitischen Kongregationen der österreichischen Ordensprovinz (von ihren Anfängen bis 1671).
Special Issue der Zeitschrift: Jahrbuch der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18 Jahrhunderts 32, 2017
Link zu Leseprobe: https://www.winklerverlag.com/v1927x/index.html
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 19, 2020
The essay focusses on the importance of primary scientific research on objects as the missing lin... more The essay focusses on the importance of primary scientific research on objects as the missing link for a fruitful collaboration between the historical sciences and museum based collections.
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 18, 2019
This contribution investigates the factors that led to the development of "sexual health" (salu t... more This contribution investigates the factors that led to the development of "sexual health" (salu togenesis) and locates the term in a contemporary and historical perspective. Furthermore, the relevance of this concept, which was presented by the WHO and has undergone significant expansion since it was first defined, is discussed. While the sexual liberation that has been promoted since the 1960s did not necessarily mean that personal sexual needs are lived out in a healthier way, it did introduce the possibility to realise intimate fantasies and desires. The following paper aims to locate a line of tradition since antiquity and the Middle Ages, without wanting or being able to define an inevitable continuity: of course, it is necessary to consider the acceleration of the development in the last 50 years separately, for it is possible to trace a shift from sexual morals to sex as a cultural asset. This contribution provides a detailed exami nation of the "sexual revolution" and the resulting gradual acceptance of all sexual ex pres sions and varieties (legal in the Germanspeaking area), as well as the health consequences this may have led to as a result.
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 16, 2017
Krankenpflege als soziale Praxis in den Hospitälern der Barmherzigen Brüder in Österreich im 17. ... more Krankenpflege als soziale Praxis in den Hospitälern der Barmherzigen Brüder in Österreich im 17. und 18. Jahrhundert Eine Übersicht auf Grund lage insbesondere des "Manuale oder Hand-Büchlein Religions B. Joannis Dei" von 1681 sowie der Wiener und Grazer Hospitalinventare .
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 15, 2016
AlFārābi is a central figure of political philosophy within the ArabicIslamic context. Remarkably... more AlFārābi is a central figure of political philosophy within the ArabicIslamic context. Remarkably, the analogy between medicine and politics, the ideal ruler and physician appears repeatedly in his writings, particularly in Fuṣūl Muntaza‛a ("Selected Aphorisms"). The exact relation between medicine, politics and religion in this text has hardly been analysed so far. This article contributes to closing this gap. After a short introduction to alFārābi's biography the article offers an overview of the basic contents and the structure of the "Selected Aphorisms". The main part analyses the analogies between medicine and politics, the physician and the ruler with a special focus on the Islamic context of the "Selected Aphorisms". The paper shows that alFārābi depicts the ideal ruler as the guardian of the highest virtues and the guaran tee of the state's happiness. He deliberately uses the basic concepts of Galenic medicine for drafting a short vademecum of and for the ideal ruler within his specific historical and religious context.
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 17, 2018
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 14, 2016
Although psychiatry in Germany was devastated after 1945 by the involvement of many German psychi... more Although psychiatry in Germany was devastated after 1945 by the involvement of many German psychiatrists in Nazi-"euthanasia", the continuities in the hospitalization of patients and of therapy still existed. Change took place not only through the influence of the social psychiatry emerging in Great Britain and the USA, but through the critical debate on Nazi-crimes that started in the German society after World War II and especially following the students' movement after 1968. Young psychiatrists then did not only condemn these crimes, but also excoriated the deplorable situation in the asylums and became forerunners of changes in the asylums themselves and in the therapy applied. All this led to the psychiatry-Enquete that was issued by the parliament in 1975 and is still the basis of every reform in psychiatry.
Special Issue der Zeitschrift: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 13, 2015
"Solches müssen wir festiglich gläuben, und zugestehen, daß unser Leben, unsere Gesundheit und al... more "Solches müssen wir festiglich gläuben, und zugestehen, daß unser Leben, unsere Gesundheit und alle unsere Bewegung davon abhange, und in unserem Blute bestehe, und denen Säfften, die daraus entspringen, und wieder dahin lauffen, welche durch ihre Röhre allezeit umb und umb geführet werden: so daß unsere gantze Form nichts anders ist, als von grossen und kleinen Röhren zusammen gesetzet, welche gefüllet seyn mit continuirlich-lauffenden Säfften und // Feuchtigkeiten unterschieden an Art, Lauff, Ort und Verrichtung." 29 Das Wirken der menschlichen Organe und aller Lebensfunktionen hängt demzufolge vom Umlauf des Blutes und der anderen Körpersäfte ab, wobei Bontekoe neben dem Blut vor allem der "Milch" (Lymphe) eine wichtige Funktion zuweist. Allerdings bleiben die wirklichen Stoff wechselvorgänge noch undeutlich. Die Körperwärme zum Beispiel entsteht seiner Theo rie nach durch die Reibung der im Blut befindlichen Teile. In Versuchen wird das Blut bereits in seine Bestandteile zerlegt (zelluläre Masse, Plasma), ohne dass diese Bestandteile erklärt werden könnten. Die Blutkörperchen, in der zeitgenössischen Mikroskopie bereits sichtbar gemacht, finden ebenfalls noch keine Erwähnung. 30 Auf der Grundlage dieser Theorie erklärt Bontekoe die Entstehung von Krankheiten durch Verletzung des Gefäßsystems, durch Verstopfung desselben oder durch eine Verdickung oder "Schärfe" der Körpersäfte. Lassen sich alle Krankheitsursachen auf diese drei Gründe ein schränken, ist die ausgeklügelte medizinische Terminologie unnötig, mit der die Gelehrten nach Bontekoes Meinung Verwirrung stiften. 31 Wie sich die cartesianische Philosophie nur auf ein einziges Prinzip, das des methodischen Zweifels, zurückführen lässt, so bemüht sich auch Bontekoe offensichtlich, ein einziges, allge meines Krankheitsprinzip auszumachen. Dies ist für ihn der Skorbut (Scharbock), der als Wur zel aller anderen Gebrechen gilt, weil durch ihn scharfe (saure) Körpersäfte entstehen, die für die Zerstörung des anatomischen Röhrenapparates im Menschen und somit für den langsamen Fluss der Körpersäfte, bis hin zum Stillstand, verantwortlich sind. Diese Lehre aber, so Bonte koe selbstbewusst, sei neu und eine rechte Ketzerei: "Es wird aber nöthig seyn, weil dieses gantz neu ist, und in der Medicin heute zu Tage für eyne Ketzerey solte gehalten werden, zu erweisen, daß, gleichwie nur ein Tod ist, der das Leben wegnimmt, indem er verursachet, daß der Umblauff der Säffte stille stehet, auch schlechter Dinge nur eine eintzige Kranckheit sey: welche uns beliebet mit dem Nahmen des Scharbocks zu tauffen, weil kein allgemeiner Wort zu finden, wiewohlen dasselbte, auch von den Medicis selbst niemahlen recht erkläret worden. Und nennen wir demnach den Scharbock eine Kranckheit, welche die Säffte leimigt, scharff und träge machet, woraus Verstopffung und Zerreissung der Röhre, auch Auströpffelung der Säffte, und derselben Stillstehung in unterschiedenen Orten geschiehet. Wir wollen aber kürtzlich erweisen, daß hieraus alle andere Kranckheiten, und was deme anhängig ist, entstehen." 32 Der Kampf mit den Autoritäten 23 33 Über die Geschichte des Skorbuts und seiner Bekämpfung siehe Kenneth J. Carpenter, The History of Scurvy and Vitamine C (Cambridge 1986), vor allem 29-42. Auch der ZedLer erwähnt, dass Bontekoe im Skorbut (Scharbock) den Grund zu allen Krankheiten gesehen habe. Kritisch wird angemerkt: "Denn nachdem Bontekoe in seinem Buche von dem menschlichen Leben und Gesundheit, den Grund zu allen Kranckheiten in dem Scharbocke hat suchen und setzen wollen; Als hat sich diesen Namen fast jedermann belieben lassen, um sich dessen in allen unbekannten Kranckheiten zu bedienen, und ein Schwerdt zu haben, worauf man sich verlassen, und womit // man nicht einen, sondern viele schwere Knoten auflösen könnte." Johann Heinrich ZedLer, Grosses vollstän diges Universallexicon aller Wissenschafften und Künste (Leipzig 1732-1754), XXXIV: 880-881. http://www. zedlerlexikon.de/index.html?c=blaettern&seitenzahl=453&bandnummer=34&view=100&l=de (letzter Zugriff: 13. 3. 2015). 34 Vgl. die Schrift Cornelis bonteKoe / Steven bLanKaart, Gebruik en Misbruik van de Thee, Mitsgaders een Verhandelinge wegens de Deugden en Kragten van de Tabak. Hier nevens een Verhandelinge van de Coffee, Met des zelfs krachten in gezonde, en ongezonde (Den Haag-Amsterdam 1686). Einzusehen via www.dbnl.nl (letzter Zugriff: 13. 3. 2015). Der Tee hat nach den Autoren eine alkalische Wirkung, die die scharfen und sauren Teilchen im Blut neutralisiert und somit Krankheiten mildern kann. Außerdem macht er das Blut und den Schleim flüssiger, so dass der Umlauf der Körpersäfte wieder ungehindert funktioniert; nach Bontekoe und Blankaart eine Vorausset zung für die Gesundheit des Organismus.
Papers by Elisabeth Lobenwein
Review of Middle East Studies 57/1: Special Focus Roundtable: Unveiling Uncharted Realms: The Ottoman Grand Vizierate in Comparative Perspective and the Köprülü Dynasty Revisited, 2024
Köprülü Fazıl Ahmed Pasha's tenure as grand vizier from 1661 to 1676 stands as a seminal period i... more Köprülü Fazıl Ahmed Pasha's tenure as grand vizier from 1661 to 1676 stands as a seminal period in Ottoman history, and Fazıl Ahmed Pasha was a pivotal figure. This article draws upon the largely-overlooked dispatches written by Giovanni Battista Casanova, the imperial resident at the Sublime Porte. Through an analysis of Casanova's observations, this study offers fresh perspectives on the grand vizirate and of Fazıl Ahmed Pasha's enduring legacy within the Ottoman Empire. Following a brief introduction on Fazıl Ahmed Pasha's rise to power, the article's analysis unfolds across four dimensions: first, interactions between grand vizier Fazıl Ahmed and Sultan Mehmed IV; second, the closest associates of the grand vizier; third, Casanova's communication with the grand vizier; and fourth, Casanova's extensive negotiations for the release of prisoners of war. At the core of this analysis is the argument that the communications between Casanova and Köprülü Fazıl Ahmed Pasha reveal not only the complexities of Ottoman affairs but also the strategic foundation of Ottoman military campaigns and diplomacy during this period. Through an examination of Casanova's dispatches, this article elucidates how the resident's interactions with the Ottoman court offer insights into the Ottoman Empire's strategies vis-à-vis European powers, as well as its reforms. By revisiting Fazıl Ahmed Pasha's legacy through the eyes of a contemporaneous observer, this study contributes a nuanced perspective to the understanding of Ottoman history and governance during the seventeenth century.
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Books by Elisabeth Lobenwein
Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 37, 2022
Papers by Elisabeth Lobenwein
Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 37, 2022
Handbook, Berlin / Boston 2024, S. 657–672
S. 31–46