Events, seminars, talks by Johannes Gebhardt
Introduction: Mateus Nunes 10:30 am Coffee Break 11 am-12:30 pm Project Presentations Group A (Au... more Introduction: Mateus Nunes 10:30 am Coffee Break 11 am-12:30 pm Project Presentations Group A (Aula 10
Die temporäre Aktivierung von Kunstwerken und Kultgegenständen spielt bis heute eine zentrale Rol... more Die temporäre Aktivierung von Kunstwerken und Kultgegenständen spielt bis heute eine zentrale Rolle für die Vermittlung von Glaubenswahrheiten und die Manifestation politischer Macht. Die Einbeziehung von mobilen Kunstwerken in rituelle Handlungsabläufe ist eng mit den Bilddiskurs prägenden Terminologien der Inszenierung, Performativität, Präsenz und Repräsentation, Verlebendigung, Evidenz, oder Mediation verbunden – Begriffe, die in den verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen unterschiedliche Prägnanz entwickelt sowie mannigfaltige Bedeutungsdimensionen erfahren haben.
The temporary activation of mobile works of art and cult objects can be traced back to antiquity and continues to play an essential role in the communication of religious truths and manifestations of political power today. The inclusion of mobile artworks in ritual ceremonies is closely linked to terminologies of animation, evidence, mediation, performativity, presence and presentation, staging, and vivification, which have shaped the discourse on images. These terms have developed different connotations in each of the various humanities disciplines and now embody manifold dimensions of meaning.
Books by Johannes Gebhardt
In italienischen und spanischen Kirchen des 17. Jahrhunderts war es an bestimmten Festtagen gängi... more In italienischen und spanischen Kirchen des 17. Jahrhunderts war es an bestimmten Festtagen gängige Praxis, Kultbilder mithilfe versenkbarer Altargemälde im Rahmen ritueller Enthüllungszeremonien auf vermeintlich wundersame Art in Erscheinung treten zu lassen. Der Band untersucht die Entwicklung, Funktion und Verbreitung dieser spektakulären Inszenierungsform und liefert einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung von Kultbildern. Insbesondere durch den transkulturellen Blickwinkel ergeben sich neue Erkenntnisse zur Einbindung von Bildmedien in den religiösen Kult.
Interdisziplinäres Close-Reading eines Kulminationswerks des spanischen Barock hinsichtlich ästhe... more Interdisziplinäres Close-Reading eines Kulminationswerks des spanischen Barock hinsichtlich ästhetischer Verfahren der Präsenzerzeugung.
Verfahren der Präsenzerzeugung berühren zentrale Aspekte der Wirkung und Funktion von Bildern. Insbesondere im religiösen Kontext wird Bildern das Vermögen zugestanden, durch unterschiedliche Ausprägungen von Präsenz einen Dialog zwischen jenseitiger und irdischer Sphäre herzustellen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Inszenierung der wundertätigen Hostie von Gorkum, genannt Sagrada Forma, in der Sakristei des Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial. Der Clou der hochkomplexen Altarbildanlage (1684-1690) besteht darin, dass die Hostie, die zu den bedeutendsten Reliquien am Hof der spanischen Habsburger zählte, den größten Teil des Jahres den Blicken der Gläubigen entzogen war. Nur zweimal im Jahr wurde das berühmte Mittelbild Claudio Coellos mit der Darstellung Karls II. in Anbetung der Sagrada Forma auf »wundersame Weise« hinter dem Altar versenkt, um die Hostie der Verehrung durch den König preiszugeben. Von einer nahsichtigen Analyse des mehrere Bildmedien vereinenden Gesamtensembles ausgehend, eröffnet das Buch einen differenzierten Blick auf unterschiedliche Formen der Vorstellung von Präsenz.
C omparison is the most potent concept in the world of scholarship, so powerful and influential t... more C omparison is the most potent concept in the world of scholarship, so powerful and influential that it is today deemed a "key method in the sciences and humanities". 1 In cultural and media studies, the comparative approach is seen as offering very far-reaching potential and perspectives, above and beyond the current methodological trend. 2 In the particular case of art history, the "evidential character" of comparison has caused it to become a kind of methodological "imperative". 3 This is attested not only by traditional art history, with its comparisons of styles and epochs, but also by the comparative visual studies pursued by Aby Warburg, who is considered one of the discipline's early driving forces. 4 Artists, artworks, styles, genres and epochs have been and continue to be constantly compared, wherebyconsciously or unconsciously-comparative seeing seems to be the tacitly accepted and practised basis on which art history does business. 5 Recently, the question has even been posited as to whether comparativism may be of particular importance for a future of the discipline, with regard to a global art history. 6 Antiquity, the yardstick for so many subsequent epochs, was already practising comparison. 7 Thus Pliny (Natural History, Book 35), for example, discusses the painters and sculptors of antiquity and compares their various achievements. At the beginning of early modern art historiography, Dante alludes to Cimabue and Giotto in his Divine Comedy and notes that the younger has surpassed the elder in the field of painting (Purgatorio, XI, 94-95). Lorenzo Ghiberti and other theorists of the early Renaissance, including Leonardo da Vinci, take up this comparative model and extend it to contemporary names. 8 Frequently interwoven into comparisons of artists is their mutual rivalry. This rivalry becomes palpable in the system of competitions for commissions, exemplified in the reliefs submitted by Lorenzo Ghiberti and Filippo Brunelleschi for the bronze doors of the Florentine Baptistery. From that point on, the theme of artist
Articles by Johannes Gebhardt
einem der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel widmete. Als A... more einem der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel widmete. Als Ausnahmetalent schuf der in den Bildmedien der Malerei, Bildhauerei und Architektur gleichermaßen versierte Künstler Werke, die die Kunst in Kastilien und über die Landesgrenzen hinaus nachhaltig prägen sollten. Als maßgeblich für die Entwicklung seiner künstlerischen Fähigkeiten gilt Alonsos langjähriger Italienaufenthalt, wo er in Rom und Florenz im produktiven Austausch mit den großen Meistern der Renaissance stand. Nach seiner Rückkehr nach Spanien vermochte es Alonso, die erlangten Kenntnisse in seine ganz eigene Bild-und Formensprache zu übersetzen, was ihn zum ‚Pintor del Rey' Kaiser Karls V. aufsteigen ließ.
„un cuadro que ocupa toda la capilla transparente sirviendo de velo al Santísimo” – Zur sakralen... more „un cuadro que ocupa toda la capilla transparente sirviendo de velo al Santísimo” – Zur sakralen Inszenierung von Kultobjekten im Spanien des Siglo de Oro. In: Scholz-Hänsel, Michael / Sánchez Cano, David (Hg.): Spanische Kunst von El Greco bis Dalí. Ambiguitäten statt Stereotype. Berlin 2015, S. 177-196.
Caravaggios Ambiguitäten - Zur Problematik der Identifizierung des Bildpersonals. Masterarbeit. L... more Caravaggios Ambiguitäten - Zur Problematik der Identifizierung des Bildpersonals. Masterarbeit. Leipzig 2011.
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Events, seminars, talks by Johannes Gebhardt
The temporary activation of mobile works of art and cult objects can be traced back to antiquity and continues to play an essential role in the communication of religious truths and manifestations of political power today. The inclusion of mobile artworks in ritual ceremonies is closely linked to terminologies of animation, evidence, mediation, performativity, presence and presentation, staging, and vivification, which have shaped the discourse on images. These terms have developed different connotations in each of the various humanities disciplines and now embody manifold dimensions of meaning.
Books by Johannes Gebhardt
Verfahren der Präsenzerzeugung berühren zentrale Aspekte der Wirkung und Funktion von Bildern. Insbesondere im religiösen Kontext wird Bildern das Vermögen zugestanden, durch unterschiedliche Ausprägungen von Präsenz einen Dialog zwischen jenseitiger und irdischer Sphäre herzustellen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Inszenierung der wundertätigen Hostie von Gorkum, genannt Sagrada Forma, in der Sakristei des Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial. Der Clou der hochkomplexen Altarbildanlage (1684-1690) besteht darin, dass die Hostie, die zu den bedeutendsten Reliquien am Hof der spanischen Habsburger zählte, den größten Teil des Jahres den Blicken der Gläubigen entzogen war. Nur zweimal im Jahr wurde das berühmte Mittelbild Claudio Coellos mit der Darstellung Karls II. in Anbetung der Sagrada Forma auf »wundersame Weise« hinter dem Altar versenkt, um die Hostie der Verehrung durch den König preiszugeben. Von einer nahsichtigen Analyse des mehrere Bildmedien vereinenden Gesamtensembles ausgehend, eröffnet das Buch einen differenzierten Blick auf unterschiedliche Formen der Vorstellung von Präsenz.
Articles by Johannes Gebhardt
The temporary activation of mobile works of art and cult objects can be traced back to antiquity and continues to play an essential role in the communication of religious truths and manifestations of political power today. The inclusion of mobile artworks in ritual ceremonies is closely linked to terminologies of animation, evidence, mediation, performativity, presence and presentation, staging, and vivification, which have shaped the discourse on images. These terms have developed different connotations in each of the various humanities disciplines and now embody manifold dimensions of meaning.
Verfahren der Präsenzerzeugung berühren zentrale Aspekte der Wirkung und Funktion von Bildern. Insbesondere im religiösen Kontext wird Bildern das Vermögen zugestanden, durch unterschiedliche Ausprägungen von Präsenz einen Dialog zwischen jenseitiger und irdischer Sphäre herzustellen.
Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Inszenierung der wundertätigen Hostie von Gorkum, genannt Sagrada Forma, in der Sakristei des Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial. Der Clou der hochkomplexen Altarbildanlage (1684-1690) besteht darin, dass die Hostie, die zu den bedeutendsten Reliquien am Hof der spanischen Habsburger zählte, den größten Teil des Jahres den Blicken der Gläubigen entzogen war. Nur zweimal im Jahr wurde das berühmte Mittelbild Claudio Coellos mit der Darstellung Karls II. in Anbetung der Sagrada Forma auf »wundersame Weise« hinter dem Altar versenkt, um die Hostie der Verehrung durch den König preiszugeben. Von einer nahsichtigen Analyse des mehrere Bildmedien vereinenden Gesamtensembles ausgehend, eröffnet das Buch einen differenzierten Blick auf unterschiedliche Formen der Vorstellung von Präsenz.