Content-Length: 143436 | pFad | https://www.academia.edu/3884577/Momentausnahmen_Joseph_Roths_dokumentarische_Komik_
Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
2013, Joseph Roth als Stilist. Annäherung durch Theorie und Übersetzung
…
2 pages
1 file
Dieser Artikel zeigt nicht nur, inwiefern Roths Schreibmethode in manchen seiner Feuilletons an eine Witz- und eine Ironierhetorik, im Sinne von Denkern wie z.B. Kant und Jean Paul, gebunden ist, sondern auch, inwiefern Roths Methode diese Rhetoriken wie auch ihre Theoretisierungen umdreht, um zu zeigen, dass diese eigentlich keine Ausnahme zur Logik und zur Welt darstellen, sondern vielmehr inhärente Eigenschaften der Logik und der Welt selbst sind. Die charakteristischen Merkmale solch einer umgedrehten Witzrhetorik entstehen bei Roth aus literarischen und linguistischen Tropen und Sprachverwendungen, insbesondere: die unerwartete und scheinbar ungereimte Nebeneinanderstellung, das Zeugma oder die Syllepsis und das, was von diesem Artikel als die ‚nicht-doch‘ Wortfügung benannt wird, bei der eine Tatsache auf verschiedenen Diskursebenen gleichzeitig verleugnet und (wieder-) behauptet wird. Mithilfe solcher Figuren verschmilzt Roth einen Stil der journalistischen Objektivität – oder sogar ‚Sachlichkeit‘ – und einen Stil der subjektiven Beobachtung und Interpretation. Darüber hinaus und noch radikaler behauptet er dabei, dass das Feuilleton – ein Genre, das von seinen Feinden sowie seinen Freunden gerade durch diese Verschmelzung charakterisiert wird – keine Pseudo- oder bloße Unterhaltungsliteratur, sondern die passendste und angemessenste Literaturform seiner Zeit ist. Dementsprechend sollte Roths witziger Stil als kein reines Sprachornament, sondern als eine weltanschauliche Stellungsnahme und als ein bedeutender literarischer Modus dieser Epoche betrachtet werden.
Diplomarbeit, 2009
Joseph Roths Roman Radetzkymarsch wurde und wird immer wieder unter dem Aspekt des Mythischen gelesen. Die vorliegende Arbeit liefert daher eine ausführliche Zusammenfassung der Rezeption des Radetzkymarsch unter dem Aspekt des Mythischen; darauf folgt eine Darstellung und Kritik an Claudio Magris‘ Mythenmodell in "Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur" (1966) – das in der Rezeption des Romans besonders viele Spuren hinterlassen hat. Das Kernstück der Arbeit bildet schließlich der Versuch einer Anwendung des Mythos-Konzepts, das Roland Barthes in Mythen des Alltags (1964) entwickelt hat, auf den literarischen Text. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung des Solferino-Kapitels – als einer im Romanzusammenhang bedeutenden Erzählung von der Entstehung eines Mythos – sowie der spezifischen Verwendung des Pronomens "man" im Radetzkymarsch. Die Schwierigkeiten der Protagonisten zum eigenständigen Denken und Handeln zu finden, die sich unter anderem im Einsatz dieses Pronomens in Verbindung mit erlebter Rede ausdrücken und ihre starke Bindung an die Großvätergeneration wird anhand einer Analyse der Rolle, die Bilder – Photographien wie Porträts – im Roman spielen, untersucht. Die Wiedergabe der Gedanken und Meinungen der Figuren in erlebter Rede insbesondere unter der Verwendung von "man" ist ein Einfallstor für eine spezifische erzählerische Ironie, die sich im Radetzkymarsch beobachten lässt. Das Stilmittel der Ironie – das im Roman oft in der Verbindung mit dem literarischen Klischee auftritt – wird im zweiten Teil der Arbeit untersucht. Diese erzählerische Ironie ist in vielen Punkten analog zum Sekundär-Mythos bei Roland Barthes strukturiert und bildet wie dieser daher ein Gegengewicht zu mythologisierenden Tendenzen. Die Funktion der Ironie Bedeutung zu ‚verkünstlichen‘ – während der Mythos sie dagegen ‚naturalisiert‘ – kann an einem der Höhepunkte des Romans gezeigt werden.
Berliner Journal für Soziologie
Guenther Roth war ein großer und großartiger Vermittler zwischen amerikanischer und deutscher Soziologie. Geboren in Wolfskehlen und wie Kurt Wolff aufgewachsen in Darmstadt begann er sein Soziologiestudium am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Dort lernte er eben jenen Kurt Wolff kennen, der ihn für eine Studie über die Entnazifizierung Deutschlands 1953 an die Ohio State University holte. 1954/55 folgte ein Studienaufenthalt an der New School for Social Research, wo er die deutschen Emigranten Albert Salomon, Alfred Schütz und Otto Kirchheimer kennenlernte. Reinhard Bendix bot ihm 1955 eine Stelle an der University of California in Berkeley an, die den Beginn seiner akademischen Karriere in den USA markierte. Er begann mit Studien zur Arbeiterbewegung im Kaiserreich, die in seine Dissertation einmündeten. In seinem Buch The social democrats in imperial Germany (1963) entwickelte er das Konzept der "negativen Integration". Zwar sind die Arbeiter über alle möglichen Kanäle intern geeint-von der Partei über die Gewerkschaften bis hin zu Vereinen. Aber sie gehören doch nicht richtig zur Gesellschaft, weil sie vom politischen Entscheidungsprozess ausgeschlossen bleiben. Roth nahm in der Folgezeit Professuren an der University of California in Davies, der State University of Stony Brook und der University of Washington in Seattle wahr, bevor er mit seiner Frau Caroline W. Bynum, einer bekannten Historikerin, einem Ruf an die Columbia University in New York folgte. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Reinhard Bendix, der zu dieser Zeit sein bahnbrechendes Werk Max Weber. An intellectual portrait (1960, dt. 1963) ausarbeitete, geriet er in Berührung mit dem Werk des deutschen Klassikers, das ihn zeit seines Lebens nicht mehr loslassen sollte. Die Übersetzung des Werkes ins Englische, seine Anwendung zu eigenen Analysen und die biographische Familien
Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik, 2014
In the exhibition book "Und weg mit den Minuten - Dieter Roth und die Musik" (also available in english) an interdisciplinary dialogue between the art historian and curator Matthias Haldemann (Kunsthaus Zug) and the composer and music researcher Michel Roth (Hochschule für Musik Basel) is dedicated to the music-related works and collaborative projects of Dieter Roth and places them in the context of his complete oeuvre. With the involvement of two curators of further Roth exhibitions - the fluxus specialist Gabriele Knapstein (Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof Berlin) and Sven Beckstette (Kunstmuseum Stuttgart) - connections to concrete poetry, the Viennese group, Fluxus and artist music are worked out. A concluding discussion with the improviser Walter Fähndrich examines the history and topicality of Roth's music-making in the context of the collaboration Rarely Heard Music ("Selten gehörte Musik"). Numerous colour illustrations of the works and previously unknown documents illustrate these discussions, supplemented by a chronology according to the latest state of research and a detailed scientific apparatus. A DVD with an excerpt from the video recording of the Abschöpfsymphonie from 1979 (first publication) is enclosed with the exhibition book as an encore. The hereby uploaded proof reading copy contains some small notes and corrections and differs therefore from the final edition.
Dieter Roth und die Musik, 2014
As part of the research project on Dieter Roth and Music, the research group visited and interviewed his fellow players. The videos of the mostly several hours long and extraordinary conversations (with Günter Brus, Hermann Nitsch, Gerhard Rühm and Oswald Wiener, among others) are available online (http://blogs.fhnw.ch/dieterrothmusic/selten-gehorte-gespraeche/). This book publication was part of a bibliophilic book box about Dieter Roth. It provides a keyword indexing of the above-mentioned interviews combined with expedition reports on the sometimes adventurous circumstances of these encounters.
(Un)Komische Wirklichkeiten. Komik und Satire in (Post-)Migrations- und Kulturkontexten
Der Beitrag fasst Lachen in sprachbiographischen Interviews als zentrale Positionierungsressource bei der narrativen Verarbeitung von Erlebnissen mit Migration und Mehrsprachigkeit. Die Rahmung als komische oder problematische Erzählung bestimmt, ob die interviewende Person ein Lachen teilt oder nicht. Durch geteiltes Lachen versichern sich die interviewte und die interviewende Person eines gemeinsamen Werthorizonts in Bezug auf die rekonstruierten Migrationserlebnisse. Mit Lachen bewältigen die Interagierenden zudem gesprächsorganisatorische Aufgaben im qualitativen Interview (Übergang zu fremden Gesprächsrollen, Themenbeendigung). In nur wenigen Fällen kann ein interviewerinitiiertes Lachen als Bruch der methodisch vorgegebenen Zurückhaltung durch die InterviewerInnen beschrieben werden.
2015
In den literarischen Werken und Reportagen des in Brody geborenen Schriftstellers Joseph Roth nimmt Galizien als realgeschichtlicher und zugleich imaginärer, erinnerter Raum eine bemerkenswerte Stellung ein. Dabei verdichtet sich die atmosphärische Präsenz dieser verschwundenen Region immer wieder um ein Element der Landschaft, das unter ständig wechselnden Perspektiven erscheint: die weitausgedehnten galizischen Sümpfe. Dieser wiederkehrende Topos bildet nicht nur den Fluchtpunkt von Roths galizischer Geopoetik; er widerspiegelt zudem das ambivalente Verhältnis des Autors zu einer 'Heimat', die ihm zeitlebens so nah wie fern, so fremd wie vertraut blieb.
The cinema looks back on its beginnings. We see Keaton as a photographer used to putting life on hold. His trade is portrait photography, for which his clients have to remain in a still pose. But events roll on. No one has the calm to (medially) stand still any longer. Film has long outstripped photography. Competent news agencies send their cameramen who go to war, climb onto rooftops or even into the air to capture sensational images. All that matters is being on the scene at the right moment. What was not recorded did not happen. The infatuated affection for Sally that befalls the hero of the story also makes Buster an amateur of film. It seems as if the innocence of the amateur is needed to save the honor of the documentary. By throwing himself into a hail of bullets somnambulistic self-forgetfulness or by intervening in what is happening in front of the camera, Buster advances to become the real hero of the story and thereby wins Sally's love. Keaton's Cameraman not only negotiates essential properties of the constitution of the cinematic medium, it is also an early lesson in the dubious nature of news images. Staging a permanent blurring of the documentary, the film seems like a harbinger of the discussion about the truthfulness of cinematic images and their manipulability within the context of fake news.
Lessing Yearbook/Jahrbuch XLVIII, 2021, 2021
Dİyalog, 2020
Joseph Roth, ein Autor, dessen Werke der sogenannten deutschsprachigen österreichischen Exilliteratur zugeschrieben werden können, stellt in seinem Roman Das falsche Gewicht 1937, die Geschichte eines Eichmeisters dar, der nach viele Jahren Militärdienst einem Grenzgebiet namens Zlotogrod zugeteilt wurde. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Heimatauffassung Galiziens im dargestellten Werk und untersucht nach einem kurzen Überblick die Bedeutung des Wortes Heimat und Schlüsselbereiche wie Heimatromane und das typologische Modell des traditionellen Heimatromans. Die allgemeinen Aspekte des Heimatromans fußen weitgehend auf Karlheinz Rossbachers Auffassung, die von Andrea Kunne weitläufig vorangetrieben wurde. Die Aufteilung von Kunne in zwei vereinfachte Gruppen berücksichtigt nur die grundlegendsten Merkmale dieses Genres und wird daher ausschließlich für den Zweck dieser Studie verwendet. Im zweiten Schritt werden Vergleiche und Analysen anhand von Beispielen aus dem Werk des Autors durchgeführt. Ziel ist es daher, das Werk des Autors zu untersuchen und aufzuzeigen, wie die Kritik des betreffenden Landes durch die literarische Kunst reflektiert wird. Schließlich wird eine Auswertung der Ergebnisse veranschaulicht.
Acta Neophilologica, 2000
Meine zwangsläufig fragmentarischen Ausführungen zum dichterischen und journalistischen Schaffen Joseph Roths habe ich mit dem wunderschönen Satz betitelt: "Einmal in der Woche, am Sonntag, war Österreich." Dies sind die Worte, die wir gegen den Schluß von Radetzkymarsch, einem der großartigsten Romane von Joseph Roth, dem Österreichischen Dichter des Habsburgischen Mythos, lesen. In dem Augenblick, als er sie festlegte, stimmten sie auch, ungeachtet der Tatsache, daß bei Joseph Roth die Phantasie und Wirklichkeit oft nahtlos ineinander übergehen.
Манзура И., Петренко В. 2022. Усатовский курганный могильник II (по раскопкам 1984 г.). Tyragetia (S.N.) XVI [XXXI]: 1, 83-102., 2022
Cuadernos De Estrategia, 1993
Revista Hispánica Moderna, 2023
PRiMa: Practices & Research in Marketing, 2023
Abstracta Iranica, 2005
Estrategia Digital -Creación de Audiencia, 2020
REVISTA INVENTUM, 2021
Memoria y Sociedad, 2012
Етноантрополошки проблеми, н. с. год. 17 св. 1, 2022
Instytut Pamięci Narodowej, 2010
HAL (Le Centre pour la Communication Scientifique Directe), 2012
Quality of Life Research, 2012
Physical Review E, 2012
Environmental Science and Pollution Research, 2018
Geophysical Research Letters, 1999
Fetched URL: https://www.academia.edu/3884577/Momentausnahmen_Joseph_Roths_dokumentarische_Komik_
Alternative Proxies: