Dieser Artikel befasst sich mit dem Herren-Turnier in Gstaad, zum Damen-Turnier siehe WTA Gstaad.
Das ATP-Turnier von Gstaad (offiziell EFG Swiss Open Gstaad) ist ein Herren-Tennisturnier in Gstaad, das alljährlich im Juli nach dem Turnier in Wimbledon im Freien auf Sand ausgetragen wird.
Mit der Montreux-Berner Oberland-Bahn wurde Gstaad 1904 an das Bahnnetz angeschlossen, sodass mehr Touristen in den Ort kamen. Schnell wurden Hotels wie der Gstaad Palace hochgezogen, wo sich die High Society aus aller Welt traf. Auf den beiden Tennisplätzen des Gstaad Palace fanden auch die ersten Turniere statt. Für viele Tennisspieler, die von weit weg nach Wimbledon angereist waren, bot der kleine Ort Gstaad eine Erholung vor der Heimreise. Das erste Turnier hatte 1915 stattgefunden. 1958 traten die Finalisten von Wimbledon auch im Finale von Gstaad gegeneinander an. Das Turnier wurde auch das Wimbledon der Alpen bezeichnet und ist mit 1050 Metern das am höchsten gelegene Turnier in Europa. Um mehr Topspieler zur Teilnahme am Turnier zu bewegen, wurden 1954 erstmals Reisekosten erstattet und Golduhren als Siegprämie vergeben.[1]
Von 1970 bis 1989 wurde das Turnier zunächst im Rahmen des Grand Prix Tennis Circuit gespielt. Seit deren Gründung 1990 ist es Teil der ATP Tour und gehört dort zur Kategorie ATP Tour 250.
Die Roy Emerson Arena wurde nach dem australischen Rekordchampion benannt und bietet 4.500 Zuschauern Platz.[2]
Letztmaliger Sieger aus der Schweiz im Einzel war Roger Federer im Jahr 2004. Rekordsieger in der Open Era sind die beiden Spanier Sergi Bruguera und Àlex Corretja, die das Turnier je dreimal gewinnen konnten. Der erfolgreichste Spieler der Turniergeschichte ist der Australier Roy Emerson, der in den 1960er Jahren fünfmal den Titel gewann. Im Doppel war der Tscheche David Rikl mit vier Titeln am erfolgreichsten.