Hellmut Andics

österreichischer Journalist und Autor

Hellmut Andics (* 25. August 1922 in Wien; † 19. August 1998 ebenda) war ein österreichischer Journalist, Publizist und Drehbuchautor.

 
Feuerhalle Simmering, Urnengrab von Hellmut Andics (2024)

Der Sohn eines antiklerikal und deutschnational gesinnten Corpsstudenten mit Sympathien für das kommunale Wohnbauprogramm des „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit hatte mütterlicherseits jüdische Vorfahren – eine Familiensituation, die ihr Echo in seinem Werk finden sollte.[1] Nach Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg wurde Andics Journalist und arbeitete als Redakteur unter anderem beim Neuen Österreich und der Presse.

Von 1. März 1979 bis 31. Dezember 1980 war Andics Intendant der in die Burgenländischen Festspiele integrierten Schloßspiele Kobersdorf sowie der Joseph-Haydn-Tage, Eisenstadt.[2] Von 11. Oktober 1982 bis 27. Oktober 1986 war er Intendant des ORF-Landesstudios Burgenland.

Bekannt wurde er für seine zeitgeschichtlichen Reportagen und Dokumentationen. Er schrieb auch das Drehbuch zur Fernsehserie Ringstraßenpalais. Auch für den fünfteiligen dokumentarischen Fernsehfilm Bürgerkrieg in Rußland, welchen das ZDF 1967 unter der Regie von Wolfgang Schleif produzierte, schrieb er das Buch. Er hatte auch die Idee zu der Fernsehserie Der Salzbaron von Bernd Fischerauer. Andics war Vater zweier Söhne (Eric und Maximilian) und hatte drei Enkel (Daniel, Therese und Sophie).

Hellmut Andics verstarb in seiner Wiener Wohnung in den frühen Morgenstunden des 19. August 1998 an Herzversagen;[3] er wurde im Arkadengang der Feuerhalle Simmering (ALI 158) in Wien nahe der Urnennische von Rudolf Saliger beigesetzt.

Andics war seit 1969 Mitglied der Loge Libertas Gemina und 1970 Gründungsmitglied der Loge Libertas Oriens.[4]

Auszeichnungen

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  • Der Staat, den keiner wollte, 1962
  • Die Laster dieser Zeit, 1964
  • Der Fall Otto Habsburg. Ein Bericht, 1965
  • Der große Terror. Von den Anfängen der russischen Revolution bis zum Tode Stalins, 1967
  • Der ewige Jude. Ursachen und Geschichte des Antisemitismus, Verlag Fritz Molden, Wien 1965.
  • 50 Jahre unseres Lebens. Österreichs Schicksal seit 1918, 1968
  • Die Frauen der Habsburger, 1969
  • Das österreichische Jahrhundert. Die Donaumonarchie 1804–1918, 1974
  • Ende und Anfang, 1975
  • Der Untergang der Donaumonarchie. Österreich-Ungarn von der Jahrhundertwende bis zum November 1918, 1976
  • Die Insel der Seligen. Österreich von der Moskauer Deklaration bis zur Gegenwart, 1976
  • Begegnung an der Donau, 1977
  • Gründerzeit. Das schwarzgelbe Wien bis 1867, 1981
  • Ringstraßenwelt. Wien 1867–1887, 1983
  • Luegerzeit. Das Schwarze Wien bis 1918, 1984
  • Die Juden in Wien, 1988

Filmografie

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Literatur

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  • Ingrid Dunkl: Ein pannonischer Mensch. Ein Beitrag zur Biographie des österreichischen Publizisten, Journalisten und Drehbuchautors Hellmut Andics (25.8.1922) unter besonderer Berücksichtigung seiner Jahre im Burgenland (1967 bis 1993). Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 1995.
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Einzelnachweise

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  1. Hellmut Andics: Die Juden in Wien. Mit 132 Abbildungen nach Dokumenten, historischen Darstellungen und Photographien. Bucher, München (u. a.) 1988, ISBN 3-218-00466-7, S. 13 f. – Darin: Der Vater sei im Freundeskreis Ritter Schmiss, der versabelte genannt worden.
  2. Burgenländische Festspiele: Vier Spielorte – zwei Intendanten. In: Burgenländische Freiheit. IL. Jahrgang, Nr. 10/1979, S. 45 sowie Die Burgenländischen Festspiele stehen auf einer neuen Basis. In: Burgenländische Freiheit. L. Jahrgang, Nr. 47/1980, S. 48.
  3. Schrittmacher des Burgenlandes. In: Burgenländische Freiheit. LXVIII. Jahrgang, Nr. 35/1980, S. 83.
  4. Günter K. Kodek: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S. 10.
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