Horst Glowinski

deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Mykologe

Horst Günter Glowinski (* 21. August 1907 in Graudenz; † 25. August 1993 in Lübeck) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Mykologe. Sein botanisch-mykologisches Autorenkürzel lautet „Glowinski“.

Horst Glowinski war der jüngere Sohn eines Malermeisters. Der Maler und Grafiker Meinhard Glowinski war sein älterer Bruder, die Malerin Luise Glowinski-Taubert seine Schwägerin. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog die Familie nach Lübeck. Horst Glowinski kam auf das Internatsgymnasium Schloss Plön.

Er studierte Evangelische Theologie und Jura an den Universitäten Rostock, Greifswald, Marburg, Kiel und wieder Rostock.[1] Im Juli 1934 bestand er die erste theologische Prüfung, im November 1937 die zweite theologische Prüfung. Ab Januar 1938 war er mit der Verwaltung der Pfarre Peckatel beauftragt. Der Auftrag wurde im April 1938 zurückgenommen, als Glowinski nach Lübeck ging.[2] Vorübergehend hatte er eine Pfarrstelle in Berlin-Friedenau. Im Herbst 1939 wurde er als Kriegspfarrer eingezogen. Nach 1945 kam er nach Mecklenburg zurück. Ab Mai 1947 war er mit der Verwaltung der Pfarre Steffenshagen beauftragt.[3]

1953 schied Glowinski aus dem Dienst der Ev.-luth. Landeskirche Mecklenburgs aus. Er floh über West-Berlin in den Westen und wirkte zunächst bis 1956 als Religionslehrer in Brügge bei Lüdenscheid, danach von 1960 bis 1964 als Pfarrer in Witten-Stockum.[4] 1964 kam er als Pfarrer nach Warstein an das dortige Landeskrankenhaus (heute LWL-Klinik Warstein). Seinen Ruhestand verlebte er in Lübeck.

Horst Glowinski war ein begeisterter Mykologe. Er spezialisierte sich bald auf Schlauchpilze, Porlinge und insbesondere Risspilze, zu denen er, teils gemeinsam mit Johann Stangl, zahlreiche Bearbeitungen und Neufunde veröffentlichte.[5][6]

1985 ernannte ihn die Deutsche Gesellschaft für Mykologie zu ihrem Ehrenmitglied.[7]

Literatur

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  • Johannes Beltz, Bruno Romberg, Astrid Siegert: Die Pfarren des Kirchenkreises Rostock-Land von 1933 bis 1980. S. 45
  • Horst Glowinsky , in: Zeitschrift für Mykologie 60 (1993), S. 325 (Nachruf)
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Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Er war wohl hier nicht als Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck tätig; er ist nicht aufgeführt in Die Pastoren der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck seit der Reformation. In: Kirchliches Amtsblatt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck 1950, Nr. 1, Beilage; bei der Eheschließung 1943 ist sein Beruf mit Volkswirtschaftler angegeben.
  3. Das Kirchspiel Steffenshagen, abgerufen am 14. Januar 2023
  4. Chronik, Evangelisch in Stockum, abgerufen am 14. Januar 2023
  5. APN-Mitteliungsblatt (Nachruf), abgerufen am 14. Januar 2023
  6. Beispiel: Zwei neue Arten Inocybe aus dem Ostsee-Raum. In: Karstenia 21 (1986)
  7. Ehrenmitglieder, abgerufen am 14. Januar 2023
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