Juno II

US-amerikanische Mittelstreckenrakete

Die Juno-II-Rakete ging aus der Mittelstreckenrakete PGM-19 Jupiter hervor. Diese bildete die Grundstufe der Juno II und war zu diesem Zweck um 0,91 m verlängert worden. Als Triebwerk kam ein kardanisch aufgehängtes Rocketdyne S-3D zum Einsatz, welches später nur gering modifiziert auch in der Thor zum Einsatz kam. Auf der Erststufe befanden sich zwei oder drei Sergeant-Feststoffoberstufen, die bereits in der Juno I Verwendung fanden. Diese wurden nach dem Ausbrennen der Erststufe (182 s nach dem Start) per Radioimpuls vom Kontrollzentrum aus gezündet, was durch eine Funkstörung zum Verlust von Explorer S-46 führte. Die Variante mit nur zwei Oberstufen wurde nur einmal zum erfolglosen Start des Beacon-2-Satelliten verwendet.

Juno-II-Rakete beim Start in Cape Canaveral
Juno II startet am 27. April 1961 mit Explorer 11
Oberstufen der Juno-II-Rakete

Die Juno II wurde in den Jahren 1958 bis 1961 ausschließlich von Cape Canaveral aus gestartet. Von insgesamt zehn Starts waren nur vier erfolgreich.

Raketen dieses Typs transportierten zwei Pioneer-Mondsonden (ein Fehlstart wegen vorzeitigen Brennschlusses der ersten Stufe), sieben Explorer-Satelliten (vier Fehlstarts) und einen Beacon-Satelliten (Fehlstart).

Die Juno II konnte 41 kg auf eine niedrige Erdumlaufbahn oder 6 kg auf eine interplanetare Bahn befördern. Aufgrund ihrer geringen Leistung fand keine weitere Entwicklung dieses Raketentyps statt.

Technische Daten

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Juno-2
Länge 23,85 m
Durchmesser 2,67 m
Startmasse 55,0 t
Stufen 4
1. Stufe
Triebwerk North American Rocketdyne LR-79-NA-9
Startschub 667,2 kN
Treibstoff Kerosin und LOX
Brenndauer 182 s
Start-/Leermasse 54,43 / 4,53 t
Länge 18,38 m
Durchmesser 2,67 m
2. Stufe
Triebwerk 11 Thiokol Baby-Sergeant
Schub 73,4 kN
Treibstoff TPH
Start-/Leermasse 327/90 kg
Brenndauer 6,5 s
Länge 1,07 m
Durchmesser 1,22 m
3. Stufe
Triebwerk 3 Thiokol Baby-Sergeant
Schub 24,0 kN
Treibstoff TPH
Start-/Leermasse 94/28 kg
Brenndauer 6,5 s
Länge 1,07 m
Durchmesser 1,22 m
4. Stufe
Triebwerk 1 Thiokol Baby-Sergeant
Schub 8,0 kN
Treibstoff TPH
Start-/Leermasse 27/5 kg
Brenndauer 6,5 s
Länge 1,07 m
Durchmesser 1,22 m

Startliste

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Dies ist eine vollständige Startliste der Juno-II-Rakete.

Lfd. Nr. Datum (UTC) Ser.-Nr. Stufen Startplatz Nutzlast Art der Nutzlast Nutzlast in kg (brutto1) Orbit2 Anmerkungen
1 6. Dezember 1958 AM-11 4 CC LC-5 Pioneer 3 Sonde zum Vorbeiflug am Mond 5,9 kg Steigt auf 102.200 km Höhe, bevor sie zurückfällt und nach 38 Stunden verglüht[1] Teilerfolg Erste Stufe schaltete sich zu früh ab.
2 3. März 1959 AM-14 4 CC LC-5 Pioneer 4 Sonde zum Vorbeiflug am Mond 5,9 kg Heliozentrisch Erfolg
3 16. Juli 1959 AM-16 4 CC LC-5 Explorer S-1 Forschungssatellit 42 kg geplant: LEO Fehlschlag Kontrollverlust über die Rakete nach circa 5 Sekunden.
4 14. August 1959 AM-19B 3 CC LC-26B Beacon 2 Ballonsatellit 5 kg geplant: LEO Fehlschlag Erste Stufe schaltete sich zu früh ab. Keine Kontrolle über die oberen Stufen.
5 13. Oktober 1959 AM-19A 4 CC LC-5 Explorer 7 (S-1a) Forschungen zur kosmischen Strahlung 42 kg LEO Erfolg
6 23. März 1960 AM-19C 4 CC LC-26B Explorer (8) (S-46) Erforschung der Strahlungsgürtel 16 kg? geplant: LEO Fehlschlag Defekt in zweiter Stufe. Dritte Stufe zündete nicht, Kontaktverlust zur Bodenstation.
7 3. November 1960 AM-19D 4 CC LC-26B Explorer 8 (S-30) Ionosphärenforschung 41 kg LEO Erfolg
8 25. Februar 1961 AM-19F 4 CC LC-26B Explorer (10) (S-45) Ionosphärenforschung 34 kg geplant: LEO Fehlschlag Dritte Stufe zündete nicht.
9 27. April 1961 AM-19E 4 CC LC-26B Explorer 11 (S-15) Gammastrahlenforschung 37 kg LEO Erfolg
10 24. Mai 1961 AM-19G 4 CC LC-26B Explorer (12) (S-45a) Ionosphärenforschung 34 kg geplant: LEO Fehlschlag Zweite Stufe zündete nicht.
1 
Bruttogewicht = (Satelliten + Adapter, Gehäuse etc.)
2 
Nicht zwangsläufig der Zielorbit der Nutzlast – sondern die Bahn, auf der die Nutzlast von der Oberstufe ausgesetzt werden soll.
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Commons: Juno II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. https://www.bernd-leitenberger.de/pioneer.shtml
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