Max Weber senior

deutscher Kommunalbeamter und Politiker (NLP), MdR

Maximilian „Max“ Weber (* 31. Mai 1836 in Bielefeld; † 10. August 1897 in Riga) war ein deutscher Jurist, Kommunalbeamter sowie nationalliberaler Politiker.

Max Weber sen. mit seiner Frau Helene

Weber stammte aus dem Bielefelder Handelspatriziat. Sein Bruder war der Oerlinghauser Unternehmer Carl David Weber. Weber studierte in Göttingen, wo er sich im Wintersemester 1854/55 der Burschenschaft Hannovera anschloss[1][2], und in Berlin. Nach Promotion zum Dr. jur. utr. und Zweitem Juristischen Staatsexamen arbeitete er kurze Zeit bei der Stadtverwaltung Berlin.

Zwischen 1862 und 1869 war er besoldeter Stadtrat in Erfurt. Danach war er in ähnlicher Position bis 1893 in Berlin, wohnte allerdings im damals noch selbständigen Charlottenburg.

Er war führendes Mitglied der Nationalliberalen Partei und gehörte dem zentralen Vorstand an. Zwischen 1872 und 1877 (Reichstagswahlkreis Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha 1 Coburg), 1879 und 1881 (Wahlkreis Magdeburg-Stadt) sowie von 1881 bis 1884 (Reichstagswahlkreis Herzogtum Braunschweig 3 Holzminden-Gandersheim) war Weber Reichstagsmitglied.[3] Dem Preußischen Abgeordnetenhaus gehörte er von 1868 bis 1882 (Wahlkreis Erfurt) und von 1884 bis 1892 (Wahlkreis Oschersleben-Halberstadt-Wernigerode) an.[4]

Weber war Mitglied der Reichsschuldenkommission sowie der preußischen Schuldenkommission.

Er verfasste einige kleinere politische Schriften und Arbeiten zur Kommunalstatistik.

 
Familiengrab Weber in Berlin-Kreuzberg

Mit Helene Weber, geb. Fallenstein (1844–1919), die er 1863 heiratete[5], hatte er acht Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten, darunter die Soziologen Max und Alfred Weber, Karl Weber, der Architekt wurde und im I. Weltkrieg 1917 vor Brest-Litowsk fiel[6], und der jüngste Sohn Arthur (1877–1952), ein Offizier. Die älteste überlebende Tochter Clara (1875–1953) heiratete den Arzt Ernst Mommsen (1863–1930), einen Sohn von Theodor Mommsen.

Max Weber sen. ruht – nachdem er in Riga auf einer Reise gestorben war[7] – in einem Familiengrab auf dem Friedhof IV der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche an der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg, in dem auch seine Frau sowie Clara und Ernst Mommsen bestattet wurden.

Einzelnachweise

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  1. Henning Tegtmeyer: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera Göttingen, 1848–1998, Düsseldorf 1998, Seite 23, dort: "Maximilian"
  2. Gerhard Wagner und Claudius Härpfer: Max Webers vergessene Zeitgenossen, Wiesbaden 2016. Zit.: ... ein alter Duzfreund seines Vaters, seit sie der Burschenschaft Hannovera angehörten. Die Bekanntschaft Max Weber sen. mit dem jungen Treitschke rührte aus der Zeit Mitte der 1850er Jahre, als sie gemeinsam in Göttingen studierten.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 578.
  4. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf: Droste Verlag, 1988, S. 404f (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien: Bd. 3)
  5. Dirk Kaesler: Max Weber. Preuße, Denker, Muttersohn. Eine Biographie. München 2014. Zit.: Am 23. Juni 1863 wurde mit Gottes Segen der Bund der Ehe zwischen dem 27-jährigen Dr. jur. utr. Max Weber und der 19-jährigen Helene Fallenstein in der unierten «Providenz-Kirche», der Garnisons- und Universitätskirche in der Heidelberger Hauptstraße, geschlossen.
  6. Hinnerk Bruhns: Max Weber und der Erste Weltkrieg. Mohr Siebck, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-152542-1, S. 159.
  7. Henning Tegtmeyer: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera Göttingen, 1848–1998, Düsseldorf 1998, Seite 23

Literatur

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  • Max Schwarz: MdR, Biographisches Handbuch der Reichstage, Hannover: Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, 1965
  • Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus: 1867–1918. Bearbeitet von Bernhard Mann unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne, Düsseldorf: Droste, 1988, S. 404 f.
  • Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 420–421, 453–455 und 960.
  • Guenther Roth: Max Webers deutsch-englische Familiengeschichte 1800–1950, Tübingen 2002
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Band I: Politiker, Teilband 6: T–Z, Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 2005, S. 222 f.
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