Regierungsbezirk Freiburg
Der Regierungsbezirk Freiburg, auch Südbaden genannt,[2] ist einer von vier Regierungsbezirken im Land Baden-Württemberg (Deutschland). Jene stehen in der Hierarchie zwischen den Landkreisen und der Landesregierung.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
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Verwaltungssitz: | Freiburg im Breisgau |
Fläche: | 9.356,39 km² |
Einwohner: | 2.337.563 (31. Dezember 2023) [1] |
Bevölkerungsdichte: | 250 Einwohner je km² |
Bezirksgliederung: | 1 Stadtkreis und 9 Landkreise mit insgesamt 294 Gemeinden |
Regierungspräsidium | |
Regierungspräsident: | Carsten Gabbert (Bündnis 90/Die Grünen) |
Adresse des Regierungspräsidiums: | Kaiser-Joseph-Straße 167 79098 Freiburg im Breisgau |
Webpräsenz: | rp.baden-wuerttemberg.de/rpf |
Lage des Regierungsbezirks Freiburg in Baden-Württemberg | |
Geographie
BearbeitenDer Regierungsbezirk Freiburg liegt im Südwesten Baden-Württembergs und hieß bis 31. Dezember 1972 Regierungsbezirk Südbaden. Allerdings hatte er damals noch einen anderen Zuschnitt. Im Süden grenzt er an die Schweiz, im Westen an das Elsass (Frankreich), im Norden an den Regierungsbezirk Karlsruhe und im Osten an den Regierungsbezirk Tübingen. In seiner heutigen Ausdehnung geht er auf die Verwaltungs- und Gebietsreform aus dem Jahre 1973 zurück. Der Bezirk Freiburg ist eine NUTS-2-Region mit einer überdurchschnittlichen Bevölkerung und Fläche in Deutschland (jeweils 13 von 38).
Geschichte
BearbeitenDer Regierungsbezirk Freiburg besteht seit der Bildung Baden-Württembergs im Jahr 1952. Seine Behörde, das Regierungspräsidium, war seit diesem Zeitpunkt im Wesentlichen für das Gebiet des ehemaligen Bundeslandes Baden (Hauptstadt Freiburg im Breisgau) zuständig, das nach dem Zweiten Weltkrieg aus der französischen Besatzungszone hervorgegangen war und den südlichen Teil des von 1806 bis 1945 bestehenden Landes Baden umfasste. Der Verwaltungsbezirk hieß daher zunächst Regierungsbezirk Südbaden.
Bei der Gebietsreform, die zum 1. Januar 1973 in Kraft trat, wurden die Gebiete um Rastatt und Baden-Baden (an den Regierungsbezirk Karlsruhe) sowie Überlingen und Meßkirch (an den Regierungsbezirk Tübingen) übertragen. Dafür wurde der Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Freiburg auf die Landkreise Rottweil und Tuttlingen ausgedehnt. Da die Behörde somit auch für ehemals württembergische Gebiete zuständig ist, wurde der Regierungsbezirk Südbaden seinerzeit in Regierungsbezirk Freiburg umbenannt.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Organisation
BearbeitenOberste Behörde ist das Regierungspräsidium mit Hauptsitz im historischen Basler Hof in der Altstadt von Freiburg im Breisgau, erbaut um 1500 durch Konrad Stürtzel, Hofkanzler Kaiser Maximilians I. Daneben unterhält es in Freiburg weitere acht Standorte. Größter Standort ist dabei der Neubau des Regierungspräsidiums im Stadtteil Betzenhausen, der auch die offizielle Hausanschrift ist.
Die Leitung des Regierungspräsidiums mit mehr als 1700 Mitarbeitern[3] obliegt jeweils einem vom Ministerpräsidenten ernannten politischen Beamten, dem Regierungspräsidenten. Dem Regierungspräsidium übergeordnet ist das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen.
Regierungspräsidenten seit 1952
Bearbeiten- 1952–1957: Paul Waeldin (FDP)
- 1958–1967: Anton Dichtel (CDU)
- 1967–1979: Hermann Person (CDU)
- 1979–1991: Norbert Nothhelfer (CDU)
- 1991–1998: Conrad Schroeder (CDU)
- 1998–2007: Sven von Ungern-Sternberg (CDU)
- 2008–2012: Julian Würtenberger (CDU)
- 2012–2024: Bärbel Schäfer (parteilos)[4][5]
- seit 1. April 2024: Carsten Gabbert (Bündnis 90/Die Grünen)
Aufgaben des Regierungspräsidiums
BearbeitenDas Regierungspräsidium ist für die Umsetzung der gesetzlichen Aufgaben und landespolitischen Ziele im Regierungsbezirk verantwortlich. Zu den Aufgaben zählen insbesondere: Bauwesen, Forstwirtschaft, Gesundheitswesen, Grenzüberschreitende Zusammenarbeit an Oberrhein, Hochrhein und Bodensee und europäische Angelegenheiten, Landwirtschaft, Ländlicher Raum, Lebensmittelwesen, Landespolizeidirektion, Raumordnung, Obere Schulaufsichtsbehörde, Sozialwesen, Steuerung, Straßenwesen, Umweltschutz, Verkehr, Verwaltung, Veterinärwesen, Wasserwirtschaft, Wirtschaft.
Verwaltungsgliederung
Bearbeiten- 3 Regionen
- 9 Landkreise, 1 Stadtkreis
- 301 Städte und Gemeinden, darunter 1 Stadtkreis und 19 Große Kreisstädte
Die Regionen mit ihren Stadt- und Landkreisen:
- Region Hochrhein-Bodensee:
- Landkreis Konstanz (KN, STO (BÜS))
- Landkreis Lörrach (LÖ)
- Landkreis Waldshut (WT, SÄK)
- Region Südlicher Oberrhein:
- Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR)
- Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (FR, MÜL, NEU)
- Landkreis Emmendingen (EM)
- Ortenaukreis (OG, BH, KEL, LR, WOL)
- Region Schwarzwald-Baar-Heuberg:
- Landkreis Rottweil (RW)
- Schwarzwald-Baar-Kreis (VS, DS)
- Landkreis Tuttlingen (TUT)
Die 19 Großen Kreisstädte (unterstehen der Fachaufsicht des Regierungspräsidiums):
Wirtschaft
BearbeitenIm Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Europäischen Union, ausgedrückt in Kaufkraftparität, erreichte der Regierungsbezirk Freiburg im Jahr 2015 einen Index von 120 (EU-28 = 100).[6]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Schwäbische: So stehen die Chancen für die Kandidaten aus der Region Tuttlingen, abgerufen am 13. Juni 2024
- ↑ Aufgaben und Organisation. In: rp.baden-wuerttemberg.de/rpf. Regierungspräsidium Freiburg, abgerufen am 18. Februar 2023.
- ↑ Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Wechsel in zwei Regierungspräsidien: Frauen kommen an die Spitze. Abgerufen am 11. Oktober 2022.
- ↑ Regierungspräsidien Baden-Württemberg: Über uns – Regierungspräsidium Freiburg. Abgerufen am 11. Oktober 2022 (deutsch).
- ↑ Eurostat. Abgerufen am 22. August 2018.
Koordinaten: 48° 0′ N, 8° 0′ O