Stein

Kompaktes Objekt aus einem Mineral oder Gestein

Ein Stein ist ein kompaktes Objekt aus Mineralien oder Gestein. Im engen Sinn hat ein Stein eine Korngröße zwischen 6,3 und 20 cm.

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Bachsteine in Vorpommern

Etymologie

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Das gemeingermanische Substantiv stein (althochdeutsch und mittelhochdeutsch) beruht wie die slawische Sippe von russisch стена stena „Wand, Mauer“ auf einer Bildung zu der indogermanischen Wurzel stāi-, stī̌- „[sich] verdichten, gerinnen“.[1]

Stein und Fels

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Steinbalance am Schwedeneck

Im Unterschied zum Felsen haben Steine keine feste Verbindung mehr zu der Gesteinseinheit, der sie ursprünglich angehört haben, unabhängig davon, ob sie noch am originalen Platz stehen (gewachsenes, anstehendes Gestein) oder nicht (disloziert).

Geowissenschaften

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Die Geologie und Petrologie verwenden als präzise Begrifflichkeiten:

  • Nach DIN 4022 sind „Steine“ nur Objekte über 63 mm (siehe Korngrößenklassifikation) – Schutt und Geröll sind freiliegende Steine als Bruchstein oder Rundling, Kies ist größer als 2 mm, Stein im eigentlichen Sinne nach DIN zwischen 6,3 und 20 cm, aber ein Block, wenn größer als 20 cm (siehe etwa Blockhalde, Blockgletscher)
  • Sand sind Gesteinsteile unter 2 mm
  • Silt oder Schluff: feinste Steinchen (Körnungen) unter 0,063 mm

Sonderformen von Steinen sind:

  • Lesestein, das sind die Steine des Bodens (der Pedosphäre)
  • Talus, die Schutthalde oder Geröllhalde
  • Blockhalde, durch Erosion freigelegte Lesesteine als Landschaftsform
  • Geschiebe, Steine im Strombett der Gewässer, auch in fossilen, nicht mehr bewegten Abschnitten, etwa als Gesteinseinheit in einer Sedimentfolge einer Moräne
  • Moräne für das Geschiebe wie auch die Ablagerungen eines Gletschers
  • Findling, das sind von Gletschern verschleppte Steine, unabhängig ob freiliegend oder in der Tiefe
  • Inklusion, Steine, die in anderem Gestein verfestigt sind, etwa bei Konglomerat (Rundlinge) und Breccie (kantig), und Xenolithe
  • Schmuckstein (Edelstein), besondere Steine, meist mehr oder minder reine Minerale, selten Gestein: Hierbei bezeichnet der Begriff Stein allgemein ein Stück eines Minerals, einen einzelnen Kristall oder eine Kristallagglomeration.
  • Geode, ein Stein, der sich im Gestein in Hohlräumen bilden (und oft noch innen Hohlräume mit Kristallen aufweisen, die Druse)
  • Oolith (Erbsenstein oder Rogenstein), ein Stein, der durch Wellenbildung entsteht
  • Konkretion, ein durch Fällung (Sinterung) entstandener Stein, etwa Raseneisenstein oder Höhlenperlen
  • Felsblock, ein großer Stein in der Natur, mit Durchmesser bis zu einigen Metern

Gestein gibt es nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Mond, den drei terrestrischen Planeten und den meisten Asteroiden. Vom Mond wurden schon Steine auf die Erde gebracht (Mondgestein). Weitere nichtirdische Steinbrocken finden sich als Meteoriten. Im Sonnensystem bilden sie auch die Partikel der Planetenringe. Im weitesten Sinne sind alle Himmelskörper, die keinerlei eigene Tektonik aufweisen, Steine (also auch der Mond, nicht aber die Erde mit ihrem heißen, hochaktiven Kern oder die Gasplaneten).

Bauwesen

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Im Bauwesen unterscheidet man prinzipiell:

Nach der Größe (Sieblinie) unterscheidet man in:

  • Gesteinsmehl, Steine unter 0,063 mm
  • Sand unter 2 mm, als Bruchsand oder Rundsand
  • Kies (Rundstein) und Bruchstein mit Korngrößen von 2 bis 32 mm
  • Schotter, Geröllablagerungen oder gebrochene Mineralstoffe mit einer Korngröße zwischen 32 und 63 mm, Rundmaterial dieser Größe heißt Grobkies
  • Schroppen, Material über 63 mm, Felszersatz bis zur maximal transportierbaren Größe

Nach der Verwendung unterscheidet man:

Gesteinskörnung ist der Zuschlag für Beton oder Asphalt mit diversen Korngrößen, Rollsplitt ist zum nachträglichen Einwalzen in Asphalt.

Daneben existieren etliche Fachnamen für spezielle Formate diverser Zwecke.

Einige bekannte Steine

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Hoodoos: Love Valley in Kappadokien bei Göreme, Türkei – Felsturm mit Deckstein
  • DIN 4022 Geotechnische Berechnungen für bautechnische Zwecke
  • DIN 18196 Erd- und Grundbau – Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke

Sonstige Steinbildungen

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Markierungsstein auf der Rax, Österreich
 
Steinmanderl – Ammer

Stein als Namensbestandteil

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„Stein“ ist Bestandteil vieler Geografischer Namen und Familiennamen im deutschsprachigen Raum.

Siehe auch

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Literatur

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  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen Gesteine und metamorphen Gesteine. Enke, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94671-6.
  • Roland Vinx: Gesteinsbestimmung im Gelände. Elsevier, München 2005, ISBN 3-8274-1513-6.
  • Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Spektrum-Akademischer Verlag, München 2004, ISBN 3-8274-1445-8.
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Commons: Steine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Stein – Zitate
Wiktionary: Stein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). 5. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2014. Siehe auch DWDS (Lemma „Stein“) und Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (Digitalisat, S. 441).
  2. Mount Augustus National Park australiascoralcoast.com, abgerufen am 3. September 2024
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