Unternehmensdaten sind alle in einem Unternehmen anfallenden internen und externen Daten.

Allgemeines

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Alle Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Privathaushalte, Staat und Ausland) verfügen über Daten. Diese Daten gelangen entweder zufällig im Rahmen des Wirtschaftens oder gezielt durch Recherchen zu den Wirtschaftssubjekten. Der Datenbegriff ist hierbei sehr weit auszulegen und umfasst alle Informationen, Zahlen, Werte oder formulierte Befunde, die durch Messung oder Beobachtung gewonnen wurden. Gemeinsam haben diese Daten, dass sie auf Datenträgern (Schrift- und Printmedien, Bild- oder Tonträger) dokumentierbar sind und archiviert werden können. Die Wirtschaftssubjekte sammeln diese Daten und bereiten sie auf, um auf ihrer Grundlage Entscheidungen treffen zu können. Unternehmensdaten bilden mithin eine wichtige Entscheidungsgrundlage und dienen darüber hinaus auch für die Außendarstellung im Rahmen von Betriebsvergleichen oder der Öffentlichkeitsarbeit. Bei der Kreditwürdigkeitsprüfung durch Kreditinstitute sind diese gesetzlich gezwungen, von Kreditnehmern bestimmte Unternehmensdaten zu verlangen. Nicht zu den Unternehmensdaten im engeren Sinne gehören Marktdaten wie Marktanteile, Marktgröße oder sonstige Markttypologien, die aus dem von Unternehmen bearbeiteten Märkten stammen.[1]

Allgemein können Unternehmensdaten im Hinblick auf ihre Herkunft in interne und externe Unternehmensdaten eingeteilt werden. Während interne Unternehmensdaten im Unternehmen selbst entstehen oder gewonnen werden, stammen externe Unternehmensdaten aus dem Umweltzustand eines Unternehmens (Marktdaten, Kundendaten, Konsumentenverhalten, Geschäftsverbindungen, Gesetze, aber auch die Witterung).

Nach der betrieblichen Funktion stammen die Unternehmensdaten aus folgenden Bereichen:

Die Querschnitts- oder Servicefunktionen weisen einen direkten Bezug zu den betrieblichen Grundfunktionen auf:[2]

Die elektronisch verarbeiteten Unternehmensdaten können unterteilt werden in

Nach der Bedeutung für das Unternehmen gibt es Daten mit hoher interner Verfügbarkeit etwa im Bereich der Datensicherung oder beim Serverbetrieb. Sie bedürfen auch oft einer starken internen wie externen Geheimhaltung (Zugriffsrechte, besonders bei Kunden-, Personal- oder Kalkulationsdaten, aber auch bei Finanzdaten). Andere Unternehmensdaten besitzen lediglich eine kurzfristige oder gar keine Bedeutung für den Unternehmenserfolg (etwa Mailspam) und sollten möglichst rasch gelöscht werden, um unnötige Festplattenkosten zu vermeiden.

Je nachdem, welche Entscheidungsträger die Daten zur Entscheidungsvorbereitung benötigen, unterscheidet man zwischen dispositiven und operativen Daten. Dispositive dienen der Managemententscheidung, operative dem operativen Geschäft. Die Merkmale dispositiver und operativer Daten können wie folgt beschrieben werden:[3]

Merkmal Dispositive Daten Operative Daten
Ziel Entscheidungsvorbereitung für Managemententscheidungen Abwicklung der Geschäftsprozesse
Ausrichtung verdichtete Metadaten detaillierte, granulare Geschäftsvorfalldaten und Basisdaten
Modellierung Altbestände oft nicht modelliert sachgebietsbezogen und standardisiert
Queries strukturiert, meist statisch im Programmcode Ad hoc, für ständig wechselnde komplexe Fragestellungen
und vorgefertigte Standardauswertungen

Dispositive Daten wie Marktdaten, Marktentwicklung oder Marktbeobachtung werden häufig aus operativen Daten (wie Kundendaten) gewonnen.

Datenmanagement

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Ein Datenmanagement muss in Unternehmen dafür sorgen, dass die Daten mit ihrem maximalen Nutzungspotenzial in die Geschäftsprozesse eingebracht und im laufenden Betrieb ihre optimale Nutzung gewährleisten. Aufgabe des Datenmanagements ist unter anderem die Bereitstellung von Datenbanken, die Aufrechterhaltung der Informationsqualität und die Gewährleistung der Datensicherheit. Das Datenmanagement trägt zu einer bedarfsgerechten Datenablage und -Archivierung bei. Will man die strukturierten Daten auch analytisch nutzen (Bonität von Kunden, Marktsegmentierung, Marktanalyse, Werbekampagnen), so werden sie in der Regel zweckspezifisch mit Business-Intelligence-Methoden aufbereitet und z. B. in einem Data-Warehouse vorgehalten. Unstrukturierte Daten können über eine indexierte Volltextsuche erschlossen werden.

Datenbanken

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Unternehmensdaten werden heute in Datenbanken gespeichert und für Benutzer und Anwendungsprogramme bereitgestellt. Die Daten können zu betriebswirtschaftlichen oder technischen Kennzahlen zusammengefasst werden und liefern der Unternehmensleitung wichtige Entscheidungsgrundlagen. Ein weiterer Zweck besteht in der Erstellung von Statistiken für die verschiedensten Zwecke. Großunternehmen steuern und dokumentieren alle im Unternehmen benötigten Daten, ihre Bedeutung, ihre Zusammenhänge und die zu deren Management erforderlichen Aspekte (wie Datenverantwortung, Datensicherheit, Historisierung etc.) im Rahmen der Datenarchitektur, die Teil der IT-Architektur ist.

Datensicherheit

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Die Datensicherheit soll gewährleisten, dass Unternehmensdaten unter Beachtung der Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit, Authentizität und Integrität dem Zugriff Unbefugter entzogen bleiben. Über den Datenschutz wacht ein Datenschutzbeauftragter, wobei besonders sensible Daten aus Unternehmensstrategie, Forschung und Entwicklung, Kundendaten oder Personaldaten im Fokus stehen. Die Datensicherheit soll vor allem verhindern, dass ein Täter Datendiebstahl durch Ausspähen von Daten begehen kann.

Publizität

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Die Veröffentlichung von Unternehmensdaten dient der Darstellung des Unternehmens gegenüber der interessierten Öffentlichkeit (Kunden, Konkurrenz, Kreditinstitute, Ratingagenturen, Gläubigern oder Finanzamt). Im Rahmen der Publizitätspflicht verlangt dabei das Bilanzrecht die Veröffentlichung eines kleinen Teils der Unternehmensdaten aus dem Rechnungswesen. Die Einengung auf bestimmte Daten aus dem Rechnungswesen zeigt, dass bei der Bilanzierung und im Jahresabschluss (Geschäftsbericht) nur ein sehr geringer Teil aller vorhandenen Unternehmensdaten an die interessierte Öffentlichkeit gelangt.

Unternehmensdatenbanken

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Externe Daten werden von etlichen privaten und öffentlichen Institutionen gesammelt, z. B. von der Creditreform oder der BaFin.

Einzelnachweise

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  1. Hans Günter Kohoutek, Technische Analyse von Unternehmensdaten, 2011, S. 8
  2. Hermann Witte, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2007, S. 23
  3. Hans-Georg Kempe/ Walid Mehanna/Carsten Unger, Business Intelligence - Grundlagen und praktische Anwendungen, 2006, S. 14
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