Der Wiener Bankverein war eine 1869 gegründete Wiener Großbank der Donaumonarchie. Er wurde im Rahmen der Bankenbereinigung der Weltwirtschaftskrise 1934 mit der Creditanstalt (zur CA-BV) verschmolzen.

Wiener Bankverein, Wiener Zentrale in der Herrengasse mit Schalterhalle, 1893
Ehemaliges Hauptgebäude in der Schottengasse
Aktie über 400 Kronen des Wiener Bank-Vereins vom 10. Januar 1905

Unter den 14 im Jahre 1888 in Wien tätigen Banken nahm der Bankverein nach der als Notenbank tätigen Österreichisch-Ungarischen Bank, der Österreichischen Länderbank und der Creditanstalt von der Kapitalisierung her den vierten Platz ein.[1]

Der Bankverein war im Gründungsgeschäft aktiv (z. B. 1871 Beteiligung an der Gründung des „Basler Bankvereins“, einem Vorläufer der „UBS“) und galt als dominierend in der Finanzierung der Eisenindustrie der ungarischen Reichshälfte. Er bemühte sich um die Jahrhundertwende besonders um die Spareinlagen von Privatkunden. In der überbesetzten Bankenlandschaft der Zwischenkriegszeit kränkelte auch der Bankverein dahin. Er blieb aber immerhin so bedeutend, dass die Fusion 1934 zum jahrzehntelang nachwirkenden Doppelnamen Creditanstalt-Bankverein führte. Die 1909 bis 1912 errichtete monumentale Unternehmenszentrale des Bankvereins Ecke Schottenring/Schottengasse wurde zum Hauptgebäude der Creditanstalt-Bankverein. Geplant und errichtet wurde sie durch die Architekten Ernst Gotthilf und Alexander Neumann.

Literatur

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  • Carsten Burhop: Die Kreditbanken in der Gründerzeit, (Dis. Univ. Bonn 2002), Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08413-4
  • Institut für Bankhistorische Forschung: Europäische Finanzplätze im Wettbewerb: 27. Symposium des Instituts für bankhistorische Forschung am 16. Juni 2004 im Hause der deutschen Bundesbank Frankfurt am Main, Franz Steiner Verlag, 2006
  • Eduard März: Österreichische Bankpolitik in der Zeit der großen Wende 1913 -1923. Am Beispiel der Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe. Wien 1981.
  • Desirée Verdonk: The Wiener Bank-Verein and its Customers. Bank-Industry Relations in the 1920s and 1930s: A Case Study veröffentlicht in: Alice Teichova etc. (Hg): Universal Banking in Twentieth Century Europe. Edgar Elgar Publishing Limited, England, 1994.
  • Fritz Weber: Vor dem großen Krach – die Krise des österreichischen Bankwesens in den zwanziger Jahren. Unveröff. Habilitationsschrift, Universität Salzburg 1991.
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Commons: Wiener Bankverein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Meyers Konversationslexikon, 4..Auflage, 16. Band, Stichwort Wien: „1888 gab es in W. im ganzen 14 Banken mit einem eingezahlten Aktienkapital von 273 Mill. Gulden. Die bedeutendsten derselben sind: die k. k. privilegierte Österreichisch-Ungarische Bank (gegründet 1816, bis 1878 unter der Firma Österreichische Nationalbank, mit dem ausschließlichen Rechte der Ausgabe von Banknoten, Gesellschaftskapital 90 Mill. Guld.), die Österreichische Länderbank (gegründet 1880, Kapital 46,8 Mill.), die Österreichische Kreditanstalt für Handel und Gewerbe (gegründet 1855, Kapital 40 Mill.), der Wiener Bankverein (gegründet 1869, 25 Mill.), die Anglo-österreichische Bank (gegründet 1863, 18 Mill.), die Unionbank (gegründet 1870, 12 Mill.), die Niederösterreichische Eskomptegesellschaft (gegründet 1853, 9,8 Mill.), die Allgemeine Bodenkreditanstalt (gegründet 1864, 9,6 Mill. Guld.).“
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