William Shakespeare

englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler (1564–1616)

William Shakespeare [ˈwɪljəm ˈʃeɪkspɪə] (getauft am 26. April 1564jul. in Stratford-upon-Avon; gestorben am 23. Apriljul. / 3. Mai 1616greg. ebenda) war ein englischer Dichter, Theaterunternehmer und Schauspieler, dessen Dramen zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur gehören. Das überlieferte Gesamtwerk umfasst mehr als drei dutzend Bühnenstücke, sechs Versdichtungen sowie 154 Sonette.

Der Porträt-Stich Shakespeares von Martin Droeshout auf dem Titel der „First Folio“ (1623)
Shakespeares Unterschrift
Shakespeares Unterschrift

Leben

Frühe Jahre und Familie

 
Shakespeares Geburtshaus

Shakespeares Geburtsdatum ist nicht überliefert. Laut Kirchenregister der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon, Warwickshire, wurde er am 26. April 1564 getauft. Der Taufeintrag lautet auf Gulielmus filius Johannes Shakspere („William, Sohn des John Shakespeare“).[1] Seit dem 18. Jahrhundert wird der 23. April oft als sein Geburtstag genannt, doch ist diese Angabe nicht gesichert und geht wohl nur darauf zurück, dass Shakespeare am gleichen Tag des Jahres 1616 (23. April) verstorben ist.[2] Bisweilen wird der 23. April als Shakespeares angeblicher Geburtstag auch mit der Behauptung untermauert, dass im elisabethanischen England Kinder drei Tage nach ihrer Geburt getauft wurden; tatsächlich aber hat es einen solchen Dreitagesbrauch nicht gegeben.[3] William Shakespeares Eltern waren John Shakespeare und Mary Arden, die einer wohlhabenden Familie entstammte. Sein Vater war freier Landbesitzer und brachte es in seiner Stadt zum Oberaldermann. Später aber verfiel sein Vermögen, und wegen seiner Schulden verlor er sein Ansehen.

Wahrscheinlich hat William Shakespeare die Lateinschule (Grammar School) in Stratford-upon-Avon besucht und dort Unterricht in Latein, Griechisch, Geschichte, Morallehre und Dichtkunst erhalten.[4] Der Unterricht einer Grammar School vermittelte Kenntnisse in Rhetorik und Poetik und leitete die Schüler auch zur Produktion kleiner Dramen nach dem Muster antiker Vorbilder an. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Shakespeare wie andere zeitgenössische englische Dramatiker eine Universität besucht hat.

Im Alter von 18 Jahren heiratete er vermutlich am 30. November oder 1. Dezember 1582 Anne Hathaway (1556–1623), die acht Jahre ältere Tochter eines Großgrundbesitzers. Das Datum der Hochzeit ist nicht bekannt, das Aufgebot (marriage license report) wurde am 27. November 1582 bestellt. Dieses Datum des Aufgebots ist durch eine Eintragung im Register der Diözese Worcester beurkundet über die Erteilung einer Lizenz für die Heirat von «Willelmum Shaxpere et Annam Whateley». Der Mädchenname der Braut steht offenbar fälschlicherweise für «Hath(a)way». Am 28. November 1582 ist beim Konsistorium der zuvor genannten Diözese eine Bürgschaft zweier Freunde in der beträchtlichen Höhe von 40 £ dokumentiert, um einen Dispens von dem damals vorgeschriebenen dreimaligen Aufgebot für die Heirat von «Willm Shagspere» und «Anne Hathwey of Stratford» zu erhalten. Dieses aufwändige Dispensprozedere war erforderlich, damit die Eheschließung noch vor Beginn der Weihnachtszeit erfolgen konnte, da vom ersten Advent an Aufgebote und Trauungen kirchenrechtlich nicht mehr zulässig waren. Etwa sechs Monate nach der Eheschließung wurde die Tochter Susanna geboren (Taufeintrag 26. Mai 1583). Knapp zwei Jahre später kamen Zwillinge, der Sohn Hamnet und die Tochter Judith, zur Welt. Der Taufeintrag im Kirchbuch von Stratford vom 2. Februar 1585 lautete: Hamnet and Judith, son and daughter to William Shakespeare. Über das Verhältnis der Eheleute zueinander und ihren Kindern ist nichts bekannt. Diesbezügliche Unterlagen existieren nicht, was jedoch nicht ungewöhnlich ist, da persönliche Beziehungen im Bürgertum in der Regel nicht schriftlich festgehalten wurden, weder in privaten Briefen noch in Tagebüchern, die üblicherweise keine Aufzeichnungen über Persönliches enthielten. Shakespeares Sohn Hamnet starb 1596 im Alter von elf Jahren (Begräbnis 11. August 1596; Todesursache unbekannt), wohingegen Susanna bis 1649 und Judith bis 1662 lebten.[5] Aus dem Jahr 1598 ist ein Brief erhalten, in dem ein gewisser Richard Quiney bei Shakespeare um ein Darlehen von 30 Pfund bat.[6] 18 Jahre später, am 10. Februar 1616, heiratete William Shakespeares Tochter Judith dessen Sohn Thomas Quiney. Shakespeares Tochter Susanna heiratete am 5. Juni 1607 den Arzt John Hall.[7]

Verlorene Jahre

Über die etwa acht Jahre 1584/85 bis 1592, die in der Shakespeare-Forschung als „verlorene Jahre“[8] bezeichnet werden, ist wenig bekannt. Mangels ausreichender Quellen sind umso mehr Legenden entstanden, die sich zum Teil auf von Zeitgenossen überlieferte Anekdoten zurückführen lassen. Im Wesentlichen wurden über Shakespeares Leben kursierende Gerüchte erstmals in der Shakespeare-Ausgabe von Nicholas Rowe festgehalten, der seine Edition mit einem Lebensbericht Shakespeares versah, in dem er die überlieferten Mythen und Legenden in kompilierter Form festhielt, ohne jedoch eine kritische Prüfung oder Einschätzung des jeweiligen Wahrheitsgehaltes vorzunehmen.[9] In sachlicher Hinsicht ist eine derartige historische Lücke in den dokumentarischen Aufzeichnungen jedoch keineswegs überraschend bei einem jungen Mann, der weder in Prozesse verwickelt noch an Grundstückstransaktionen beteiligt war.[10]

Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten bis in die Gegenwart hinein führte der spärliche Bestand an historisch gesicherten Fakten über die Biografie Shakespeares zu völlig unterschiedlichen Bildern seiner Persönlichkeit und seines Lebens, die sich von Epoche zu Epoche teilweise drastisch wandelten. Das Autorenbild wurde dabei trotz fehlender verbürgter Nachweise an die sich ändernden rezeptionsgeschichtlichen Bedürfnisse und Ansprüche der verschiedenen Epochen angepasst, um so für die jeweils spezifische Sichtweise seiner Werke die dazu passende Künstlerpersönlichkeit zu konstruieren.[11]

Das erste schriftliche Dokument, das belegt, dass Shakespeare sich in London aufhielt, stammt von dem Dichter Robert Greene, der ihn 1592 in einem Pamphlet als Emporkömmling diffamierte. Greene lästerte, Shakespeare maße sich an zu dichten wie die angesehenen Dichter seiner Zeit: there is an upstart Crow, beautified with our feathers, that with his Tygers hart wrapt in a Players hide, supposes he is as well able to bombast out a blanke verse as the best of you: and beeing an absolute Johannes fac totum, is in his owne conceit the onely Shake-scene in a countrey.[12] (Denn es gibt eine emporgekommene Krähe, fein herausgeputzt mit unseren Federn, die mit ihrem Tigerherz, in einem Schauspielergewand versteckt, meint, Blankverse ausschütten zu können wie die Besten von euch; und als ein absoluter Hans-Dampf-in-allen-Gassen kommt er sich als der größte Theater-Erschütterer im Land vor.) Der Ausdruck Shake-scene ist ein Wortspiel mit dem Namen Shakespeare (etwa: Speerschüttler).

Bei der postumen Veröffentlichung des Pamphlets fügte der Herausgeber eine Entschuldigung bei, woraus sich schließen lässt, dass Shakespeare damals schon populär war und einflussreiche Gönner hatte. Er war zu dieser Zeit bereits Mitglied der Truppe Lord Strange’s Men, von denen sich ein großer Teil 1594 zu den Lord Chamberlain’s Men formte und zu den führenden Schauspieltruppen Londons zählte. Kurz nach seiner Thronbesteigung machte Jakob I. sie als King’s Men zu seiner eigenen.[13]

Stückeschreiber und Schauspieler

 
Erstes unter dem Namen William Shakespeare erschienenes Werk, 1593

Das in der elisabethanischen Zeit sich herausbildende Theaterwesen war zwar noch ungefestigt und unterlag schnellen, risikoreichen Veränderungen, war jedoch unter günstigen Voraussetzungen ebenso gewinnträchtig. Dies galt jedoch nicht für den professionellen Dichter oder Stückeschreiber an sich, der von seiner Arbeit als Autor, wie zahlreiche Beispiele aus dieser Zeit belegen, von den ihm normalerweise zugestandenen Pauschalhonoraren der Schauspieltruppen, an die er seine Dramentexte veräußerte, nicht leben konnte, da alle weitere Nutzungsrechte an diese Theatergruppen mit der Übergabe des Manuskriptes übertragen wurden. Die vormalige angesehene Existenz und Lebensweise des berufsmäßigen Dichters und Autors unter dem Patronat eines adeligen Schirmherren, dessen schriftstellerische Tätigkeit durch reichhaltige Schenkungen oder Ehrensolde belohnt wurde, war zu Shakespeares Zeit weitgehend verloren gegangen.

Shakespeare schrieb auf diesem historischen Hintergrund zwei kurze Versepen, Venus and Adonis (1593) und The Rape of Lucrece (1594), die er im Gegensatz zu all seinen anderen Werken selbst publizierte und mit einer namentlich unterzeichneten Widmung an Henry Wriothesley, den Earl of Southampton, versah. Da epische Werke zum damaligen Zeitpunkt der hohen Literatur, Theaterstücke hingegen der Gebrauchsliteratur zugeordnet wurden, bezeichnete Shakespeare vermutlich aus diesem Grunde Venus and Adonis als Erstlingswerk («first heir of my invention»). Auf diese Weise erlangte er nicht nur hohes Ansehen in den Zirkeln der Literaturkenner und -liebhaber, sondern wurde als Verfasser dieser Epen von seinen Zeitgenossen häufiger gerühmt und erwähnt als später für seine am häufigsten erörterte und gepriesene Tragödie Hamlet. Damit konnte er seine literarische Karriere als auch geschäftlich erfolgreicher Bühnenautor angemessen einleiten.[14]

Bereits Anfang 1595 zählte Shakespeare, wie aus einem überlieferten Zahlungsbeleg des Master of the Revels bzw. des königlichen Schatzamtes für eine Sonderaufführung bei Hofe vom 15. März 1595 hervorgeht, zu den anerkanntesten Mitgliedern der Lord Chamberlain’s Men, die kurz darauf zur führenden Schauspieltruppe wurde und nach der Thronbesteigung von Jakob I. 1603 unter dessen Schirmherrschaft gestellt und damit in den Dienst der Krone erhoben wurde. Shakespeares Name erscheint zusammen mit dem von Richard Burbage und dem bekannten Schauspieler William Kempe auf einer Quittung über den Erhalt von ₤20 für zwei Hofaufführungen der Lord Chamberlain’s Men im Auftrag der Schauspieltruppe und dokumentierte damit nicht nur seine volle Etablierung innerhalb dieser Schauspielgruppe, sondern gleichzeitig seine offizielle Befugnis zur Vertretung der Truppe nach außen hin.

Shakespeare verfasste nicht nur eine Fülle von Schauspielen für seine Theatertruppe als ihr angestammter Hausdramatiker, sondern war ebenso als Miteigentümer (sharer) anfänglich bereits mit 10 % finanziell an deren Gewinnen beteiligt. Außerdem spielte er als Schauspieler in kleineren Rollen selbst mit. Die Tagebuchaufzeichnungen beispielsweise des Theaterunternehmers Philip Henslowe belegen die finanziellen Verdienste der Shakespeareschen Stücke; im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Bühnenautoren erzielte Shakespeare von nun an beständige Erfolge nicht nur in beruflicher oder künstlerischer, sondern zunehmend in geschäftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.

Seine Schauspieltruppe war sowohl bei Hofe wie auch bei dem Theaterpublikum der großen öffentlichen Theater sehr beliebt und verdiente dementsprechend. Ab 1596 lässt sich ohne Aufrechnung im Einzelnen nachweisen, dass Shakespeare fortlaufend Geld anlegte oder in Immobilien investierte. Als Shakespeares Truppe 1599 den Spielort in das neu errichtete Globe Theatre verlegte, wurde ihm von James Burbage, dessen Familie das alte Globe Theatre besessen hatte, eine Teilhaberschaft von zunächst einem Zehntel überlassen. Einige Zeit später stieg dieser Anteil 1608 auf ein Siebtel, als das Blackfriars als zweites Theater vor allem für Aufführungen in der Wintersaison gebaut wurde.[15]

Als sein größter dichterischer Konkurrent galt zunächst Christopher Marlowe, später Ben Jonson. Es war üblich, so wie heute mit Neuverfilmungen älterer Stoffe verfahren wird, dass auch damals ältere Stücke umgeschrieben und wieder neu aufgeführt wurden: Shakespeares Hamlet könnte beispielsweise die Adaption, das „Remake“ eines älteren „Ur-Hamlet“ sein. Teils wurden auch Sagen- und Märchenstoffe mehrmals zu Dramen verarbeitet, wie im Fall von König Lear. Stücke entstanden ebenfalls nach gedruckten Quellen, so etwa nach Plutarchs Biographien großer Männer, italienischen Novellensammlungen oder Chroniken der englischen Geschichte. Eine gleichfalls gängige Methode war es, Fortsetzungen zu erfolgreichen Stücken zu schreiben. So war die Figur des Falstaff in Heinrich IV. beim Publikum derart beliebt, dass Shakespeare sie in Die lustigen Weiber von Windsor erneut auftreten ließ.[16]

Dichter und Geschäftsmann

Neben seinen dramatischen Arbeiten verfasste Shakespeare (vermutlich als die Theater Londons wegen der Pest-Epidemien zeitweise schließen mussten) auch lyrische und epische Gedichte. Die letzteren begründeten seinen Ruf als Autor bei seinen Zeitgenossen. Wohl im Jahr 1593 schrieb er die beiden Verserzählungen Venus and Adonis und Lucrece. Die nachfolgende Publikation von 154 Sonetten im Jahr 1609 ist von zahlreichen Rätseln umgeben. In einem kurzen Verleger-Vorspann, der meist als „Widmung“ gelesen wird, ist von the only begetter und Mr. W. H. die Rede; die Identität dieser Person ist bis heute nicht geklärt. Vielleicht handelt es sich bei dieser Sonetten-Publikation um einen Raubdruck.

 
London, Shakespeares Globe Theatre (Rekonstruktion)

Als Mitbesitzer des Londoner Globe Theatre, das seine Truppe als Ersatz für das Theatre gebaut hatte, nachdem dessen Pachtvertrag abgelaufen war, war Shakespeare zunehmend als Dichter und Geschäftsmann erfolgreich. Die nach ihrem Mäzen und Sponsor benannten Lord Chamberlain’s Men traten öfter auch am Hof der Königin Elisabeth auf. Unter Elisabeths Nachfolger Jakob I. nannten sie sich nach ihrem königlichen Gönner King’s Men.

Als Teilhaber des Globe erwarb sich Shakespeare ein beachtliches Vermögen und großen Einfluss.[17] Wenngleich in dem Dokument zur Verleihung des Wappens durch das College of Arms, das königliche Wappenamt, vom 20. Oktober 1596, die 1599 nochmals ausdrücklich bestätigt wurde, der Name William Shakespeares nicht explizit erwähnt wird, ist dennoch davon auszugehen, dass er diese Führung eines Familienwappens vorangetrieben und finanziert hat. Mit der Übertragung des Rechtes der Wappenführung an Shakespeares Vater, die alle Kinder und Kindeskinder einschloss, war für Shakespeare nunmehr der Status des gentleman und damit ein immenser sozialer Aufstieg verbunden. So nutzte er etwa auch in seiner Rolle als Theatermann dieses neu erworbene Wappenrecht und führte fortan in sämtlichen Dokumenten den Zusatz gentleman als Standesbezeichnung.

Neben seinen wirtschaftlichen Transaktionen im Theatergewerbe betätigte Shakespeare sich zugleich als Geschäftsmann und Investor in zahlreichen Geschäften auch außerhalb des Theaterunternehmens. Überwiegend legte er sein Geld im Erwerb von Immobilien in seiner Geburtsstadt Stratford an. So kaufte er am 4. Mai 1597 New Place, das zweitgrößte Haus der Stadt, als seinen Herrensitz und erwarb am 1. Mai 1602 eine 43 Hektar (107 acres) große Ackerfläche nebst Wald und Nutzungsrechten für Gemeindeland. Am 28. September 1602 kaufte er ein weiteres Haus mit Grundstück gegenüber seinem Herrensitz und erwarb am 24. Juli 1605 das Recht auf Eintreiben eines Teils der Zehnteinkünfte diverser Bauernpachtschaften zum Preis von ₤ 440, was ihm jährliche Nettoeinnahmen von ₤ 40 einbrachte. Shakespeare investierte nicht nur sein erworbenes Vermögen, sondern verwaltete auch seine Neuerwerbungen und machte mit ihnen weitere Gewinne. So pachtete und verpachtete er Grundstücke oder Ackerflächen, verkaufte der Gemeinde seinen Bauschutt oder trieb Außenstände durch Gerichtsprozesse ein und spekulierte zudem mit dem Horten von Getreide neben seinen Beteiligungen an verschiedenen gemeinschaftlichen Aktivitäten der Gruppe der großen Grundbesitzer. In London kaufte Shakespeare zudem ein Haus mit Ladengeschäft in unmittelbarer Nähe des Blackfriars Theatre.[18]

Gewinnbringend war für Shakespeare also nicht allein schon zuvor der Erwerb des Blackfriars Theatre 1596 durch den Theaterunternehmer James Burbage, an dem, wie bereits dargelegt, auch Shakespeare seitdem beteiligt war. Anders als beim Globe handelte es sich um ein überdachtes Theater, in dem die Truppe von nun an während der Wintermonate spielte. Das Publikum war dort wegen der erheblich höheren Eintrittspreise exklusiver als bei den großen Freiluftbühnen.

Während Shakespeare einerseits durchaus zielorientiert um die Mehrung seines Vermögens und seinen gesellschaftlichen Aufstieg bemüht war, so unternahm er andererseits wenig oder gar nichts, um seine schriftstellerische oder literarische Prominenz zu fördern. Zwar schrieb er seine zahlreichen Werke vermutlich mit durchaus großem Energieaufwand, nutzte aber ansonsten in keiner Weise die zur damaligen Zeit wohl begrenzten, aber dennoch existenten Möglichkeiten zur Selbstdarstellung als Autor und Dichter: Mit Ausnahme der oben genannten Kurzepen ließ er keines seiner einzelnen Werke selber drucken, noch gab er selber eine Gesamtausgabe seiner Stücke in Auftrag. Er versuchte ebenso wenig, seine Urheberschaft als Verfasser bekannt zu machen, und verzichtete gleichermaßen auf ein literarisches Selbstporträt in Vorworten oder Einleitungen zu den Werken anderer Poeten, wie dies beispielsweise sein Zeitgenosse Ben Jonson tat. So sehr ihm auch an seinem sozialen Aufstieg gelegen war, um so weniger schien er an seinem künstlerischen Ruhm und der bewussten, planvollen Förderung seiner dichterisch-literarischen Karriere interessiert gewesen zu sein.

Dessen ungeachtet hatte er spätestens ab 1598 einen derartigen Bekanntheitsgrad sowie eine solche Popularität erreicht, dass Shakespeares Name vorzugsweise in großer Form auf den Titelblättern der ersten Druckausgaben erschien, zum Teil sogar bei Werken, die nicht von ihm verfasst worden waren. Auch wurde sein Name darüber hinaus in diversen zeitgenössischen Bestenlisten, insbesondere der von Francis Meeres, aufgeführt.[19]

Letzte Jahre

 
Shakespeares Grabstätte in der Holy Trinity Church

Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare als vermögender Mann nach Stratford zurück und verbrachte dort als zweitreichster Bürger seine letzten Lebensjahre, ohne sich allerdings im Gegensatz zu seinem Vater aktiv in der Gemeindeverwaltung zu engagieren. Die Verbindungen zu seinen ehemaligen Kollegen ließ er nicht ganz abreißen, und bei einigen Theaterproduktionen beteiligte er sich als Mitautor. Für die Folgejahre sind mehrere Besuche in London dokumentiert, die meist familiäre und freundschaftliche Anlässe hatten.

Shakespeare starb im Alter von 52 Jahren im Jahr 1616 in Stratford, zehn Tage nach seinem großen spanischen Zeitgenossen Miguel de Cervantes, und wurde am 25. April 1616 in dem Chorraum der Holy Trinity Church beigesetzt. Auf diesen standesgemäßen Ehrenplatz hatte er ein Anrecht als «gentleman». Die Steinplatte, die sein Grab markiert, trägt eine Inschrift mit einem Knittelvers[20] und einer darin ausgesprochenen Verfluchung, die alle Bestrebungen verhindern soll, das Grab nachträglich zu öffnen. Gemäß einer einheimischen Tradition soll es angeblich Shakespeare selbst vor seinem Tode verfasst haben.[21] Vermutlich kurz nach Shakespeares Tod wurde in der Seitenwand der Kirche eine Gedenkbüste mit einer lateinischen Inschrift von einer bis heute unbekannten Person errichtet.

Shakespeares ehemalige Theaterkollegen John Heminges und Henry Condell veröffentlichten seine Werke unter dem Titel Mr William Shakespeare’s Comedies, Histories and Tragedies in einem großformatigen Buch, First Folio genannt. Dem Band ist eine Würdigung durch Ben Jonson vorangestellt.[22] Die Todesursache ist nicht bekannt. Etwa 50 Jahre nach Shakespeares Tod notierte jedoch John Ward, Vikar der Holy Trinity Church in Stratford, in seinem Tagebuch: „Shakespeare, Drayton und Ben Jonson hatten ein fröhliches Zusammentreffen und tranken dabei anscheinend zu viel; denn Shakespeare starb an einem Fieber, das er sich dabei zugezogen hatte.“ Diese Nachricht wird heute als Anekdote ohne sachlichen Gehalt eingeschätzt, ihr wahrer Kern könnte jedoch darin liegen, dass in Shakespeares Todesjahr eine Typhus-Epidemie grassierte, der der Dichter zum Opfer gefallen sein könnte.[23]

Shakespeares Testament und Erbe

 
Auszug aus Shakespeares Testament von 1616

Kurze Zeit vor seinem Tod, vermutlich im Januar 1616, fasste Shakespeare sein Testament ab und ließ es von dem Notar Thomas Collins aufsetzen. Dieses notariell beurkundete Testament ist auf den 25. März 1616 datiert und umfasst drei engbeschriebene Blätter, die von Shakespeare auf jeder Seite eigenhändig unterschrieben wurden. Erst im 18. Jahrhundert wurde das Testament Shakespeares wieder aufgefunden. Die überlieferte Ausfertigung mit zahlreichen Revisionen, Änderungen und Zusätzen in der Abfassung während des Zeitraums zwischen Januar und März des Jahres 1616 stellt das umfangreichste private Dokument dar, das von Shakespeare selber erhalten geblieben ist. Die zittrige Unterschrift Shakespeares auf den ersten beiden Seiten wird von verschiedenen Shakespeare-Forschern als Indiz für den bereits sehr angeschlagenen Gesundheitszustand Shakespeares gesehen, der auch der Grund dafür gewesen sein könnte, dass offenbar auf eine abschließende Reinschrift der gesamten testamentarischen Verfügung verzichtet wurde.[24]

Der größte Teil des Shakespeareschen Nachlasses ging an seine älteste Tochter Susanna, die zusammen mit ihrem Ehemann den gesamten Haus- und Grundbesitz einschließlich der von Shakespeare erworbenen Pachtanteile erhielt. An erster Stelle in dem Testament wird jedoch ihre jüngere Schwester Judith als erste der Erben genannt. Ihr vermachte Shakespeare ₤ 100 aus dem Nachlass sowie weitere ₤ 50 für den Fall einer Abtretung des Anspruchs auf das Haus in der Chapel Lane gegenüber dem Shakespeareschen Herrensitz New Place. Sollte sie oder eines ihrer Kinder drei Jahre nach Abfassung des Testamentes noch leben, waren weitere 150 ₤ für sie vorgesehen, von denen sie während der Dauer ihrer Ehe jedoch nur über die Zinsen verfügen durfte. Ein Zugriff auf den gesamten Erbanteil von Judith durch ihren Ehemann wurde von Shakespeare in seiner testamentarischen Verfügung ausdrücklich durch die Streichung des Wortes „Schwiegersohn“ verhindert.

Seiner Schwester Joan überließ Shakespeare einen Betrag von 20 £ zusätzlich zu seiner Kleidung und einem lebenslangen Wohnrecht in dem väterlichen Anwesen in der Henley Street für eine geringfügige nominelle Miete. Darüber hinaus wurden in dem Testament von Shakespeare Geldgeschenke an seine Stratforder Freunde sowie eine vergleichsweise großzügige Stiftung von 10 £ für die Armen in der Gemeinde zuerkannt. Auch die drei früheren Schauspielkollegen Richard Burbage sowie John Heminges und Henry Condell, die späteren Herausgebern der First Folio von 1623, wurden von Shakespeare bedacht.[25]

In der bisherigen biografischen Shakespeare-Forschung hat sich der Fokus des Interesses insbesondere auf einen einzigen Satz in dem Legat konzentriert, der zahlreiche Fragen aufgeworfen hat und bis in die Gegenwart hinein den Anlass zu höchst unterschiedlichen, teilweise rein spekulativen Auslegungen und Deutungen geliefert hat: «Item, I give unto my wife my second best bed wih the furniture», wobei furniture im damaligen Sprachgebrauch sowohl als Bettzeug wie auch als Ausstattung verstanden werden konnte. Der Name von Shakespeares Ehefrau Anne taucht mit Ausnahme dieser Passage an keiner weiteren Stelle in dem ganzen Testament auf.[26]

Ein Teil der späteren Shakespeare-Biografen deutet diese weitgehend fehlende Versorgung für seine Frau Anne in Shakespeares letztem Willen als unverhohlenen Ausdruck seiner Gleichgültigkeit oder sogar Geringschätzung ihr gegenüber. Demgegenüber verweist ein anderer Teil der Biografen auf das im damaligen England übliche Versorgungsrecht der Ehefrau, die als Witwe auch ohne besondere Verfügung ohnehin Anspruch auf ein Drittel der gesamten Habe ihres verstorbenen Mannes sowie ein lebenslanges Wohnrecht in dessen hinterlassenem Haus gehabt habe. Daher sei eine ausdrückliche Erwähnung seiner Frau in der testamentarischen Verfügung überflüssig gewesen. Das Vermächtnis des „zweitbesten Bettes“ wird zudem mitunter als besonderer Zuneigungs- oder Liebesbeweis gedeutet, da das „beste Bett“, so die Begründung, den Gästen vorbehalten gewesen sei und es sich bei diesem „zweitbesten Bett“ um das gemeinsame Ehebett gehandelt habe, das Shakespeare möglicherweise seiner Gemahlin auf deren besonderen Wunsch hin nachträglich explizit zuerkannt habe.

Im Gegensatz dazu wird vor allem in der jüngeren Forschung jedoch zum Teil darauf verwiesen, dass dieses Gewohnheitsrecht hinsichtlich der Witwenansprüche im elisabethanisch-jakobäischen England keineswegs einheitlich gestaltet, sondern an lokale Gebräuche gebunden und von daher von Ort zu Ort unterschiedlich gewesen sei. Vor allem der renommierte Shakespeare-Gelehrte E. A. J. Honigmann kommt in seinem Vergleich mit Testamenten ähnlich vermögender Familien aus dieser Zeit in seiner Untersuchung aus dem Jahre 1991 zu dem Fazit, dass das ausdrücklich erwähnte, recht spärliche Legat für seine Ehefrau in Shakespeares letztem Willen in dieser Form nicht den üblichen testamentarischen Abfassungen entspreche.[27]

In einer rückblickenden Gesamtbetrachtung des Testaments sieht der anerkannte deutsche Shakespeare-Forscher Ulrich Suerbaum in erster Linie deutliche Anzeichen dafür, dass es Shakespeare primär um eine geschlossene Weitergabe seines gesamten Besitzes gegangen sei; die übrigen Erbansprüche habe er versucht, in einer solchen Weise zu berücksichtigen, dass das Haupterbe möglichst ohne größere Verringerung übertragen werden konnte. Allen sonstigen mit ihm freundschaftlich oder familiär verbundenen Personen habe er daher nur ein jeweils eher symbolhaft zu verstehendes Objekt der Erinnerung hinterlassen.[28]

Werke

Shakespeare war in erster Linie Dramatiker, verfasste daneben aber auch zwei Versepen sowie 154 Sonette. Die erste Gesamtausgabe seiner Theaterwerke erschien postum in Mr. William Shakespeare’s Comedies, Histories and Tragedies, der sogenannten First Folio. Diese enthält 36 Dramen, darunter 18 zuvor unpublizierte, ein Vorwort der Herausgeber sowie Lob- und Widmungsgedichte.

Nicht erhalten ist das im Jahr 1612 aufgeführte Drama Cardenio. Ebenfalls nicht mitgezählt wird die Mitarbeit an Sir Thomas More, einem Stück, das von mehreren Autoren verfasst worden ist; Shakespeares Teilnahme ist aber in neuerer Zeit wieder in Zweifel gezogen worden.[29] Eine Reihe von Dramen wurde Shakespeare seit der dritten Folio-Ausgabe (1662) zugeschrieben. Abgesehen von Pericles, das, von Shakespeare zusammen mit einem anderen Autor geschrieben, als authentisches Werk akzeptiert wird, gelten diese als „Apokryphen“ bezeichneten Stücke schon lange nicht mehr als Kandidaten für die Aufnahme unter die echten Werke Shakespeares.[30] In der Forschung wird laufend über Zu- und Abschreibungen weiterer Werke und über die Zusammenarbeit anderer Autoren an seinen Werken bzw. über die Kollaboration Shakespeares bei den Werken anderer Autoren diskutiert.[31] Jüngere vorgeschlagene Zuschreibungen betreffen Edward III und Double Falshood or The Distrest Lovers. Bei Edward III (gedruckt 1596) wird Shakespeares Ko-Autorschaft angenommen (unter anderem von Brian Vickers); das Drama wurde in die jüngste Ausgabe von „The Norton Shakespeare“ und in die zweite Auflage des „Oxford Shakespeare“ aufgenommen. Double Falshood, dessen Autorschaft bereits seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts kontrovers diskutiert wird, wurde 2010 Teil der Arden-Edition der Werke Shakespeares.

Historiendramen

York-Tetralogie

  • Heinrich VI.
    • Teil 1 (King Henry VI, Part 1; 1591)
    • Teil 2 (King Henry VI, Part 2; 1591–1592)
    • Teil 3 (King Henry VI, Part 3; 1591–1592)
  • Richard III. (King Richard III; um 1593, gedruckt 1597)

Lancaster-Tetralogie

  • Richard II. (King Richard II; 1595–1596, gedruckt 1597)
  • Heinrich IV.
    • Teil 1 (King Henry IV, Part 1; um 1597–98, gedruckt 1598)
    • Teil 2 (King Henry IV, Part 2; um 1597–98, gedruckt 1600)
  • Heinrich V. (King Henry V; 1599, gedruckt 1600 als Raubdruck)

Komödien

Heitere Komödien

Romantische Komödien

Problemstücke

Romanzen

Tragödien

Frühe Tragödien

Römerdramen

Spätere Tragödien

Versdichtungen

Shakespeare-Porträts

Von Shakespeare sind einige bildliche Darstellungen und Porträts überliefert. Diese Bilder wurden mit dem zunehmenden Ansehen des Dramatikers vielfach kopiert und dabei mehr oder minder stark abgewandelt. Auch wurden mehrere ungesicherte Werke bereits früh als Shakespeare-Porträts bezeichnet. Die einzigen beiden Porträts, die wahrscheinlich den historischen William Shakespeare darstellen, wurden erst postum angefertigt. Dabei handelt es sich einmal um den berühmten Droeshout-Stich (1623), das Frontispiz der Titelseite der ersten Folio-Ausgabe. Er wurde vermutlich nach einer heute verlorenen Vorlage gestochen. Als Künstler gilt traditionell Martin Droeshout der Jüngere (* 1601), es wird seit kurzem aber auch der ältere Martin Droeshout (1560–1642) genannt.[32] Zum zweiten das Grabmonument in der Holy Trinity Church, Stratford-upon-Avon (vor 1623). Als wahrscheinlich authentisch gilt das möglicherweise zu Lebzeiten des Dichters entstandene Chandos-Porträt (von ca. 1594–1599). Der genaue Entstehungszeitpunkt ist unbekannt, der Maler war vermutlich Joseph Taylor (1585–1651). Untersuchungen durch Kuratorin Tarnya Cooper haben 2006 gezeigt, dass das Bild aus Shakespeares Zeit stammt und den Dichter zeigen könnte.[33] Porträts, über deren Authentizität kein breiter Konsens vorliegt und die zum Teil sehr umstritten sind, sind vor allem das Sanders-Porträt, das 2001 in Kanada entdeckt wurde. Es ist wahrscheinlich zu Shakespeares Lebzeiten gemalt worden.[34] Das Cobbe-Porträt ist 2006 bekannt geworden und wurde 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird von Stanley Wells und dem Shakespeare Birthplace Trust, Stratford-upon-Avon, als authentisch akzeptiert.[35] Das Flower-Porträt ist vermutlich 1609 entstanden. Es wurde zunächst nach einer Untersuchung der National Portrait Gallery im Jahr 2004 als Fälschung des 19. Jahrhunderts angesehenen. In jüngster Zeit haben neuere Forschungen jedoch zu der Annahme geführt, dass nicht, wie zuvor angenommen, dieses Porträt nach der Vorlage des Droeshout-Stichs von 1623 entstanden sei, sondern vermutlich umgekehrt dem Stich von 1623 als Vorlage gedient habe.[36] Als möglicherweise authentisch wird schließlich das Janssen-Porträt angesehen, das vom selben Maler wie das Cobbe-Porträt stammt. Es ist seit 1770 bekannt und wurde 1988 restauriert. Als nicht authentisch gelten unter anderem: das Ashbourne-Porträt, aufbewahrt in der Folger Shakespeare Library in Washington, D.C.; die sog. Darmstädter Totenmaske, seit 1849 bekannt (die Authentizität wird nur von Hildegard Hammerschmidt-Hummel behauptet) und die sogenannte Davenant-Büste, die ca. 1613 entstand und aus Terrakotta gefertigt wurde.[37]

Shakespeares Sprache

Shakespeare verfügte über einen umfangreichen Wortschatz: 17.750 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken.[38] Charakteristisch für Shakespeare ist seine stilistische Vielfalt, die von der niedrigsten Gossensprache bis zur höchsten Hofsprache alle Sprachniveaus und -register gleichermaßen beherrscht.[39] Besonderes Kennzeichen seiner literarischen Sprache ist der vielfältige Einsatz der Bildersprache (Imagery).[40]

Zu Shakespeares Zeit waren Grammatik, Orthographie und Aussprache[41] noch nicht so standardisiert, wie es seit dem 18. Jahrhundert zunehmend der Fall wurde. Es war auch möglich und üblich, neue Wörter zu prägen, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab. Viele Begriffe, die sich im heutigen Englisch finden, tauchen bei Shakespeare zum ersten Mal auf (zum Beispiel multitudinous, accommodation, premeditated, assassination, submerged, obscene). Allerdings lässt sich der Eindruck, dass Shakespeare mehr neue Ausdrücke und Wendungen geschaffen habe als jeder andere englische Dichter, zum Teil auch damit erklären, dass das im 19. Jahrhundert entstandene Oxford English Dictionary mit Vorliebe Shakespearezitate als Erstbelege angibt.

Autorschaft seiner Werke

Die etablierte wissenschaftliche Shakespeare-Forschung geht beim gegenwärtigen Stand der Diskussion davon aus, dass Zweifel an der Autorschaft von William Shakespeare aus Stratford an dem ihm traditionell zugeschriebenen Werk unbegründet sind.[42] Seit mehr als 150 Jahren wird dennoch eine Debatte über die „wahre“ Urheberschaft geführt. Dies rührt nicht zuletzt daher, dass das aus der Romantik stammende Bild des „genialen Dichters“ mit einer Person wie dem geschäftsorientierten Londoner Theaterunternehmer Shakespeare unvereinbar scheint.[43] Die erste Folioausgabe von 1623 mit ihrer konkreten Festlegung des Shakespearschen Dramenkorpus unter Außerachtlassung der vorausgehenden apokryphen Dramen tat ein Übriges, das Bild eines urplötzlich auftauchenden Genies zu umreißen, das leicht zu dem eines Strohmanns umfunktioniert werden konnte. Von der etablierten akademischen Shakespeare-Forschung wird die Problematisierung der Autorschaft des William Shakespeare an dem ihm zugeschriebenen Werk nicht als legitimes Forschungsthema angesehen.[44] Einzelne Shakespeare-Forscher kritisieren jedoch die Weigerung der akademischen Literaturwissenschaft, mit außerakademischen (und inzwischen auch einigen akademischen) Forschern, die sich auch als „Antistratfordianer“ bezeichnen, ernsthaft zu diskutieren. (Stratfordianer sind demnach solche Personen, die glauben, dass der in Stratford geborene William Shakespeare der Autor der ihm zugeschriebenen Werke ist.)[45]

Hintergrund der Autorschaftsdebatten bei vielen „Antistratfordianern“ ist die Auffassung, der Dichter der Shakespeareschen Werke könne kein einfacher Mann von geringer Bildung aus der Provinz gewesen sein. Dabei vermittelte der Unterricht einer Grammar School, wie Shakespeare sie wahrscheinlich in Stratford besucht hat, die grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen, die für den Erwerb des in seine Dramen eingegangenen Wissens erforderlich waren. Im 18. Jahrhundert galt Shakespeare als ungebildeter Autor.[46] Man kann nicht gut beides behaupten: Der Autor der Stücke habe eine unerklärt hohe Bildung, und er habe zugleich nur wenig Bildung besessen. Gegen die Autorschaft Shakespeares an seinen Werken soll auch sprechen, dass keine Original-Handschriften seiner Werke überliefert sind, sieht man vom umstrittenen Manuskript des Stücks Sir Thomas More ab. Dies ist bei Autoren des 16. Jahrhunderts allerdings keine Besonderheit. Darüber hinaus werden die sechs erhaltenen eigenhändigen Unterschriften Shakespeares von einigen Beurteilern als so ungelenk angesehen, dass sie geradezu ein Analphabet geleistet haben könnte. Aber auch dies ist Bewertung aus einem modernen Standpunkt, der die historische Wirklichkeit nicht berücksichtigt.

Die Diskussion um den eigentlichen Urheber der Werke Shakespeares beginnt mit der Schriftstellerin Delia Bacon. In ihrem Buch The Philosophy of Shakespeare’s Plays (1857) entwickelte sie die Hypothese, dass sich hinter dem Namen William Shakespeare eine Gruppe von Schriftstellern, bestehend aus Francis Bacon, Sir Walter Raleigh und Edmund Spenser, verberge. Ihre Publikation löste weitere Spekulationen aus, die bis heute anhalten und bei denen immer neue Kandidaten für die Urheberschaft genannt werden.[47]

Unter den Personen, die als mögliche Verfasser der Werke Shakespeares genannt werden, sind Francis Bacon, William Stanley und in neuerer Zeit vor allem Edward de Vere die am häufigsten genannten. Daneben spielt auch Christopher Marlowe eine gewisse Rolle (siehe Marlowe-Theorie). Im 19. und 20. Jahrhundert haben auch prominente Persönlichkeiten wie Georg Cantor, Henry James und Mark Twain im Sinne der antistratfordianischen Thesen öffentlich Stellung genommen.

Rezeption in Deutschland

 
Shakespeare-Denkmal in Weimar

In Deutschland hat die Shakespeare-Rezeption eine ereignisreiche Geschichte, in der der Dichter für die verschiedensten Interessen in Dienst genommen wurde.[48]

Von großer Bedeutung war Shakespeare für die Literaturtheorie der Aufklärung bei Gotthold Ephraim Lessing (im 17. Literaturbrief 1759), für die Dramatiker des Sturm und Drang etwa bei Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (Briefe über Merckwürdigkeiten der Litteratur, 1766/67), bei Jakob Michael Reinhold Lenz (Anmerkungen übers Theater, 1774), bei Johann Gottfried Herder (Von deutscher Art und Kunst, 1773) und bei Johann Wolfgang von Goethe (Rede zum Schäkespears Tag, 1771), auch bei dem zwar laienhaften, aber desto begeisterteren Ulrich Bräker (Etwas über William Shakespears Schauspiele von einem armen ungelehrten weltbürger, der das glück genoß, denselben zu lesen. Anno 1780); ebenso für die deutsche Romantik, vor allem bei August Wilhelm Schlegel (Wiener Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur 1809–1811) und für die Dramentheorie des 19. Jahrhunderts. Der im frühen 18. Jahrhundert einflussreiche Theoretiker Johann Christoph Gottsched, der dem französischen Klassizismus des 17. Jahrhunderts verpflichtet war und sich damit unter anderem an den drei Aristotelischen Einheiten der französischen Dramentheorie orientierte, hatte sich noch, wie Voltaire vor ihm, recht abfällig über Shakespeare geäußert. In der zweiten Jahrhunderthälfte aber wurde Shakespeare für die Dramentheoretiker der Spätaufklärung und des Sturm und Drang zum Prototyp des Genies und blieb im Urteil nicht nur der Theaterdichter unerreichter „Stern der höchsten Höhe“ (Goethe) bis in unsere Gegenwart.

Der Theaterprinzipal Abel Seyler und die Seylersche Schauspiel-Gesellschaft trugen in den 1770er Jahren wesentlich zur Popularität Shakespeares im deutschsprachigen Raum bei; Seyler hatte auch das große Verdienst an dem eigentlichen Einzug Shakespeares an dem am 2. November 1778 gegründeten Nationaltheater in Mannheim, das er als Gründungsdirektor führte.[49][50]

Zu den Besonderheiten der deutschen Shakespeare-Rezeption seit der Romantik gehört die Auffassung, die Deutschen hätten eine besondere Affinität zu Shakespeare, sein Werk stehe der deutschen Seele näher als der englischen.[51] Die Beschäftigung mit Shakespeare und die bis ins Politische reichende Popularisierung seines Werkes fand in der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, die im Jahr 1864 eher von Enthusiasten als von Fach-Philologen gegründet wurde, ihre institutionelle Verankerung. Sie ist die älteste Shakespeare-Gesellschaft der Welt und bedeutend älter als die englische. Anlässlich des 400. Geburtstags von Shakespeare hatten die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft und das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Köln eine Dokumentation zusammengetragen und unter dem Titel Shakespeare und das deutsche Theater in der Kunstgalerie Bochum und im Schloss Heidelberg ausgestellt.[52]

Unübersehbar ist die Zahl der (oft eigens für einzelne Inszenierungen angefertigten) Eindeutschungen Shakespeares seit über 250 Jahren. Bekannte Übertragungen der Dramen sind die Ausgaben von Christoph Martin Wieland und von Johann Joachim Eschenburg (beide in Zürich erschienen) sowie von Gabriel Eckert (der die Wieland/Eschenburgischen Texte im sog. „Mannheimer Shakespeare“ revidierte), von Eduard Wilhelm Sievers, diejenige von Johann Heinrich Voß und seiner Söhne Heinrich und Abraham, die Schlegel-Tieck-Ausgabe (von August Wilhelm Schlegel, Wolf Heinrich Graf von Baudissin, Ludwig Tieck und dessen Tochter Dorothea Tieck) sowie in älterer Zeit die Übersetzungen einzelner Stücke von Friedrich Schiller oder Theodor Fontane, in neuerer Zeit die während der Weimarer Republik sehr populären, weil bühnentauglichen Fassungen von Hans Ludwig Rothe, die nach einem Goebbels-Erlass jedoch verboten wurden, sowie die umfangreiche Übersetzung (27 Stücke) von Erich Fried und die Gesamtübersetzung[53] von Frank Günther. Neuere Übersetzungen einzelner Stücke, die Aufsehen erregten, waren zum Beispiel die von Thomas Brasch und Peter Handke.

In den letzten Jahren hat sich die Shakespeare-Übersetzertätigkeit wieder mehr auf die Sonette konzentriert, an denen sich bereits seit dem achtzehnten Jahrhundert viele Übersetzer versuchen.

Shakespeares Werk ist im Laufe der Jahrhunderte zur ergiebigsten Quelle geflügelter Worte geworden. Nur die Bibel wird noch häufiger zitiert.

Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2985) Shakespeare ist nach ihm benannt.[54]

Filme über Shakespeare (Auswahl)

Neben zahlreichen Verfilmungen der Werke Shakespeares gibt es auch verschiedene Filme über ihn und sein Leben. Es handelt sich dabei meist um fiktionale Aufarbeitungen der Biographie des Autors, um Dramatisierungen oder auch Komödien. Ein bekanntes Beispiel für Letzteres ist Shakespeare in Love aus dem Jahr 1998. In dieser Oscar-prämierten Liebeskomödie war Joseph Fiennes in der Rolle des Dichters zu sehen. Ebenfalls eine romantische Komödie war der spanische Film Miguel y William aus dem Jahr 2007, in dem es um ein fiktives Treffen des Dichters mit Miguel de Cervantes geht.

Bereits 1907 entstand mit Shakespeare Writing „Julius Caesar“ ein erster Kurzfilm, der gegenwärtig als verloren gelten muss.

In dem 1999 veröffentlichten Film Blackadder: Back & Forth, der die Serie Blackadder fortsetzt und eine Komödie ist, wird der Dichter von Colin Firth dargestellt. In der BBC-Produktion A Waste of Shame aus dem Jahr 2005 wird anhand von Shakespeares Sonetten eine Entstehungsgeschichte dieser geschildert. Rupert Graves übernahm dabei die Rolle des Dichters.

Roland Emmerichs Film Anonymus (2011) ist ein historischer Thriller, bei dem es auch um die William-Shakespeare-Urheberschaft geht. Edward de Vere, 17. Earl of Oxford habe dabei die eigentliche Autorenschaft der Werke des Briten inne. In Bill (2015) hingegen werden die eher unbekannten Lebensabschnitte Shakespeares, die sogenannten verlorenen Jahre, in einer abenteuerlichen Familienkomödie aufgearbeitet. Die Regie übernahm Richard Bracewell, Mathew Baynton übernahm die Hauptrolle.

Kenneth Branagh, der selbst als Regisseur mehrfach Shakespeares-Verfilmungen verantwortete, drehte mit All Is True einen Film über die letzten Lebensjahre Shakespeares. Branagh übernahm hierbei auch die Hauptrolle.

Ausgaben

Old-Spelling-Ausgaben

  • The First Folio of Shakespeare. The Norton Facsimile. Ed. by Charlton Hinman. Norton, New York 1969.
  • The complete works of William Shakespeare. Hrsg. und mit einem Glossar versehen von W. J. Craig, London 1978.
  • The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Original Spelling Edition. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 1987.

Modernisierte Ausgaben

  • The Arden Shakespeare. Complete Works. Revised edition. Ed. by Ann Thompson, David Scott Kastan, Richard Proudfoot. Thomson Learning, London 2001. (ohne die Anmerkungen der Arden-Einzelausgaben)
  • The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Second edition. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 2005. (ohne Anmerkungen)
  • The Norton Shakespeare. Based on the Oxford Edition. Second edition. Ed. by Stephen Greenblatt, Jane E. Howard, Katharine Eisaman Maus. Norton, New York 2008.

Übersetzungen

  • Shakespeare’s dramatische Werke. Neue Ausgabe in neun Bänden. Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck. Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1853 bis 1855.
  • William Shakespeare: Dramen. Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Anselm Schlösser, 2 Bände. Berlin/ Weimar 1987.
  • William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden. (Herausgegeben von Günther Klotz, Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, Dorothea Tieck, Wolf Graf Baudissin und Günther Klotz, mit Anmerkungen des Herausgebers). Aufbau, Berlin 2000, ISBN 3-7466-2554-8.
  • Shakespeare-Gesamtausgabe in 39 Bänden. Übersetzung von Frank Günther; bis 2020 erschienen: 38 Bände; die Sonette stehen aus. Ars vivendi Verlag, Cadolzburg.

CD-ROM-Ausgabe

Siehe auch

Literatur

  • Peter Ackroyd: Shakespeare: Die Biographie. Aus dem Englischen von Michael Müller und Otto Lucian. Knaus, München 2006, ISBN 3-8135-0274-0.
  • Harold Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen. Komödien und Historien. Aus dem Amerikanischen von Peter Knecht. Berlin Verlag, Berlin 2002.
  • Harold Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen. Tragödien und späte Romanzen. Aus dem Amerikanischen von Peter Knecht. Berlin Verlag, Berlin 2002.
  • Edmund K. Chambers: William Shakespeare. A study of facts and problems. Clarendon Press, Oxford 1930.
  • Thomas Döring: Wie er uns gefällt – Gedichte an und auf William Shakespeare. Eine Jubiläumsanthologie zum 450. Geburtstag Shakespeares und zum 70. Verlagsgeburtstag. Manesse Verlag Zürich 2014, ISBN 978-3-7175-4086-1.
  • Nicholas Fogg: Hidden Shakespeare: a Biography. Amberley, Stroud 2012, ISBN 978-1-4456-0769-6.
  • Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner Zeit. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65919-5.
  • Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8270-0438-1.
  • Stephen Greenblatt: Verhandlungen mit Shakespeare. Innenansichten der englischen Renaissance. Wagenbach, Berlin 1990, ISBN 3-8031-3553-2.
  • Frank Günther: Unser Shakespeare. Einblicke in Shakespeares fremd-verwandte Zeiten. München 2014, ISBN 978-3-423-26001-5.
  • Hildegard Hammerschmidt-Hummel: William Shakespeare – Seine Zeit – Sein Leben – Sein Werk. Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2958-X.
  • Anselm Haverkamp: Hamlet. Hypothek der Macht. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2001, ISBN 3-931659-30-5 (2., erweiterte Auflage, ebenda 2004, ISBN 3-931659-42-9).
  • Graham Holderness: Nine lives of William Shakespeare. Continuum, London u. a. 2011, ISBN 978-1-4411-5185-8.
  • Ernst A. J. Honigmann: The Lost Years. Manchester University Press, 1985, ISBN 0-7190-1743-2.
  • Ernst A. J. Honigmann: Shakespeare’s Life In: Margreta de Grazia und Stanley Wells (Hrsg.): The Cambridge Companion to Shakespeare. Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 0-521-65094-1, S. 1–13.
  • Jürgen Klein: Shakespeare: Humanität im Spannungsfeld von Kontrast und Konflikt, Berlin, Brussels etc. 2024: Peter Lang, ISBN 978-3-631-67203-7.
  • Charles T. Onions: A Shakespeare glossary. Oxford 1911; 2. Aufl. ebenda 1919; Nachdruck 1929.
  • Günter Jürgensmeier (Hrsg.): Shakespeare und seine Welt. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-118-8.
  • Irvin Leigh Matus: Shakespeare, In Fact. Continuum, New York 1999, ISBN O-8264-0928-8.
  • Roger Paulin: The Critical Reception of Shakespeare in Germany 1682–1914. Native literature and foreign genius. (Anglistische und amerikanistische Texte und Studien, 11). Olms, Hildesheim u. a. 2003, ISBN 3-487-11945-5.
  • Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2.
  • Samuel Schoenbaum: William Shakespeare. Eine Dokumentation seines Lebens. Insel, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-458-04787-5.
  • Samuel Schoenbaum: Shakespeare’s Lives. New edition. Clarendon Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-818618-5.
  • Marvin Spevack: A complete and systematic concordance to the works of Shakespeare. Band I ff., Hildesheim 1970.
  • Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0.
  • Ian Wilson: Shakespeare – The Evidence. Unlocking the Mysteries of the Man and his Work. London 1993, ISBN 0-7472-0582-5.
Commons: William Shakespeare – Album mit Bildern und Audiodateien
Wikisource: William Shakespeare – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Diese in der Sekundärliteratur weitgehend als korrekt angesehene Transkription des Taufeintrages in Druckform findet sich beispielsweise in Frank Ernest Halliday: A Shakespeare Companion 1550-1950. Gerald Duckworth & Co. Ltd., London 1952, Nachdruck 1968, Seite 443. Ebenso Michael Dobson, Stanley Wells (Hrsg.): The Oxford Companion to Shakespeare. Oxford University Press, Oxford 2. rev. Ausgabe 2015, Seite 492 und Günter Jürgensmeier (Hrsg.): Shakespeare und seine Welt. Galiani, Berlin 2016, S. 11. Eine Fotoreproduktion des ursprünglichen handschriftlichen Eintrags findet sich bei Halliday auf S. 572, bei Dobson und Wells (Hrsg.) auf S. 492 und bei Jürgensmeier auf S. 12. Ulrich Suerbaum Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006, 3. rev. Auflage 2015, S. 14 und Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Reclam, Ditzingen 1989, S. 347. enthalten eine leicht abweichende, wahrscheinlich fehlerhafte Transkription des schwer lesbaren Originals (Gulielmus filius Johannes Shakespere). Auf der Webseite der Folger Library, die den Eintrag des The Shakespeare Birthplace Trust spiegelt, wird in der Beschreibung des "Parish register entry" die Transkription ebenso fehlerhaft wiedergegeben (Guilielmus filius Johannes Shakspere). Die korrekte Transkription findet sich dann in dem Abschnitt "Semi-diplomatic transcription" (Gulielmus filius Iohannes Shakspere). Aufgrund der elisabethanischen Eigenwilligkeiten der Namensschreibung und der über achtzig überlieferten unterschiedlichen Schreibweisen des Namens der Familie von Shakespeare (Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, S. 133) wird in einzelnen Quellen der Name im Taufeintrag auch fälschlich als “Shakespeare” zitiert (oder nicht erwähnt, dass es sich dabei um eine Modernisierung der Schreibweise handelt).
  2. E. K. Chambers: William Shakespeare – A Study of Facts and Problems. At the Clarendon Press, Oxford 1930. Band 2, S. 1 f. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 347. Suerbaum sieht die Festlegung von Shakespeares Geburtstag auf den 23. April, dem Tag des Festes des Nationalheiligen St. George, ebenso als Teil der Shakespeare-Legende. Ähnlich die Darstellung bei Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, S. 136 f.
  3. Chambers, Band 1, S. 13; Band 2, S. 2.
  4. T. W. Baldwin: William Shakspere’s Small Latine and Lesse Greeke. Univ. of Illinois Press, Urbana 1944, 2 Bände. In der Forschung wird Baldwins Nachweis, dass Shakespeare tatsächlich eine Grammar School besucht hat, allgemein anerkannt, so ausdrücklich bei Charles Martindale/Michelle Martindale: Shakespeare and the Uses of Antiquity: An Introductory Essay. Routledge, London 1989, S. 6. Allerdings ist Shakespeares Schulbesuch historisch nicht dokumentiert; eine solche fehlende Dokumentation des Schulbesuchs hat jedoch wenig Aussagekraft, da der Schulbesuch zu Shakespeares Zeiten üblicherweise nicht durch schriftliche Belege erfasst wurde und Schülerlisten der Grammar School in Stratford erst seit etwa 1800 existieren. Ein Besuch der Grammar School wird in der Shakespeare-Forschung allgemein aufgrund des Bildungshorizontes von Shakespeare und der zahlreichen Zitate aus Schulbüchern in seinen dramatischen Werken als sehr wahrscheinlich bzw. „so gut wie sicher“ angesehen. Darüber hinaus spricht für die hohe Gewissheit einer solchen Annahme laut Frank Günther auch die soziale Stellung der Herkunftsfamilie Shakespeares. Sein Vater war zu der Zeit Bürgermeister der Stadt Stratford, mithin der höchste Amtsträger, genoss hohe soziale Achtung, legte auf standesgemäßes Verhalten großen Wert und galt als aufstiegsorientiert. Da der Schulbesuch kostenlos und Bildung ein wichtiges Mittel zum sozialen Aufstieg war, kann auch in dieser Hinsicht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass Shakespeare als ältester Sohn auf die Grammar School geschickt wurde. Auf jeden Fall ist bei dem heutigen Forschungsstand die Annahme unbestritten, dass Shakespeare sich das in einer grammar school zur damaligen Zeit vermittelte Wissen angeeignet hat, wenngleich sein akademisch ausgebildeter dichterischer Rivale Ben Jonson später diese Kenntnisse Shakespeares als „small Latin and less Greek“ (dt.: „kaum Latein und noch weniger Griechisch“) herunterspielte. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350, sowie Frank Günther: Unser Shakespeare: Einblicke in Shakespeares fremd-verwandte Zeiten. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2. Auflage München 2016, ISBN 978-3-423-14470-4, S. 188–194. Siehe ebenfalls Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 3 f.
  5. Vgl. dazu Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 351 f. Siehe gleichermaßen Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 137–140. Vgl. zu den biografischen Angaben ebenfalls Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 4 f. Die Taufe des ersten Kindes am 26. Mai 1583 hat in verschiedenen Shakespeare-Biographien zu ausgeprägten Spekulationen geführt; ein dokumentarisch belegter Nachweis über eine vorherige Verlobung des Paares oder den Abschluss eines in der elisabethanischen Zeit vielfach üblichen marriage precontract, also eines Eheversprechens, existiert nicht, wenngleich ein solches Verlöbnis nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Siehe dazu genauer Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt, ebenda S. 138 f.
  6. Chambers, Band 2, S. 101: Loving countryman; I am bold of you as of a friend, craving your help with £ 30 … You shall neither lose credit nor money by me … so I commit this to your care and hope of your help.
  7. Vgl. Samuel Schoenbaum: William Shakespeare : A Compact Documentary Life. Revidierte Ausgabe Oxford University Press, New York et al. 1987, ISBN 0-19-505161-0, S. 292 ff. und S. 287.
  8. Arthur Acheson: Shakespeare’s Lost Years in London. Brentano’s, New York 1920.
  9. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 121 sowie die ausführliche Darstellung der überlieferten Legenden von Shakespeares Leben beispielsweise als Wilderer oder Pferdeknecht, ebenda S. 122ff. Der anerkannte Shakespeare-Forscher Samuel Schoenbaum erachtet es in seiner Biografie Shakespeares andererseits als durchaus möglich, dass sich Shakespeare etwa ab dem Sommer 1587 einer der Wanderbühnen, der Leicester’s, Warwick’s oder Queen’ Men als Schauspieler angeschlossen hat, die durch die Provinz zogen und in den 1580er Jahren auch Auftritte in Stratford hatten. Vgl. Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 5.
  10. Vgl. Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350 f. Siehe dazu auch grundlegend Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 118ff.
  11. Siehe dazu Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Stuttgart 2006, 3. rev. Auflage 2015, ISBN 978-3-15-020395-8, S. 13f. Dessen ungeachtet stellt Shakespeares Biografie, die Gegenstand umfangreicher Forschungsarbeit gewesen ist und sich durchaus auf zahlreiche überlieferte Dokumente und registrierte Eintragungen stützen, die vermutlich bestdokumentierte Bürgerbiografie aus dem elisabethanischen Zeitalter dar. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 241f.
  12. Chambers, Band 1, S. 58.
  13. Siehe auch Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 144–146.
  14. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 354–357. Vgl. ebenso Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146ff.
  15. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358f. Vgl. auch Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146–130. Siehe ebenso Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 6f.
  16. Siehe u. a. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146f.
  17. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358–361.
  18. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 361–363. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 244ff. Vgl. ebenso Frank Günther: Unser Shakespeare: Einblicke in Shakespeares fremd-verwandte Zeiten. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2. Auflage München 2016, ISBN 978-3-423-14470-4, S. 184 ff. Günther verweist in diesem Zusammenhang zudem auf das durch überlieferte Aufzeichnungen und historische Dokumente eindeutig belegbare gesellschaftliche Geflecht um Shakespeares Familie hin. Dieses soziale Netzwerk, in das Shakespeare Günther zufolge in Stratford fest eingebunden war, bestand aus einflussreichen, sehr wohlhabenden und gebildeten Bürgern mit nachweisbaren Beziehungen nach London, zu den Gerichten und zum Hof.
  19. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 365f. Vgl. auch detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 150–153, hier vor allem S. 152.
  20. GOOD FREND FOR JESUS SAKE FORBEARE,
    TO DIGG THE DVST ENCLOASED HEARE.
    BLESTE BE THE MAN THAT SPARES THES STONES,
    AND CVRST BE HE THAT MOVES MY BONES

    O guter Freund, um Jesu Willen grabe nicht
    im Staube, der hier eingeschlossen liegt.
    Gesegnet sei, wer schonet diese Steine,
    verflucht sei, wer bewegt meine Gebeine.
  21. Siehe Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 166f.
  22. Triumph my Britain, thou hast one to show
    To whom all scenes of Europe homage owe.
    He was not of an age, but for all time! …

    Britannien, frohlocke, du nennst ihn dein eigen,
    vor dem Europas Bühnen sich verneigen.
    Nicht einer Zeit gehört er, sondern allen Zeiten! …
  23. Siehe eingehend Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 161–164, hier vor allem S. 152, sowie S. 164f.
  24. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Vgl. ebenfalls detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 164f.
  25. Siehe ausführlich Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 165f. Siehe gleichermaßen ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369–373 hier vor allem S. 369–371.
  26. Vgl. Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Siehe auch detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 166f.
  27. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 168. Siehe Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 370 f. Vgl. ferner E.A.J. Honigmann: Shakespeare Will and the Testamentary Tradition. In: Shakespeare and Cultural Traditions: Selected Proceedings of the International Shakespeare Association World Congress. Tokyo 1991, hrsg. von Tetsuo Kishi, Roger Pringle und Stanley Wells (Newark: University of Delaware, 1994), S. 127–137, hier bes. S. 132ff. Siehe auch Günter Jürgensmeier (Hrsg.): Shakespeare und seine Welt. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-118-8, S. 21. Jürgensmeier geht im Gegensatz zu Honigmann davon aus, dass Shakespeares Ehefrau entweder nach dem englischen Gewohnheitsrecht oder aber durch den selbstverständlichen Versorgungsanspruch ihrer Tochter Susanna gegenüber nach seinem Tod materiell auch ohne weitere testamentarische Verfügungen abgesichert gewesen sei.
  28. Siehe Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369f.
  29. Paul Werstine: Shakespeare More or Less: A.W. Pollard and Twentieth-Century Shakespeare Editing. In: Florilegium. Band 16, 1999, S. 125–145.
  30. Christa Jansohn: Zweifelhafter Shakespeare. Zu den Shakespeare-Apokryphen und ihrer Rezeption von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert. (= Studien zur englischen Literatur. Band 11). Lit, Münster u. a. 2000.
  31. Brian Vickers: Shakespeare, co-author. A historical study of five collaborative plays. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2004.
  32. Mary Edmond: „It was for Gentle Shakespeare Cut“. In: Shakespeare Quarterly. Band 42, 1991, S. 339–344.
  33. Charlotte Higgins: The only true painting of Shakespeare – probably (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  34. Marie-Claude Corbeil: The Scientific Examination of the Sanders Portrait of William Shakespeare. (Memento vom 20. April 2011 im Internet Archive) Canadian Conservation Institute, 2008.
  35. Tarnya Cooper (Hrsg.): Searching for Shakespeare. Mit Essays von Marcia Pointon, James Shapiro und Stanley Wells. National Portrait Gallery/ Yale Center for British Art, Yale University Press, 2006.
  36. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 180 f. Siehe auch Vielleicht ein Bild von einem Bild von Shakespeare. In: Die Welt. 12. Februar 2014. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  37. Siehe dazu Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 373–376.
  38. Manfred Scheler: Shakespeares Englisch. Eine sprachwissenschaftliche Einführung. (Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik, 12). Schmidt, Berlin 1982, S. 89 (Zählung nach Lexemen, nicht Worttypen). Abweichende Berechnungsgrundlagen führen zu anderen Ziffern. Die verbreiteten Zahlen von 29 066, die Marvin Spevack (A complete and systematic Concordance to the works of Shakespeare, Bd. 4, Hildesheim 1969, S. 1) angibt, bzw. von 31.534, die in einer Untersuchung von Bradley Efron und Ronald Thisted (Estimating the Number of Unseen Species: How Many Words did Shakespeare Know? In: Biometrika. Band 63, 1976, S. 435–447) genannt wird, gehen darauf zurück, dass die Autoren flektierte Wortformen und orthographische Varianten als jeweils eigenes Wort zählen.
  39. David und Ben Crystal: Shakespeare’s Words. A Glossary and Language Companion (Memento vom 28. Juni 2010 im Internet Archive). Penguin, London 2002.
  40. Vgl.: Wolfgang Clemen: The Development of Shakespeare's Imagery. Routledge, London 1977, ISBN 0-415-61220-9.
  41. Fausto Cercignani: Shakespeare’s Works and Elizabethan Pronunciation. Clarendon Press, Oxford 1981, ISBN 0-19-811937-2.
  42. Vgl. exemplarisch etwa die Beiträge in Paul Edmondson und Stanley Wells (Hrsg.): Shakespeare Beyond Doubt – Evidence, Argument, Controversy. Cambridge University Press, Cambridge 2013, S. 63–120. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Ditzingen 2006, ISBN 3-15-017663-8, 3. rev. Auflage 2015, S. 13–27, besonders S. 20 und 24. Vgl. ebenso Michael Dobson: Authorship Controversy. In: Michael Dobson, Stanley Wells: The Oxford Companion to Shakespeare. Second Edition, Oxford University Press 2015, S. 21 f.
  43. Die Geschichte der „Autorschaftsfrage“ wird referiert im Werk von Samuel Schoenbaum: Shakespeare’s Lives. New edition. Clarendon Press, Oxford 1991. Siehe auch David Kathman: The Question of Authorship. In: Stanley Wells, Lena Cowen Orlin (Hrsg.): Shakespeare. An Oxford Guide. Oxford University Press, Oxford 2003, S. 620–632; Ingeborg Boltz: Verfasserschaftstheorien. In: Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit – der Mensch – das Werk – die Nachwelt. 5. durchges. u. erg. Auflage, Kröner-Verlag, Stuttgart 2009, S. 185–194.
  44. Die ablehnende Haltung der akademischen Shakespeare-Forschung zur Problematisierung der Autorschaft wird beschrieben von Thomas A. Pendleton: Irvin Matus’s Shakespeare, In Fact. In: Shakespeare Newsletter. Nr. 44 (Summer 1994), S. 26–30.
  45. Vgl. Irvin Leigh Matus: Shakespeare, In Fact. Continuum, New York 1999, Author’s Preface, S. 9 ff. und Kapitel 1, Abschnitt: Is it Important?, S. 14–18, sowie Irvin Leigh Matus: Reflections on the Authorship Controversy (15 Years On). In which I answer the question: Is it Important? (online) (Memento vom 24. April 2017 im Internet Archive). Matus plädiert trotz seiner grundsätzlichen Bedenken gegen die Argumentationsweise und das methodische Vorgehen der „Antistratfordianer“ für eine offenere Auseinandersetzung, die in einzelnen Teilbereichen auch für den wissenschaftlichen Diskurs durchaus gewinnbringend sein könne. Siehe auch David Chandler: Historicizing Difference: Anti-Stratfordians and the Academy. In: Elizabethan Review. 1994 (online) (Memento vom 6. Mai 2006 im Internet Archive).
  46. Alexander Pope spricht in der Preface zu The Works of Shakespear. In Six Volumes. Vol. I, Printed for J. and P. Knapton, London 1745, S. xvi von the popular opinion of his want of learning.
  47. Dass vor Delia Bacon ein gewisser James Wilmot bereits im 18. Jahrhundert die Bacon-These vertreten haben soll, hat James Shapiro in Contested Will. Who Wrote Shakespeare? (Faber & Faber, London 2011, S. 11–14) als Fälschung nachgewiesen.
  48. Hans Wolffheim: Die Entdeckung Shakespeares, Deutsche Zeugnisse des 18. Jahrhunderts. Hamburg 1959. Ausführlich über die Rezeption in Deutschland berichtet auch Günther Ercken in: Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. 4. Auflage. Stuttgart 2000, S. 635–660.
  49. Edmund Stadler, Shakespeare und die Schweiz, Theaterkultur-Verlag, 1964, S. 10.
  50. Ernst Leopold Stahl, Shakespeare und das deutsche Theater, Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag, 1947.
  51. Vgl. Friedrich Theodor Vischers Shakespeare-Vorträge. 2. Auflage. Stuttgart/ Berlin 1905, S. 2: „Die Deutschen sind nun also gewohnt, Shakespeare als einen der Unsern zu betrachten. […] Ohne undankbar zu sein gegen England, das uns diesen größten aller Dichter geschenkt hat, dürfen wir es mit Stolz sagen: daß der deutsche Geist zuerst Shakespeares Wesen tiefer erkannte. Er hat auch den englischen befreit aus dem alten Vorurteil, Shakespeare sei ein wildlaufendes Genie.“
  52. Rolf Badenhausen: Laudatio zur Ausstellung Shakespeare und das deutsche Theater im Schloss Heidelberg, 6. Juni – 11. Oktober 1964 (Ausstellung in Bochum: 23. April – 10. Mai). Digitalisiertes Manuskript (Auszug): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_lec-229_HD1964-6.pdf Einführung im Ausstellungskatalog (S. 7–8): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_intro-229_sp1964-04.pdf
  53. Stand 2020 sind 38 Bände erschienen, der abschließende Band mit den Sonetten ist für Herbst 2021 angekündigt.
  54. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2986 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 1992): “1983 TV1. Discovered 1983 Oct. 12 by E. Bowell at Anderson Mesa.”
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