Telemedical Maritime Assistance Service

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Telemedical Maritime Assistance Service (TMAS, Medico-Gespräch) ist ein medizinischer Beratungsdienst für Seefahrer. Die Gründung des deutschen Dienstes erfolgte im Jahre 1931 am Krankenhaus Cuxhaven.

TMAS kann über Telefon, Fax, E-Mail und Seefunk erreicht werden.[1]

Bearbeitet werden TMAS-Anfragen von der Klinik für Anaesthesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Krankenhauses.

Nutzung des funkärztlichen Dienstes in Notfällen durch Personen

In der Berufsschifffahrt

Die Bundesrepublik ratifizierte 1994 den Erlass 164 der IMO/ILO (International Maritime Organization und International Labour Organisation). Dadurch ist die Inanspruchnahme durch Personen in der Berufsschifffahrt kostenlos für den Anfragenden.

Außerhalb der Berufsschifffahrt

Prinzipiell ist eine Nutzung der offiziellen deutschen funkärztlichen Beratungsstelle Medico Cuxhaven auch durch nichtprofessionelle Seefahrer besonders bei medizinischen Notfällen möglich und sinnvoll. In diesen Fällen anfallende Kosten einer Inanspruchnahme werden gegebenenfalls in Rechnung gestellt.

Organisation

Hauptverantwortlich für die Organisation und Durchführung der funkärztlichen Beratung ist die Klinik für Anaesthesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, jeweils in sehr enger Zusammenarbeit mit den medizinischen Abteilungen (Innere Medizin, Chirurgie, Urologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Gynäkologie, Geburtshilfe, Pädiatrie u. a.). Die TMAS-Zentrale befindet sich direkt auf der interdisziplinären Intensivstation des Stadtkrankenhauses. Auf diese Weise ist eine ständige Präsenz notfall- und intensivmedizinisch versierter Ärzte für eine sofortige funkärztliche Beratung garantiert.

Um dem Funkarzt die Diagnose zu erleichtern und um Rückfragen und Zeit einzusparen, ist es zweckmäßig, vor Absetzen der Anfrage folgende Punkte zu klären:

  1. Name, Vor- und Zuname, Alter, Geschlecht?
  2. Tätigkeit an Bord?
  3. Angaben zum Unfall oder der Erkrankung und zur Vorgeschichte. Bei Unfällen vor allem Zeitpunkt und weitere Fakten (z. B. Fallhöhe beim Sturz, Verletzungen wo und wodurch, Dauer der Unterkühlung usw.)?
  4. Letzter Aufenthalt des Erkrankten in den Tropen (wann und wo), gegebenenfalls Aufenthalt in welchen seuchenverdächtigen oder malariaverseuchten Gebieten?
  5. Impfungen (welche, wann, wo)?
  6. Alkohol, Drogen- oder Medikamenteneinwirkung (Menge)?
  7. Verdacht auf Vergiftung (ggfs. wodurch)?
  8. Hauptbeschwerden (wo und seit wann)?
  9. Bisheriger Verlauf?
  10. Augenblickliches Befinden (z. B. leichtkrank, schwerkrank)?
  11. Hautfärbung/Hautveränderungen?
  12. Färbung/Belag der Zunge?
  13. Verfärbung der Augen?
  14. Pupillen (eng oder weit, gleich weit)?
  15. Atmung (schnell/langsam, tief/flach, regelmäßig/unregelmäßig, Atemzüge pro Minute)?
  16. Stuhl (Farbe, Konsistenz, Häufigkeit)?
  17. Urin (Farbe, Menge, Häufigkeit der Entleerung, Teststreifenprüfung)?
  18. Übelkeit, Erbrechen?
  19. Bewusstseinszustand (klar, benommen, bewusstlos)?
  20. Geisteszustand (ängstlich, unruhig, aggressiv, verwirrt usw.)?
  21. Körpertemperatur (im After gemessen)?
  22. Örtlicher Befund (möglichst genaue Beschreibung)?
  23. Ausstattung der Bordapotheke?

Die Anfrage ist entsprechend zu formulieren. Ein entsprechendes Formular kann online heruntergeladen werden.[2]

Eine Digitalkamera an Bord sowie die technischen Voraussetzungen zur Übermittlung von Digitalfotos kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen zusätzlich sehr hilfreich sein und wird heutzutage regelmäßig genutzt.

Einzelnachweise

  1. :Telefon: +49 4721 78 5
    Fax: +49 4721 78 1520
    E-Mail: info@tmas-germany.de
    Seefunk: TMAS Germany (Seefunkgespräche werden von dort in das Telefonnetz vermittelt)
  2. PDF (Memento des Originals vom 1. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tmas-germany.de