Athenagoras von Athen

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Athenagoras von Athen (altgriech. Ἀθηναγόρας Athenagóras) (* in Athen) war ein frühchristlicher Apologet der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Er stammte aus Athen und soll anfangs in seiner Vaterstadt seit seiner Bekehrung zum Christentum (um 160) sowie in Alexandria an der Katechetenschule gelehrt haben.

Zwei Schriften sind überliefert, die traditionell Athenagoras zugeschrieben werden: Supplicatio pro Christianis („Bittschrift für die Christen“), eine an den Kaiser Mark Aurel und dessen Sohn Commodus gerichtete „Apologie des Christentums“, nach 163 (nach anderen Quellen um 177) abgefasst, herausgegeben von Ludwig Paul (Halle 1856), und die Schrift De resurrectione mortuorum („Über die Auferstehung der Toten“), um 180 geschrieben; Gesamtausgabe (zuerst von Henricus Stephanus, Paris 1557) von Johann Karl Theodor von Otto (Jena 1857). Die Zuschreibung der Resurrectio ist strittig, Nikolai Kiel nennt ihren Autor „Pseudo-Athenagoras“.[1][2] Aus Aufbau und Argumentation zieht Nikolai Kiel den Schluss, dass De resurrectione eine spätere Streitschrift wider Celsus sei.

Anliegen und Theologie

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Unter allen Apologeten ist Athenagoras derjenige, der die christliche Lehre am wenigsten in den Vordergrund rückt. Er verteidigt die Christen durch Berufung auf ihr Leben und ihre Lehre gegen die damals gängigen Beschuldigungen des Atheismus, der Unzucht, des Kindermordes, des Kannibalismus usw. Weiter erklärt er die Unauflöslichkeit der Ehe, das Leben nach dem Tod aus der Sicht der Christen.

In De resurrectione mortuorum befasst sich der Autor unter anderem mit dem damals vieldiskutierten Problem, wie eine leibliche Auferstehung in unversehrter Form möglich sei, wenn jemand von einem wilden Tier gefressen würde oder sonst wie Teile seines Körpers gewaltsam verlöre, und sucht den „Kettennahrungs-Einwand“ zu widerlegen.[3] Er postulierte, dass menschliche Körper und Körperteile durch die Teilhabe am „göttlichen Funken“ nicht vollkommen dem tierischen Körper anverwandelt würden und daher „getrennt“ blieben, um am Tag des Gerichts von Gott wieder ordentlich zusammengefügt zu werden.[4]

Von Athenagoras stammt die älteste bekannte Verwendung des Begriffs „Trias“ (wörtlich „Dreiheit“). Dieses Wort sollte später der übliche griechische Begriff für die spätere Trinitätslehre werden, für Gott den Vater, Jesus Christus und den Heiligen Geist. Wobei bei ihm der Heilige Geist nicht als eine Person, sondern als ein Ausfluss Gottes, ausfließend und zurückkehrend wie ein Sonnenstrahl gedeutet wird.[5][6]

Einzelnachweise

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  1. Nikolai Kiel: Ps-Athenagoras De Resurrectione. Datierung und Kontextualisierung der dem Apologeten Athenagoras zugeschriebenen Auferstehungsschrift, in Vigiliae Christianae Supplements, Band 133, I/VIII/1 S. 804. Brill, Leiden 2016, ISBN 978-90-04-30268-6
  2. Horacio E. Lona: Nikolai Kiel: Ps-Athenagoras De Resurrectione. Datierung und Kontextualisierung der dem Apologeten Athenagoras zugeschriebenen Auferstehungsschrift, in Zeitschrift für Antikes Christentum / Journal of Ancient Christianity, Band 21 Heft 1, S. 184–188, 2017. DOI:10.1515/zac-2017-0013.
  3. Athenagoras: De resurrectione mortuorum, Kapitel 16
  4. vgl. James Douglas Hansen: Le eresie imbarazzanti (Die peinlichen Häresien), in Nota diplomatica – Real Geopolitics vom 29. Dezember 2018, Hrsg. James Hansen Worldwide, abgerufen am 29. Dezember 2018
  5. Frühchristliche Apologeten und Märtyrerakten Band I. Aus dem Griechischen und Lateinischen übersetzt von Dr. Kaspar Julius (Aristides); Dr. Gerhard Rauschen (Justin, Diognet); Dr. R.C. Kukula (Tatian); P. Anselm Eberhard (Athenagoras). (Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 12) München 1913, Seite 286
  6. Athenagoras' Bittschrift für die Christen (Apologia pro Christiana), Seite 16, Abs. 10, Download, auf Universität Freiburg