Europawahl in Rumänien 2019

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2014Europawahl in Rumänien 20192024
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Gewinne und Verluste
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+22,36
+6,34
−0,45
−1,03
+4,11
−13,63
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a 2014: PNL 15,0 %, PDL 12,2 % und FC 2,6 %
g 2014 trat ihre Vorgängerpartei, die Partidul Conservator, mit der PSD an.
Sitzverteilung nach der Wahl
9
2
8
2
10
2
10 
Insgesamt 33 Sitze

Die Europawahl in Rumänien 2019 fand im Rahmen der EU-weiten Europawahl 2019 am 26. Mai 2019 statt.

In Rumänien wurden zunächst 32 Mandate im Europäischen Parlament vergeben, gewählt wurden aber 33 Abgeordnete. Ein Mandatsträger aus Rumänien ist nach dem erfolgten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs ins Europaparlament nachgezogen.

Es bestand eine Sperrklausel von 5 %. Das aktive Wahlrecht hatten alle EU-Bürger ab 18 Jahren, das passive Wahlrecht ab 23 Jahren.

Bei der Wahl 2014 konnte die Sozialdemokratische Union, bestehend aus der damals regierenden Sozialdemokratischen Partei PSD, der Konservativen Partei (PC) und der Progressiven Nationalunion UNPR die Hälfte der 32 Mandate gewinnen. Dabei entfielen zwölf Mandate auf die PSD und je zwei auf PC und UNPR. Die Abgeordneten schlossen sich der Sozialdemokratischen Fraktion S&D an.

Die Nationalliberale Partei PNL gewann sechs Mandate, die Demokratisch-Liberale Partei PD-L fünf. Die PNL gehörte der liberalen ALDE-Partei an, wechselte aber nach der Wahl zur EVP. Ende 2014 fusionierte die PD-L, die ebenfalls der EVP angehörte, mit der PNL.

Jeweils zwei Mandate entfielen auf die Demokratische Union der Ungarn in Rumänien (UDMR) und die Volksbewegungspartei (PMP). Die Abgeordneten beider Parteien schlossen sich ebenfalls der EVP-Fraktion an. Dazu zog der parteiunabhängige Mircea Diaconu ins Europaparlament ein, der sich der ALDE-Fraktion anschloss.

Die Regierung des damaligen PSD-Vorsitzenden Victor Ponta kam im Laufe des Jahres 2015 zunehmend unter Korruptionsvorwürfe. Im Juni 2015 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Ponta wegen Korruption.[1] Ausgelöst durch einen Brand in einem Bukarester Nachtclub kam es zu massiven Demonstrationen, die im November 2015 zu Pontas Rücktritt führten. Nachfolger wurde der parteilose Dacian Cioloș mit einem Technokratenkabinett, das von PSD und PNL unterstützt wurde.[2]

Die Parlamentswahl 2016 konnte die PSD für sich entscheiden. In einer Koalition mit der liberalen ALDE wurde Sorin Grindeanu neuer Ministerpräsident. Im Juni 2017 entzog ihm die PSD das Vertrauen, genauso wie seinem Nachfolger Mihai Tudose im Januar 2018. Aktuell ist Viorica Dăncilă Ministerpräsidentin.

Seit 1. Januar 2019 hatte Rumänien den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne.

2015 entstand die Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) aus den Teilen der PNL, die die Fusion mit der PD-L nicht mitgemacht hatten, und der PC. Bei der Parlamentswahl 2016 zog sie mit 5,6 % ins Parlament ein. Auf europäischer Ebene gehört sie dem liberalen Parteienzusammenschluss ALDE an.

Nach den Wahlerfolgen der Union rettet Bukarest (USB) bei der Kommunalwahl im Juni 2016 – unter anderem erzielte der Bürgermeisterkandidat Nicușor Dan in Bukarest fast 30 %[3] – gründete sich im Juli 2016 die Union Rettet Rumänien (USR). Sie wurde bei der Parlamentswahl 2016 mit 8,9 % drittstärkste Kraft.

Ab 2017 begann der ehemalige Ministerpräsident Victor Ponta, inzwischen aus der PSD ausgeschlossen, eine neue Partei zu initiieren. Am 20. Februar 2018 wurde die Partei mit dem Namen PRO România (PRO) offiziell gegründet. Ponta führt zusammen mit der EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Crețu die Liste der PRO an. Sie bezeichnet sich als Mitte-links sowie pro-europäisch und hat sich der Europäischen Demokratischen Partei (EDP) angeschlossen.

Der ehemalige EU-Landwirtschaftskommissar und ehemalige rumänische Ministerpräsident Dacian Cioloș gründete im März 2018 die Partei Mișcarea România Împreuna (RO+). Aus formalen Gründen wechselte er später zur ebenfalls neuen Partidul Libertății, Unității și Solidarității (PLUS). Anfang Februar 2019 schmiedeten PLUS und USR ein Wahlbündnis, welche im Hinblick auf die Parlamentswahl 2020 „Wahlbündnis 2020 USR PLUS“ genannt wurde.[4]

Die Europaabgeordneten Monica Macovei (M10, gewählt für PD-L), Maria Grapini (PPU, gewählt für PC) und Cătălin Ivan (ADN, gewählt für PSD) gründeten jeweils unbedeutende Kleinparteien.

Von den folgende Parteien bzw. Bündnisse wurde eine Wahlteilnahme erwartet:

Partei Europapartei Sitze Fraktion
PSD* Partidul Social Democrat SPE 11 S&D
PNL Partidul Național Liberal EVP 08 EVP
USR-PLUS Alianța 2020 USR-PLUS 01 EVP
ALDE Alianța Liberalilor și Democraților ALDE 02 ALDE
UDMR Uniunea Democrată Maghiară din România EVP 02 EVP
PMP Partidul Mișcarea Populară EVP (EVP)
PRO Pro România EDP (Beobachter) 02 S&D, EKR
Alternativa Dreaptă[5] AKRE EKR
ADN Alternativa pentru Demnitatea Nationala[6] 01 Fraktionslos
Comuniștii pentru Socialism[7]

Folgende Parteilose waren im Europaparlament vertreten:

Letzte Umfragen vor der Wahl

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Datum Institut PSD PNL USR PLUS ALDE PRO PMP UDMR Sonstige
20. Mai 2019 IMAS 21.1 28.5 19.6 9.8 9.9 6.2 3.8 1.1
19. Mai 2019 Novel Research 27.8 28.1 14.8 7.9 7.6 6.7 5.0 2.1
13. Mai 2019 INSCOP 25.5 27.6 16.5 9.2 11.0 5.4 5.4
6. Mai 2019 CURS 32 25 12 10 9 5 5 2
4. Mai 2019 Politico 22.7 26.0 16.0 11.7 11.7 5.6 5.6 1.1
25. April 2019 IMAS 21.7 25.6 16.4 12.2 11.7 5.6 5.6 1.1
3. April 2019 IMAS 21.2 25.2 17.7 12.7 11.2 4.7 5.1 1.9
20. März 2019 BCS 25.8 31.5 11.7 7.9 6.7 5.9 4.6 3.1
28. Februar 2019 IMAS 22.7 22.6 17.9 12.5 13.4 4.4 4.7 1.8
6. Februar 2019 CURS 32 22 8 5 9 9 5 5 5
5. Februar 2019 INSCOP 27.8 26.7 10.0 7.0 9.2 6.6 4.4 5.1 3.2
30. Januar 2019 IMAS 24.6 23.3 13.1 7.3 12.9 9.0 2.5 5.6 1.6
20. Januar 2019 BCS 23.0 23.7 6.5 8.1 8.1 10.7 9.3 4.8 5.8
Dezember 2018 PNL 30.2 27.8 10.2 5 11.5 5.5 4.2 5.1 0.7
9. Dezember 2018 CURS 33 20 7 5 9 9 5 6 6
12. November 2018 CURS 38 15 8 7 15 9 3 5
25. Mai 2014 Wahl 2014 37.6 29.8 6.2 6.3 20.0
Verlauf der Umfragen von der Wahl 2014 bis zur Wahl 2019
Listen Stimmen Mandate
Anzahl % +/- Anzahl +/-
Partidul Național Liberal (PNL) 2.449.068 27,0 +12,0 10 +4
Partidul Social Democrat (PSD)a 2.040.765 22,5 −14,9 8 (+1) −4 (−3)
Alianța 2020 USR-PLUS (USR-PLUS) 2.028.236 22,4 Neu 8b Neu
Pro România (PRO) 583.916 6,4 Neu 2 Neu
Partidul Mișcarea Populară (PMP) 522.104 5,8 −0,4 2 ±0
Uniunea Democrată Maghiară din România (UDMR) 476.777 5,3 −1,0 2 ±0
Alianța Liberalilor și Democraților (ALDE) 372.760 4,1 −8,1 –5
Uniunea Națională pentru Progresul României (UNPR)a 54.942 0,6 N/A –2
Partidul Prodemo (PPRO) 53.351 0,6 Neu Neu
Partidul România Unită (PRU) 51.787 0,6 Neu Neu
Partidul Socialist Român (PSR) 40.435 0,4 Neu Neu
Partidul Social Democrat Independent (PSDI) 26.439 0,3 Neu Neu
Blocul Unității Naționale (BUN) 20.411 0,2 Neu Neu
Unabhängige 348.831 3,8 −5,8 –1
Gesamt 9.069.822 100 32 (+1) – (+1)
Ungültige Stimmen 282.650 3,0 –2,0
Wähler 9.352.472 51,2 +18,8
Wahlberechtigte 18.267.256
Quelle: Biroul electoral central

Fraktionen im Europäischen Parlament

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Liste/ParteiMandateFraktion
Partidul Național Liberal
10 / 32
EVP
Partidul Social Democrat
8 / 32
S&D
Alianța 2020 USR-PLUSUniunea Salvați România
4 / 32
RE
Partidul Libertate, Unitate și Solidaritate
4 / 32
RE
Pro România
2 / 32
S&D
Partidul Mișcarea Populară
2 / 32
EVP
Uniunea Democrată Maghiară din România
2 / 32
EVP
Quelle: Europäisches Parlament

Nach Fraktionen

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Partei Sitze
Anzahl +/− %
Europäische Volkspartei (EVP) 14 +5 43,75 % (42,42 %)
Progressive Allianz der Sozialdemokraten (SPE) 10 (+1) −6 (−5) 31,25 % (33,33 %)
Renew Europe (RE) 8 +1 25,00 % (24,24 %)
Vereinte Europäische Linke/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) 0 ±0
Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA) 0 ±0
Europäische Konservative und Reformer (EKR) 0 ±0
Identität und Demokratie (ID) 0 neu
fraktionslos/unklar 0 ±0
Gesamt 32 (+1) — (+1) 100,0

Einzelnachweise

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  1. Laura Balomiri: Rumäniens Premier unter Korruptionsverdacht. der Standard, 5. Juni 2015, abgerufen am 11. Dezember 2016.
  2. Romania election: Vote after corruption crackdown. BBC News, 11. Dezember 2016, abgerufen am 11. Dezember 2016 (englisch).
  3. Kommunalwahlen in Rumänien: Korruption und Wahlmanipulation. In: Die Tageszeitung: taz. 6. Juni 2016 (taz.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
  4. ADZ-Online - Oppositionelle USR und PLUS gehen Wahlbündnis ein. In: adz.ro. 5. Februar 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  5. DECIZIE pentru admiterea protocolului de contituire a alianței electorale Alternativa Dreaptǎ. (PDF; 418 kB) In: europarlamentare2019.bec.ro. 7. März 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019 (rumänisch).
  6. Ionuţ Benea: Europarlamentarul Cătălin Ivan a lansat platforma politică „Alternativa pentru Demnitate Naţională“ (ADN). In: adevarul.ro. 13. Oktober 2018, abgerufen am 20. Dezember 2019 (rumänisch).
  7. europarlamentare2019.bec.ro
  8. Movers and Shakers. In: theparliamentmagazine.eu. 29. März 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019 (englisch).