Human Potential Movement

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Die Entstehung des Human Potential Movement (Abkürzung HPM) ist eng mit der humanistischen Psychologie verbunden und stark von Theorien von Abraham Maslow über die seelische Gesundheit beeinflusst.[1][2] Wichtige Impulse für das HPM gingen unter anderem auch von Fritz Perls, Viktor Frankl und Carl Rogers aus.

Das Human Potential Movement entstand in den 1960er Jahren und ging primär vom US-Bundesstaat Kalifornien aus. Es bezieht sich auf Erkenntnisse der humanistischen Psychologie und erwuchs aus der Idee, dass in vielen Menschen ein noch unausgeschöpftes Entwicklungspotenzial schlummere. Die Bewegung stützt sich auf die Prämisse, dass Menschen durch die Entfaltung ihres Entwicklungspotenzials ihre Lebensqualität verbessern und ein Leben in emotionaler Ausgeglichenheit, Kreativität und Erfüllung leben können.[3]

Dabei geht das HPM u. a. von den aus Maslows Theorien abgeleiteten Grundannahmen aus:

  • In jedem Menschen sind die Wünsche nach Selbstentfaltung und Sinnerfüllung seines Lebens angelegt, die den höchsten Ausdruck des menschlichen Seins darstellen.
  • Diese gilt es zu stärken, anstatt die Menschen an die Bedürfnisse der Gesellschaft anzupassen.
  • Die Entfaltung des Potentials zur Selbstverwirklichung führt zu größerer Reife, Angstfreiheit, Gesundheit, Selbsterfüllung und Lebenssinn.
  • Der Fokus liegt auf dem Hier-und-Jetzt (anstatt auf der Kindheit, Lebensgeschichte oder der Bearbeitung alter Konflikte), auf den gesunden Anteilen im Menschen (anstatt auf etwaigen Störungen, die es zu beseitigen gilt) und auf der Förderung von Ressourcen und Wachstum.
  • Der ganzheitliche Ansatz beschäftigt sich mit allen Ebenen des Menschen, nicht nur mit seinen existentiellen Bedürfnissen (physiological needs, safety needs, love needs, esteem needs, needs for self-actualization, → siehe Maslowsche Bedürfnishierarchie), sondern auch mit seiner Intellektualität, Kreativität, Spiritualität und seinem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.[1][2][4]

Daraus entwickelte sich innerhalb der Anhängerschaft eine Kultur der wechselseitigen Potenzialförderung, die mit der Annahme verbunden war, dass sich auf lange Sicht daraus ein positiver gesamtgesellschaftlicher Effekt ergeben werde.[3] Mit seinen Ideen beeinflusste das HPM maßgeblich die weitere Entwicklung in zahlreichen humanistisch-existentialistischen Psychotherapierichtungen und der Positiven Psychotherapie.

HPM bildete auch eine der Wurzeln, die bei der späteren Entstehung von New Age und damit in Zusammenhang stehenden Bewegungen mit einflossen.[5] Auch die Hippiekultur und psychedelische Bewegung bezogen sich u. a. auf das HPM.[6] Später griff der Coach und Bestsellerautor Anthony Robbins in der von ihm begründeten Neuroassoziativen Konditionierung ebenfalls Gedanken des HPM in seinen Arbeiten auf. Die Ideen des HPM sind in der Folge auch von einigen Anhängern des HPM mit fragwürdigen Large Group Awareness Training und Instant-Heilung verbunden worden.[7]

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. a b Abraham Maslow: Toward a Psychology of Being, 1968. (dt. Abraham Maslow: Psychologie des Seins. Ein Entwurf. Kindler, München 1973; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1985, ISBN 3-596-42195-0).
  2. a b Abraham Maslow: The Further Reaches of Human Nature. (dt. Abraham Maslow: Die Psychologie der Wissenschaft. Neue Wege der Wahrnehmung und des Denkens, u. a. Goldmann, 1977, ISBN 3-442-11131-5).
  3. a b Walter Truett Anderson: The Upstart Spring: Esalen and the Human Potential Movement: The First Twenty Years. Addison-Wesley (1983). Republished as: The Upstart Spring: Esalen and the Human Potential Movement: The First Twenty Years. iUniverse Press (2004).
  4. Abraham Maslow: Motivation and personality. Harper & Row, New York, 1954; überarbeitete Ausgabe ebd. 1970. (dt.: Abraham Maslow: Motivation und Persönlichkeit. Walter, Olten 1977, ISBN 3-530-54440-X und Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-17395-6).
  5. The Dangers of the Human Potential Movement! UK Apologetics, abgerufen am 9. August 2015.
  6. 20 Years After Hippie Invasion : The Summer of Love That Left Its Imprint on S.F. Los Angeles Times, Juni 21, 1987. am 13. September 2015.
  7. Capitalizing on self -fulfilling prophecies: The vernacular dimensions of Anthony Robbins' self -empowerment enterprise. University of Pennsylvania. Abgerufen am 14. Juni 2015.