Kell am See
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 38′ N, 6° 49′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 480 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,26 km2 | |
Einwohner: | 2031 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54427 | |
Vorwahl: | 06589 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 058 | |
LOCODE: | DE KAC | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schlossberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | kellamsee.de | |
Ortsbürgermeister: | Markus Lehnen (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Kell am See im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Kell am See ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an, die dort einen weiteren Verwaltungssitz hat. Kell am See ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kell am See liegt im südwestlichen Teil des Hunsrücks zwischen dem Schwarzwälder und dem Osburger Hochwald in der Keller Mulde, an der oberen Ruwer und am Keller Stausee sowie am Naturschutzgebiet Keller Mulde mit Leh- und Rothbachtal, mit Laberg und Grammert.
Kell am See bezeichnet das Messtischblatt Nr. 6306 (früher Nr. 3494) der topografischen Karte im Maßstab 1:25.000.[3][4][5]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindeteile von Kell am See sind Am Reichertsbruch, Farm, Fronhof, Mühlscheid und Wallerplatz.[6]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind Osburg, Reinsfeld, Grimburg, Wadern, Waldweiler, Mandern, Schillingen, Schöndorf und Holzerath.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Jahre 634 erstmals urkundlich im Grimo-Testament erwähnt und um das Jahr 1220 erscheint er im Liber annalium iurium, einem Verzeichnis der Güter und Rechte des Erzbistums Trier. Kell weist drei Kerne in der Siedlungsentwicklung auf. Diese befinden sich an der heutigen Kirchstraße, Trierer Straße und Bahnhofstraße. Der Kern an der Kirchstraße ist vermutlich der älteste.[7]
Den Namensbestandteil „am See“ trägt die Gemeinde seit dem 24. März 1992.[8]
- Historische Bindungen und Beziehungen
Die bisherige Zuordnung zu Gebiets- und Verwaltungsstrukturen stellt sich für die Gemeinde Kell am See wie folgt dar:[9]
- Kurfürstentum Trier (Pflege Kell im Amt Grimburg vor 1794)
- Mairie Kell im Kanton Hermeskeil (ab 1798)
- Arrondissement Trier (ab 1798)
- Arrondissement Birkenfeld (ab 1799)
- Departement Saar (ab 1798)
- Generalgouvernement Mittelrhein (ab Februar 1814)
- Gemeinschaftliche Landes-Administrations-Kommission unter der Verwaltung von Österreich und Bayern (ab Juni 1814)
- Königreich Preußen (ab 1815)
- Bürgermeisterei Kell (ab 1816)
- Kreis Trier (ab 1816)
- Amt Kell (ab 1927)
- Landkreis Trier (ab 1939)
- Verbandsgemeinde Kell (ab 1968)
- Landkreis Trier-Saarburg (ab 1969)
- neue Verbandsgemeinde Kell (ab 1970)
- Verbandsgemeinde Kell am See (ab 1992)
- Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (ab 2019)
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kell am See, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Grafik der Einwohnerentwicklung |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch. Die katholische Pfarrkirche trägt das Patrozinium von St. Bartholomäus. Überörtlich bekannt ist die Keller Weihnachtskrippe in der Kirche.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsgemeinderat in Kell am See besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019[veraltet] in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei der Gemeinderatswahl 2009 hatte eine Mehrheitswahl stattgefunden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2019[10] | 1 | 9 | 6 | 16 Sitze |
2014 | – | 9 | 7 | 16 Sitze |
2009 | Mehrheitswahl | 16 Sitze | ||
2004[11] | 5 | 11 | – | 16 Sitze |
1999[11] | 8 | 7 | 1 | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Lehnen (CDU) wurde im Juli 2004 Ortsbürgermeister von Kell am See.[12] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,85 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[13]
Lehnens Vorgänger Walter Rausch (SPD) hatte das Amt von 1989 bis 2004 ausgeübt.[12][14]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün unter einem erhöhten silbernen Wellenbalken, ein goldener gestürzter keltischer Dolch.“ | |
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bis 2013 fand jährlich im Frühjahr das Festival „Highway to Kell“ statt.
- An Wochenenden ist das Segelfluggelände Kell geöffnet. Der Luftsportverein bietet dann lokale Rundflüge über den Hochwald an.
- Am letzten Wochenende im August findet die traditionelle St. Bartholomäuskirmes statt, mit großem Krammarkt und Verbandsgemeinde-Tierschau.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Hunsrückhöhenstraße liegt der Gewerbepark Hochwald.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die KOMAGE Gellner Maschinenfabrik KG ist seit 1938 in Kell am See ansässig und größter Arbeitgeber der Gemeinde. Sie stellt Pulverpressensysteme und Automationsanlagen her.
- Sägewerk Franz Lang & Sohn
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kell am See liegt an der Hunsrückhöhenstraße. Die 1889 eröffnete Hochwaldbahn (Trier–Türkismühle) hatte einen Bahnhof in Kell. Heute verläuft auf der ehemaligen Trasse der Ruwer-Hochwald-Radweg. Das Bahnhofsgebäude wurde zum Kulturzentrum umgestaltet.[15] In Kell befindet sich seit 1969 das Segelfluggelände Kell.
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Ehemaliger Bahnhof am heutigen Ruwer-Hochwald-Radweg
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Segelflugplatz Kell am See, Luftaufnahme (2016)
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1969 begannen die Planungen für den Bau des Keller Stausee mit 14 Hektar Wasserfläche für Boots- und Angelsport mit landschaftsgärtnerisch gestaltetem Umfeld am Zusammenfluss von Kreidbach, Fronbach und Lehbach. Hintergrund war die Ankurbelung des Tourismus, vorangetrieben durch den 1967 gegründeten Verein „Erholungsgebiet Hochwald“. Der See bildet das touristische Zentrum des Ortes. 1979 wurde Kell am See staatlich anerkannter Luftkurort. Eine Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs endet in Kell am See. Am See befinden sich auch ein Landal GreenPark, das Gestüt und Hotel-Restaurant Fronhof, das Restaurant Hau's am See, das Seehotel Kell sowie eine Minisoccer-Anlage mit Cafe/Bistro.
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Keller Stausee, Luftaufnahme (2016)
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Blick vom Staudamm über den Keller See in östliche Richtung (2016)
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kell am See befinden sich ein Kindergarten sowie die Realschule plus Kell am See. Weiterhin betreibt der Landkreis seit 1989 die Jugendbildungswerkstatt Kell am See im ehemaligen Kreisjugendhaus. Das Haus steht Schulen, Vereinen, Verbänden und Kommunen für ihre Bildungs- und Freizeitarbeit zur Verfügung und wird über die Region hinaus von Institutionen regelmäßig belegt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Lang (1888–1961), Jurist, Anwalt (Präsident) des Deutschen Genossenschaftsverbands, ausgezeichnet mit dem Großen Bundesverdienstkreuz
- August Justen (1923–2024), langjähriger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See,[16][17] Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Manfred Lang (1930–2012), Unternehmer und Kommunalpolitiker; wurde u. a. ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz, der Freiherr-vom-Stein-Plakette und der Dr.-Johann-Christian-Eberle-Medaille
- Dittmar Lauer (* 1937), Architekt und Heimatforscher
- Werner Angsten (* 1948), langjähriger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See[18]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 181–182.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Ortsgemeinde Kell am See
- Zur Ortsgemeinde Kell am See gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Kell am See bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Kell am See in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 17. Juli 2019.
- ↑ Deutsche Fotothek: Messtischblatt Nr. 3494: Kell, 1887
- ↑ landkartenarchiv.de: Messtischblatt Nr. 6306: Kell, 1939
- ↑ Karte Kell am See, Ausgabe 2019, DNB 1179808541
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 119 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Ewald Wegner (Bearb.): Kreis Trier-Saarburg. Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell, Konz, Saarburg (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 12.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1994, ISBN 3-88462-100-9, S. 128.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 187 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Gesetzentwurf über den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Kell am See und Saarburg, Landtagsdrucksache vom 15. März 2018, S. 164 f.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Gemeinderatswahl 2004 Kell am See (Internet Archive)
- ↑ a b Lehnen mit großem Gefolge. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 11. Juli 2004, abgerufen am 29. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile. Abgerufen am 29. April 2021.
- ↑ Kell am See: SPD schickt Edgar Thielen ins Bürgermeister-Rennen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 3. Mai 2004, abgerufen am 29. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Dittmar Lauer: Historischer Bahnhof. 2. Januar 2010, abgerufen am 23. September 2017 (private Website).
- ↑ Hans Muth: Mit Visionen und neuen Ideen. In: volksfreund.de. 17. Mai 2013, abgerufen am 4. Mai 2017.
- ↑ Verbandsgemeinde Saarburg-Kell: Ehrenbürger August Justen verstorben (Januar 2024)
- ↑ Axel Munsteiner: Die Ära Werner Angsten geht zu Ende. In: volksfreund.de. 26. August 2014, abgerufen am 4. Mai 2017.