Landkreis Querfurt

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Wappen Landkreis Querfurt

Der Landkreis Querfurt, ursprünglich Kreis Querfurt, war von 1816 bis 1945 ein Landkreis in der preußischen Provinz Sachsen und von 1945 bis 1952 im Land Sachsen-Anhalt.

Verwaltungsgeschichte

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Im Rahmen der Kreisgliederung in Preußen nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen eingerichtet. In den Kreis floss der größte Teil der altsächsischen Ämter Freyburg, Querfurt, Sittichenbach und Wendelstein ein.[1] Das Landratsamt befand sich in der Stadt Querfurt.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

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Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 21. Juli 1875 wurden Teile des Gutsbezirks Memleben, Klostergut auf dem linken Ufer der Unstrut aus dem Kreis Querfurt in den Kreis Eckartsberga eingegliedert. Gleichzeitig traten Teile des Gutsbezirks Wendelstein (Domäne auf dem rechten Ufer der Unstrut) aus dem Kreis Eckartsberga in den Kreis Querfurt.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Querfurt entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle selbständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Halle-Merseburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch US-amerikanische Streitkräfte besetzt.

Am 1. Juli 1950 kam es in der DDR zu einer ersten Gebietsreform:[2]

Die Neueinteilung der Verwaltung in der DDR zum 26. Juli 1952 führte zu weiteren Gebietsänderungen:[2]

Bundesrepublik Deutschland

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Der Landkreis Merseburg-Querfurt entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Merseburg und Querfurt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1816 32.453 [3]
1843 43.569 [4]
1871 53.780 [5]
1890 59.202 [6]
1900 58.351 [6]
1910 60.734 [6]
1925 70.465 [6]
1933 72.814 [6]
1939 72.114 [6]
1946 102.032 [7]

Kommunalverfassung

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Der Kreis Querfurt gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Städte und Gemeinden

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Der Kreis Querfurt umfasste 1945 fünf Städte und 78 weitere Gemeinden:[6]

Aufgelöste Gemeinden

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Namensänderungen

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1936/37 fanden die folgenden Namensänderungen statt:

  • Mücheln → Mücheln (Geiseltal)
  • Calzendorf → Kalzendorf
  • Carsdorf → Karsdorf
Commons: Landkreis Querfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Landkreis Querfurt Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke), Stand 28. Juli 2013.

Einzelnachweise

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  1. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Merseburg 1816, S. 337
  2. a b genealogy.net: Landkreis Querfurt
  3. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Merseburg, S. 350 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  4. Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, S. 233 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juli 2016]).
  5. Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Juli 2016]).
  6. a b c d e f g h Michael Rademacher: Landkreis Querfurt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Volkszählung 1946