Seeanemonen

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Seeanemonen

Fischfressende Seedahlie (Urticina piscivora)

Systematik
ohne Rang: Vielzellige Tiere (Metazoa)
ohne Rang: Gewebetiere (Eumetazoa)
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Hexacorallia
Ordnung: Seeanemonen
Wissenschaftlicher Name
Actiniaria
Hertwig, 1882

Seeanemonen (Actiniaria), auch Seerosen, Seenelken oder Aktinien genannt,[1] sind eine arten- und gattungsreiche Ordnung der Hexacorallia innerhalb der Blumentiere (Anthozoa). Es handelt sich ausschließlich um im Meer vorkommende, stets solitär lebende, meist relativ große Tiere, die vom Flachwasser bis in abyssale Tiefen vorkommen. Derzeit sind etwa 1200 Arten bekannt.

Seeanemonen besitzen kein Skelett und leben solitär, d. h., sie bilden keine Kolonien im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern der Blumentiere. Sie sind halbsessil; sie können sich durch langsames Kriechen auf ihrer Fußscheibe fortbewegen, mit der sie sich normalerweise auf hartem Untergrund festkrallen oder in Sand und Geröll eingraben. Ihr Körper ist muskulös. Die Größe kann, je nach Art, von einem bis 150 Zentimeter reichen. Ihre Tentakel sind einfach und in der Regel nicht verzweigt und oft durchscheinend. Manche Arten haben Nesselfäden, hier Acontien genannt, die durch den Mund oder durch Poren im Scapus, sog. Cinclidien, ausgeschleudert werden. Vielfältige Formen an Fortpflanzungsmodi sind bekannt. So existieren getrenntgeschlechtliche, aber auch zwittrige Arten. Sogar Querteilung oder Abschnüren von Fußpartien kommt vor.

Geographisches Vorkommen, Verbreitung und Lebensweise

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Es gibt über 1200 Arten in allen Meeren vom Flachwasser bis zu 10.000 m Tiefe. In europäischen Gewässern finden sich ca. 60 Arten. Viele ausgewachsene Aktinien fressen Fische, Krebse und Schnecken, andere nur Plankton.

Partnergarnele zwischen Anemonententakel

Einige Arten gehen Symbiosen mit anderen Tieren ein. So finden z. B. Anemonenfische, die Anemonengrundel, Spinnenkrabben oder Partnergarnelen zwischen den Tentakeln Schutz vor Feinden. Umgekehrt heftet sich die Schmarotzerrose an das von einem Einsiedlerkrebs bewohnten Schneckenhaus (Ektosymbiose) an.

Eine aktuelle Systematik teilt die Seeanemonen auf Basis einer phylogenetischen Untersuchung, bei der zwei Gene mitochondrialer DNA und drei Gene aus dem Zellkern von 123 verschiedenen Seeanemonenarten miteinander verglichen wurden, in zwei Unterordnungen und fünf Überfamilien.[2]

Edwardsiella andrillae – Art aus der Antarktis von der Unterseite des Schelfeises
Nematostella vectensis – Modellorganismus mit vollständig sequenziertem Genom
Glasrose (Aiptasia sp.)
Seenelke (Metridium senile)
Fliegenfallen-Seeanemone
Fliegenfallen-Seeanemone auf einem Korallen­hügel vor Irland in 780 Meter Wassertiefe
Seeanemonen

Einzelnachweise

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  1. Bernhard Werner: Stamm Cnidaria. In: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. Band I: Wirbellose Tiere 2. Teil: Cnidaria, Ctenophora, Mesozoa, Plathelminthes, Nemertini, Entoprocta, Nemathelminthes, Priapulida. 4. völlig neubearbeitete Aufl., S. 11–305, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1984, ISBN 3-437-20261-8
  2. Estefania Rodriguez, Marcos S. Barbeitos, Mercer R. Brugler, Louise M. Crowley, Alejandro Grajales, Luciana Gusmao, Verena Häussermann, Abigail Reft, Marymegan Daly: Hidden among Sea Anemones: The First Comprehensive Phylogenetic Reconstruction of the Order Actiniaria (Cnidaria, Anthozoa, Hexacorallia) Reveals a Novel Group of Hexacorals. PLOS ONE, Mai 2014, Band 9, Ausgabe 5, e96998, DOI: 10.1371/journal.pone.0096998.
  • Harry Erhardt, Horst Moosleitner: Meerwasser-Atlas. Band 1 Mergus-Verlag, Melle 2006, ISBN 3-88244-020-1.
Commons: Seeanemonen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien