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Virginia

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Bundesstaat Virginia
HauptstadtRichmond
Einwohnerzahl8.631.393 (2020)
Fläche110.862 km²
Postleitzahl
Vorwahl276, 434, 540, 571, 703, 757, 804
ZeitzoneEastern Standard Time (Sommer: UTC -4 (MEZ-5) Winter: UTC -5)
Webseitewww.virginia.gov
AlaskaHawaiiRhode IslandWashington D.C.MaineNew HampshireVermontMassachusettsConnecticutNew YorkPennsylvaniaDelawareNew JerseyMarylandVirginiaWest VirginiaOhioIndianaNorth CarolinaKentuckyTennesseeSouth CarolinaGeorgiaFloridaAlabamaMississippiMichiganWisconsinIllinoisLouisianaArkansasMissouriIowaMinnesotaNorth DakotaSouth DakotaNebraskaKansasOklahomaTexasNew MexicoColoradoWyomingMontanaIdahoUtahArizonaNevadaWashingtonOregonKalifornienKubaKanadaBahamasTurks- und CaicosinselnMexiko

Virginia ist ein Bundesstaat in der Region Südstaaten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Virginia grenzt im Norden an Maryland und Washington, D.C., im Osten an den Atlantik, im Süden an North Carolina und Tennessee sowie im Westen an Kentucky und West Virginia.

Regionen und Orte

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Die Tidewater Region ist der geschichtsträchtigste und am dichtesten besiedelte Teil von Virginia.
In Richtung Washington, D.C.
Der am höchsten gelegene Teil von Virginia, mit Wandermöglichkeiten ohne Ende.

Weitere Ziele

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  • Cumberland Gap National Historic Park. Gebirgspass in den Appalachen (im Grenzgebiet von Kentucky, Virginia und Tennessee), der ein Hauptweg der Siedler ins Landesinnere Nordamerikas war.
  • Grayson Highlands State Park, bei Rugby. State Park im Westen von Virginia in den Blue Ridge Mountains mit Blick auf den höchsten Gipfel des Bundesstaates, Mount Rogers (1.746 m).
  • Shenandoah National Park. Nationalpark in den Appalachen mit Wasserfällen, einer Natural Bridge und einer Tropfsteinhöhle. Der Skyline Drive/Blue Ridge Parkway, eine kurvenreiche Höhenstraße, die den nördlich des Parks gelegenen Ort Front Royal über die Gipfel der Blue Ridge Mountains hinweg mit Roanoke und dem Great Smoky Mountains National Park in North Carolina verbindet, gilt als die schönste Straße in Virginia.

Hintergrund

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Jamestown, im Südwesten des heutigen Williamsburg, war der erste Ort auf dem nordamerikanischen Kontinent, der von Europäern erfolgreich – d. h. ohne von den Ureinwohnern getötet oder vertrieben zu werden – besiedelt wurde. Das war im Jahre 1607. Weitere britische Gründungen folgten, und der wirtschaftliche Aufschwung der Kolonie, die der Entdecker und Seefahrer Walter Raleigh 1584 zu Ehren der britischen Königin benannt hatte, begann, nachdem John Rolfe hier 1612 die ersten Tabakpflanzen anbaute. Die Pflanze gedieh in dem feuchtheißen Klima prächtig, und nachdem die Pflanzer für die harte Arbeit zunächst Indianer und dann aus Europa eingeschiffte Schuldknechte eingesetzt hatten, wichen sie von 1676 an auf afrikanische Sklaven aus. Da Sklaven bis dahin noch nie direkt aus Afrika aufs nordamerikanische Festland gebracht worden waren, wurden diese Pflanzer damit zu den Urhebern des berüchtigten „Atlantischen Dreieckshandels“. Tabak war auf dem Weltmarkt so märchenhaft gut verkäuflich, dass er in Virginia zeitweilig als Zahlungsmittel anerkannt war. Die Tabakpflanzer in Virginia wurden nicht nur reich, sondern auch mächtig. Einige berühmte Amerikaner stammen aus solchen Familien, wie z. B. die frühen US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, James Madison und James Monroe. Schon das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts brachte jedoch den Niedergang der Tabakwirtschaft, weil die Böden inzwischen ausgelaugt waren und nach der Gründung der Vereinigten Staaten (1776) ein Großteil der Sklaven in die aufstrebenden Baumwollplantagen im Tiefen Süden verschleppt wurde.

Für Menschen, die sich für britische Kolonialgeschichte und die Ursprünge der nordamerikanischen Sklaverei interessieren, gibt es kein geeigneteres Reiseziel. Der kleine Ort Jamestown war 1607 Schauplatz der ersten erfolgreichen Besiedlung des nordamerikanischen Festlands durch europäische Kolonisten. Noch heute erinnert ein National Historic Park an die Ankunft dieser Briten. Ihren Aufstieg verdankte die zu Ehren der britischen Königin Elisabeth I. benannte Kolonie der unstillbaren Nachfrage der Europäer nach dem damals luxuriösen Genussmittel Tabak, den die geschäftstüchtigen Kolonisten bald anbauten. Richtig in Schwung geriet diese Wirtschaft, als die Pflanzer für die Arbeit Sklaven einzusetzen begannen, die sie direkt aus Afrika einkauften. Eine Reise nach Virginia ist darum kaum vollständig ohne einen Besuch auf einer der vielen erhaltenen und heute oft als Museum geführten Plantagen.

Ein Anziehungspunkt ist Virginia auch für tatendurstige Strandurlauber, die nicht nur in der Sonne liegen, sondern z. B. auch Delfine in freier Natur beobachten, tauchen, Jetski fahren oder fallschirmsegeln wollen (Virginia Beach), und für Motorradfahrer, die im Shenandoah National Park eine der aufregendsten Höhenstraßen im amerikanischen Osten finden. Darüber hinaus bietet Virginia das zweitgrößte Weinbaugebiet östlich der Rocky Mountains, in dem nicht nur Weinliebhaber, sondern Gourmets aller Art auf ihre Kosten kommen.

Anreise

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Die komfortabelsten Flugverbindungen nach Virginia führen von London Heathrow (LHR) nach Washington Dulles (IAD) oder über Detroit (DTW) nach Richmond (RIC) oder Norfolk (ORF). Auch Charlottesville (CHO) und Roanoke (ROA) werden von Detroit aus direkt angeflogen. Der Newport News/Williamsburg International Airport (PHF) kommt für eine Anreise nicht in Frage, denn dort werden derzeit keine Linienflüge abgefertigt. Weitere regionale Flughäfen bestehen in Lynchburg (LYH) und Stafford.

Lorton, südwestlich von Alexandria, ist der nördliche Haltepunkt der Amtrak-Linie Auto Train, die Virginia direkt und ohne Zwischenstationen mit Florida verbindet. Der Auto Train ist der einzige Autoreisezug des Landes. Weitere Amtrak-Bahnhöfe befinden sich in Washington (D.C.), Alexandria, Quantico, Fredericksburg, Richmond, Petersburg, Springfield, Woodbridge, Ashland, Williamsburg und Newport News.

Die landesweit operierende Fernbusgesellschaft Greyhound fährt in Virginia folgende Stationen an: Charlottesville, Danville, Emporia, Exmore, Farmville, Fredericksburg, Hampton, Lynchburg, Marion, Newport News, Norfolk, Oak Hall, Petersburg, Richmond, Roanoke, South Boston, South Hill, Springfield, Suffolk, Virginia Beach, Williamsburg, Woodbridge und Wytheville.

Mobilität

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Wie fast überall in den USA kommt man auch in Virginia ohne eigenen PKW kaum aus.

Sehenswürdigkeiten

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Die meisten bedeutenden Sehenswürdigkeiten von Virginia liegen in der Küstenregion (siehe dort). Im Binnenland sind u. a. folgende Sehenswürdigkeiten zu finden:

Historische Stätten

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  • Monticello, bei Charlottesville. Der prunkvolle Landsitz des Autors der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und 3. US-Präsidenten Thomas Jefferson. Das Gebäude, das ab 1768 im neoklassizistischen Stil errichtet wurde, ist auf der Rückseite der amerikanischen 5-Cent-Münzen zu sehen.

Museen

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Ehemalige Plantagen

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  • Virginia Safari Park, Natural Bridge, nordöstlich von Roanoke. Großer, erst 2000 eröffneter Safaripark mit überwiegend afrikanischen Tieren, der nur mit dem Auto oder Bus durchfahren werden kann.

Aktivitäten

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Siehe auch Freizeitparks in Virginia (VA)

Theater

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Die meisten bedeutenden und interessanten Theater und Konzerthäuser von Virginia liegen in der Küstenregion (siehe dort). Weiter landeinwärts findet man u. a.:

  • American Shakespeare Center, 10 S Market St, Staunton. Renommiertes Shakespeare-Ensemble, dessen Schauspielhaus der weltweit einzige Nachbau des berühmten Londoner Blackfriars Theatre der Renaissancezeit ist.
  • Barter Theatre, Abingdon, nordöstlich von Bristol. Traditionsreiches kleines Theater, in dem viele heute berühmte Darsteller – wie Gregory Peck, Ernest Borgnine oder Kevin Spacey – zu Beginn ihrer Laufbahn aufgetreten sind.

Einkaufen

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Im Großraum Washington, D.C. liegen einige der größten Shopping Malls des Bundesstaates.

Für kulinarisch neugierige Selbstversorger und Expats interessant sind die vier in Virginia gelegenen sehr großen Supermärkte der regionalen Kette Lotte Plaza, die ganz auf Importlebensmittel aus den Ländern Süd- und Ostasiens spezialisiert sind.

Küche

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Virginia ist berühmt für seine regionale Küche, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Natürlich sind diese Spezialitäten nicht in den Fastfoodketten oder Supermärkten zu finden, sondern nur in unabhängig geführten Restaurants und Fachgeschäften, deren Adressen sorgfältig recherchiert werden müssen.

Typische Delikatessen der Küstenregion von Virginia sind naheliegenderweise Fische und Meeresfrüchte wie Flundern, Austern, Muscheln und Krabben. Rund um Greater Norfolk sollte man darüber hinaus auch die lokalen Erdnüsse und Schinkenspezialitäten probieren.

Brunswick County, südwestlich von Richmond, ist bekannt für seine herzhaften Eintopfgerichte. Die traditionelle Küche der Siedler – mit Gerichten wie Maisbrot mit Bohnen, Kürbis, Wild und wildem Truthahn – ist in den Appalachen hier und da erhalten geblieben. Das Shenandoah Valley ist ein bedeutendes Anbaugebiet für Äpfel und Pfirsiche und ein Zentrum der Geflügelzucht. Das südliche Piedmont ist eine gute Adresse, um Comfort Food zu genießen, also die traditionelle Küche der Afroamerikaner, wie frittiertes Hühnchen und Augenbohnen (black-eyed peas).

In allen Teilen des Bundesstaates – besonders jedoch im Norden und in den Appalachen – wird Wein angebaut. Nach Kalifornien, New York, Oregon und Washington State ist Virginia das bedeutendste Weinbaugebiet der Vereinigten Staaten. Es gibt hier mehr als 140 Weinkellereien, die alle zur Weinprobe einladen und häufig auch eigene, meist recht gute Restaurants betreiben. Insbesondere im Norden von Virginia ist die Nachfrage nach Gourmet-Produkten sehr groß. Typische Spezialitäten dieses Landesteils sind Küchenkräuter, Shiitake-Pilze, geräucherte Forellen und die hufeisenförmigen Shortbread Cookies.[1]

Nachtleben

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Sicherheit

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Klima

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Das Klima in Virginia ist subtropisch-feucht, im nördlichen Bergland gemäßigt-feucht. An der Küste und im Piedmont sind die Temperaturen im Frühjahr und Herbst am angenehmsten, im Juli beträgt die Tageshöchsttemperatur auch an der Küste im Durchschnitt 30 °C. Das Meer erreicht von Juni bis September Temperaturen von über 20 °C. Die Winter sind in Virginia meist mild mit mäßigem Schneefall.[2]

Im Gegensatz zum Winter in Deutschland ist der Winter in Virginia die trockene Jahreszeit. Relative Luftfeuchtigkeit bis zu 25 % sind die Regel. Im Januar und Februar kommt es zuweilen zu einer Wetterkonstellation in der kalte und trockene Luftmassen von Canada mit warmen und feuchten Luftmassen vom Golf von Mexico über Virginia zusammentreffen. Dann gibt es für eine kurze Zeit heftige Schneefälle, die Höhen bis 30 cm und mehr erreichen können. Die Winter in Virginia sind die meiste Zeit mit blauem Himmel gesegnet.

Ausflüge

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Ausflüge in die Appalachian Mountains sind immer sehr interessant. Insbesondere im Shennadoah National Park, durch den auch der Appalachian Trail geht. Man ist hier in der Wildnis. Da dort nicht gejagt werden darf und jeglicher Gebrauch von Waffen verboten ist, ist die Tierwelt mitunter sehr zutraulich. Das gilt auch für Bären. Auf Wanderungen kann es zu Begegnungen mit Schwarzbären kommen. Es ist zu empfehlen sich bei Park Rangern kundig zu machen wenn man unerfahren ist und eine längere Wanderung plant.

Eine speziell für die U.S.A. geeignete Möglichkeit des Reisens ist die Benutzung eines RV (Recreational Vehicle). Es ist sehr angenehm das "Haus" auf vier Rädern (manchmal auch sechs oder acht) mit sich zu führen und das Land zu erkunden. RV's sind in der Regel mit Allem ausgestattet was ein normaler Haushalt benötigt, bis hin zu einer Waschmaschine die gleichzeitig ein Trockner ist. Zumindest in Virginia ist für RV's, die durchaus Busgröße erreichen können, kein spezieller Führerschein notwendig. Auch "coaches" die eine Länge von 13 Metern (40 fuss) haben werden hier in Virginia als "Oversized Family Car" bezeichnet. Das gilt jedoch nur für den privaten und nicht für den gewerblichen Gebrauch. Wenn man ein so großes Fahrzeug bewegen will, dann sollte man die entsprechende Erfahrung mitbringen. Die hiesigen Camping Plätze sind entsprechend ausgestattet und bieten sowohl den Strom- als auch Wasseranschluss. Für das Abwasser sind sogenannte "Dumping Stations" entweder direkt am Platz oder zentral auf dem Campingplatz vorhanden. Alle RV's sind klimatisiert und die "Motorhomes" verfügen auch über einen eigenen Generator zur autarken Stromversorgung.

Fußnoten

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Literatur

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Deutsch

  • Alex Pinck: DuMont Reise-Taschenbuch Washington D.C. - Maryland - Virginia, DuMont, 2007, ISBN 3770153421

Englisch

  • Judy Colbert: Virginia Off the Beaten Path, 10th: A Guide to Unique Places, GPP Travel, 2008, ISBN 0762748818
  • Bill Goodwin: Frommer's Virginia, Wiley & Sons, 2008, ISBN 0470175915
  • Bruce Sloane: Scenic Driving Virginia, Falcon 1999, ISBN 1560447311
  • Julian Smith: Moon Handbooks Virginia: Including Washington, D.C: Including Washington D.C., Avalon Travel, 2008, ISBN 1598800116
  • Andrea Sutcliffe: Touring the Shenandoah Valley Backroads, John F. Blair, 1999, ISBN 0895871815
  • George Zavatsky: Kids Love Virginia: A Family Travel Guide to Exploring "Kid-Tested" Places in Virginia... Year Round!, Kids Love, 2008, ISBN 0977443477

Straßenatlas

  • Virginia Atlas & Gazetteer, DeLorme, 2005 (empfehlenswertes Standardwerk)
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