1
VI
2
3
eject – Zeitschrift für Medienkultur
VI
5
4
Experiment
WV^
Liebe
Leserinnen
und Leser,
6
so, wie BRUNO LATOUR 1993 den Philosophen ALFRED NORTH
auf das Milchsäureferment des Chemikers
LOUIS PASTEUR ansetzte, hat sich auch die diesjährige EJECT
dem Prozess des Experimentierens verschrieben. Denn
das Experiment ist, so HENNING SCHMIDGEN in diesem Heft,
„eine Instanz des Unberechenbaren“. Im Interview mit
BERNHARD JAROSCH und VOLKER BERNHARD (S. 743) erläutert
er diesen Stellenwert zwischen Spekulation und Anordnung. Das Unberechenbare suchen auch die anderen zehn Beiträge dieser Ausgabe. Sie folgen dabei
ihrer jeweils eigenen Versuchsanordnung, die – wie bei
LATOUR – Formen und Akteure unterschiedlicher Herkunft miteinander in Beziehung setzt. Denn Experimentieren heißt auch, unerwartete Ergebnisse mithilfe der
eigenen Apparatur zu erzeugen. Die Formalität, die oft
am Anfang eines Experiments steht, gibt den Auftakt:
SEBASTIAN VAN VUGT erklärt uns in seinem Aufsatz die
Sprachexperimente von ARNO SCHMIDT (S. 11 ). Der ihm
folgende Beitrag von MARCO SCHRÖDER verschiebt die
Versuchsanordnung von der Formalität hin zu einer Ästhetik des Experiments (S. 24). Welchen Anteil hat unser
Körper an dem, was wir sehen? Eine Hinterfragung der
visuellen Medialität nimmt der Artikel Fleischauge (S. 52)
von MICHAEL FISCHER vor. Die beobachtende Funktion des
Auges wird dann in der Bildbeschreibung von ANDREA
KARLE rückgebunden (S. 68). Angelpunkt ist hier das Gemälde Experiment on a Bird in the Air Pump des englischen Malers JOSEPH WRIGHT OF DERBY. MARKUS SPÖHRER
trägt seine Gedanken zur epistemischen Qualität des
Experiments aus dem Labor an das Filmset: Filmproduktion wird bei ihm zum Experimentalsystem (S. 94).
Editorial
WHITEHEAD
7
Demgegenüber stellt LINDA KECK (S. 112) die diametralen
Zeitstrukturen im Fotoilm La Jetée von CHRIS MARKER
zur Disposition. Schließlich denkt VERENA MÜHLEGGER in
ihrem Text (S. 144) das ilmische Medium über seine etablierten Grenzen hinaus. Im Desktopilm entdeckt sie ein
„multiples Fenster zur Welt“. REBEKKA LADEWIGS Artikel zur
experimentellen Erforschung des Schwindels um 1800
beendet die diesjährige Ausgabe. Hier erweist sich das
Experiment als klärende Instanz, denn der Ursprung
eines zunächst difusen Schwindels wird über die Entdeckung des Gleichgewichtsorgans im Ohr lokalisierund bestimmbar. Die EJECT veröfentlicht zudem zwei
künstlerische Arbeiten, die fotograisch Position zum
Experiment beziehen. ADELAIDE IVANOVAS Photoessay
Erste Lektionen in Hydrologie zeigt uns die brasilianische Stadt Recife als einen Ort des „magischen Realismus“. Ihre Bilder nehmen eine Perspektive ein, die
zwischen die glatte Architektur einer modernen Stadt
blicken lässt. Mit Gegenverkehr von STEINKRAUS WETSCHER
veröfentlichen wir einen Auszug ihrer Arbeit Drive.
Gegenverkehr kann sowohl als Kommentar zum wissenschaftlichen Publizieren als auch metaphorisch verstanden werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlichst bei allen
Autoren und Autorinnen für ihre Gedanken und Ideen
zu Versuchsanordnungen und ofenen Ausgängen.
Auf eine gute Lektüre!
Die EJECT-Redaktion
11
„ … geistig
beindet man
sich ja ohnehin
lebenslänglich
in Einzelhaft.“
24
9
CK
A KE
LIND
34
n
tione
k
e
L
e
i
Ersteydrolog
H
n
i
E
LAID
52
ANDREA KARLE
–
eitenalZ
n
e
t
hen d imen
ählt
Zw iscein Ex perselbst erz
Was über sich
ilm
MARKUS SPÖHRER
SEBASTIAN VAN VUGT
Eine Vakuumpumpe,
ein Glasballon, ein
weißer Kakadu,
Schläuche, Ventile
112
Filmproduktion weiterdenken: Eine Analogie
zum Experimentalsystem
MARCO SCHRÖDER
Über Arno
Schmidts Sprachexperimente
68
94
Für eine Ästhetik
des Experiments
ADE
Fleischauge
MICHAEL FISCHER
74
„ Experimente bestehen
nicht darin, einfach
irgendetwas auszuprobieren.“
VOLKER BERNHARD &
BERNHARD JAROSCH
im Gespräch mit
HENNING SCHMIDGEN
OVA
IVÁN
Inhalt
8
144
128
Grosse Fatigue –
Das Experiment
einer Geschichte
des Universums
VERENA MÜHLEGGER
Gegenverkehr
STEINKRAUS WETSCHER
162
William Charles
Wells und die Experimentalisierung
des Schwindels
um 1800
170
Autor
verzeenichni
s
REBEKKA LADEWIG
172
Impressum
I
22
Für eine Ästhetik
des Experiments
MaRcO scHRÖDeR
23
„Sind die technischen und wissenschaftlichen Aufbauten nicht in vielen Punkten mit ästhetischen
Performanzen zu vergleichen, und werden, symmetrisch dazu, Kunstwerke nicht so wie Experimente konstruiert? “1
Während es bei einem wissenschaftlichen Experiment
herkömmlicherweise um die Veriikation (oder die Falsiikation) einer Hypothese geht, sind die Experimente der
Kunst ofen, was ihre Ergebnisse angeht. Die Sorgfalt
und technische Arbeit einer Versuchsanordnung kann
oder muss sogar genau sein, während das Ergebnis
durchaus experimentell sein kann.
Beiden Herangehensweisen ist aber eigen, dass sie
Experimente mit dem Sinn machen. Der Sinnzusammenhang wird aus einem Zusammenspiel von Technik
(das umfasst hier ebenso Zeichen und Zeichensysteme),
ausgewählten Materialien (einem Repertoire) und letztlich der sinnlichen Wahrnehmung und deren Wirkweise
auf den Menschen hergestellt. 2 Die Interpretation beruht
in beiden Fällen auf Konventionen: In der Wissenschaft
auf Konventionen, die sich historisch und speziell in
den Naturwissenschaften einer bestimmten, den Regeln
formaler Logik folgenden Fachsprache, herausgebildet
haben. Während die Konventionen der Kunst zwar historisch und kulturell bedingt sind, hinterlegt die künstlerische Versuchsanordnung in ihrem Output keine logisch
stringente Hermeneutik. Ob die Wissenschaft in ihren
Versuchen das wirklich leisten kann, steht auf einem
anderen Blatt. 3 Sie gründet jedoch auf einem Ideal,
wie es in der scientific method angestrebt wird. Die
Methode beinhaltet eine mögliche Hermeneutik.
Traditionell bedingt die scientific method derart eine
Teleologie, die grob gefasst, dem Weg von Hypothese zur
Versuchsanordnung und von dieser zum Ergebnis des
Experiments folgt. Noch einfacher dargestellt, folgt hier
ESSAY
(1)
FÉLIX
GUATTARI zitiert
nach SCHMIDGEN,
HENNING:
Nachwort, in
ders.: GUATTARI,
FÉLIX: Schriften
zur Kunst, Berlin
2016.
(2)
Die
Zeichen können unter Umständen auch
eher dem Repertoire/Material angehören, so wie
beispielsweise
in den Arbeiten
von STANISLAW
DRÓZDZ.
(3)
Formale
Systeme können
nicht aus sich
selbst begründet
werden: gerade
deswegen jedoch sollten sie
einen Bezug zu
einem äußeren
Gegenstand oder
Sachverhalt eröfnen. Es geht
um eine Relation
zwischen
24
Eigenschaften
von zwei oder
mehreren
Systemen, die
sich aufeinander
beziehen lassen.
Die Versuche
von RUSSELL,
WHITEHEAD und
FREGE Anfang
des Vorletzten
Jahrhunderts
mathematische
Systeme allein
aus den Gesetzen
der formalen
Logik schlüssig
zu begründen
gelten gemeinhin
als gescheitert
(vgl. z.B. TILES,
MARY: Bachelard.
Science and
Objectivity, Cambridge 1984).
(4)
GASTON
BACHELARD kann
als Beispiel für
eine kritische
Wissenschaftstheorie gelten,
die Rationalität
und objektive
Erkenntnis der
Forschung nicht
aufgibt. Gleiches
lässt sich m.A.n.
für die Kritik
des „Modernen
Denkens“ von
LATOUR ebenfalls
behaupten.
Sein Beispiel
von BOYLES
Vakuumpumpe,
wie er es in We
Have Never Been
Modern darlegt,
veranschaulicht,
was ich mit der
„Herstellung einer
Situation“ meine.
PICKERING liest
die Experimente
und Aufassungen
der frühen Kybernetiker als Einladung, eine neue
Erkenntnistheorie
zu entwickeln. Als
eine holistische
Prozess-Ontologie (vgl. BACHELARD, GASTON:
Epistemologie.
Ausgewählte
Texte, Frankfurt
a.M.; Berlin/Wien
1984; LATOUR,
BRUNO: We Have
Never Been Modern, Cambridge
einer Annahme ein empirisch überprüfbares Resultat,
während die Reihenfolge vom denkenden Subjekt zu
einer wahrnehmbaren Tatsache der Welt angenommen
wird. Ein Sachverhalt, der dem Subjekt klar und deutlich
erscheint. Die Kritik von wissenschaftssoziologischer
bzw. theoretischer Seite hat dieses Bild in den Schriften
von GASTON BACHELARD, BRUNO LATOUR, ANDREW PICKERING
und anderen um einiges diferenziert. 4
Folgt man diesen Autoren, besteht ein wissenschaftliches Experiment zunächst in der Herstellung einer
bestimmten Situation. Technische Anordnungen, bestimmte Verhaltensweisen von Mensch, Technik und
Natur, bilden in ihrem Zusammenspiel ein bestimmtes
Produktions-Verhältnis aus, welches eine feststellbare
Tatsache produziert. 5 Diese Aufassung entspräche also
weniger einer Suche in einem Heuhaufen von möglichen Fakten, die darauf warten, entdeckt oder verstanden
zu werden, als vielmehr der Herstellung von Situationen,
die diese Fakten und ihre Feststellung überhaupt erst
hervorbringen. Hier möchte ich eine Art ontologischer
Verschiebung beschreiben, die MAX BENSE interessanterweise in Bezug auf die Kunst, als Herstellung von MitRealität deiniert:
„Wenn ich ein Modell, eine mathematische Funktion, eine Versuchsanordnung konstruiere; ja,
selbst, wenn ich ein Bild male, dann erzeuge ich
(potentiell) eine neue Bezugsweise auf die Realität,
die den Anspruch hat, auch Teil dieser Realität
zu sein.“ 6
So kann eine Abbildung von einem Baum, egal, ob es
sich um ein künstlerisches Bild oder um ein wissenschaftliches Diagramm handelt, das Verhältnis, das
ich zu einem Baum produziere, nachhaltig verändern:
der Baum wird anders gewesen sein, wenn ich mich
jetzt auf ihn beziehe. Mehr noch hat mein Modell oder
mein Bild selbst einen eigenen Anspruch auf Realität,
MARCO SCHRÖDER
der nicht darin aufgeht, ein Simulakrum oder eine mehr
oder weniger berechtigte Abbildung zu sein.
In der Kunst scheint eine solche Sichtweise weniger
merkwürdig, da sie meist auf ihren symbolischen Gehalt
(was immer das bedeuten mag) abgeklopft wird, wir
ihr jedoch weniger einen direkten Einluss auf Welterfahrung (unser „Leben“) zumessen. Allerdings zeichnet
die modernen Wissenschaften schon seit langem die
Abhängigkeit von der Interpretation bestimmter Zeichen
und formaler Zeichensysteme aus. Ein Versuch, der
durch technische Medien umgesetzt wird, lässt sich
häuig nicht mehr allein durch die unmittelbare Beobachtung seines Resultates veriizieren. Trotz der Vermittlung durch technische Prozesse hält sich jedoch
das Vorurteil, ein Modell oder eine Simulation in der
Wissenschaft bildeten etwas ab, das so oder so
ähnlich tatsächlich bereits existiere; d.h. Modell oder
Simulation versuchen diese Sache eher zu kopieren,
als selbst einen produktiven Bezug zu ihr herzustellen.
Hier vermischen sich die Ansprüche und die Potentiale: eine Computersimulation eines Sachverhaltes
greift abstrakte, idealisierte Elemente (etwa der Natur)
auf, um sie auf einem anderen Substrat zu realisieren.
Hier wird ein Prozess erzeugt, der selbst gar nicht abstrakt ist, sondern ein konkretes Verhalten über die Zeit
produziert. Er bildet nicht einen Gegenstand ab, sondern
produziert ein Verhältnis oder ein Verhalten in actu. 7
Ich möchte diese Sichtweise gerne auf die von mir
als traditionelle Sichtweise eines Versuchs vorgestellte
Aufassung zurück beziehen. Weder indet, noch erindet man einen Gegenstand durch eine experimentelle Versuchsanordnung, sondern man produziert ein
Verhältnis (oder ein Verhalten), welches eine Bezugnahme auf einen Gegenstand oder Sachverhalt überhaupt erst ermöglicht.
In der beliebten Maschinenmetapher gesprochen,
sehe ich eine experimentelle Anordnung als Konstruktion einer Maschine, die ein Verhältnis zwischen
ESSAY
25
1993; PICKERING,
ANDREW: The
Cybernetic Brain.
Sketches of
Another Future,
Chicago/London
2010).
(5)
Die
verschiedenen
Versuche, experimentell Wissen
über die Realität
zu erlangen,
verraten einiges
über unsere
unbewussten
Annahmen über
die Struktur
dieser Realität.
Die epistemologischen Werte
(Rahmenbedingungen), die in
die Forschung
eingehen, strukturieren auch
die Objekte der
Forschung: „The
concept of the
object is not empirically given but
is a product of
imposed structure, of norms,
of standards
of objectivity,
of standards
determining the
epistemological
value of an
observation.“
Mit Bezug auf
GASTON BACHELARD beschreibt
MARY TILES hier
verschiedene
Modi, die die
Objektivität
einer bestimmten
wissenschaftlichen Rationalität
strukturieren:
„rational objectivity“, „technical
objectivity“ und
„social objectivity“. (TILES,
MARY: Bachelard.
Science and
Objectivity,
Cambridge 1984,
S. 17f.).
(6)
BENSE,
MAX: Aesthetica.
Metaphysische
Beobachtungen
am Schönen,
Stuttgart 1954.
(7)
Eine
Sinusfunktion
bedient sich
beispielsweise
26
solcher Abstraktionen oder Idealisierungen, ohne
die mathematische und andere
wissenschaftliche Modelle
nicht zu haben
sind. Eine ideale
(unendliche)
Kreisbewegung
wird auf die
X-Achse eines
Koordinatensystems übertragen;
man stelle sich
einen Seismographen vor,
dessen ‚Stift’ auf
ein endloses Papierband schreibt
und dort die
Wellenbewegungen einschreibt,
die sich aus der
Kreisbewegung
ergibt. Weder
gibt es eine
wirklich perfekte
Kreisbewegung
in der Realität,
noch eine unendliche X-Achse,
aber diese
Abstraktionen
dienen dazu, eine
Modellierung
periodischer
Luftdruckschwankungen
zu ermöglichen,
um Schall darzustellen (und mit
einem Computer
oder Synthesizer
relativ exakt zu
erzeugen!) (vgl.
KLINE, MORRIS:
Mathematics for
the Non-Mathematician, New
York 1986, S.
417-457).
(8)
Der Sinn
unterscheidet
sich von der
Bedeutung
insofern, dass
die Bedeutung
bereits eine feste
Interpretation
beinhaltet. Etwas
kann also Sinn
machen, ohne
dass es auf eine
Bedeutung festgelegt ist. Diese
Abgrenzung folgt
im Wesentlichen
der Deinition
von DELEUZE in
dem Buch Logik
des Sinns. Der
Sinn ist hier die
Modell und Gegenstand oder Sachverhalt produziert.
Das, was wir Wirklichkeit nennen, ist weder auf der
Seite des Modells, noch auf der Seite des Gegenstands (oder Produkts) zu inden, sondern es ist dieses
Verhältnis selbst. Wirklichkeit wirkt in Echtzeit.
Wenn ich ein Maßband an einen Baumstamm anlege,
dann benutze ich eine bestimmte idealisierte Struktur
(eine Maßeinheit), deren Aspekte ich auf den Baum
anwende. Ich stelle eine bestimmte Abfrage in Bezug
auf den Baum; meine Messung ist eine bestimmte
Verhaltensweise, die weder nur den Baum zum Gegenstand hat, noch allein das Maßband. Ich wende ein
System in einer bestimmten Weise auf ein anderes
System an und produziere damit ein Verhältnis. So
handelt es sich eher um eine Korrespondenz oder Korrelation von zwei aufeinander bezogenen Systemen.
Natürlich werfe ich hier dynamische und statische Systeme ein wenig durcheinander. Mir geht es nur um
eine Annäherung und mehr um die erkenntnistheoretische Haltung, die daraus folgen könnte. Vielleicht
sagen dynamische Systeme mehr über statische Systeme aus als umgekehrt.
Genau wie in der Wissenschaft sind solche Sinn
produzierenden Maschinen auch in der Kunst auf
Deutungen angewiesen, da sie Bedeutungen produzieren (könnten). 8 Oftmals hat man in der Kunst
jedoch den Eindruck, dass sie induktiv funktioniere.
Ich mache eine bestimmte Anordnung, Maßnahme,
Vorkehrung, deren Eigenschaften (wenn das Kunstwerk „funktioniert“) auf ein allgemeines Verhältnis (sei
es sozial, persönlich, politisch etc.) hinweisen. Was in
neuerer technischer, generativer oder auch performativer Kunst 9 sehr einleuchtend ist, dass nämlich ein
bestimmtes Verhältnis produziert wird, kann (siehe
oben in Bezug auf das wissenschaftliche Experiment) jedoch auch für die „traditionelle“ Kunst gelten:
allein durch ihre sinnlich unmittelbare Präsenz, die
nur durch den Rezipienten realisiert wird, stellt sie
eine Art von Sinnproduktion her. Diese ist mitnichten
MARCO SCHRÖDER
abgeschlossen: sie hat eine Dauer, so lange das Kunstwerk noch wahrgenommen werden wird und somit
Sinn wird produzieren können. Sie hängt die Hermeneutik ab, da sie nicht nur auf symbolischen Deutungen
allein beruht. Sie produziert ganz unmittelbar Wahrnehmungen und Sinnlichkeiten, die vielleicht von
sich selbst noch gar nicht wissen, was sie bedeuten
könnten. Ihre Experimente ähneln vielmehr einer Konstruktion von Sinnzusammenhängen in Echtzeit (die
Farben von ROTHKO machen etwas mit mir, aber was
soll das bedeuten?).
Das soll nicht heißen, alle Kunst auf unmittelbare Materialästhetik zu reduzieren. Die nicht-sinnlichen Elemente,
wie Gedanken und Interpretationen der Kunst lassen
sich natürlich niemals vollkommen ausschließen. Im
Anschluss an FÉLIX GUATTARIS Aufassung von Kunst/
Ästhetik sind diese Elemente jedoch genauso Teil einer
sinnlichen Sinnproduktion. Denn Sinn und Sinnlichkeit
werden als mögliche (virtuelle) Produktionsverhältnisse
verstanden, Erfahrungen und Bedeutung(en) haben
sinnliche Anteile oder Konsequenzen für uns, wenn sie
denn funktionieren (so in der Konzeptkunst oder der
Post-Konzeptkunst).
Der Philosoph und Mathematiker MAX BENSE schlägt
das ästhetische Sein dem Ausdruck zu. Der Ausdruck
entspricht keiner gegenständlichen Sache alleine:
„Wie der logische Wert den Aussagen, so wird
hier der ästhetische Wert dem Ausdruck zugeordnet. Ausdruck ist das, wodurch ein Aggregat
von Realien – Linien, Farben, Worten, Metaphern,
Oberlächen usw. – mehr ist als Realität und transzendierend einen neuen Modus des Seins erreicht
(wie ja auch die Aussage als sprachliches und
logisches Gebilde einem anderen Zustand des
Seins angehört als die Gegenstände, über die
sie spricht).“ 10
ESSAY
27
Bedingung der
Möglichkeit von
Bedeutung überhaupt. Während
die Bedeutung
auf den Sinn
verweist (vgl.
DELEUZE, GILLES:
Logik des Sinns,
Frankfurt a.M.
1993, S. 29f. und
153f).
(9)
Vgl. GALANTER, PHILIPP:
Complexism
and the Role of
Evolutionary Art,
URL: http://philipgalanter.com/
downloads/complexism_chapter.
pdf (Stand:
17.04.2016)
(10) BENSE, MAX:
Aesthetica. Metaphysische Beobachtungen am
Schönen, Stuttgart
1954, S. 36f.
BENSE trennt in seiner Ästhetik das „konzeptuelle“, oder,
wenn man so will, „geistige“ Potential eines Kunstwerks
von seinen materiellen Komponenten. Er wendet diese
analytische Trennung in seiner ästhetischen Theorie
aber auch auf die „klassischen“ (vor-modernen) Kunstwerke an. Seiner Theorie zur Folge ist das ästhetische
Sein des Kunstwerks an die Rezeption gebunden und
transzendiert dessen materielles Dasein:
28
(11)
ebd. S. 38.
„Es kann sich in einer ästhetischen Wahrnehmung
nicht um die Wahrnehmung bloßer Realien handeln. In der ästhetischen Wahrnehmung kann nur
ästhetisches Sein wahrgenommen werden. Bedingung für ästhetisches Sein und ästhetische
Wahrnehmung ist der Modus der <Mitrealität>.
Es muß also wahrgenommen werden, daß das
Sein des Kunstwerks die zu einem Dasein aufgewendeten Realien transzendiert.“ 11
Die Wirkung des Kunstwerks folgt auf die Phase des
Experiments, das technologische, materielle und konzeptuelle Komponenten in seiner Genese vereint. In
Anlehnung an HEGEL gehört das „fertige“ / hergestellte
Kunstwerk in einer zweiten Phase, seiner Rezeption,
in den Bereich des „Scheins“. Es „erscheint“ und sein
„Wesen“, seine Existenz, gehört in das Reich der Interpretation, der Bedeutung, oder des Sinns. Nach HEGEL
muss das Wesen einer Sache erscheinen. Nur ist die
Frage, was denn das Wesen überhaupt sein kann, bevor
es erscheint. Erst durch das „Feedback“, die Wirkung,
die mit seinem Erscheinen auf das Wesen zurückwirkt
oder dieses realisiert, kann ein ästhetischer Gegenstand eine Wirkung erzeugen.
Bei GUATTARI wird diese strategische Trennung von
Ausdruck und Material zu Gunsten einer allgemeinen
transzendierenden Bewegung des Sinns (der Ausdrucksmaterie, der Afekte und Perzepte) unterlassen. Sowohl
der Gegenstand des Kunstwerks, als auch seine Sinnkonstituierende Rezeption werden als ontische und
MARCO SCHRÖDER
materiell-sinnliche Vorgänge bezeichnet. Selbst wenn
das Material aus Zeichen besteht:
„Mir scheint, es ist notwendig, eine erweiterte
Vorstellung des Materials zu haben. Das hat doch
schon MARCEL DUCHAMP gesagt. Das Material kann
klassisch sein: Malerei, ein Rahmen, eine Leinwand. Aber es kann auch eine bestimmte Zahl von
Objekten umfassen, wie Fernseher für NAM JUNE
PAIK oder wie wiederverwendete Materialien wie
bei TINGUELY, etc. Es können auch psychische
Materialien sein.“ 12
So verstanden, funktioniert das Kunstwerk als „wirkliche Bewegung“ (MARX), die virtuell alle Elemente, die
in das Kunstwerk Eingang inden, aber auch alle seine
Wirkungsmodalitäten (Sinne: Afekte und Perzepte)
umfasst. Im Anschluss an das vorher gesagte lässt
sich folgern: Das Kunstwerk ist, analog zu den Experimenten der Wissenschaft, das, was es macht. Diese
schon sehr pragmatistische Aufassung wird von
GUATTARI zu recht problematisiert, da die Wirkung
eines Kunstwerks (wie die eines wissenschaftlichen
Versuchs) stets abhängig von Rahmenbedingungen ist,
die ihm äußerlich bleiben: Institutionelle, gesellschaftliche und kulturelle Variablen. Und man kann wohl nicht
behaupten, ein Kunstwerk sei schlecht, weil es seine
kulturelle Wirkung einbüßt.
Die Wirkung eines Kunstwerks durch seine Eigenschaft, neue Afekte und Perzepte zu produzieren und
zu deinieren, bedeutet in den Schriften von GUATTARI
und DELEUZE eben nicht, sie in subjektiven Bedingungen
einer vorgefertigten Hermeneutik wieder einzufangen. 13
Die Perzepte und Afekte sind zunächst darin, dass
sie allgemein von Menschen wahrgenommen werden
können, aber noch vielmehr darin, dass sie Prozesse
begründen können, die nicht-menschlich sind, absolut
unpersönlich und nicht-subjektiv. Sie tragen im Idealfall
dazu bei, auch die subjektiven Bedingungen zu transzenESSAY
29
(12) GUATTARI,
FÉLIX: Schriften
zur Kunst, Berlin
2016, S. 153.
(13)
Vgl.
DELEUZE, GILLES/
GUATTARI, FÉLIX:
What is Philosophy?, London/
New York 1994.
Ihre Deinition
von Kunst auf S.
163 f.
30
dieren, weil sie als konstitutive Bedingungen des Kunstwerks vollkommen autonom funktionieren können.
Dieser Anspruch ähnelt dem Anspruch einer vollkommen sterilen Objektivität, der von einem wissenschaftlichen Versuch anvisiert wird. Doch darin werden
möglicherweise die Bedingungen von Objektivität und
Subjektivität selbst erschüttert.
Bei einem wissenschaftlichen Experiment bildet die
Wiederholbarkeit des Vorgangs und seines Ergebnisses
die eigentliche Grundlage der Veriikation: Gebe mir ein
bestimmtes Verfahren, eine Methode bei deren Anwendung ich zu einem bestimmten Ergebnis komme (Operationalismus). Was in Kunstwerken vorkommt, aber nicht
vorkommen muss, ist eine Wiederholung von bestimmten Sinnzusammenhängen oder sinnlichen Mustern
und Strukturen, die sowohl externe und körpereigene
interne biologische Komponenten besitzen. In der Terminologie von GUATTARI (und DELEUZE) werden diese als
Ausdrucksmaterie bezeichnet, als Afekte und Perzepte,
die in der Lage sind neue Sinnzusammenhänge oder
gar neuen Sinn zu erschafen. Es gibt bestimmte Strukturen auf Seiten der Rezeption (oder Deutung) und
auf Seiten des Experiments, die in ihrer Relationalität
etwas produzieren, das nicht auf diese allein zurückzuführen ist.
Ein generatives oder evolutionäres Kunstwerk, d.h.
ein Kunstwerk mit technischen, computationalen oder
biologischen usf. Agenten, die ein Verhalten über die Zeit
erzeugen, ähnelt einer Versuchsanordnung, die einem
deduktiven Vorgehen folgt. Die technischen Erfordernisse sprechen ihre eigene Sprache (es ist manchmal nicht leicht von einem Computer oder einer Planze
„verstanden“ zu werden), ihre Anwendung kann zwar
gezielte Ergebnisse haben. Muss sie aber nicht.
Bei einem solchen deduktiven Vorgehen kann die
Methode selbst einen sorgfältigen Aufbau der Versuchsanordnung nach strikten Regeln beinhalten (z.B. einen
Algorithmus), dessen „Produkt“ jedoch bis zu einem
bestimmten Grad ofen ist. So kann eine sehr einfache
MARCO SCHRÖDER
Regel – über einen langen Zeitraum angewandt – auf
einen begrenzten Zeichen- oder Materialvorrat sehr
überraschende und durchaus „lebendige“ Ergebnisse
und Strukturen erzeugen. Selbst wenn sie nach diesen
Vorschriften absurderweise ad ininitum determiniert
sind. 14
Beispiel:
Einfaches L-System/einfache Grammatik
mit Ersetzungsregeln
Regeln:
für A schreibe AB (A–>AB)
für B schreibe A (B–>A)
0 Axiom A (Anfang)
1 AB
2 ABA
3 ABAAB
4 ABAABABA
5 ABAABABAABAAB
6 ABAABABAABAABABAABABA
usf.
Ein Beispiel für eine solche experimentelle Vorgehensweise indet sich in den frühen Kompositionen von
MORTON FELDMAN. Ähnlich wie in einem wissenschaftlichen Experiment, ist es auch in der Komposition das Ziel,
bestimmte Verhältnisse in der Zeit zu (re-)produzieren
(Gesten, Verhaltensweisen der Interpreten), die sich
durch Wiederholung von bestimmten Strukturen auszeichnen (Melodie, Rhythmus). FELDMAN wird historisch
der sogenannten New York School zugerechnet –
einem Kreis von modernen US-amerikanischen Künstlern und Komponisten um JOHN CAGE, CHRISTIAN WOLFF
und anderen, die sich kurz nach dem Zweiten WeltESSAY
31
(14) Vgl. BENSE,
MAX: Projekte
generativer
Ästhetik. URL:
http://www.computerkunst.org/
Bense_Manifest.
pdf (letzter Aufruf: 17.04.2016)
32
(15) FELDMAN,
MORTON: Give
my Regard to
Eighth Street.
Collected Writings of Morton
Feldman, hrsg.
B.H. FRIEDMAN,
Boston 2000.
krieg die Zerstörung von traditionellen musikalischen
Strukturen zur Aufgabe gemacht hatten. Seine Werkreihe Projections (I-V) besteht in einer Regelanordnung
(„Verhaltensvorschrift“), zu der FELDMAN eine eigene experimentelle Notation entwarf. Sein Ziel war es, Klänge
in Raum und Zeit zu projizieren, ohne jedoch den so
produzierten Klang auf eine semantisch überdeterminierte musikalische Struktur zurückzubinden. Die
Klänge sollten ihren eigenen Sinn produzieren und
dabei sollte der Komponist an die Seite treten, wie
FELDMAN einmal sagte. 15
So machte er in seiner Notation klare Vorgaben an die
Interpreten für bestimmte Dauern oder Betonungen
(Pizzicato für Streichinstrumente), jedoch ohne festzulegen, welche Noten (Töne) die einzelnen Instrumentalisten spielen sollten. Nach diesen Maßgaben ist
jede Auführung dieser Stücke einzigartig, ohne jedoch
komplett willkürlich zu sein. Dies erinnert schon an
moderne algorithmische Kunst. Außerdem erinnert
diese Versuchsanordnung in Rückbesinnung an die herkömmliche Auführungspraxis der Musik daran, dass
jene ebenfalls nur in einem Moment als singuläre
Auführung funktioniert – im Sinne von wirkt. Und da
die Musiker keine exakten Maschinen sind, sie von Mal
zu Mal andere Akzente, Betonungen usf. bedingt. Das
musikalische Werk besteht weder in der Niederschrift
der Notation alleine, noch nur in der Auführungspraxis und nicht im Genuss des Publikums (es ist
eine schöne und verstörende Frage an Musikwissenschaftler, was denn eigentlich ein musikalisches
Werk ist). Vielmehr in einem singulären Zusammentrefen all dieser Faktoren: einem Ereignis. Seine
Bedeutung ist, mehr oder weniger, abhängig von all
diesen Faktoren, die in einer bestimmten Situation
übereinkommen. Dies sei nur ein Beispiel, in dem
eine gezielte Regelanwendung einen experimentellen
(und heuristischen) Charakter hat, ohne bereits seine
Bedeutung zu evozieren.
MARCO SCHRÖDER
Während die Wissenschaftlichen Experimente durch
gezielte Ausschaltung von Variablen (Störfaktoren) eine
möglichst gesäuberte Situation zu erzeugen versuchen,
um eine bestimmte Hypothese zu veriizieren oder
zu falsiizieren, kann das künstlerische Experiment
durch eine bestimmte Ofenheit seiner Ergebnisse
beschrieben werden. Alle Elemente des Experiments
wirken in künstlerischen und wissenschaftlichen Versuchen zusammen, um einen Ausdruck zu erzeugen, der
deren eigene Bedingungen transzendiert.
Beide arbeiten mit Wiederholungen bestimmter Komponenten, der Korrelation von bestimmten Eigenschaften eines oder mehrerer Systeme mit anderen Systemen
(FELDMANS Notation und deren Interpretation durch die
Musiker). Beide bestimmen sich als Experimente mit
dem Sinn, nachdem sie die Experimente ihrer Erzeugung abgeschlossen haben. Auch wenn die Deutung
des Erzeugten durchaus auf das Experiment zurückwirken kann, wenn dieses noch nicht abgeschlossen
ist oder sich durch ein anderes Experiment und eine
damit einhergehende neue Interpretation rückwirkend
verändern wird.
ESSAY
33
steInKRaus
wetscHeR
VeRena MüHleggeR
studiert im Master an der
Bauhaus-Universität Weimar
Medienwissenschaft. Ihrer
Begeisterung für audiovisuelle Filmstudien folgte sie in
Weimar und Budapest. Aktuell
beendet sie ihr Masterstudium
mit einer Abschlussarbeit zum
Thema Desktopilm.
MATTHIAS STEINKRAUS hat in
Freiburg unter KLAUS MERKEL
Freie Kunst studiert und lebt
seit 2008 als Freier Künsler
in Berlin. MANUEL WETSCHER
studiert an der Hochschule
für Graik und Buchkunst
in Leipzig bei HEIDI SPECKER
und lebt in Berlin und Brüssel.
anDRea KaRle
studierte Medienkultur an
der Bauhaus-Universität
Weimar. Ihre Bachelorthesis beschäftigte sich
mit Ausstellungskatalogen
und dem Medienbegrif des
Konservierens, wozu sie
neben einer Ausstellung
in der Galerie marke.6
auch eine Publikation
produzierte. Seit Oktober
2015 studiert sie im Master
Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
und ist als Kuratorin tätig.
lInDa KecK
studiert Medie
nwissenscha
ft
an der Bauhau
s-Universität
Weimar. Zuvo
r studierte sie
Literaturwiss
enschaft an
der
Universität Er
furt, wo sie vo
n
2012 bis 2014
als wissenschaftliche Hi
lfskraft am
Lehrstuhl für
Allgemeine un
d
Vergleichende
Lit
schaft tätig wa eraturwissenr. Seit 2015 ist
sie wissensc
haftliche Hilfs
kraft
am Internatio
nalen Kolleg
für
Kulturtechnik
forschung un
d
Medienphilos
ophie (Weim
ar)
sowie in der
DFG-Forsche
rgruppe Medie
n und Mimesis
(Bochum/Weim
ar).
aDelaIDe IVánOVa
HReR
us spÖ
MaRK
listik
g
tik, An
der
rmanis
hat Ge rikanistik an wie
e
so
und Am ät Tübingen schichit
e
Univers uktion, Filmg n der
a
d
Filmpro puläre Musik iert
po
tud
te und y of Miami s
it
senUnivers r Medienwis onstanz
de
tK
ä
it
rs
e
und in
iv
r
der Un mentan ist e
schaft
o
Gviert. M
der DF promo oktorand in
il
T
iale e
td
d
s
e
o
P
M
als
ppe
ischen
er Gru
Forsch rtizipation zw ch
a
ru
habe. P und Inansp
ch
eine
Anspru eschäftigt. S sind:
b
n
nahme gsinteresse urtheoun
ult
Forsch Film- und K
d
-,
orie un
n
Medie enschaftsthe abekuls
ilh
is
e
rie, W hie sowie T
.
ts
planta
op
-philos r Cochlea Im
e
d
n
re
tu
wurde 1982 in Recife/Brasilien
geboren und ist Journalistin,
Schriftstellerin, Übersetzerin
Fotograin und lebt in Köln.
Sie hat vier Kunstbücher
veröfentlicht: „autotomy (...)“
(São Paulo, 2014), “Polaróides”
(Recife, 2014), “erste Lektionen
in Hydrologie (und andere Bemerkungen)” (Berlin/Recife, 2014)
und “O martelo” (Lissabon,
2016). Ihre fotograischen
Arbeiten wurden sowohl in
Einzel- als auch in Gruppenausstellungen in Brasilien,
Argentinien, den USA, Frankreich und Deutschland gezeigt.
Ihre Fotograien sind zudem
Teil der Sammlung des Brittany‘s Fine Art Museums (Frankreich) und des DKW Museums
in Cottbus. Desweiteren veröfentlichte sie u.a in iD, Colors,
Huington Post, Zitty Berlin,
Blu, Der Greif, Nido, Vice,
Marie Claire, Vogue, Ojo de
Pez, Elle China, FOG Platform.
sebastIan Van Vugt
Autorenverzeichnis
170
schloss den Master Kulturwissenschaftliche Medienforschung mit der Erarbeitung
einer von der Sprache her
gedachten Sozialontologie
der Xenophobie ab – als
Fremder unter Fremden
gewissermaßen. Seither
interessiert er sich vor allem
für literarische und musikalische Formen der Welterschließung, die ihr Wissen
zwischen den Zeilen und
Tönen erfahren lassen.
HeR
MIcHael fIsc
nkultur und
studiert Medie
Zuletzt kurar
Medienkunst.
Ausstellung
tierte er eine
en
mit Freund
und gründete
.
e Gesellschaft
die Spekulativ
MaRcO scHRÖDeR
ist DJ, Performer, Theoretiker
und Kryptokommunist. Er hat
in Köln kognitive Musikwissenschaft und Philosophie studiert
und beschäftigt sich mit generativer Kunst und Wissenschaftstheorie. Außerdem
macht er live experimentelle
Musik und baut ReadymadeKlanginstallationen, die ein
Eigenleben haben.
RebeKKa laDewIg
hat Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie
studiert. Im Anschluss an
Ihre Promotion war sie ab
2012 wiss. Mitarbeiterin im
Exzellenzcluster Bild – Wissen
– Gestaltung der Humboldt-Universität Berlin. Seit 2014 ist
sie wiss. Mitarbeiterin am
Lehrstuhl Theorie medialer
Welten an der Bauhaus-Universität Weimar. REBEKKA LADEWIG
ist Gründungsmitglied und
Mitherausgeberin der Zeitschrift ilinx. Berliner Beiträge
zur Kulturwissenschaft und
der Buchreihe ilinx-Kollaborationen, Fundus/Philo Fine
Arts. Ihr Buch Schwindel. Eine
Epistemologie der Orientierung
erscheint im September 2016
bei Mohr Siebeck.
171
173
eject – Zeitschrift für Medienkultur
172
VI
Redaktion: bernhard jarosch, fabian kirchherr,
franziska winter, johannes hess, linda keck, paul haas,
Mit Beiträgen von: adelaide ivánova, andrea karle,
bernhard jarosch, linda keck, marco schröder, markus
spöhrer, michael fischer, rebecca ladewig, sebastian
van vugt, steinkraus/wetscher, verena mühlegger,
volker bernhard
Gestaltung: max salzborn
Fonts:
Aulage:
Papier:
Studio, Noe Display
Dreihundert Exemplare
Igepa Paper White
Printed in Germany.
ISSN: 2192-5933
ON
www.uni-weimar.de/projekte/eject
OFF
REDAKTION
„EJECT - ZEITSCHRIFT FÜR MEDIENKULTUR”
C/O HAUS DER STUDIERENDEN
BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR
MARIENSTRASSE 18
99423 WEIMAR
MAIL
eject@medien.uni-weimar.de
Impressum
volker bernhard
Wir haben uns bemüht alle Bildquellen zu recherchieren, exakt anzugeben und die entsprechenden Abdruck-genehmigungen einzuholen. Sollte
dennoch eine oder mehrere Quellen unberücksichtigt geblieben sein, bitten wir um
Kontaktaufnahme.
Für die Unterstützung danken wir herzlich dem
Studieren-denkonvent der Bauhaus-Universität
Weimar, dem AKKU e.V.Förderverein für Studierende der Bauhaus - Universität Weimar, jörg von
stuckrad – Werkstattleiter der Druckwerkstatt
der Fakultät Kunst und Gestaltung, leonie wendel
sowie think work observe. Mit freundlicher
Unterstützung der Buch - und Kunstdruckerei
Kessler.
175
174
2016