Books by Lore Knapp
Die Creative Commons-Lizenzbedingungen für die Weiterverwendung gelten nicht für Inhalte (wie Gra... more Die Creative Commons-Lizenzbedingungen für die Weiterverwendung gelten nicht für Inhalte (wie Grafiken, Abbildungen, Fotos, Auszüge usw.), die nicht im Original der Open-Access-Publikation enthalten sind. Es kann eine weitere Genehmigung des Rechteinhabers erforderlich sein. Die Verpflichtung zur Recherche und Genehmigung liegt allein bei der Partei, die das Material weiterverwendet. Library of Congress Control Number: 2022947598 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 bei den Autorinnen und Autoren, publiziert von Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston. Dieses Buch ist als Open-Access-Publikation verfügbar über www.degruyter.com.
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de... more Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Papers by Lore Knapp
Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften, 2023
Zeitschrift für Germanistik, 2019
des Schreibens. Autorschaft entsteht durch Textproduktion. Wo aber endet diese, wo fängt sie an, ... more des Schreibens. Autorschaft entsteht durch Textproduktion. Wo aber endet diese, wo fängt sie an, und wer trägt dazu bei? Selbst wenn am Ende nur ein Verfasser für einen Text verantwortlich zeichnet, sind an seiner Entstehung stets viele Akteure wie Verleger, Drucker, Redakteure, Lektoren oder Korrektoren beteiligt, die nicht notwendig gemeinsame Interessen teilen müssen. Unter digitalen Bedingungen werden die Verhältnisse noch unsicherer. Bei literarischen Blogs z. B. kommt zum Schreiben das Posten hinzu-nicht nur von Texten, sondern auch von Links, Bildern oder Videos. 1 Die Grenzen des Textes und damit der Autorschaft werden hier also nicht nur durch die Einspeisung fremder Inhalte, sondern auch medial transzendiert. Für eine entsprechend multifaktorielle Analyse von Autorschaft stellt die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) einen geeigneten Rahmen bereit. Sie geht von vielen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren aus, die sich vorübergehend mit anderen Akteuren verbinden, Wirkungsketten und Netzwerke bilden und damit Autorschaft konstituieren. 2 Im Folgenden will ich dieses Theorieangebot mit den Erkenntnissen der Schreibprozessforschung kombinieren, um ein heuristisches Modell für die Untersuchung der Entstehung von Texten vorzustellen und den Blick auf verschiedene Formen und Faktoren von Autorschaft zu lenken. Nach einführenden Passagen werden eine Reihe von Aspekten vorgestellt, durch die die ANT der Schreibprozessforschung wichtige Impulse verleiht. ‚Schreiben' lässt sich sehr allgemein als "Aufzeichnung z. B. von Daten" verstehen. 3 Diesem alltagssprachlichen Verständnis zufolge handelt es sich beim Verfassen von Texten um einen verlustfreien Übersetzungsprozess von Gedanken in Schrift. Einen anderen Ansatz verfolgt Roland Barthes, der sich auf die Körperlichkeit konzentriert: [Es ist] die "Schreibung" (der muskuläre Akt des Schreibens, der Prägung der Buchstaben), die mich interessiert: Dieser Gestus, mit dem die Hand ein Werkzeug ergreift (Stichel, Schreibrohr, Feder), es auf eine Oberfläche stützt und darauf, eindrückend oder sanft streichend, fortgleitet und regelmäßige, rhythmische, wiederkehrende Formen einprägt[.] 4 Barthes geht es um den Prozess der gestalteten sowie gestaltenden Geste. Diesen Ansatz hat Rüdiger Campe aufgegriffen und das Zusammenspiel von drei Aspekten als "Schreibszene" gefasst: Instrumentalität (Technologie des Schreibens), Sinn (Semantik des Schreibens) 1 So haben die Leser des optisch schlicht in Weiß gehaltenen Blogs Ze Zurrealism itzelf von Sophia Mandelbaum alias Dana Buchzik die Möglichkeit, in den kurzen Prosaeinträgen auf unterstrichene Textpassagen zu klicken, woraufhin sie direkt zu Musikvideos weitergeleitet werden, vgl. mandElbaum (2018). Vgl. für weitere literarische Blogs <http://www.litblogs.net/>, zuletzt: 12.8.2018. 2 Für die Idee zu diesem Aufsatz danke ich Sigrun Wetzel; weitere Anregungen verdanke ich Steffen Martus,
Strategien der Avantgarde. Kontinuitäten seit 1910, in: Akten des XIV. internationalen Germanistenkongresses, Palermo 2021. Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit, 2022
Bilder als Akteure einer neuen Gesellschaft Der Titel "Bildpolitik. Bilder als Akteure einer neue... more Bilder als Akteure einer neuen Gesellschaft Der Titel "Bildpolitik. Bilder als Akteure einer neuen Gesellschaft" zielt auf die revolutionäre Kraft der Arbeiten Schlingensiefs. Schlingensief erfand Bilder, um mit deren Hilfe gesellschaftlich zu wirken. Er begann mit Filmen und entwarf in den Folgejahren Aktionsplakate, Bühnenbilder und Installationen. Selbst im Musiktheater liegt der Schwerpunkt seiner Gestaltungskraft im Visuellen, wobei eine Überforderung bei den Zuschauenden schnell gegeben ist, denn nicht nur die Menge, sondern auch die Originalität, also unbekannte Neuheit, der Bilder und der damit verbundenen Assoziationen fordert vom Rezipienten ein Verstehen der Vision des Neuen, des Aufrufs zur Umgestaltung. Meinen Beispielen lege ich einen relativ weiten Bildbegriff zugrunde, der auch Filme, eine Homepage und ein Bühnenbild integriert, also allgemein auf visuelle Eindrücke zielt. Schlingensiefs Streben nach Originalität ging mit der drängenden Frage einher, wie er zu neuen Bildern kommen könne.1 Die Frage beschäftigte ihn, er äußerte sie wiederholt, vor allem auch im Rahmen der Dreharbeiten zum Film African Twin Towers. In diesem Zusammenhang reiste er mit seinen Darstellern nach Namibia, variierte dort Szenen aus bekannten Filmen und suchte nach neuen Impressionen. Wirkungsvolle Bilder zu finden, verstand Schlingensief hier als seine Hauptaufgabe-sicherlich nicht zuletzt deswegen, weil er um die politische Relevanz der Bilder wusste. Eine Szene spielt in Lüderitz, einem von der deutschen Kolonialherrschaft geprägten Ort. Ein Schwarzer und eine Person mit zotteliger weißer Perücke schmeißen Kreide an eine graue sogenannte Klagemauer und rufen sich verbeugend "Pax, pax, pax" (Frieden). Schlingensief kommentiert schalkhaft, die Szene habe dazu gedient, Frieden zu schaffen auf der Welt, das habe aber nicht geklappt: "Das Bild hat sich doch nicht so durchgesetzt"2. Im Kern dieser selbstironischen Wendung liegt dennoch der Anspruch verborgen, Bilder als Akteure einer neuen Gesellschaft einzusetzen.
Strategien der Avantgarde. Kontinuitäten seit 1910. Akten des XIV. internationalen Germanistenkongresses, Palermo 2021. Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit, 2022
Forum Modernes Theater, 2020
Britisch-deutscher Literaturtransfer 1756–1832, 2016
Germanistische Mitteilungen, 2015
Theatralität und Politik einander zu durchdringen. Das zwischen Fiktion und Wirklichkeit changier... more Theatralität und Politik einander zu durchdringen. Das zwischen Fiktion und Wirklichkeit changierende Spiel entwickelte unvorhersehbare, Akteure wie (un-)beteiligte Beobachter gleichermaßen erfassende Dynamiken, so dass ihm kein Dreh-oder Regiebuch mehr zugrunde liegen konnte. Doch diese Entgrenzungen hatten genauso wenig wie Schlingensiefs filmische Bildästhetik vorrangig das Ziel Tabus zu brechen. In der Aktion Bitte liebt Österreich. Erste österreichische Koalitionswoche (2000)-auch bekannt unter dem Slogan Ausländer raus-zeigen sich Strategien und Mechanismen von Schlingensiefs Theaterkonzept in solcher Konsequenz und Klarheit, dass sie sich zur Untersuchung von Funktionen der Grenzüberschreitung, der Provokation und des Tabus besonders gut eignet. Die politischen Verhältnisse, Entwicklungen und Akteure in Österreich Am 4. Februar 2000 war in Wien unter Führung des designierten Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel (ÖVP) eine Koalitionsregierung vereidigt worden, in der die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Öster
Die mediale Entwicklung von der Feder über die Schreibmaschine bis zum Computer spiegelt sich in ... more Die mediale Entwicklung von der Feder über die Schreibmaschine bis zum Computer spiegelt sich in den literarischen Texten. Die Medien des digitalen Schreibens hinterlassen wie alle Schreibgeräte Spuren, beeinflussen die Texte stilistisch und bewirken einen Wandel der Gattungen.
Elfriede Jelinek zum Beispiel kommt ihrer Schreibwut in rasender Tippgeschwindigkeit am Computer nach. Sie kopiert, überschreibt und vernetzt. Es entstehen große Mengen an Prosa, die sie zum Teil auf ihrer Homepage zugänglich macht. Christoph Schlingensief dagegen diktierte, wenn er etwas zu Papier bringen wollte.
Zu einer gängigen Äußerungsform ist in den letzten fünfzehn Jahren das Bloggen geworden. Literarische Blogs sind geprägt von der schnellen Datenübermittlung durch das Internet oder der Verbindung mit Bild und Ton. Gegenstand der vorliegenden Analyse sind die Blogs der Autoren Rainald Goetz und Wolfgang Herrndorf sowie des Theater- und Filmemachers Christoph Schlingensief.
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Elfriede Jelinek zum Beispiel kommt ihrer Schreibwut in rasender Tippgeschwindigkeit am Computer nach. Sie kopiert, überschreibt und vernetzt. Es entstehen große Mengen an Prosa, die sie zum Teil auf ihrer Homepage zugänglich macht. Christoph Schlingensief dagegen diktierte, wenn er etwas zu Papier bringen wollte.
Zu einer gängigen Äußerungsform ist in den letzten fünfzehn Jahren das Bloggen geworden. Literarische Blogs sind geprägt von der schnellen Datenübermittlung durch das Internet oder der Verbindung mit Bild und Ton. Gegenstand der vorliegenden Analyse sind die Blogs der Autoren Rainald Goetz und Wolfgang Herrndorf sowie des Theater- und Filmemachers Christoph Schlingensief.
Edited volumes by Lore Knapp
Elfriede Jelinek zum Beispiel kommt ihrer Schreibwut in rasender Tippgeschwindigkeit am Computer nach. Sie kopiert, überschreibt und vernetzt. Es entstehen große Mengen an Prosa, die sie zum Teil auf ihrer Homepage zugänglich macht. Christoph Schlingensief dagegen diktierte, wenn er etwas zu Papier bringen wollte.
Zu einer gängigen Äußerungsform ist in den letzten fünfzehn Jahren das Bloggen geworden. Literarische Blogs sind geprägt von der schnellen Datenübermittlung durch das Internet oder der Verbindung mit Bild und Ton. Gegenstand der vorliegenden Analyse sind die Blogs der Autoren Rainald Goetz und Wolfgang Herrndorf sowie des Theater- und Filmemachers Christoph Schlingensief.
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