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Robert Strobel

Streit in der Koalition

Der gallige Streit zwischen CDU/CSU und SPD, den der Bundeskanzler nach seinem Appell an die Koalitionssolidarität bereits für beigelegt hielt, geht weiter.

Kein SDS-Verbot

Nach dem Grundgesetz sind nur die Regierungen der Bundesländer und ihre Innenminister zuständig, Ausschreitungen zu bekämpfen, wie sie sich in den Osterfeiertagen in mehreren Städten zugetragen haben.

Langsam voran in Brüssel

Vor dem Pariser Treffen zwischen Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Kiesinger überwogen in Bonn die pessimistischen Prognosen; den Brüsseler Beratungen über die Möglichkeiten für einen Beitritt Großbritanniens und der vier anderen Länder zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sah man jedoch weniger skeptisch entgegen.

KP-Programm neu frisiert

Das Bundesinnenministerium hat den Entwurf des neuen KPD-Programms analysiert. Nach dem Untersuchungsergebnis, das im Informationsdienst "Innere Sicherheit" veröffentlicht wird, enthält der neue Entwurf "keine wesentlichen Änderungen der ideologisch-politischen Grundlagen, der Ziele und der Taktik der KPD".

England – wie weit draußen?

Die britische Regierung hält das zweite französische Veto vom 19. Dezember vorigen Jahres für noch härter als das von 1963. Der britische Außenminister begründete diese unterschiedliche Bewertung dem Bundesaußenminister in Bonn so: de Gaulles erstes Nein habe sich gegen den Beitritt Großbritanniens zur EWG gerichtet; mit dem Veto von Brüssel aber habe der General sogar die Aufnahme von Verhandlungen über den Beitritt Englands abgelehnt.

Stichworte für die 70er

Die Diskussionsvorschläge des SPD-Vorstandes für den nächsten Parteitag – die sogenannte Plattform –, verfolgen einen doppelten Zweck: Der Umwelt wird der Entwurf einer großzügigen, allerdings auch kostspieligen Gesellschafts- und Sozialpolitik für das nächste Jahrzehnt vorgeführt.

Zarapkin schweigt

Die aggressive Sowjetnote an die Bundesregierung vom 8. Dezember hat die zart aufkeimende Erwartung des Bundesaußenministers, der Kreml könnte doch an Verhandlungen über einen Gewaltverzicht interessiert sein, mit winterlichem Frost zugedeckt.

Termingeschäft

In Bonn rechnet man nicht damit, daß es auf der Ministerratssitzung der EWG in Brüssel am 20. November zu einer dramatischen Zuspitzung kommen wird.

Panne oder Luftballon?

Nach der außenpolitischen Debatte des Bundestages in der vorigen Woche sagte ein britischer Beobachter: "So deutlich wie hier hat sich Außenminister Brandt noch niemals zuvor für den Beitritt Großbritanniens zur EWG eingesetzt.

Was bringt Zarapkin?

Nach zweimonatigem Urlaub in der Sowjetunion ist Botschafter Zarapkin nach Bonn zurückgekehrt. Die Bundesregierung hatte ihm, in vierzehn Punkten zusammengefaßt, Vorschläge für Gesprächsthemen zwischen Bonn und Moskau auf die Reise mitgegeben.

Sorgen am Rhein

Der in Genf vorgelegte Entwurf des Atomsperrvertrages, über den die Bundesregierung vorher genau unterrichtet worden war, wird in Bonn als eine akzeptable Verhandlungsgrundlage angesehen, die freilich noch mancher, zum Teil gründlichen Veränderung bedürfe.

Kiesingers Urlaubs-Bürde

Zu den Sorgen, die der Bundeskanzler in seinem kurzen Urlaub nach Bebenhausen mitnahm, stellte sich kurz vor seiner Abreise eine weitere Befürchtung ein: In Bonn tauchen Zweifel auf, ob sich die Bundesländer an dem zweiten Konjunkturförderungsprogramm in der erwarteten Höhe von zwei Milliarden DM beteiligen werden.

Hauptthema in Bonn ist das künftige Wehrkonzept. Dazu äußern sich drei Experten der Parteien : Zufall oder Animosität?

Am vorigen Freitag verkündete Staatssekretär von Hase vor der Presse in Bonn die Beendigung des Streits über die Zahlen der Verteidigungsetats in den nächsten vier Jahren.

Zurück zur Kanzlerpartei

Die CDU hat in ihrer neuen Satzung die Stellung ihres ersten Mannes noch stärker gemacht, obwohl die opponierenden Gruppen gerade das verhindern wollten – die Junge Union und andere Kräfte in mehreren Landesverbänden.

Londons Chancen

Englands Ansuchen um Aufnahme in die EWG werden in Bonn jetzt merklich günstigere Prognosen gestellt als noch vor einigen Wochen.

Koalitions-Kopfschmerz

Brandt wies darauf hin, daß die Partei schon bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern nicht mehr so gut abgeschnitten habe, wie sie es wegen voraufgegangener Erfolge erwartet hatte, Und diese beiden Landtagswahlen hätten noch vor der Gründung der Großen Koalition stattgefunden.

Der Ausnahme-Deutsche

Adenauer hatte drei angesehene Mitglieder seiner Partei zu einem wichtigen Gespräch gerufen: Heinrich von Brentano, Jakob Kaiser und Ernst Lemmer.

Mut zum Sparen

Regieren heißt", so hat Kiesinger es formuliert, "das Volk überzeugen." Vor dieser Aufgabe steht jetzt das Bundeskabinett. Es muß das Volk überzeugen, daß die öffentliche Hand in Zukunft nicht mehr so freigebig sein kann wie bisher; daß die Zuschüsse des Bundes an die Rentenversicherungen in den gesetzlich vorgesehenen Ausmaßen nicht weiter steigen können; daß es mit den Subventionen, den Kinderfreibeträgen für wirtschaftlich Bessergestellte, dem Spesenunfug, den Werbungskosten und vielem anderem nicht mehr so weitergehen kann wie bisher.

Fosters Stippvisite

William Foster, dem amerikanischen Chefdelegierten bei der Genfer Abrüstungskonferenz, ist es bei seinem Bonner Besuch nicht gelungen, die deutschen Vorbehalte gegen den Atomsperrvertrag zu beseitigen.

Vorfahrt auf der Pariser Chaussee?

Vorsichtig, aber unverkennbar korrigiert Kiesinger den Kurs der deutschen Außenpolitik. Nach seiner Konzeption haben die deutsch-französischen Beziehungen, die sich auf eine natürliche Interessengemeinschaft stützen, einen Vorrang vor den Bindungen der Bundesrepublik an Großbritannien und an die Vereinigten Staaten.

Kandidiert Kiesinger doch?

Noch vor kurzem schien die Wahl von Josef Hermann Dufhues zum Vorsitzenden der CDU so gut wie sicher zu sein. Einige öffentliche Äußerungen Kiesingers wurden so ausgelegt, als sei er damit einverstanden.

Der Rotstift regiert

Der Zwang der Umstände und eine geschickte Regie ermöglichten dem Bundeskabinett eine Kürzung des Etats, die vielleicht nicht ausreichen mag (denn es gibt offensichtlich "frisierte" Posten), die aber noch vor wenigen Wochen als "soziale Demontage" betrachtet und durch die CDU/CSU zu Fall gebracht worden wäre.

Bonn sondiert im Osten

Eines der wichtigsten Themen in den Gesprächen zwischen Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Kiesinger werden die Möglichkeiten einer deutsch-französischen Zusammenarbeit bei den Entspannungsbemühungen in Osteuropa sein.

Abrechnung mit Erhard

Auf allen Seiten, des Bundestages, nicht nur bei der Koalition, hinterließ Kiesingers Regierungserklärung einen starken Eindruck.

Entscheidend: die ersten hundert Tage

Wenn diese Koalition die ersten zwei oder drei Monate gut übersteht, dann hält sie bis zum Wahljahr 1969. Diese Voraussage eines älteren, im Regierungsgeschäft erfahrenen Union-Politikers gibt die, Meinung wieder, die sich offensichtlich in der CDU/CSU wie in der SPD ausbreitet.

Kittet Kiesinger die Union?

Die Bonner Prognosen über den Ausgang der Koalitionsverhandlungen sind vager denn je. Die Überraschungen der letzten Tage mahnen zur Vorsicht: Die Wahl Kiesingers, hauptsächlich auf Kosten Barzels, der weit hinter Schröder zurückfiel; die Annäherung zwischen FDP und SPD, die freilich nicht so weit ging, daß die SPD bereits einen Kanzlerkandidaten nominierte, was man in den Wandelgängen des Bundeshauses erwartet hatte.

Bestandsaufnahme zu dritt

Das erste Dreier-Gespräch zwischen Amerika, England und der Bundesrepublik über die militärische Situation der NATO und die Devisenhilfe ist nicht viel anders verlaufen, als Bonn erwartet hatte.

Erhard hat nicht mehr viel Zeit

Bonn, im Juli Die Sorgen der CDU nach der Niederlage in Nordrhein-Westfalen sind größer, als nach außen hin erkennbar wird. Dieser Pessimismus wird noch durch die Befürchtungen maßgeblicher Wirtschaftsführer bestärkt, die den Politikern der Union vorrechnen, wie prekär die Finanzlage mancher großen Firma ist, wie leicht durch die Verschuldung der einen oder der anderen großen Stadt über Nacht Zahlungsschwierigkeiten mit unabsehbaren Folgen eintreten könnten.

Staatsgeld für alle Parteien

Am 19. Juli wird das Bundesverfassungsgericht das Urteil im Streit um die Parteienfinanzierung verkünden. Dieser Streit wurde dadurch ausgelöst, daß sich die drei im Bundestag vertretenen Parteien aus Haushaltsmitteln zunächst 20 Millionen Mark jährlich, später 38 Millionen Mark bewilligten.

Nach Barzels Steinwurf

Wenn man – wie Rainer Barzel – als ein politisches "Wunderkind" gegolten hat, darf man nicht innerhalb von vier Monaten zweimal so danebengreifen.

Wie einig ist die SPD?

Der Zusammenhalt der SPD ist fester und geschlossener, als es die offenen und anonymen Kritiker Herbert Wehners hatten glauben machen wollen.

Hart, doch verbindlich

Konzessionen wurden von beiden Seiten gemacht. Strauß, der die französischen Truppen "fast um jeden Preis" in der Bundesrepublik behalten wollte, hat dem Abschluß eines neuen Stationierungsvertrages zugestimmt.

Nicht im Hinterzimmer

Die ZEIT brachte in ihrer Ausgabe vom 11. März 1966 unter dem Titel "Die Anklage der SPD-Fronde gegen Herbert Wehner" Ausführungen über die SPD-Werbung im Zusammenhang mit der Bundestagswahl.

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