„Krieg ist nicht mehr die Ultima Ratio, sondern die Ultima Irratio.“ Als Willy Brandt 1971 für sein historisches Versöhnungswerk mit Osteuropa den Friedensnobelpreis erhielt, sagte er in seiner Dankesrede diesen sehr schönen und wahren Satz. Weil aber der Friedenskanzler, auf den die SPD mit Recht stolz ist, die Ultima Irratio in den Dreißigerjahren selbst erlebt und erlitten hatte, achtete er sorgsam darauf, möglichen Gelüsten der Unvernunft im sowjetischen Block vorzubeugen. Unter dem Regierungschef, der den Opfern des deutschen Vernichtungskrieges die Hand reichte, lagen die Verteidigungsausgaben stabil bei 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – deutlich mehr als ein Drittel höher als der derzeitige, erst nach zehn Jahren aufs Mühsamste erreichte Stand.
MeinungDeutschland:Die Verteidigung spielt im Wahlkampf nur eine Nebenrolle. Was für ein Fehler
Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 3 Min.
Die Sicherheit wird jede neue Bundesregierung am meisten beschäftigen, aber die Parteien weichen dem Thema lieber aus. Dabei ist gerade jetzt die Zeit, die Worte des Friedenskanzlers Willy Brandt zu beherzigen.
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