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Lokalbericht beta-Version

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Hermann Burger

Lokalbericht

Digitale Edition



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Einzelansicht
„Dichtung eines Unbekannten“ I (1960/61), S. 6 (Durchschlag II)

Worte waren Tropfen auf einen hei ss en Stein.

Sie, die nie Sorgen gekannt hatte, vermochte sie jetzt weder zu

ertragen noch zu überwinden. Sie machte einen Selbstmordversuch, der

aber missglückte. Sie tat mir wirklich leid, wenn ich zurückdachte, wie

es früher gewesen war, und ich war schlie ss lich so dumm, ein Rendez-

vous zu verabreden. Sie kam, und vom ersten Satz an fluchte sie, wein-

te sie, jammerte sie, es war fürchterlich. Sie war gealtert, ein Ka-

venbündel, aber trotzdem immer noch schön. Ich begleitete sie nach Hause.

Ihr Mann war für Tage ins Ausland verreist, wohl mit einem Wagen voll

anderer Mädchen, und wir waren alle
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mich auf den Knien,

diese Nacht zu bleiben, und obwohl ich wusste, dass ich eine Dummheit

beging, blieb ich. Sie beruhigte sich nach und nach. Ich riet ihr, sich

scheiden zu lassen und ins Ausland zu reisen, alles zu vergessen.

Ein halbes Jahr später bekam ich ein Telegramm, dass sie das Land

verlassen habe und nach Kapstadt ginge. Mit einem " S ü ss en Künstler",

wie sie sagte.

Dann hörte ich nichts mehr von ihr.

Dann ist es eine Weile still, und nach dieser Weile ist es plötz-

lich nicht mehr sicher, ob das ältere die Geschichte dem Jüngeren,

oder das jüngere Ich die Geschichte dem älteren Ich erzählt hat,

schwere Tropfen fallen ..


Ich sitze angesichts des Baues, über den Feldern ist Grau, die Sonne

hinter Wolken.

Noch immer rohrt der Kran.

Vom Kirchturm schlägt es Viertel nach vier.

Ich erhebe mich verwirrt und fühle, wie die Müdigkeit sich in

meine Glieder zurückgie ss t, am Bau drüben werken die Arbeiter, man hört

das Gerufe, aus einer der dunklen Oe ffnungen wi
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rd Mörtel geworfen, der

mit einer Staubfahne in einen Haufen leerer Zementsäcke klatscht.

Ich wende mich ab, ziehe hinaus auf dem schmalen Feldweg mit der

Grasnarbe in der Mitte, allein und die Schwere ist wi der da und die

grenzenlose Traurigkeit, ich wei ss wieder, dass ich weit gegangen, ver-

Worte waren Tropfen auf einen heißen Stein.

Sie, die nie Sorgen gekannt hatte, vermochte sie jetzt weder zu ertragen noch zu überwinden. Sie machte einen Selbstmordversuch, der aber missglückte. Sie tat mir wirklich leid, wenn ich zurückdachte, wie es früher gewesen war, und ich war schließlich so dumm, ein Rendez-vous zu verabreden. Sie kam, und vom ersten Satz an fluchte sie, weinte sie, jammerte sie, es war fürchterlich. Sie war gealtert, ein Nervenbündel, aber trotzdem immer noch schön. Ich begleitete sie nach Hause. Ihr Mann war für Tage ins Ausland verreist, wohl mit einem Wagen voll anderer Mädchen, und wir waren allein, sie bat mich auf den Knien, diese Nacht zu bleiben, und obwohl ich wusste, dass ich eine Dummheit beging, blieb ich. Sie beruhigte sich nach und nach. Ich riet ihr, sich scheiden zu lassen und ins Ausland zu reisen, alles zu vergessen.

Ein halbes Jahr später bekam ich ein Telegramm, dass sie das Land verlassen habe und nach Kapstadt ginge. Mit einem "süßen Künstler", wie sie sagte.

Dann hörte ich nichts mehr von ihr.

Dann ist es eine Weile still, und nach dieser Weile ist es plötzlich nicht mehr sicher, ob das ältere die Geschichte dem Jüngeren, oder das jüngere Ich die Geschichte dem älteren Ich erzählt hat, schwere Tropfen fallen …

Ich sitze angesichts des Baues, über den Feldern ist Grau, die Sonne hinter Wolken.

Noch immer rohrt der Kran.

Vom Kirchturm schlägt es Viertel nach vier.

Ich erhebe mich verwirrt und fühle, wie die Müdigkeit sich in meine Glieder zurückgießt, am Bau drüben werken die Arbeiter, man hört das Gerufe, aus einer der dunklen Öffnungen wird Mörtel geworfen, der mit einer Staubfahne in einen Haufen leerer Zementsäcke klatscht.

Ich wende mich ab, ziehe hinaus auf dem schmalen Feldweg mit der Grasnarbe in der Mitte, allein und die Schwere ist wieder da und die grenzenlose Traurigkeit, ich weiß wieder, dass ich weit gegangen, vergeblich,

  • Digitale Repräsentation (TEI)

    Titel: Dichtung eines Unbekannten

    Autor: Hermann Burger

    Edition:

      v1.0: Basis-Encoding, erstellt aus OCR-Daten am: 2015-09-13T17:41:04.983+02:00

    Dokument-ID: LB.TEIL1

  • Originaldokument
    Systematik

    Archiv: Schweizerische Nationalbibliothek (NB), Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

    Bestandsgeschichte:

    Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod im Jahr 1989 ins damals neu gegründete Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) in Bern. Der Roman "Lokalbericht" und seine verstreuten Vorstufen und Avanttexte sind unter der Rubrik "Frühe Prosa" inventarisiert worden.

    Signatur: BURGER-A-1-b

    Datierung

    Genaue Datierung: Oktober 1960 - Januar 1961

    Papier

    Papiersorte: Durchschlagpapier

    Durchschlag: ja

    Kopie: nein

    Format: Format DIN A4

    Lochung: nein

    Wasserzeichen: ALBIS P.Z.S. | EXTRA STRONG

    Gebrauchsspuren: Achtfache Heftklammerspuren am linken Seitenreand

    Beschädigung: Papier fleckig, abgegriffen und gebräunt

    Papierfarbe: beige

    Layout

    Lineatur: blanko

    Ausrichtung: linksbündig

    Zeilenabstand: einfach

    Layout einheitlich: ja

    Beschriftung: beidseitig (recto/verso)

    Hauptschreibmedium: Schreibmaschine

    Farbe: schwarz

    Paginierung

    Anzahl: 6 Bl.

  • Beschreibung der Kodierung
    Diese Datei ist Teil der digitalen Lokalbericht-Edition.
  • Bearbeitungshistorie
  • Verfügbare Dateien
    • TEI-Ursprungsdatei (Dokumentperspektive)
    • TEI-Intermediärdatei (Dokument- und Textperspektive; generiert)
    • Aktuelle Ansicht (Dokument- und Textperspektive mit Verweisen; generiert)

    <fileDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><titleStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><title xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Dichtung eines Unbekannten</title><author corresp="#LB.PFACT.BURHER" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Hermann Burger</author></titleStmt><editionStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><edition n="v1.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Basis-Encoding, erstellt aus OCR-Daten am: 2015-09-13T17:41:04.983+02:00</edition></editionStmt><publicationStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><p xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><!--
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                         Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod im Jahr 1989 ins damals neu gegründete Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) in Bern. Der Roman "Lokalbericht" und seine verstreuten Vorstufen und Avanttexte sind unter der Rubrik "Frühe Prosa" inventarisiert worden. 
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ShelleyGodwin] Verwendung noch unklar; eher nicht verwenden, da nicht TEI-konform --><graphic height="344267px" url="../../AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.extension (z.B. tiff)" width="258667px" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><zone lrx="224008" lry="308328" type="main" ulx="40872" uly="39320" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><writeShift medium="typewriter" new="#HermesUralt" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Worte waren Tropfen auf einen hei</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">en Stein.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Sie, die nie Sorgen gekannt hatte, vermochte sie jetzt weder zu</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L3" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ertragen noch zu überwinden. 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Sie kam, und vom ersten Satz an fluchte sie, </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">wein-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">weinte</ab></reg></choice></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L7" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">te </ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">sie, jammerte sie, es war fürchterlich. Sie war gealtert, ein </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ka-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Nervenbündel,</ab></reg></choice></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L8" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">venbündel, </ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">aber trotzdem immer noch schön. Ich begleitete sie nach Hause.</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L9" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ihr Mann war für Tage ins Ausland verreist, wohl mit einem Wagen voll</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L10" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">anderer Mädchen, und wir waren alle</ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="established" instant="false" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">n</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">i</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">i</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">n, sie ba</ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="established" instant="false" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">z</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">t</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">t</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> mich auf den Knien,</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L11" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">diese Nacht zu bleiben, und obwohl ich wusste, dass ich eine Dummheit</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L12" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">beging, blieb ich. Sie beruhigte sich nach und nach. Ich riet ihr, sich</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L13" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">scheiden zu lassen und ins Ausland zu reisen, alles zu vergessen.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L14" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ein halbes Jahr später bekam ich ein Telegramm, dass sie das Land</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L15" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">verlassen habe und nach </ab><anchor xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS1.0060.typearea.0.L15.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Kapstadt</ab><anchor xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS1.0060.typearea.0.L15.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> ginge. Mit einem "</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">S</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">s</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ü</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">en Künstler",</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L16" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">wie sie sagte.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L17" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Dann hörte ich nichts mehr von ihr.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L18" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Dann ist es eine Weile still, und nach dieser Weile ist es </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">plötz-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">plötzlich</ab></reg></choice></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L19" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">lich </ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">nicht mehr sicher, ob das ältere die Geschichte dem Jüngeren,</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L20" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">oder das jüngere Ich die Geschichte dem älteren Ich erzählt hat,</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L21" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">schwere Tropfen fallen</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">..</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> …</ab></reg></choice></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L22" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L23" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ich sitze angesichts des Baues, über den Feldern ist Grau, die Sonne</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L24" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">hinter Wolken.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L25" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Noch immer rohrt der Kran.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L26" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Vom Kirchturm schlägt es Viertel nach vier.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L27" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ich erhebe mich verwirrt und fühle, wie die Müdigkeit sich in</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L28" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">meine Glieder zurückgie</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">t, am Bau drüben werken die Arbeiter, man hört</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L29" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">das Gerufe, aus einer der dunklen </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Oe</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ö</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ffnungen wi</ab><mod hand="#LB.PFACT.BURHER" instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><add instant="false" place="supralinear" rend="tool_ballpen.color_red" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">e</ab></add><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">rd Mörtel geworfen, der</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L30" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">mit einer Staubfahne in einen Haufen leerer Zementsäcke klatscht.</ab></line><line rend="_indent:12" xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L31" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Ich wende mich ab, ziehe hinaus auf dem schmalen Feldweg mit der</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L32" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Grasnarbe in der Mitte, allein und die Schwere ist wi</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">e</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">der da und die</ab></line><line xml:id="AT.DICHTUNBEKANNT0DS2.0060.typearea.0.L33" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">grenzenlose Traurigkeit, ich wei</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> wieder, dass ich weit gegangen, </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ver-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">vergeblich,</ab></reg></choice></line></zone>

    Dokumentenkorpus

    Kommentar

    Indices

    Visuelle Navigation (experimentell)


    Visualisierung der Textgenese und des Dokumentenkorpus



    Visualisierung der Textgenese / des Dokumentenkorpus
    Makrogenese
    Prätexte
    Kontexte
    Bi(bli)ographisches

    Visualisierte Textgenese und visuelle Navigation

    Die Visualisierung des Dokumentenkorpus hat folgende Ziele:

    • Aufzeigen der textgenetischen Bezüge zwischen den Textträgern (Avant-textes – Text)
    • (Grobe) chronologische Verortung der verschiedenen Dokumente, die zum Lokalbericht-Korpus gehören

    Die vertikale Achse bildet von oben nach unten den zeitlichen Verlauf ab.

    Auf der horizontalen Achse sind die Texte als Linien wiedergegeben, die aus einzelnen Kreisen (Blattoberflächen) bestehen. Die Texte wurden horizontal so angeordnet, dass sie sich nicht überlagern und relativ nahe zu den Bezugstexten stehen.

    Die genetischen Beziehungen sind auf Blattebene erfasst. Sie lassen sich durch Cursor-Berührung anzeigen.

    Durch Klicken auf die Kreissymbole lässt sich eine Liste mit Links zu den jeweiligen Ansichten anzeigen.


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