Wunderkammern. Materialität, Narrativik und Institutionalisierung von Wissen, hg. v. Jutta Eming, Marina Münkler, Falk Quenstedt und Martin Sablotny, 2022
Der Beitrag untersucht die Zusammenstellung und Präsentation mirabiler Wesen und Gegenstände in d... more Der Beitrag untersucht die Zusammenstellung und Präsentation mirabiler Wesen und Gegenstände in der erzählten Welt dreier deutschsprachiger Romane des frühen 13. und frühen 14. Jahrhunderts und fragt nach den sprachlichen Verfahren der Verknüpfung dieser ‚Ausstellungsstücke'. Den Ausgangspunkt der drei Fallstudien bilden Überlegungen zu narrativen Aspekten materiell konkreter Sammlungen und Ausstellungen. Durch diese transmediale Perspektive wird die Aufmerksamkeit bei den erzählenden Darstellungen von Sammlungen und Ausstellungen im textuellen Medium auf andere als sukzessive Formen der Verknüpfung gelenkt. Möglichkeiten, die Mirabilien zu kombinieren, ergeben sich in den drei untersuchten Erzähltexten besonders aus den räumlichen Konstellationen, in denen die Exponate präsentiert werden.
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Books by Tilo Renz
Der Band nimmt die Spezifika mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Entwürfe von paradiesischen Orten mit Schwerpunkt in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in den Blick. Die einzelnen Beiträge untersuchen jeweils die Bedeutung von Paradiesvorstellungen für die Konzeption alternativer Räume, Zeiten und Gemeinschaften. Hier werden je unterschiedliche Rekombinationsmöglichkeiten von Paradieselementen sichtbar, die die Durchlässigkeit und gegenseitige Bezüglichkeit raumzeitlicher und sozialer Aspekte von Paradiesvorstellungen belegen.
Zugleich gibt das Programm des Sonderforschungsbereichs „Episteme in Bewegung“ einen analytischen Rahmen vor, mit dem an derzeit übergreifend verfolgte wissenshistorische Neu-Positionierungen angeknüpft werden kann. Es verspricht, sich auf Ficinos Schriften gewinnbringend beziehen zu lassen und zugleich neue Bereiche seines Einflusses zu erschließen. So sind Kontinuität, Verlauf und die mögliche Logik von Transferbewegungen von Wissen genauer abzubilden als durch die bislang zumeist sehr allgemein hypostasierte „europäische Rezeption“ der Arbeiten von Ficino.
Zugleich gibt das Programm des Sonderforschungsbereichs „Episteme in Bewegung“ einen analytischen Rahmen vor, mit dem an derzeit übergreifend verfolgte wissenshistorische Neu-Positionierungen angeknüpft werden kann. Es verspricht, sich auf Ficinos Schriften gewinnbringend beziehen zu lassen und zugleich neue Bereiche seines Einflusses zu erschließen. So sind Kontinuität, Verlauf und die mögliche Logik von Transferbewegungen von Wissen genauer abzubilden als durch die bislang zumeist sehr allgemein hypostasierte „europäische Rezeption“ der Arbeiten von Ficino.
Articles by Tilo Renz
prominenten Reiseberichts des späten Mittelalters. Für ihre Analyse werden Utopien
der Frühen Neuzeit, namentlich Thomas Morus’ „Utopia“, als Heuristik herangezogen.
Aus dieser Perspektive treten nicht nur Merkmale frühneuzeitlicher Utopien,
sondern vor allem Eigenheiten der Utopien des spätmittelalterlichen Reiseberichts
hervor. Das gilt insbesondere für ihre epistemischen und ästhetischen Aspekte. Der
Beitrag arbeitet heraus, inwiefern Utopien bei Mandeville als gesichertes Wissen zu
charakterisieren sind.
Der Band nimmt die Spezifika mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Entwürfe von paradiesischen Orten mit Schwerpunkt in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in den Blick. Die einzelnen Beiträge untersuchen jeweils die Bedeutung von Paradiesvorstellungen für die Konzeption alternativer Räume, Zeiten und Gemeinschaften. Hier werden je unterschiedliche Rekombinationsmöglichkeiten von Paradieselementen sichtbar, die die Durchlässigkeit und gegenseitige Bezüglichkeit raumzeitlicher und sozialer Aspekte von Paradiesvorstellungen belegen.
Zugleich gibt das Programm des Sonderforschungsbereichs „Episteme in Bewegung“ einen analytischen Rahmen vor, mit dem an derzeit übergreifend verfolgte wissenshistorische Neu-Positionierungen angeknüpft werden kann. Es verspricht, sich auf Ficinos Schriften gewinnbringend beziehen zu lassen und zugleich neue Bereiche seines Einflusses zu erschließen. So sind Kontinuität, Verlauf und die mögliche Logik von Transferbewegungen von Wissen genauer abzubilden als durch die bislang zumeist sehr allgemein hypostasierte „europäische Rezeption“ der Arbeiten von Ficino.
Zugleich gibt das Programm des Sonderforschungsbereichs „Episteme in Bewegung“ einen analytischen Rahmen vor, mit dem an derzeit übergreifend verfolgte wissenshistorische Neu-Positionierungen angeknüpft werden kann. Es verspricht, sich auf Ficinos Schriften gewinnbringend beziehen zu lassen und zugleich neue Bereiche seines Einflusses zu erschließen. So sind Kontinuität, Verlauf und die mögliche Logik von Transferbewegungen von Wissen genauer abzubilden als durch die bislang zumeist sehr allgemein hypostasierte „europäische Rezeption“ der Arbeiten von Ficino.
prominenten Reiseberichts des späten Mittelalters. Für ihre Analyse werden Utopien
der Frühen Neuzeit, namentlich Thomas Morus’ „Utopia“, als Heuristik herangezogen.
Aus dieser Perspektive treten nicht nur Merkmale frühneuzeitlicher Utopien,
sondern vor allem Eigenheiten der Utopien des spätmittelalterlichen Reiseberichts
hervor. Das gilt insbesondere für ihre epistemischen und ästhetischen Aspekte. Der
Beitrag arbeitet heraus, inwiefern Utopien bei Mandeville als gesichertes Wissen zu
charakterisieren sind.
Ist der Plural damit Voraussetzung für die Herausbildung des Wissens vom Wunderbaren, so stellt er in ästhetischer Perspektive eine Herausforderung dar. Im frühen 13. Jahrhundert geht Gervasius von Tilbury in seinen "Otia imperialia" knapp auf die Darstellung von Mirabilien ein. Er konstatiert, dass mit 'wunder'-Erzählungen der Anspruch verbunden sei, etwas als neu erscheinen zu lassen. Damit wird das Wunderbare als Spielfeld ästhetischer Innovationen markiert, und es kommt in den Blick, dass Darstellung und Wahrnehmung von 'wundern' stets an Traditionszusammenhänge gebunden sind: Mirabilien werden als serielles Phänomen kenntlich. Mit Hilfe welcher Darstellungsverfahren der Eindruck des Neuen erzeugt werden kann, führt Gervasius nicht aus. Es ist Gegenstand dieses Workshops.